In der aktuellen Pandemie-Diskussion wird auch die so genannte Spanische Grippe von 1918 als Beispiel dafür vorgebracht, welche Folgen die Mutation eines Grippevirus haben könne, und dass der Virus der so genannten "Schweinegrippe" im Jahr 2009 wieder eine solche Mutation sei. Da lohnt sich ein Blick zurück auf die Geschichte der Spanischen Grippe zur Zeit des ersten Weltkriegs ab 1918. Die Recherchen brachten Überraschendes. Irreführend ist nicht nur der Name der Seuche, sondern anscheinend auch Ernsteres.

Spanische Grippe
© courtesy of the National Museum of Health and Medicine, Armed Forces Institute of
Pathology, Washington, D.C., United States.

Spanische Grippe kam aus den USA

Die Spanische Grippe, die von 1918 bis 1920 bis zu 50 Millionen Todesopfer forderte, hatte ursprünglich kaum etwas mit Spanien zu tun. Die Seuche nahm Anfang 1918 in Haskell County im US-Bundesstaat Kansas ihren Lauf. Ihren "spanischen Namen" bekam sie quasi aus politischen Gründen: Wegen der Pressezensur in den kriegführenden Staaten wie in den USA wurde dort kaum etwas über die anschwellende Grippewelle berichtet.

Anders war das in Spanien, das am ersten Weltkrieg nicht beteiligt war. Als in Madrid im Mai 1918 bereits jeder dritte Einwohner erkrankt war, berichtete die spanische Presse ohne Zensur über die Seuche - und handelte ihrem Land den Namen der Seuche ein, obwohl die Katastrophe in den USA begonnen hatte. Von dort stammen auch die meisten Zeitzeugen-Berichte.

Bericht einer Augenzeugin: Nur Geimpfte erkrankten

Unter den authentischen Berichten aus jener Zeit ist "Vaccination Condemned" von Eleanora McBean (in überarbeiteter Übersetzung von Hans Tolzin) der meist zitierte. Hier einige Auszüge:

"Alle Ärzte und Menschen, die zu der Zeit der Spanischen Grippe 1918 lebten, sagten, dass es die schrecklichste Krankheit war, die die Welt je gesehen hat. Starke Männer, die an einem Tag noch gesund und rüstig erschienen, waren am nächsten Tag tot."

Auffällig ist, dass die Spanische Grippe die Eigenschaften genau jener Krankheiten hatte, gegen die diese Leute direkt nach dem 1. Weltkrieg geimpft worden waren (Pest, Typhus, Lungenentzündung, Pocken). Praktisch die gesamte Bevölkerung war mit giftigen Impfstoffen verseucht worden. Durch die Verabreichung von giftigen Medikamenten wurde die Pandemie geradezu "am Leben erhalten."

Soweit bekannt ist, erkrankten ausschließlich Geimpfte an der spanischen Grippe. Wer die Injektionen abgelehnt hatte, entging der Grippe. So auch die Augenzeugin Eleanora McBean:

"Meine Familie hatte alle Schutzimpfungen abgelehnt, also blieben wir die ganze Zeit wohlauf. Wir wussten aus den Gesundheitslehren von Graham, Trail, Tilden und anderen, dass man den Körper nicht mit Giften kontaminieren kann, ohne Krankheit zu verursachen. Auf dem Höhepunkt der Epidemie wurden alle Geschäfte, Schulen, Firmen und sogar das Krankenhaus geschlossen - auch Ärzte und Pflegekräfte waren geimpft worden und lagen mit Grippe danieder. Es war wie eine Geisterstadt. Wir schienen die einzige Familie ohne Grippe zu sein - wir waren nicht geimpft!

So gingen meine Eltern von Haus zu Haus, um sich um die Kranken zu kümmern. (...) Aber sie bekamen keine Grippe und sie brachten auch keine Mikroben nach Hause, die uns Kinder überfielen. Niemand aus unserer Familie hatte die Grippe.

Es wurde behauptet, die Epidemie habe 1918 weltweit 20 Millionen Menschen getötet. Aber in Wirklichkeit wurden sie von den Ärzten durch ihre groben Behandlungen und Medikamente umgebracht. Diese Anklage ist hart, aber zutreffend - und sie wird durch den Erfolg der naturheilkundlichen Ärzte bezeugt." Und weiter:

"Während den Schulmedizinern ein Drittel ihrer Grippefälle verstarb, erzielten die naturheilkundlichen Krankenhäuser Heilungsraten von fast 100 Prozent."

Spanische Grippe wurde durch Massenimpfungen verursacht

Der Bericht von Eleanora McBean steht natürlich im Gegensatz zur offiziellen Hypothese, ein mutiertes Influenza-Virus habe die Spanische Grippe verursacht. Sie ist jedoch nicht die einzige Quelle mit der Vermutung, dass die Pandemie in Wahrheit durch Massenimpfungen verursacht worden sei.

Ingri Cassel, Director of Vaccination Liberation in Spirit Lake / USA, bezieht sich im Juli 2003 in einem Beitrag für den "Idaho Observer" auf den zeitgenössischen Bericht eines Dr. Rosenow, Sanitätsinspekteur der US-Armee. Er berichtet über 31.106 hospitalisierte Fälle von "Lungentuberkulose" mit 1.114 Toten während der US-Beteiligung am ersten Weltkrieg. Den Armeeärzten jener Zeit war es wohl nicht möglich, zwischen "Lungentuberkulose", Impffolgen und Spanischer Grippe zu unterscheiden.

Höchste Todesrate unter den geimpften Soldaten

Cassel zitiert noch eine weitere Autorin, Anne Riley Hale aus dem Jahr 1935: "Wie jedermann weiß, hat die Welt noch niemals solch eine Orgie von Impfungen aller Art gesehen, wie die unter den Soldaten des (ersten) Weltkriegs." Auch diese Autorin stellt fest, dass gerade unter den "gepiekten Männern der Nation" die höchste Todesrate bei Tuberkulose auftrat.

