Bleialf Wegen einer Fliegerbombe, die am Freitagmorgen auf dem Marktplatz gefunden worden ist, muss nahezu der gesamte Ort am Sonntag während der Entschärfung die Häuser verlassen. Rund 1300 Menschen sind davon betroffen.

Erneut hält eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg die Schneifelgemeinde Bleialf in Atem: Bei Arbeiten auf dem Marktplatz ist am Freitagmorgen eine 500 Kilogramm schwere amerikanische Sprengbombe gefunden worden. Die Entschärfung ist für Sonntag vorgesehen. Dazu müssen die Menschen in einem Umkreis von einem Kilometer um die Fundstelle ab 8 Uhr morgens ihre Häuser verlassen. „Das ist nahezu ganz Bleialf“, sagt Peter Hillen, zuständiger Abteilungsleiter bei der Verbandsgemeinde (VG) Prüm. Denn die Bombe liege mitten im Ort. Rund 1300 Menschen wohnen in diesem Bereich.

„Wir werden den gesamten Ortskern evakuieren“, kündigt Oswald Benzel, der Organisationsleiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), an. Wer den Tag nicht für einen Ausflug nutzen will oder bei Bekannten unterkommen kann, für den wird im Gemeindehaus in Großlangenfeld eine Unterkunft mit kostenloser Verpflegung vorbereitet, berichtet Benzel. Insgesamt 30 Helfer des DRK werden mit vier Rettungswagen und fünf Mannschaftswagen pflegebedürftige Menschen aus dem Gefahrenbereich bringen und versorgen. Das DRK hat eine Informations-Rufnummer eingerichtet, sie ist unter 0151/ 12148385 zu erreichen. Überdies werden die Feuerwehren aus Bleialf und den umliegenden Gemeinden im Einsatz sein. Während der Evakuierung wird der Ort für den Verkehr komplett gesperrt.

Derzeit ist die Bombe wieder zugeschüttet. „Da kann nichts passieren. In den letzten 65 Jahren ist sie ja auch nicht losgegangen“, sagt Hillen. Man habe sich für den Sonntag als Entschärfungstermin entschieden, um die Einschränkungen für so gering wie möglich zu halten. „Außerdem haben die Menschen so etwas Zeit, um sich vorzubereiten“, sagt Hillen.

Wie lange die Entschärfung dauern wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. „Wir wissen noch nicht genau, mit welchen Zündern wir es im Detail zu tun haben“, sagt Horst Lenz, der technische Leiter des Kampfmittelräumdienstes (KMRD).

Im bombengewohnten Bleialf, wo mehrfach explosive Altlasten gefunden worden sind, nimmt man es gelassen: „Der Herrgott hat damals nicht gewollt, dass die Bombe hochgeht“, sagt Ortsbürgermeisterin Edith Baur, „dann soll sie bitteschön jetzt auch nicht explodieren.“