Lauf offiziellen Zahlen sind in Deutschland im Jahr 2020 etwa 30.000 Menschen an Covid-19 verstorben. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte diese vorläufigen Ergebnisse in der Todesursachenstatistik.
Die Zahl mag auf den ersten Blick hoch erscheinen, doch wie alle Zahlen im Rahmen der Corona-Krise, sollte auch diese ins Verhältnis mit anderen Zahlen gesetzt werden. Keinesfalls kann man diese Zahl für sich allein stehen lassen.
Wenn man der Statistik folgt und annimmt, dass es sich tatsächlich um 30.000 Corona-Tote handelt, wäre es zunächst einmal richtig, diese Zahl in Relation mit anderen Todesursachen zu stellen.
Auch hier gab das Statistische Bundesamt seine vorläufigen Ergebnisse für 2020 bekannt. Neben vielen anderen findet man dort folgende Zahlen:
314.000 Tote forderten „Krankheiten des Kreislaufsystems“. Keine Erkrankung ist so tödlich wie diese, weil sie jedes Jahr Rang eins bei den Todesursachen einnimmt.
Demnach starben 2020 an Herz- und Kreislauferkrankungen zehnmal mehr Menschen als an Covid-19.
215.000 Menschen starben an Krebs, wobei das Statistische Bundesamt diese Erkrankung als „ bösartige Neubildungen“ bezeichnet.
An Krebs, dem Killer Nummer zwei, starben 2020 sieben Mal mehr Menschen als an Covid-19.
57.000 Menschen starben an „Krankheiten des Atmungssystems“, hierzu zählen „Chronische Krankheiten der unteren Atemwege“ mit etwa 31.000 Toten und „Grippe und Pneumonien“ (Lungenentzündungen) mit ca. 16.000 Sterbefällen.
An Atemwegserkrankungen starben 2020 fast doppelt so viele Menschen als an Covid-19 – wobei Covid-19 ebenfalls eine Atemwegserkrankung ist.
2020 starben zudem etwa 39.000 Menschen an „Krankheiten des Verdauungssystems“.
Auch diese Erkrankung forderte 2020 mehr Todesopfer als Covid-19.
In Deutschland starben im Jahr 2020 insgesamt fast 986.000 Menschen. Das war auch zu erwarten, vor allem dann, wenn man den demographischen Wandel (die Menschen werden älter) und die wachsende Zahl der Bevölkerung berücksichtigt.
2018 und 2019 starben laut Statistischem Bundesamt geringfügig weniger Menschen.
Zusammengefasst: Aufgerundet sterben in Deutschland jedes Jahr eine Million Menschen. Ausgehend von dieser Zahl sind etwa drei Prozent Covid-19-Tote. Über 30 Prozent starben indes an Herz- und Kreislauferkrankungen.
Wenn man zusätzlich bedenkt, dass bei der schweren Grippewelle 2017/2018 in Deutschland geschätzte 25.000 Menschen an dem grippalen Infekt starben, könnte man durchaus die Verhältnismäßigkeit der Anti-Corona-Maßnahmen hinterfragen: Handelt es sich bei Corona um die Pandemie des Jahrhunderts?
Das Statistische Bundesamt führte in der vorläufigen Todesursachenstatistik für 2020 auch aus, dass auf Totenscheinen 36.291 Corona-Erkrankungen vermerkt waren. Bei 6155 Fällen handelte es sich bei Corona um eine Begleiterkrankung. In den übrigen 30.136 Fällen wurde Covid-19 wie oben ausgeführt als Todesursache angegeben. Das heißt, dass in 17 Prozent aller Fälle Corona eine Begleiterkrankung war und die Menschen an einer anderen Krankheit starben. In 83 Prozent der Fälle verstarben die Menschen an Covid-19.
Allerdings sind diese Zahlen nur begrenzt aussagekräftig. Das liegt daran, dass das Statistische Bundesamt in einer Anmerkung unter anderem erklärt, dass in drei Bundesländern nicht unterschieden wurde, ob Erkrankte nun an Covid-19 verstarben, oder ob sie zwar Corona-positiv getestet wurden, jedoch an einer anderen Erkrankung starben.
Ein Unterschied zwischen „mit“ und „an“ wurde demnach hier nicht gemacht. Abgesehen davon, dass manche auch die Zuverlässigkeit von Totenscheinen anzweifeln, könnte nur eine Obduktion der Leichen eine endgültige Antwort geben. Oft wurde diese aber nicht durchgeführt.
Weiterhin teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die Zahlen nur vorläufig seien und noch keine endgültige Auswertung vorgenommen wurde. Nach wie vor gebe es Nachmeldungen, manche Totenscheine seien teilweise verspätet verschickt worden. Demnach sei noch mit Korrekturen zu rechnen.
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