1.3 Drucker

 

Ein Drucker zerfällt in den stets verstopften Druckkopf, eine zu kleine Papierzuführung, ein nicht passendes Kabel, ein leeres Farbband beziehungsweise eine leere Tonerkassette sowie eine den Computer nicht verstehende Elektronik – und dies genau in dem Moment, wenn man ihn anschaltet.

Darüber hinaus ist der Drucker die letzte Gelegenheit eines Computers, Fehler zu produzieren. Schliesslich gilt zur Erfüllung von Murphys Gesetz

Die Ultima Ratio des Ausdrucks:

  1. Wenn alles funktioniert hat, wird der Drucker versagen.

  2. Wenn der Drucker nicht versagt, werden die ausgedruckten Ergebnisse falsch sein.

  3. Stimmen die Ergebnisse, wirst Du sie nicht entziffern können.

  4. Stimmt alles, interessiert sich niemand für Deine Ergebnisse.

Es gibt zwei Kategorien von Druckern, die im nachfolgenden Kapitel gleichberechtigt nebeneinander behandelt werden, da sie keine prinzipiellen Funktionsunterschiede aufweisen: Matrixdrucker, die mit nervenzerfetztender Lautschtärke Papier mit unleserlichen Hieroglyphen besudeln, und Laserdrucker, die dies mit nervezerfetzender Geräuschlosigkeit tun.

Aldus' Druckgrundsatz:

Ein Ausdruck ist nie vollkommenn.

Die Manuskript-Konkretisierung von Aldus' Druckgrundsatz:

Den Fehler auf einem Ausdruck entdeckst Du erst, wenn Du Dir die Kopie ansiehst und der Brief mit dem Ausdruck bereits im Briefkasten liegt.

Die Grafik-Konkretisierung von Aldus' Druckgrundsatz:

  1. Der Ausdruck paßt nie auf eine Seite.

  2. Paßt er doch, dann ist die Papierabreißkante so verrutscht, daß der Ausdruck dennoch über die Perforation geht.

Der mathematische Druckpapier-Beweis:

Bei einem auszudruckenden Text der Länge n Seiten ist die zur Verfügung stehende Restmenge Druckpapier n-1 Blatt.

Das Reimer-Syndrom (auch «gemeiner Etikettenschwindel» genannt):

Ein Drucker wird so lange anstandslos auf Etiketten drucken, solange Du anwesend bist. In dem Moment, wenn Du den Raum verläßt, bleiben die Etiketten im Papiereinzug kleben.

Der Auflösungsdreisatz:

  1. »Hohe Auflösung« bedeutet, daß ein Kreis auf dem Bildschirm aussieht wie Stonehenge von oben – nur verschmiert.

  2. »Mittlere Auflösung« bedeutet, daß ein Kreis auf dem Bildschirm aussieht wie Stonehenge von oben – nur unscharf.

  3. »Niedrige Auflösung» bedeutet, daß ein Kreis auf dem Bildschirm aussieht wie Stonehenge von oben – nur klotziger.

Das Epson-Gesetz von den Druckerleistungen:

  1. »Near Letter Quality« bedeutet, daß ein Drucker etwas zu Papier bringt, was so ähnlich wie Buchstaben aussieht.

  2. »Letter Qualtity« ist die Schriftart, bei der man nur beim Hinsehen erkennt, daß sie aus einem Matrixdrucker stammt.

  3. »Draft« ist die Bezeichnung für eine Betriebsart, die

      • bei schlechtem Farbband das Papier unverändert hinterläßt und

      • bei neuem Farbband etwa drei Millimeter hohe hellgraue Linien aufs Papier bringt.

    Beides allerdings in höchstmöglicher Geschwindigkeit.