"Mehr Tote durch Impfung als durch feindliche Gewehre"

Patric J. Carroll zitiert im "Irish Examiner" einen Report des US Kriegsministers Henry L. Stimson, der die tödlichen Folgen von Impfungen gegen Gelbfieber in 63 Fällen bestätigte. Insgesamt wurden den Rekruten zwischen 14 und 25 Impfungen verabreicht. Aus Armeeaufzeichnungen sei zu entnehmen, dass alle beimpften Krankheiten nach Beginn der Impfpflicht im Jahr 1917 in alarmierendem Ausmaß zugenommen hatten.

Nach Eintritt der USA in den ersten Weltkrieg sei die Todesrate durch die Typhus-Impfung auf den höchsten Wert in der Geschichte der US-Armee gestiegen.

Während des ersten Weltkrieges gab es in den USA das geflügelte Wort, es würden mehr Soldaten durch Impfungen umgebracht als durch feindliche Gewehre. Diese Aussage stamme von Dr. H. M. Shelton, dem Autor von "Vaccines and Serum Evils." Laut General Goodwin habe die britische Armee 7.423 Fälle von Typhus verzeichnet. In der französischen Armee habe es 113.165 Fälle bis Oktober 1916 gegeben. In beiden Ländern sei die Typhus-Impfung Pflicht gewesen.

Was ist die Wahrheit?

Es gibt also viele Stimmen, die Massenimpfungen als mögliche Ursache der Spanischen Grippe in jener Zeit bestätigen. Diese Dokumente auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, ist ohne Vorliegen der Originalpublikationen natürlich nicht einfach. Aber die Wahrheit lässt sich auch durch eine indirekte Vorgehensweise einkreisen, nämlich wenn Informationen aus möglichst unverdächtigen Quellen gesammelt und auf ihre Plausibilität hin geprüft werden. Herausgekommen sind dabei folgende Ungereimtheiten:

  • Viele der Ärzte, die mit der Spanischen Grippe direkt zu tun hatten, erwähnten sie überraschenderweise in späteren Publikationen gar nicht oder nur am Rande. Das ist nachvollziehbar, wenn die Seuche in Wahrheit durch die von ihnen durchgeführten Impfungen verursacht wurde.
  • Die Spanische Grippe begann nicht an einem Ort und breitete sich nicht von dort aus über die ganze Welt aus, sondern an vielen Orten und auf verschiedenen Kontinenten gleichzeitig.
  • Die Symptome der Spanischen Grippe sind als mögliche Wirkung von Impfungen bekannt.
  • Mehrere Ansteckungsversuche mit gesunden Freiwilligen, die von Erkrankten angehustet wurden, blieben ohne Folgen. Die Spanische Grippe war also nicht ansteckend.
  • Erst die Nachahmung einer Impfung, nämlich Injektionen bearbeiteten Körperflüssigkeiten von Erkrankten, führte auch zur Erkrankung der Versuchspersonen.

Eine angemessene Schlussfolgerung

Die vielfach übereinstimmenden Berichte und Zitate sprechen eher dagegen, dass die Spanische Grippe durch irgendein mutiertes Virus verursacht wurde, das quasi mit Überschallgeschwindigkeit für die gleichzeitige Ausbreitung auf mehreren Kontinenten sorgte.

Die weltweite Epidemie begann im Februar 1918 sowohl in Spanien als auch in New York. Im April begann sie in Frankreich auf, im Mai in Madrid, im Juni in Deutschland, gleichzeitig in China, Japan, England und Norwegen. Die zweite, wesentlich schwerere Welle der Epidemie begann fast gleichzeitig in Boston, in Indien, in der Karibik, in Zentral- und Mittelamerika sowie einen Monat später in Brasilien und zuletzt in Alaska.

Fazit: Die vielfach übereinstimmenden Berichte und Zitate sprechen eher dafür, dass die Spanische Grippe in Wirklichkeit ein globales Impf-Desaster war.


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Vorliegender Artikel erschien im Februar 1986 in der Washingtoner Zeitung The Planet. Er wurde jedem Mitglied des US-Repräsentantenhauses und jedem Angehörigen des amerikanischen Senats zugestellt. Kein einziger Abgeordneter des Repräsentantenhauses oder des Senats und kein einziger Assistent eines solches hielt es für erforderlich, in dieser Sache nachzuhaken.

Die Studenten und Professoren der medizinischen Fakultät der George-Washington-Universität erhielten den Artikel ebenfalls kostenlos zugesandt. Auch in diesem Fall sah sich kein einziger der Angeschriebenen dazu veranlasst, der Sache auf den Grund zu gehen. Und dies, während Woche für Woche 7'000 bis 10'000 Amerikaner an Krebs starben!

Es sind dies anschauliche Beispiele für die verantwortungslose Haltung von Menschen, bei denen man davon ausgehen kann, dass sie aufgrund ihrer Position oder ihres Berufs das Vertrauen der Öffentlichkeit geniessen. Schande über sie!

Barry Lynes, 25. September 1999

 

Die Krebstherapie, die erfolgreich war: Der Rife-Bericht wurde im April 1987 veröffentlicht, 14 Monate nachdem der US-Kongress Rife die kalte Schulter gezeigt und eine einzigartige Chance versäumt hatte, den lebensrettenden Heilmethoden Rifes zum Durchbruch zu verhelfen.


The Planet

Die Therapie für den Krebs wurde totgeschwiegen

Erfolgreiche Behandlung seit den dreissiger Jahren unterdrückt

Es ist seit vielen Jahren ein Geheimnis – seit mehr als 50 Jahren, um es genauer zu sagen. Ein Geheimnis, das der Ärzteschaft zur Schande gereicht und ein weiteres Beispiel für die Willfährigkeit der Presse – ein weiteres Beispiel für eine wissenschaftliche Verschwörung, die mehr an eine mittelalterliche Zunft, welche ihre Finanzinteressen verteidigt, als an einen dem öffentlichen Wohl verpflichtete Beruf erinnert, sowie ein weiteres Beispiel für das Versagen eines politischen Systems, das davor zurückschreckt, das öffentliche Wohl zu fördern, wenn dies mächtigen Eliten nicht in den Kram passt.

Die hier erzählte Geschichte führt uns auch anschaulich vor Augen, wie apathisch, schläfrig, feige und herzlos viele Menschen – insbesondere die selbstgerechten Vorkämpfer des „new age“ – in Wirklichkeit sind, wenn sich ihnen die Chance bietet, kühne Initiativen zu ergreifen, die furchtbares Unrecht aus der Welt schaffen könnten.

