Eine Analyse von Alexander Steinacher, 3. Mai 2023

Kriege haben immer (mindestens) eine Ursache. Forscht man diesen in der Geschichte nach, stösst man immer wieder auf wenige Grundursachen: Dummheit von unten bis oben, Gier und gravierende Fehleinschätzungen.
Albert Einstein hat einmal gesagt, Chaos sei, immer das Gleiche zu machen, und andere (bessere) Resultate zu erwarten. Kurz ausgedrückt, fehlende Lernbereitschaft.
Dazu ein klassisches Beispiel (es gibt deren viele mehr) Napoleon Bonaparte. Er verlangte vom Russischen Zaren, er müsse seine Häfen (Ostsee – Riga, Petersburg usw.) für englische Schiffe sperren und damit Napoleons Kontinentalsperre mittragen. Der Zar machte nicht mit und Napoleon beschloss deshalb, Russland eine Lektion zu erteilen und die Regierung so zu unterwerfen, wie das den Deutschen, der Schweiz usw. ergangen ist.
Wie die Geschichte weiter- und ausging, wissen wir zur Genüge. Wir waren damals als Nationalstaat nicht in der Lage, mit einer eidgenössischen Armee den Überfall Napoleonischer Divisionen zu verhindern. Eine Konsequenz davon war; Wir mussten mit ca. 11‘000 Mann den Feldzug Napoleons nach Russland mitmachen. Von den 11‘000 Mann kamen noch etwa 300, die meisten verletzt oder krank nach Hause zurück.
Jetzt sind wir neutral, und das – noch ein bisschen bewaffnet.

Aufgabe der Propaganda ist es u.a., die Ursachen so zu manipulieren, d.h. verdrehen, neu zu definieren und darzustellen, dass der Neutrale nicht mehr weiss, warum er neutral geworden ist, und sich vormachen lässt, moralisch sei neutral nur in friedfertigen, konfliktfreien Zeiten. In unserem nördlichen Nachbarland Deutschland haben sie dazu die Zeitenwende erfunden (=nach gerade mal knapp 80 Jahren, wieder Deutsche Waffen gegen Russland im Einsatz. Remember Einstein)
Bei uns erscheinen Kriegspropaganda und das Resultat als blinder Kriegsrausch in der gleichen Zeitung. (z.B. TA v. 27.4.23)

Genau nach den bekannten Schlüsselpunkten professioneller Propaganda:

  1. Zielbewusstsein für nachhaltige Beeinflussung der Gesellschaft
  2. Tatsachen den Erfordernissen entsprechend manipulieren.
  3. Hohe Scheinkompetenz – Zeugen, Generäle, Professoren, Schriftsteller....
  4. Emotionalität – Bilder, Flüchtlinge, Frauen, Kinder Grossmütter, Verwundete.
  5. Tägliche Wiederholungen

Die Propagandagranate kommt als „Gastbeitrag“ – und natürlich von einem Gast nach Pt. 3 – Daniel Woker, ehemaliger Botschafter und Experte für Geopolitik!

Schon der Titel des Beitrags hat es in sich; „Die Mahnungen unserer Partner ernst nehmen.“ Er meint damit wohl eher Drohungen (wirtschaftlich)und Erpressungen. Und – Partner in was? Weltkrieg Nr 3? Der Geopolitik-Experte doziert dann im Stil einer pessimistischen Kaffeesatzleserin weiter:

„Mit der russischen Aggression ist bereits ein Notfall eingetreten.“

Jetzt müsste man (wir Schweizer) also Notfallmanagement betreiben. Das Rezept des ehem. Botschafters:

„...die Demarche unserer wichtigsten (?) Partnerländer als Alarmzeichen auffassen und unsere Ukraine-Politik einer Prüfung zu unterziehen. Die Schweiz liegt am Schwanz der Rangliste (gibt es da Preise oder Bussen zu gewinnen?) aller westlichen Länder bei der Unterstützung der Ukraine gegen den Kriegsverbrecher Putin und seinen Krieg.
Die Begründung? Liefert der Experte nicht; Einfach nach der Führungsmacht im verdeckten Hintergrund mitmarschieren, also nach der Konsequenz – Mitgegangen, mitgehangen -.

Er beschwört dann weiter: „Die Schweiz muss und kann mehr tun! Die Lieferung von Kriegsmaterial, auch im Ringverkauf via eine dritte Partei, (ist das dann Waffenwäscherei, analog dem Geld in der Finanzwirtschaft?) ist im Moment blockiert durch den Bundesrat“.
(warum wohl? Hält der sich wenigstens noch an die Gesetze, bzw. an bilateral verhandelte und unterzeichnete Verträge?) „Dies entspreche kaum einer Mehrheit in der Schweiz.“
Herr Woker ist wohl eher nachvollziehbar überzeugt, dass die Kriegspropaganda bei der Mehrheit der Schweiz wirksam angekommen ist. (Wollt ihr den Krieg? Und dann auch etwas mehr...?)

