© Collage: STIMME RUSSLANDS
STIMME RUSSLANDS - Es ist soweit: Die Krise in den Medien nimmt deutlich Gestalt an. Ein riesiger, prachtvoller Glaspalast, der seit einem Jahrhundert auf einflussreichem Podest stand, beginnt jetzt zu splittern, er bricht ein. Warum? Ganz einfach: Weil sein Fundament instabil ist: der Sturz war vorprogrammiert. Denn es fehlte von Beginn an der Wille zur reinen Wahrheit. Nun fordern immer mehr Menschen von unseren Journalisten einen Tag der Wahrheit. Gerade am Beispiel der Ukraine-Russland-Berichterstattung werden die Medienlügen derzeit immer deutlicher.
Ein Blick in die westliche Presse: Da wird ganz aktuell „den Russen“ eine biologische Kriegsführung unterstellt, und zwar mit Ebola-Viren. Bei "Welt online" lautet die Überschrift eines Artikels heute, am 21. August, wörtlich: „Russland hat Ebola zur Waffe gemacht“. Und weiter wird berichtet: „Schon zu Sowjetzeiten legte Moskau ein geheimes Biowaffen-Programm auf – entgegen aller weltweiten Absprachen und Verträge. Es gelang, das Ebola-Virus waffenfähig zu machen – und noch gefährlicher“. Ah, ja, klar: Der Russe ist praktisch sogar der Erfinder von Ebola, oder?
Kurz zuvor bringt sich ZDF-Chefredakteur Peter Frey persönlich ins Kriegsgeschehen der Ostukraine ein und kann den Einzug deutschen Militärs in das geostrategisch bedeutende Land offenbar gar nicht abwarten. In einem Interview mit dem deutschen Außenminister Steinmeier bricht es einen Tag vorher aus Frey heraus: „Ein weiterer Krisenherd ist die Ostukraine… Und auch die Ukraine wünscht sich ja Waffen von Deutschland zur Unterstützung des Kampfs gegen die Separatisten. Müssen Sie nicht auch darüber nachdenken, wenn Sie eben so leidenschaftlich für den Nordirak plädiert haben?”
Frey vergleicht hier ohne Not das Kriegsgebaren der hochgefährlichen islamistischen Fundamentalisten im Irak mit den verzweifelt kämpfenden Menschen in der Ostukraine, die sich zum größten Teil Russland zugehörig fühlen und sich nicht der erputschten Kiew-Regierung unterwerfen wollen. Welche Signale!
Am 20. August glänzten dann mal wieder die ARD-Tagesthemen mit ihrer Kriegsberichterstattung über die Ostukraine. ARD-Korrespondent Udo Lielischkies spricht von „befreiten“ Orten in der Ostukraine: „Wir treffen einen Teil der 95. Luftlandedivision. Sie haben im Süden von Donezk gekämpft. Jetzt machen sie in kleinen Gruppen rund um die Millionenstadt Jagd auf Separatisten. Sie gelten als Eliteeinheit. Wenn diese Männer ein Dorf befreit haben, übernimmt die Nationalgarde, baut Checkpoints.” Wie hoch sind die GEZ-Gebühren noch mal?
Und als "Spiegel Online" letzte Woche Freitag meldete, dass ukrainische Truppen den russischen Konvoi angegriffen hätten, stürzten die Börsen ab. Diese unwürdige Panikmache stellte sich zwar kurz darauf als Falschmeldung heraus, als Nachgeplappere der Kiew-Regierungs-Allmachtsphantasien, doch die Hysterie war aus der Flasche gelassen worden und verbreitete sich entsprechend rasch im globalen Äther.
Wundert es da noch, dass es heute in der Presse heißt: Revolte beim "Spiegel"! So berichtet die FAZ: "225 Redakteure proben den Aufstand". Und zwar gegen den Chefredakteur. Eigentlich geht es um die Frage der Digitalisierung des "Spiegel", also um die Anpassung des Papierheftes an die neue Welt, das Internet. Interessant, denn diese Kluft reißt das Leitmagazin nun offenbar auseinander! Doch in Wirklichkeit brennt die Luft dort schon länger, aus Gründen von Personalentscheidungen, Auflagenschwund, Erfolglosigkeit. Wer in die Kommentarspalten bei "Spiegel online" schaut, erkennt massivsten Gegenwind der Leser. So wie es auch allen anderen westlichen Mainstreammedien derzeit ergeht: Die Leser, die Zuschauer laufen in Scharen davon. Sie finden sich in den Propagandaberichten nicht mehr wieder.
Derzeit macht übrigens ein Aufruf im Internet die Runde, ein Aufruf an alle Journalisten: zum Tag der Wahrheit. Gedacht ist an den 3. Oktober 2014: An diesem Tag sollen alle Medienschaffenden nur die Wahrheit berichten. Sie sollen sich dem Widerstand ihrer Redaktionsleitungen entgegenstellen, den Vorgaben und den politisch korrekten Richtrahmen sollen sie – nur an diesem einzigen Tag – sprengen. Es ist eine gute, es ist die richtige Idee: Jede erfolgreiche Aktion muss irgendwo ihren Anfang finden.
Können wir auf die Journalisten bauen? Brennt in ihnen der Funke für die Wahrheit schon? Trauen sie sich, die sie in der Mehrzahl ja selbst oft schon unter diesen berufsbedingten Fesseln von Propaganda, Maulkörben und fehlender Meinungsvielfalt leiden, sich gegen ihre mächtigen Verlagsvertreter durchzusetzen? Nur an diesem einen einzigen Tag? Wünschen wir ihnen die Kraft dazu! Bis zum 3. Oktober haben sie noch sechs Wochen Zeit zum Überlegen. Unser Applaus wäre ihnen jedenfalls sicher!