Das Geheimnis, um das es hier geht, ist die Krebstherapie.

Ehe wir uns dem fürchterlichen Unrecht zuwenden, das hier begangen wird, gilt es darauf hinzuweisen, was 50 Jahre der Verheimlichung einer effizienten Krebstherapie an menschlichem Leiden heraufbeschworen haben. Fast jede Familie in Amerika zählt einen Angehörigen, der die Schrecken eines langsamen Krebstods am eigenen Leib erfahren hat. Menschen, deren Familien verschont blieben, hatten Nachbarn und Freunde, die zu doppelten Opfern wurden – zu Opfern der Krankheit und zu Opfern arroganter Wissenschaftler, Regierungsbürokraten und Finanzeliten, die für diesen Zustand verantwortlich sind. Unter den vielen Millionen Opfern waren Kinder, die nicht nur den entsetzlichen Qualen und dem langen seelischen Martyrium der Krebserkrankung, sondern auch den üblichen sinnlosen, schmerzhaften experimentellen Prozeduren ausgesetzt waren, die keinen Erfolg bringen. In einem Wort, das mediale und politische „Establishment“ der USA hat schwere Schuld auf sich geladen.

Die Grundlagen, auf denen unsere Nation beruht, sind demokratische Prozeduren, Kontrollen und Überprüfungen, Wettbewerb sowie die Ausmerzung von Missständen mittels offener Diskussion; all dies führt zu institutionellen Reformen. Hinsichtlich dieser seit bereits 50 Jahre lang existierenden Krebstherapie hat all dies versagt. Die Therapie wurde totgeschwiegen. Öffentliche und private Institutionen stellten sich taub. Die Kosten an Menschenleben und vergeudeten Ressourcen waren schwindelerregend. Der Vietnamkrieg, die Autounfälle, denen Jahr für Jahr zahllose Menschen zum Opfer fallen, die frühzeitigen Todesfälle aufgrund armutsbedingter mangelhafter Ernährung – all diese Tragödien zusammen haben weniger Menschen dahingerafft, als qualvoll sterben mussten, weil die amerikanische Gesellschaft unfähig war, jene blosszustellen und ihre Macht zu brechen, die an der Fortsetzung dieses Verbrechens interessiert waren und sind. Wenn die vom Lamm, dem Gouverneur von Colorado, gelieferten Zahlen den Tatsachen entsprechen, wird jeder dritte heute lebende Amerikaner früher oder später an Krebs sterben. Deshalb wird es vielleicht endlich soweit kommen, dass die amerikanischen Institutionen in der Lage sind, diesem Skandal ein Ende zu bereiten, wenn genug von uns hierauf beharren. Doch gebe man sich keinen Illusionen hin. Ohne ein grosses, nachdrückliches und öffentliches Aufbegehren des Volkes und ohne eine nationale Instanz, welche die erforderlichen Reformen überwacht und regelmässig über die dabei erzielten Fortschritte berichtet, ist ein baldiger Wandel zum Besseren unwahrscheinlich.

In einem weiteren zu diesem Thema erschienenen Artikel (The Timid Press, S. 1) ist der Text der Dankesrede abgedruckt, welche die Kolumnistin Mary McGrory anlässlich ihrer Auszeichnung mit dem „Lovejoy Journalism Award“ hielt. In dieser Rede forderte McGrory die Zeitungsleser dazu auf, sich bei der Lektüre ihrer Blätter Gedanken darüber zu machen, „was sie selbst tun können“. In einem ebenfalls sehr kritischen Artikel, der sich mit dem Klimawechsel und den für diesen gelieferten angeblich wissenschaftlichen Erklärungen befasste, forderte der Wissenschaftsphilosoph Paul Feyerabend die Begründung „ordnungsgemäss gewählter Laienkomitees“, denen die Aufgabe obliegen solle, die Tätigkeit und die Empfehlungen von Wissenschaftlern zu beurteilen.

Wenn es ein Thema gibt, das ein Engagement jedes einzelnen Lesers sowie die Schaffung von Kontrollkomitees erfordert, so ist es mit Sicherheit die Erforschung dieser Krebstherapie und die Entwicklung von Mechanismen, mittels welcher dieser Therapie so rasch wie möglich praktisch angewendet werden kann.

Die folgenden Darlegungen tragen zwar teilweise technischen Charakter, doch wird auf die Schilderung komplizierter wissenschaftlicher Einzelheiten verzichtet, damit Sie, der Leser, die wesentlichsten Punkte erfassen können. Wer sich für die Details interessiert, kann diese anderswo in Erfahrung bringen. Man kann nur hoffen, dass genügend viele von Ihnen – darunter auch Experten, die fähig zur Einleitung der notwendigen Aktionen sind – dies auch tun werden. Es bedarf einer Mobilisierung, denn nicht nur Krebs, sondern auch Aids und viele andere Krankheiten, die uns bedrohen, können im Prinzip ausgemerzt werden, wenn wir, das Volk der Vereinigten Staaten, endlich aus unserem Dornröschenschlaf erwachen.

In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfand ein Wissenschaftler namens Royal Raymond Rife eine neue Art von Mikroskop.1976 erschien im New Age Journal ein Artikel von Christopher Bird, in dem die Geschichte von Rifes Krebstherapie dargelegt wurde. Später wurde Rife für den „Alternativen Nobelpreis“ nominiert, mit dem in Europa als Protest gegen den etablierten schwedischen Nobelpreis alljährlich ein Querdenker oder Aussenseiter ausgezeichnet wird. Trotzdem weiss der Durchschnittsbürger nichts oder nur wenig von Rife und seiner wundersamen Entdeckung.

Rifes Mikroskop war ein erstaunlicher Fortschritt. Im Gegensatz zum Elektronenmikroskop ermöglichte Rifes Mikroskop die Erforschung „lebender“ Bakterien, Viren etc. Ein Elektronenmikroskop tötet diese ab. Rifes bemerkenswerter Durchbruch bediente sich einer neuen Methode zur Brechung von Licht. Als Ergebnis vermochte Rife zu beweisen, dass Bakterien ihre Form verändern und sogar zu krebserzeugenden Viren mutieren konnten.