Der Experte fährt weiter: „Die offizielle Schweiz hat noch nicht begriffen, dass mit der russischen Aggression ein Notfall bereits eingetreten ist. Um Putins Expansionswahn wirklich zu begegnen, muss dieser zunächst eine deutlich sichtbare Niederlage erleiden... usw.“

Das strotzt nur so von überheblicher Propaganda, dabei vorschiebend, man wisse nicht mal als ehemaliger Botschafter und Experte für Geopolitik, dass die russische Aggression und Putins Expansionswahn, nur eben so eine Notfallaktion auf den US-Maidan-Putsch von 2014, mit 5 Milliarden US-Dollars finanziert und seit da laufenden Terrorakten von Söldnergruppen und der ukrainischen Armee, erfolgen musste. Dass Putin zuvor mehrmals immer wieder deutlich gewarnt hatte, Russland könne nicht ewig zuschauen, wie die russischen Bevölkerungsstämme, teils seit dem 17. Jahrhundert in den umkämpften Gebieten Luhansk Donezk bis Krim ansässig, terrorisiert werden. Davon hat der Experte wohl auch keine Ahnung. Putin hatte mehrmals noch kurz vor dem Einmarsch Verhandlungen gefordert, welche von J Biden und der NATO kategorisch abgewiesen wurden.

Deshalb muss man dazu auch die ständig wiederholte Lüge entlarven; Putin habe die Ukraine völkerrechtswidrig überfallen. Putin, bzw. die Russische Regierung wurde gezwungen, völkerrechtskonform die eigene Bevölkerung, die in den heute ukrainischen Gebieten seit Generationen leben und arbeiten, vor dem langsam in Gang kommenden Genozid zu schützen. Die schlaue Inszenierung mit dem Maidan-Putsch hatte genau dies zum Etappenziel, Putin in den Krieg zu zwingen, und Russland die Militär- und Flottenbasis Krim mit Sewastopol weg zu nehmen, um dort eine Russland u.a. ständig bedrohende, gefährliche Nato-Basis errichten zu können. Wie viele ukrainische undrussische Menschen, Soldaten und Zivilisten dabei das Leben verlieren, ist der Führung der Geopolitik erwiesenermassen egal. (sie geben es immer wieder selber zu)

Die Kriegseuphorie – und Propaganda kommt täglich zu uns (Pt.5) ein weiterer Scharfmacher bzw. Kriegshetzer schreibt im TA: „Für Macron ist es offenbar wichtiger, Standortpolitik zu betreiben, als der Ukraine zu helfen.“ Napoleon lässt nicht mehr grüssen und es ist hier nicht der Platz, das Verantwortungsbewusstsein und die Moral des französischen Präsidenten zu untersuchen.

Und dann steht da; „... die Aussen- und Verteidigungsminister, dann die Staats- und Regierungschefs der EU feierlich, öffentlich und schriftlich versprochen haben, der Ukraine binnen zwölf Monaten eine Million Artilleriegranaten zu liefern. Bei der ukrainischen Armee, die die Munition dringend braucht, ist bisher jedoch allenfalls ein sehr bescheidener Teil der zugesagten Menge angekommen.“
Die Raben krächzen es von den bombardierten Dächern; Bis zu 80% solcher „Hilfsaktionen“ erscheinen nach der Lieferung in die Ukraine auf den internationalen Waffen- Schwarzmärkten!
Und – man muss sich das einmal versuchen vorzustellen; eine Million Artilleriegranaten.
Damit liessen sich wohl die ganzen russisch bevölkerten Gebiete der schlimmsten Sorte von Erdboden gleichmachen! Wieder mit der entsprechenden Anzahl Toten, Verletzten und Flüchtlinge. Dafür wird bei uns plädiert!

Das Resultat Kriegsrausch, man könnte auch von Kriegseuphorie und- Verblendung reden, steht dann wie erwähnt in den gleichen Propagandamedien: Da schreibt doch eine Frau in einem Leserbrief: „Sich immer schön hinter der Neutralität verstecken, ist sehr bequem, aber nicht immer gerechtfertigt. Sind Sie (Hr. Rietiker Pro-Schweiz) so blauäugig, zu denken, wir könnten uns aus allem heraushalten? Sollte die kleine Schweiz mit ihrer Armee mal in Nöten sein, können uns ja die Europastaaten helfen (!!!) Wir hätten schon vor langer Zeit die Sanktionen vollumfänglich übernehmen und unseren Teil an Hilfe für die Ukraine mit tragen sollen mit der Teilfreigabe von Waffen. Sie sprechen von Doppelmoral – die leben wir seit langem. Die Zeiten haben sich geändert (Zeitenwende, made in BRD) so wäre auch ein Nato-Beitritt sinnvoll.“

Die Propaganda funktioniert wie geschmiert, die Resultate triefen von einer Mischung aus gefährlicher Ahnungslosigkeit und einem erschlagenden Zynismus!

Der Turbo für den Kriegsrausch ist die internationalsozialistisch/kapitalistische, (heisst auch globalisierte) verantwortungslose Abenteuersucht. Die Turbos und Turbinen treten auch bei uns regelmässig in den sogenannten Talk-Shows auf! Viele als Stammgäste!