Vorwort

Wohl kein Forschungsergebnis hat mehr zum Verständnis unserer modernen Industrie- und Informationsgesellschaft beigetragen wie das Gesetz von Murphy. Wer sich vor Augen führt, dass alles, was schiefgehen kann, auch schief gehen wird, der wird von einem tiefen Verständnis für die Welt, das Leben an sich und den gesamten Rest durchdrungen.

Die konkreten Anwendungen von Murphys Gesetz reichen von »A« wie »Atomwirtschaft« (»je gefährlicher und unsinniger ein Projekt ist, umso heftiger wird es von den Bonner Politikern unterstützt«) bis »Z« (»Wenn Du etwas von A bis Z beschreiben willst, fällt Dir entweder zu »A« oder zu »Z« kein Beispiel ein«). Die murphyologische Forschung hat eine Vielzahl von Veröffentlichungen hervorgebracht.

Für fast jede Quelle täglicher Pannen – seien es Frauen oder die gegenwärtige Bonner Regierung – sind murphyologische Arbeiten erhältlich. Ein Bereich wurde allerdings bisher aus für den Autor nicht nachvollziehbaren Gründen ausgespart: die elektronische Datenverarbeitung.

Dabei tragen Computer wie kaum ein anderes als Objekt getarntes Subjekt unseres Alltags dazu bei, das Gesetz von Murphy immer wieder aufs neue zu bestätigen. Alle nur denkbaren pannenträchtigen Komponenten sind in einem Computersystem vereint: Zentraleinheit, Monitor, Massenspeicher, Erweiterungskarten, Tastatur und weitere Peripheriegeräte arbeiten hart daran, möglichst unverträglich zueinander zu sein. Wo dies nicht ausreicht, unterstützt die Dreieinheit aus Programmierer, Anwendungsprogramm und Anwender das physikalische Gesetz der Entropie, nachdem die Natur stets einen Zustand des größtmöglichen Chaos anstrebt.

Der folgende Text versucht daher, diese Lücke in der murphyologischen Forschung zu schließen.

Dem Autor kam dabei seine jahrelange Beschäftigung mit Computersystemen als Anwender, Programmierer und EDV-Fachjournalist – also: stets als Opfer – zugute.

Sollte der Leser in diesem Text einen fachlichen Irrtum oder einen Rechtschreibfehler entdecken, so ist auch dies eine Bestätigung von Murphys Gesetz. Denn:

  1. war der Autor bemüht, solche Fehler zu vermeiden und

  2. ist dieser Text auf einem Computer mit einem Textverarbeitungsprogramm entstanden und wurde mit einem automatischen Rechtschreibprüfprogramm korrigiert.