Rife pflanzte die krebserzeugenden Bakterien Ratten ein, wonach sich Tumore bildeten. Nun machte Rife die sensationelle Entdeckung, dass die Bakterien eine vollkommen andere Form annehmen konnten, wenn „das Medium, auf dem sie leben“, eine leichte Veränderung erfuhr. In anderen Worten, Rifes krebserzeugende Substanz war in gewissen Formen und in einer gewissen Umgebung innerhalb des Körpers tödlich. Doch in anderen Formen und in einer anderen Umgebung war sie harmlos. Die krebserzeugende Substanz konnte vom einen Zustand in den anderen versetzt und dann wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Die Auswirkungen dieser Entdeckung liegen auf der Hand: Krebszellen können unter Umständen wieder in gesunde Zellen zurückverwandelt werden!

Als nächstes begann Rife diese Mikroorganismen mit verschiedenen Lichtfrequenzen zu bestrahlen. Bis zu Beginn der fünfziger Jahre perfektionierte er diese Methode. Wie Christopher Bird in seinem bereits erwähnten Artikel im New Age Journal berichtet, schienen im Feld des Mikroskops „viele tödliche Mikroben, jene der Tuberkulose, des Typhus, der Lepra… zu zerfliessen oder zu ‘explodieren’”. Dieser „Todesstrahl“ wurde bei krebskranken Ratten angewendet. Er erwies sich als wirksam.

Der nächste Schritt bestand in der Behandlung von Menschen. Wie sah das Resultat aus? Lassen wir Rife selbst zu Wort kommen: „Die erste klinische Arbeit mit Krebspatienten wurde unter der Aufsicht von Dr. Milbank Johnson durchgeführt, der von einer speziellen medizinischen Forschungskommission der University of Southern Carolina ausgewählt worden war. In der Klinik wurden sechzehn Patienten gegen viele Arten von Krankheit behandelt. Nach drei Monaten stuften eine Gruppe von Ärzten sowie der Pathologe Dr. Alvin G. Foord vierzehn dieser angeblich hoffnungslosen Fälle als klinisch geheilt ein.“ Im Verlauf der dreissiger Jahre setzten Rife und seine Mitarbeiter ihre Tätigkeit fort. Im Jahre 1940 berichtete der Arzt Dr. Arthur W. Yale, Rifes Entdeckungen bedeuteten eine vollkommen neue Theorie des Ursprungs und der Ursache von Krebs, und die Behandlungsergebnisse seien so einzigartig und unglaublich gewesen, „dass es uns womöglich gelingen wird, die zweitgrösste Ursache von Todesfällen in den Vereinigten Staaten zu eliminieren“.

Doch es sollte nicht sein!

Es mangelte nicht an einflussreichen Ärzten, deren Karrieren auf der Theorie basierten, Bakterien könnten ihre Form nicht ändern. Rifes Entdeckung stellten eine Bedrohung für ihren Status und ihre eigenen Forschungsergebnisse dar. (Das Ganze liess sich mit den Folgen der Erfindung des Automobils für einen Kutscher vergleichen.)

Zu diesen „Autoritäten“ zählten Dr. Thomas Rivers vom Rockefeller Institute sowie Dr. Hans Zinsser, der in Harvard Mikrobiologie lehrte. Die Krebstherapie wurde von den Mächtigen abgewürgt.

Einer von Rifes Unterstützern, Dr. Edward C. Rosenow, ein Pionier auf dem Felde der Bakteriologie, meinte am Ende seines Lebens traurig: „Sie wollen einfach nicht zuhören.“

Andere Forscher sind in Rifes Fussstapfen getreten und haben verschiedene Aspekte seiner Theorie bestätigt, doch da ihre Anzahl gering ist und sie eine Sache vertreten, die der offiziellen Philosophie des medizinischen Establishment widerspricht, erhalten sie keine Unterstützung. Selbst die Veröffentlichung ihrer Forschungsergebnisse ist für sie schwierig, wenn nicht gar unmöglich, weil die vorherrschende medizinische Orthodoxie, die seit den dreissiger Jahren des 20. Jahrhunderts fest im Sattel sitzt, ihnen regelmässig Steine in den Weg legt.

Christopher Birds 1976 im New Age Journal erschienener Artikel enthielt eine Schilderung der politischen Machenschaften, wie sie von der „Lee Foundation of Nutritional Research“ in Milwaukee dargestellt wurden. Laut Bird „behauptet die Lee Foundation, Rife, sein Mikroskop und sein Leben seien von führenden amerikanischen Medizinern totgeschwiegen worden, und jeder Arzt, der sich Rifes Entdeckungen praktisch zunutze mache, gehe seiner Privilegien als Angehöriger der lokalen Ärzteschaft verlustig“.

Die „Food and Drug Administration“ belegt Therapien, die denjenigen Rifes ähneln, immer noch mit einem Verbot. Und wie viele Millionen Dollars werden jährlich in jene Quacksalberei und jene Voodoo-Medizin investiert, die dem Establishment lieb sind?

Wer an weiteren Informationen zu diesem Thema interessiert ist und dazu beitragen will, dass als erster Schritt ein aus Wissenschaftlern, Regierungsbeamten, energischen Aktivisten und Laien bestehendes nationales Komitee gebildet wird, welche dieses Verbrechen dokumentiert und aus der Welt schafft, ist eingeladen, sich mit The Planet in Verbindung zu setzen. Vielleicht ist die Initiative der Bürger in diesem Land noch nicht ganz erloschen.

Oder haben wir unsere Nerven, unseren Kampfgeist und unsere anno 1776 bekundete Verachtung für eine Aristokratie, die sich diktatorische Vollmachten über unsere Leiber und Seelen anmasst, tatsächlich verloren?

Barry Lynes


Nach den Skandalen, die bereits Mexiko, Nicaragua und die Philippinen erschüttert haben, sind die Gesundheitsweltorganisation WHO und die UNICEF nun wieder in Kenia angeklagt, Sterilisierungs-Produkte ohne Wissen der Patienten verabreicht zu haben, als sie behaupteten, sie gegen Tetanus zu impfen.

