E-Mail

E-Mail (elektronische Post) ist wohl der am meisten genutzte Internet-Dienst. E-Mail erlaubt die persönliche Übermittlung von Nachrichten und Dateien von einem Sender an einen Empfänger. Wer an diesem Dienst teilnehmen will, braucht eine eigene E-Mail-Adresse. Solche Adressen sind an dem berühmten @ (sprich: englisch "at", also "bei" - das Zeichen wird im deutschen Sprachraum auch als "Klammeraffe" bezeichnet) in der Mitte erkennbar. Provider, über die Sie Zugang zum Internet haben oder bei denen Sie Ihr Web-Angebot hosten, richten Ihnen normalerweise E-Mail-Adressen auf Wunsch ein.

Vor allem im Business-Bereich verdrängt E-Mail nach und nach die herkömmliche Briefpost (von E-Mail-Anhängern liebevoll oder verächtlich als "Schneckenpost" oder "snail mail" bezeichnet). Auch das Fax ist eine durch E-Mail gefährdete Gattung. Die Vorteile liegen auf der Hand:

  • E-Mails brauchen meist nur wenige Minuten vom Sender zum Empfänger, egal ob einige wenige oder mehrere tausend Kilometer zwischen ihnen liegen.
  • E-Mails sind preiswert. Im Vergleich zum Brief fallen für E-Mails nur Bruchteile von Cent-Beträgen an.
  • Gegenüber einem Telefonat bieten sie den Vorteil, dass Vereinbarungen oder dergleichen darin schriftlich festgehalten werden.
  • Moderne E-Mail-Programme können E-Mails in einer durchsuchbaren Datenbank speichern, sodass Sie vor längerer Zeit gesendete oder empfangene E-Mails leicht wiederfinden.
  • Der SeiteMIME-Standard, der sich bei E-Mails durchgesetzt hat, erlaubt das bequeme Anhängen beliebiger Computerdateien an eine E-Mail, sodass E-Mail auch für den individuellen Austausch von Dateien immer mehr Bedeutung gewinnt.
  • E-Mail zwingt Sender und Empfänger nicht, gleichzeitig online zu sein. Sie holen sich Ihre E-Mails ab, wenn Sie gerade Zeit haben.
  • Neben der Möglichkeit, mit bestimmten anderen Internet-Teilnehmern Nachrichten und Daten auszutauschen, können Sie mit einer eigenen E-Mail-Adresse auch an Mailing-Listen teilnehmen, die Sie interessieren.

Das heutige E-Mail-System hat aber auch noch mit einigen Problemen zu kämpfen. Eine normale E-Mail ist auf dem Weg vom Sender zum Empfänger etwa so geheim wie eine Ansichtskarte. Für vertrauliche Mitteilungen oder sensible Daten ist sie ungeeignet. Mittlerweile gibt es Verschlüsselungsverfahren wie PGP (Pretty Good Privacy), die das individuelle Kodieren und Dekodieren von E-Mails und angehängten Dateien erlauben. Voraussetzung ist dazu jedoch, dass sowohl Sender als auch Empfänger über eine entsprechende Zusatzsoftware verfügen und zuvor ihre öffentlichen Kodierschlüssel austauschen.

Ein weiterer Nachteil von E-Mails ist auch noch, dass sie nicht als "dokumentenecht" gelten. Zwar wächst allmählich ihre juristische Akzeptanz, doch unterschriftspflichtige Dokumente sind durch E-Mail bislang nicht ersetzbar. Deshalb können Sie z.B. noch nicht "einfach so" per E-Mail einen Wohnsitzwechsel mitteilen oder Ihre Steuererklärung ans Finanzamt schicken.

Allerdings existiert in Deutschland bereits die gesetzliche Grundlage für die "elektronische Signatur", mit der man elektronische Daten sehr fälschungssicher digital "unterschreiben" kann. Einziger Wermutstropfen: Der technische Aufwand mit speziellen Kartenlesegeräten für eine auch gerichtlich anerkannte digitale Signatur ist leider so hoch, dass deren Anschaffung derzeit nur lohnt, wenn man regelmäßig und mit Gegenstellen, die diese Signatur auch akzeptieren, kommuniziert.