Wissenschaftliche Einrichtungen

Das Prinzip der vernetzten Rechner war aber nicht nur für militärische Zwecke interessant. Man erkannte schnell, dass auch der akademische Betrieb vom ARPA-Net profitieren würde. Für Wissenschaftler war allerdings weniger das Synchronisieren von gleichen Daten auf mehreren Rechnern interessant, sondern eher die Möglichkeit, Daten von einem anderen Rechner abzurufen. Wegen der offenen Architektur des ARPA-Net stand einer solchen Verwendung nichts im Wege. Wissenschaftler konnten von den frühen 70er Jahren an Forschungsergebnisse anderer Institute über das ARPA-Net abrufen oder anderen angeschlossenen Instituten eigene Daten zur Verfügung stellen.

Die Anzahl der angeschlossenen Rechner stieg an. Es handelte sich um sehr unterschiedliche Rechnertypen mit nicht kompatiblen Betriebssystemen und unterschiedlichem Netzzugang. Großrechner verschiedener Fabrikate, Unix-Rechner und später auch Personal Computer drängten ins Netz. Einige hatten eine Standleitung, also eine ständige Internet-Verbindung, andere wählten sich über Telefon und Modem ein. Um die unterschiedlichen Voraussetzungen unter einen Hut zu bringen, entstand die Notwendigkeit, ein neues Datenübertragungsprotokoll für das Netz zu entwickeln. Das Protokoll sollte nicht an bestimmte Computersysteme, Übertragungswege oder Übertragungsgeschwindigkeiten gebunden sein. Aus den Bemühungen um ein solches Protokoll ging schließlich das TCP/IP-Protokoll hervor. Datenübertragungen im ARPA-Net liefen nach Einführung von TCP/IP nach einem einheitlichen und standardisierten Schema ab.

Zu den wissenschaftlichen Einrichtungen gehörten natürlich auch Studenten. Die entdeckten das Netz auf ihre Weise. Eine Art "black board" war ihr Wunsch, ein Nachrichtenbrett wie in Universitäten üblich, für Mitfahrgelegenheiten, Jobs, Wohnmöglichkeiten, Reisepartner oder die Möglichkeit, einfach nur zu diskutieren und zu labern. So entstand das Usenet, die Hauptader der heutigen Newsgroups. Viele eingefleischte "Internetter" halten die Newsgroups auch heute noch für den spannendsten und lebendigsten Teil des Internet.