Die katholische Bischofs-Konferenz von Kenia, die viele Krankenhäuser verwaltet, beteiligte sich an der Impf-Kampagne gegen Tetanus, die von der WHO und UNICEF im März und Oktober 2014 für Patienten im Alter von 14 bis 49 organisiert wurde. Angesichts der Gerüchte bittet die Bischofskonferenz den kenianischen Gesundheits-Minister, James Wainaina Macharia, die Zusammensetzung der Impfstoffe zu überprüfen. Infolge seiner Verweigerung hat die Bischöfliche Kommission das Labor AgriQ-Quest Ltd. mit einer Expertise beauftragt. Die Experten fanden das Vorhandensein von 24 bis 37,5 % Beta- menschlicher-chorionischer Gonadotropin- Hormone (βhCG), in einer durchaus ausreichenden Menge, um zu Sterilität des Patienten zu führen. Der Gesundheitsminister hat diese Erkenntnisse widerlegt, mit der Behauptung, dass es unmöglich wäre, die βhCG in diese Impfstoffe einzuführen.

Der parlamentarische Gesundheitsausschusses lud dann das Ministerium einerseits und die Bischöfe andererseits ein, damit sie ihm ihre Arbeit vorlegten. Entgegen früheren Aussagen der Regierung stellte sich heraus, dass sie die Impfstoffe vor der Impfung nicht getestet hatten. So legte sie dann 10 Impfstoff-Proben vor, die sich als negativ erwiesen, während die Bischofskonferenz 9 Proben vorlegte, worunter sich 3 als positiv erwiesen. Das Gesundheitsministerium zog sich von der Debatte zurück.

Bischof Paul Kariuki Njiru, Bischof von Embu und Präsident der katholischen Gesundheits- Fachkommission der Bischofskonferenz von Kenia, hat darüber ausführlich berichtet, und die WHO, die UNICEF und die kenianische Regierung beschuldigt, Patienten absichtlich βhCG Hormone ohne deren Wissen verabreicht zu haben, um sie ohne ihr Wissen zu sterilisieren.

Die Tetanus-Impfung wird in drei Injektionen verabreicht. Ein Drittel der Dosen waren vergiftet.

Die Weltgesundheitsorganisation wollte nicht dazu Stellung nehmen.

Übersetzung: Horst Frohlich


Kritik an Arzneimittelherstellern

Medikamente

(Foto: dpa/dpaweb)

Die wenigsten Medikamente helfen den Patienten wirklich, sagt Peter C. Gøtzsche

Medikamente sollen uns ein langes, gesundes Leben bescheren. Doch die Pharmaindustrie bringt mehr Menschen um als die Mafia, sagt der dänische Mediziner Peter C. Gøtzsche - und fordert für die Branche eine Revolution.

 Von Markus C. Schulte von Drach

 Wer wünscht sich nicht ein langes, gesundes Leben? Die Pharmaindustrie entwickelt, testet und vertreibt die Mittel, die das gewährleisten sollen. Doch der Mediziner Peter C. Gøtzsche hält das gegenwärtige System für gescheitert. Der Däne hat selbst für Arzneimittelhersteller gearbeitet, dann die Seiten gewechselt und leitet heute das Nordic Cochrane Center in Kopenhagen. In seinem Buch "Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität" übt er heftige Kritik an der Branche.

SZ.de: Kürzlich ist aufgeflogen, dass eine Firma in Indien Daten gefälscht hat, um Studien für internationale Pharmakonzerne besser aussehen zu lassen. Sie behaupten, dass auch die Pharmaindustrie selbst Studien manipuliert. Aber Sie machen der Branche weitere schwere Vorwürfe. Sie sprechen sogar von organisierter Kriminalität und Mafia.

Peter C. Gøtzsche: Ja, der weltweit größte Medikamentenhersteller Pfizer zum Beispiel hat in den USA 2009 nach einem Prozess wegen der illegalen Vermarktung von Arzneimitteln 2,3 Milliarden Dollar gezahlt. Das Unternehmen GlaxoSmithKline war 2011 sogar bereit, drei Milliarden Dollar zu zahlen, um einen Prozess wegen Arzneimittelbetrugs zu beenden. Bei Abbot waren es immerhin 1,5 Milliarden, Eli Lilly zahlte 1,4 Milliarden, Johnson & Johnson 1,1 Milliarden. Bei den anderen großen Unternehmen waren es Summen im zwei- und dreistelligen Millionenbereich. Immer ging es um Betrug und Irreführung, Bestechung oder Vermarktung nicht zugelassener Mittel.

Diese Straftaten erfüllen die Kriterien für das organisierte Verbrechen, deshalb kann man von Mafia reden. In einem Prozess gegen Pfizer haben die Geschworenen 2010 ausdrücklich festgestellt, dass die Firma über einen Zeitraum von zehn Jahren gegen das sogenannte Rico-Gesetz gegen organisierte Kriminalität verstoßen hat.

Was ist mit der Firma Roche? Die fehlt in Ihrer Aufzählung.

Dieses Unternehmen hat 2009 den USA und europäischen Ländern für mehrere Milliarden Euro und Dollar das Grippemittel Tamiflu verkauft. Sie wollten sich mit diesen Vorräten gegen eine Grippe-Epidemie wappnen. Allerdings hatte Roche nur einen Teil der Studien zur Wirksamkeit veröffentlicht. Aufgrund des öffentlichen Druckes haben sie die Daten inzwischen zugänglich gemacht. Demnach nutzt das Mittel noch weniger als befürchtet, kann aber in einigen Fällen schwere Nebenwirkungen auslösen. Meiner Meinung nach hat die Firma so den größten Diebstahl aller Zeiten begangen.

Sind das nicht Verstöße einzelner schwarzer Schafe in einigen Unternehmen? Und was ist mit kleineren Firmen?

Ich habe bei meinen Recherchen nicht alle kleinen Firmen berücksichtigt, sondern die wichtigsten Unternehmen. Es arbeiten außerdem natürlich viele anständige Leute in der Pharmaindustrie. Es gibt sogar Kritiker innerhalb der Unternehmen. Aber das sind nicht die, die bestimmen, wo es langgeht. Mir geht es darum, dass das ganze System mit seiner Art, wie Medikamente produziert, vermarktet und überwacht werden, gescheitert ist.

Sie werfen den Unternehmen vor, dass sie Mittel auf den Markt gedrückt haben, obwohl sie schädlich und für viele Patienten sogar tödlich waren.