Petras Druckertreiber-Analyse:

Gegeben ist ein Anwendungsprogramm mit beliebig vielen Disketten, auf denen beliebig viele Druckertreiber sind.
Daraus lassen sich folgende Aussagen ableiten:

  1. Dein Drucker ist bei der Treibersammlung nicht dabei.

  2. Ist ein Treiber für Deinen Drucker dabei, dann ist er kaputt.

  3. Ist er vorhanden und nicht kaputt, dann arbeitet er nicht mit dem Interface zusammen.

  4. Ist er vorhanden, nicht kaputt und arbeitet er mit dem Interface zusammen, dann beherrscht er ausschließlich den altgriechischen Zeichensatz und druckt nur im tibetanischen Dreiecksformat von links unten nach rechts oben.

Das allgemeine PostScript-Postulat (auch als »DDL-Direktive« oder »PCL-Anweisung« belannt):

  1. Die benötigte Schrift fehlt.

  2. Ist die Schrift vorhanden, fehlt der gewünschte Schriftschnitt.

  3. Ist beides vorhanden, druckt der Drucker sie in der falschen Größe an die verkehrte Stelle.

  4. In allen anderen Fälle steigt er mit einer Fehlermeldung aus und bricht den Druckvorgang ab.

Das spezifische PostScript-Postulat (auch als »Postulat vom kleinsten gemeinsamen Vielfachen« bekannt):

  1. Was der PostScriptstandard ist, definieren Drucker und Programm völlig unterschiedlich.

  2. Die einzige Schrift, auf die sich beide verständigen können, wird Courier 10 pt sein.

Ausnahme des spezifischen PostScript-Postulats:

Satz 2 gilt nur, wenn Du diese Schrift nicht brauchen kannst. Willst Du Courier 10 pt einsetzen, werden Drucker und Programm sich auf die Konvertierung sämtlicher ASCII-Zeichen in die »Symbol«-Schrift einigen.

Behmes WYSIWYG-Definition:

Die französische Übersetzung von WYSIWYG ist »Honni soit qui mal y pense« oder kurz HSQMYP.

Rückübersetzung von Behmes WYSIWYG-Definition:

Die englische Übersetzung von WYSIWYG ist »What You see is what you might get«.

Die WYSIWYG-Verschärfung:

Sobald bei Dir irgendwelche Hoffnungen auftauchen, Du würdest Dich mit der Arbeit einem Ende nähern, lautet die englische Übersetzung von WYSIWYG »What You see is what you never get« oder kurz WYSIWYNG.

Charles' Grundregel:

Ein Drucker wird nie so wenig Daten bekommen, als daß er nicht mindestens ein Blatt Papier mit Schrottzeichen versauen könnte.

Charles' erweiterte Regel:

Egal wieviel Schrott ein Drucker druckt – er wird dabei mindestens eine Zeile über das letzte komplett vollgeschriebene Blatt hinausdrucken.

Charles' Einzugserkenntnis:

  1. Kein Traktor kann Einzelblätter, kein Einzelblatteinzug Endlospapier vernünftig einziehen.

  2. Darüber hinaus ist ein Traktor ausschließlich dazu da, Endlospapier schief einzuziehen.

  3. Ein Einzelblatteinzug hingegen ist ausschließlich dazu da, Einzelblätter schief einzuziehen.

Murphys Widerspruch zu Charles' Einzugserkenntnis:

Der Drucker zieht in dem Moment sauber und exakt ein, wo es nicht erforderlich ist.

Regel über grafikfähige Drucker:

Ein Kasten, der auf dem Bildschirm folgendermaßen aussieht:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wird auf einem nichtgrafikfähigenn Drucker so aussehen:

ZDDDD?
3           3
3           3
!DDDDY

während ein grafikfähiger Drucker ihn so druckt:
+---+
¦         ¦
¦         ¦
+---+

Der ASCII/Centronics-Grundsatz von den Druckerstandards:

Das einzige, was zwischen verschiedenen Druckern standardisiert ist, ist das Netzkabel.

Ableitung für den anglo/britischen Sonderweg:

Selbstverständlich gilt dieser Standard nicht für englische Netzstecker und amerikanische Stromstärken.