Dafür gibt es etliche Beispiele. Die Pharmaunternehmen sind deshalb sogar schlimmer als die Mafia. Sie bringen viel mehr Menschen um.

Können Sie Beispiele nennen?

Etwa Schmerzmittel wie Vioxx, von denen bekannt war, dass sie ein Herzinfarktrisiko darstellen und zum Tod führen können. Vioxx kam ohne ausreichende klinische Dokumentation auf den Markt, weshalb Merck vor Gericht stand und 2011 immerhin 950 Millionen Dollar zahlen musste.

Bevor es vom Markt genommen wurde, wurde das Mittel bei Rückenschmerzen eingesetzt, bei Tennisarm, bei allen möglichen Leiden. Vielen Patienten wäre es aber schon mit Paracetamol oder auch ganz ohne Medikamente wieder gutgegangen - und jetzt sind sie tot. Das ist eine Tragödie.

Wissenschaftler der Food and Drug Administration (FDA), also der US-Zulassungsbehörde, haben geschätzt, in den USA könnte Vioxx bis zu 56 000 Patienten getötet haben . . .

Mit dem Mittel wurden mehr als 80 Millionen Menschen in mehr als 80 Ländern behandelt. Meinen Schätzungen zufolge sind es deshalb etwa 120 000 Todesopfer weltweit gewesen. Und Celebrex von Pfizer, das mit Vioxx vergleichbar ist, wurde dem Unternehmen zufolge bis 2004 weltweit 50 Millionen Menschen verabreicht. Es dürfte bis zu diesem Jahr also etwa 75 000 Patienten getötet haben. Das Mittel wird für einige Krankheiten noch immer verschrieben. Obwohl Pfizer Millionen Dollar zahlen musste, weil sie Studienergebnisse zur Sicherheit des Mittels falsch dargestellt hatten.

Andere Beispiele für Mittel, die so auf den Markt gedrückt wurden, sind Schlankheitspillen wie Redux und Pondimin, das Epilepsie-Medikament Neurontin, das Antibiotikum Ketek oder das Diabetesmittel Avandia.

In Ihrem Buch weisen Sie auch auf besondere Probleme mit Psychopharmaka hin.

Ich schätze, dass allein das Antipsychotikum Zyprexa (Anm. d. Red.: Mittel zur Behandlung schizophrener Psychosen) von Eli Lilly etwa 200 000 der 20 Millionen Patienten, die das Mittel weltweit genommen haben, umgebracht hat. Denn Studien an Alzheimer-Patienten haben gezeigt, dass es unter hundert Patienten, die mit solchen atypischen Antipsychotika behandelt werden, zu einem zusätzlichen Todesfall kommt. Es handelte sich in den Studien zwar um ältere Patienten, die Untersuchungen dauerten aber meist auch nur zehn bis zwölf Wochen. Im realen Leben werden Patienten meist jahrelang behandelt. Außerdem wurde Zyprexa häufig Älteren verordnet, obwohl es etwa für Demenz, Alzheimer und Depressionen gar nicht zugelassen war. Deshalb musste das Unternehmen 1,4 Milliarden Dollar wegen illegaler Vertriebsmethoden bezahlen. Der Umsatz mit Zyprex lag zwischen 1996 und 2009 allerdings bei 39 Milliarden Dollar.

Peter C. Gøtzsche

(Foto: Privat)

Peter C. Gøtzsche ist Facharzt für innere Medizin. Er leitet das Nordic Cochrane Centre in Kopenhagen.

Auch eine weitere Gruppe Psychopharmaka, die Antidepressiva, ist gefährlich. Ältere Patienten verkraften diese Mittel schlecht. Und es ist bekannt, dass Mittel wie Seroxat (Paxil) von GlaxoSmithKline unter Kindern und Jugendlichen das Suizidrisiko erhöht haben. Außerdem behaupteten die Autoren der wichtigsten Studie zu Seroxat bei schweren Depressionen bei Jugendlichen, das Mittel sei wirksam und sicher. Aber die Ergebnisse belegten das gar nicht, wie eine Überprüfung der Daten gezeigt hat.

Die Firma hat es dann auch noch als Medikament für Kinder angepriesen, obwohl es dafür gar nicht zugelassen war. Das war einer der Gründe dafür, weshalb sie drei Milliarden Dollar zahlen musste.

Es gibt Wissenschaftler, die heute wieder sagen, die Suizidgefahr für Kinder und Jugendliche würde nicht erhöht.

Die FDA und andere Zulassungsbehörden weltweit haben sie offenbar nicht überzeugt, die warnen noch immer davor. Auch der letzte Review der Cochrane Collaboration zu diesen Mitteln bestätigt, dass es Hinweise auf ein erhöhtes Selbsttötungsrisiko gibt. Über neuere Studien wird diskutiert. Aber für mich gibt es keinen Zweifel, dass das Risiko erhöht ist.

Versagende Kontrollen

Sie sagen, Medikamente seien in Europa und den USA die dritthäufigste Todesursache nach Herzkrankheiten und Krebs. Das geht aus den Daten etwa des deutschen Statistischen Bundesamtes allerdings nicht hervor.

Es gibt etliche Studien, die auf verschiedenen Wegen zu diesem Ergebnis kommen, dass es die dritthäufigste Todesursache ist. Für die USA zum Beispiel wird geschätzt, dass jährlich 100 000 Menschen aufgrund von korrekt eingenommenen Medikamenten sterben. Dazu kommen aber noch medizinische Irrtümer: versehentliche Überdosen oder die Mittel sind allein oder in Kombination mit anderen Arzneien für die Patienten gar nicht geeignet.

Aber wir verdanken auch Medikamenten unsere gute Gesundheit und hohe Lebenserwartung.

Natürlich gibt es Mittel, die mehr Nutzen als Schaden bieten. Medikamente haben zum Beispiel zu großen Erfolgen im Kampf gegen Infektionen, Herzkrankheiten, einigen Krebsarten und Diabetes vom Typ 1 geführt. Das ist bekannt. Aber im Verhältnis zu der Menge der Mittel, die verschrieben werden, profitieren nur wenige Menschen tatsächlich davon. Weil Kranken viel zu häufig Arzneien verschrieben werden. Weil die Firmen sogar wollen, dass auch gesunde Menschen ihre Mittel nehmen.

Wie viele der Medikamente, die auf dem Markt sind, brauchen wir Ihrer Meinung nach tatsächlich?

Ich gehe davon aus, dass wir uns 95 Prozent des Geldes sparen können, das wir für Arzneien ausgeben, ohne dass Patienten Schaden nehmen. Tatsächlich würden mehr Menschen ein längeres und glücklicheres Leben führen können.

Wenn das stimmen sollte, wieso reagieren Ärzte, Patientenorganisationen und Gesundheitspolitiker nicht viel heftiger darauf?

Ein Grund ist sicher, dass die Pharmaindustrie extrem mächtig und finanziell unglaublich gut ausgestattet ist. Sie nimmt auf allen Ebenen Einfluss. Zum Beispiel auf Ärzte, die dafür belohnt werden, bestimmte Mittel zu verschreiben - selbst wenn diese teurer als vergleichbare Medikamente sind. Viele Ärzte denken offenbar, sie könnten Geld oder Vergünstigungen von der Industrie akzeptieren und zugleich als Anwälte ihrer Patienten auftreten. Das können sie nicht.

Außerdem, das belegen ja die Gerichtsverhandlungen eindringlich, verbreiten die Unternehmen immer wieder Geschichten darüber, wie wundervoll ihre Mittel angeblich wirken, und verschweigen zugleich, wie gefährlich sie sind. Die Menschen neigen dazu, ihnen zu glauben.

Deutschlands Justizminister will jetzt Bestechung im Gesundheitswesen ahnden. Was ist mit den Zulassungsbehörden? Die sollen sicherstellen, dass nur nützliche Mittel auf den Markt kommen.

Die machen einen ziemlich schlechten Job. Das ist vor allem von der Food and Drug Administration (FDA) in den USA bekannt. In dieser Behörde gibt es eine Menge Interessenkonflikte und Korruption. Im Zweifel entscheidet die Behörde deshalb eher zugunsten der Pharmaindustrie für Medikamente als zugunsten der Patienten dagegen. FDA-Wissenschaftler müssen immer wieder gegen ihre eigenen Vorgesetzten und die Beratungsgremien ankämpfen, wenn sie Kritik an Mitteln und dem Umgang damit üben.

Darüber haben sich Experten der Behörde selbst immer wieder beschwert - sogar in einem Brief an das Wahlkampfteam von Barack Obama. Wegen ihrer Kritik hat die FDA sogar die privaten E-Mails von Wissenschaftlern, die sich an Kongress-Mitglieder, Anwälte oder Journalisten gewandt haben, überwacht.

Ronald Kavanagh, ein FDA-Whistleblower, hat über seine Arbeit bei der Behörde berichtet, dass die Wissenschaftler manchmal geradezu angewiesen wurden, die Behauptungen der Pharmaunternehmen zu akzeptieren, ohne die Daten zu prüfen. Über die anderen Behörden wissen wir nicht so viel. Aber sie müssten viel kritischer sein. Die Regulierung von Medikamenten ist ja offensichtlich nicht effektiv.

Noch einmal zu den klinischen Studien: Sie behaupten, die Studien der Pharmabranche taugen lediglich als Werbung für die Medikamente.

Studien, die von den Unternehmen finanziert werden, haben häufiger Ergebnisse, die für diese vorteilhaft ausfallen. Das ist belegt. Der Industrie zu erlauben, ihre eigenen Medikamente zu testen, ist so, als dürfte ich in einem Prozess mein eigener Richter sein. Und Wissenschaftler, die an dem Design einer Studie zu viel Kritik üben, werden das nächste Mal nicht mehr gefragt. Das wissen die Betroffenen. Schon deshalb kommen sie den Wünschen der Industrie viel zu weit entgegen. Unerwünschte Ergebnisse werden außerdem gerne verschwiegen, während erwünschte veröffentlicht werden.

Die Studien sollten deshalb nie von der Pharmaindustrie, sondern immer von unabhängigen Wissenschaftlern vorgenommen werden.

Wissen die Fachjournale, in denen die Studien veröffentlicht werden, nicht, was gespielt wird? Müssten sie die Veröffentlichung von solchen Tests nicht verweigern?

Die Journale sind auch Teil des Problems. Sie leiden unter erheblichen Interessenkonflikten. Die renommiertesten Fachmagazine verdienen zum Beispiel eine Menge Geld mit dem Verkauf von Sonderdrucken an Firmen, mit denen diese dann werben. Deshalb stehen die Journale unter Druck, Manuskripte der Pharmaindustrie zu akzeptieren. So kommt es, dass auch Studien mit falschen oder irreführenden Aussagen veröffentlicht werden. Dafür gibt es etliche Beispiele. Richard Smith, ein früherer Herausgeber des British Medical Journal, hat selbst einen ganzen Artikel veröffentlicht unter dem Titel: "Medizinische Fachzeitschriften sind ein verlängerter Arm der Marketingabteilungen der Pharmafirmen".

Vor einigen Jahren hat ein Insider aus der Industrie dem Journal selbst gesteckt, es sei schwieriger, dort einen wohlwollenden Artikel zu veröffentlichen als in anderen Zeitungen. Aber wenn es gelänge, sei das für das Unternehmen 200 Millionen Pfund wert. Es gibt bei vielen Fachzeitungen aber inzwischen Bestrebungen, hier etwas zu ändern.

Was müsste sich Ihrer Meinung sonst noch konkret ändern?

Wir brauchen eine Revolution im Gesundheitswesen: Unabhängige Medikamenten-Tests, für die die Industrie weiterhin zahlen könnte. Sonst sollte sie absolut nichts damit zu tun haben. Alle Studiendaten müssen offengelegt werden - auch negative Ergebnisse. Als Ärzte müssen wir beginnen, Nein zu sagen zum Geld und zu anderen Gefälligkeiten der Pharmaindustrie.

Außerdem sollte Werbung für Medikamente - auch innerhalb von Fachkreisen - verboten werden, genau wie bei Tabakprodukten. In beiden Fällen gibt es ein Gesundheits- und Todesrisiko. Und wenn ein Medikament gut ist, können wir sicher sein, dass Ärzte es einsetzen.

Die Links in diesem Text weisen auf eine kleine Auswahl aus einer großen Anzahl von Quellen, mit denen Gøtzsche seine Kritik in seinem Buch begründet:

Peter C. Gøtzsche: Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität - Wie die Pharmaindustrie das Gesundheitswesen korrumpiert. riva Verlag München, 2014. 512 Seiten, ISBN 978-3-86883-438-3, 24,99 €

Anmerkung der Redaktion: Bei der erwähnten Firma Merck handelt es sich um das US-Unternehmen (MSD), nicht um die deutsche Firma Merck KGaA.


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Der Einsatz von Cannabis in der Medizin ist mit grossen bürokratischen Hürden verbunden.

Schwerkranke sollen Cannabis als Medizin einfacher beziehen können, denn es beruhigt und lindert Schmerzen. Das verlangt die Schweizer Patientenorganisation.

Immer mehr Untersuchungen belegen es: Cannabis lindert vielfältige Beschwerden, vor allem Schmerzen und Spastiken. Die berauschende Substanz THC spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Entsprechende Medikamente sind vorhanden, doch nur wenige Schwerkranke können davon profitieren, zum Beispiel Krebs- und Multiple-Sklerose-Patienten.

Der Grund: Die Bürokratie erschwert den Zugang zu den Präparaten massiv. Schwerkranke Patienten müssen heute mit Hilfe ihres Arztes beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Sonderbewilligung beantragen, sofern die Krankheit ihre Lebensqualität schwer beeinträchtigt, andere 
Therapien keinen Erfolg gebracht haben und die Verbesserung durch THC wissenschaftlich belegt ist. Das alles muss der Arzt in Formularen gegenüber dem Amt versichern. Starke Schmerzmittel dagegen kann er in eigener Kompetenz verschreiben.

Sollen Patienten selber Hanf anbauen?

Die aufwendige Herstellung von Cannabisprodukten in Medizinalqualität, also ohne grössere Wirkstoffschwankungen, verteuert zudem die Medizin. Das seit einigen Jahren verschriebene Dronabinol oder das seit Mai erhältliche Sativex, ein Mundspray, kostet den Patienten zwischen fünf und 20 Franken pro Tag. Etwas günstiger ist 
eine Cannabistinktur, die ebenfalls eine BAG-Erlaubnis erfordert. Beim neuen Sativex ist das zwar nicht nötig, es darf aber nur an MS-Patienten verschrieben werden.

Margrit Kessler, Präsidentin der Schweizer Patientenorganisation, kritisiert die restriktive Praxis: «Sie erschwert den Zugang zu einer günstigen und wirksamen Medizin.» Als Nationalrätin der Grünliberalen hat sie eine Interpellation eingereicht, die den Bundesrat auffordert, nach unbürokratischen und kostengünstigeren Lösungen zu suchen. «Das BAG könnte zum Beispiel einen Cannabisproduzenten beauftragen, eine für medizinische Zwecke geeignete Sorte zu züchten, die erleichtert verschrieben werden kann.» Kessler kann sich auch eine Teilliberalisierung des Eigenanbaus für Patienten vorstellen.

Heute erhalten wöchentlich rund zehn Patienten eine Bewilligung – Tendenz steigend, wie BAG-Sprecherin Mona Neidhart bestätigt. Insgesamt würden 400 bis 500 Personen mit dem teuren Dronabinol oder einer Cannabistinktur behandelt.

Der Emmentaler Apotheker Manfred Fankhauser hat die Erlaubnis, Dronabinol und Cannabistinkturen herzustellen. Weniger Bürokratie würde er begrüssen. «Ärzte sollten in eigener Kompetenz entscheiden, ob solche Produkte geeignet sind. Das ist ja auch bei Medikamenten mit viel schwerwiegenderen Nebenwirkungen so.»

Bei einer Teilliberalisierung sieht er dagegen Kontrollprobleme für die Behörden. «Es wäre sinnvoller, Cannabis in Kleinmengen gleich grundsätzlich zu entkriminalisieren.» Neu wäre das nicht. Bis 1951 war das Kraut als Heilmittel in jeder Schweizer Apotheke erhältlich.

«Dass Cannabis aggressiv macht, ist Unsinn»

Kiffer stehen nicht gerade im Ruf, aggressive Energiebündel zu sein. Sie gelten gemeinhin als friedlich, zuweilen lethargisch. Der Strafrechtler Martin Killias sieht das anders. Er behauptete unlängst im «St. Galler Tagblatt», in der Schweiz herrsche eine so grosse ­Jugendkriminalität, weil so viel Cannabis konsumiert werde. Denn Kiffen, so Killias, gehe ganz klar mit mehr Gewalt einher. Dabei beruft sich der Strafrechtler auf eine Metastudie von 2012, bei der er mitgewirkt hat. Die Studie belegt allerdings keine Kausalität, sondern stellt lediglich eine Korrelation her: Ob ­Kiffen an sich aggressiv macht oder ob Straffällige einfach oft kiffen, bleibt offen.

Fachleute reagieren irritiert: «Das ist 
Unsinn», sagt etwa Jürg Niggli, Leiter der Stiftung Suchthilfe St. Gallen. «Selbst 
übermässiger Cannabiskonsum beruhigt im Normalfall.» Urs Rohr, Suchtexperte von der Suchtpräventionsstelle der Stadt Zürich, sieht das gleich: «Die Aussage, dass die Substanz Cannabis gewalttätig macht, 
widerspricht jeglicher Erfahrung aus der Praxis.» Wahr ist einzig, dass Cannabiskonsum in seltenen Fällen einen psychotischen Schub auslösen und in der Folge aggressiv machen kann.

Es ist nicht das erste Mal, dass dem Kraut Böses unterstellt wird. Allerdings werden ihm je nach politischer 
Absicht unterschiedliche Wirkungen zu­geschrieben. Im – von kirchlichen Kreisen finanzierten – Aufklärungsfilm «Reefer Madness» von 1936 verfallen brave Jugend­liche nach dem Cannabiskonsum dem Wahnsinn, vergewaltigen und bringen sich um. Im kalten Krieg wiederum behaupteten die USA, die Kommunisten würden Cannabis einsetzen, um die Amerikaner träge und friedliebend zu machen.

Text: Andrea Haefely und Peter Johannes Meier
Bild: Thinkstock Kollektion


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