WILLIAM TELL วิลเลี่ยม เทล Вильгельм Телль |
Neues von der Finanzkriegsfront:
von Deena Stryker translated by sophyama
Die Radioreportage eines italienischen Senders über die auf leisen Sohlen voranschreitende Revolution in Island lässt aufhorchen und ist gleichzeitig ein herausragendes Beispiel dafür, wie uns unsere Medien nur unzureichend über die Vorgänge im Rest der Welt informieren.
Man erinnere sich, dass zu Beginn der Finanzkrise im Jahre 2008, Island ganz schnell zum Bankrottfall erklärt wurde. Die Gründe hierfür fanden nur beiläufige Erwähnung, und seitdem ist dieser kleine Staat wieder in Vergessenheit geraten.
Nachdem nun ein EU-Land nach dem anderen auf die Zahlungsunfähigkeit zusteuert, und damit seine Bonität riskiert, wodurch der Euro mit immer stärkeren Trudelbewegungen auch die Weltwirtschaft erschüttern lässt, wird klar, das die führenden Köpfe dieser chaotischen Lage kein Interesse daran haben, die Entwicklungen in Island als gutes Beispiel an die große Glocke zu hängen.
Innerhalb von nur fünf Jahren der Anwendung reiner neoliberaler Wirtschaftsprinzipien wurde aus Island ein vermeintlich reiches Land. (320 000 Einwohner, keine Armee). Im Jahre 2003 wurden alle isländischen Banken privatisiert und Aufgrund ihrer ‘low cost online banking services‘ konnten sie ihrem international schnell wachsenden Klientel gute Renditen versprechen. Die unter dem Namen Icesave bekannt gewordenen Finanzprodukte zogen viele englische und holländische Anleger an. Mit dem zügigen Anwachsen der Anlagen stiegen auch die internationalen Schulden des privatisierten Bankensektors. Im Jahre 2003 betrug die Schuldenlast von Island das doppelte seines jährlichen Bruttosozialproduktes. Bis zum Jahr 2007 war es dann auf das 9-fache (900%) gestiegen. Die Finanzkrise des Jahres 2008 brachte dann den Todesstoß. Die drei größten isländischen Banken Landbanki, Kaupthing und Glitnir wurden als insolvent erklärt und wieder verstaatlicht, während die isländische Krone 85% ihres Wertes gegenüber dem Euro verlor. Am Ende des Jahres erklärte Island seinen Staatsbankrott.
Trotz gegensätzlicher Erwartungen, führte die Krise dazu , daß die Isländer durch einen inzwischen etablierten Prozess direkter Demokratie fähig waren, ihre nationalen Rechte und ihre Unabhängigkeit wieder herzustellen, die zur Entwicklung einer neuen Verfassung führte.
Geir Haarde, der sozialdemokratische Premierminister, handelte einen Dollarkredit in Millionenhöhe aus, den die skandinavischen Länder nochmals verdoppelten (angeblich insgesamt 5 Millionen Dollar, was mir als Zahl aber viel zu gering erscheint, d. Übers)
Die ausländischen Geldgeber verlangten dagegen drakonische Maßnahmen für ihren Service. Der IWF und die Europäische Union wollten die Schulden ‘übernehmen’, da sie nur so die Rückzahlungen an die englischen und holländischen Anleger gewährleistet sahen, deren Regierungen die Rückzahlungen verbürgt hatten. Im Lichte anhaltender Proteste und Straßenschlachten trat die Koalitionsregierung Haarde dann zurück. Vorgezogene Neuwahlen wurden für April 2009 anberaumt, die zu einer linksorientierten Regierung führte, welche die neoliberale Wirtschaftsweise offiziell verurteilte, aber sich nichtsdestoweniger dazu bereit erklärte, dreieinhalb Millionen Euro unmittelbar zurückzuzahlen. (Auch wieder eine zu kleine Summe, damit spielt jede Provinzbank locker im Laufe einer Woche, siehe Andreas Popp….D. Übers.) Diese Rückzahlung sollte jeden Isländer dazu verdonnern, einen Obolus von 100 Euro monatlich für volle 15 Jahre bei 5.5% Zinsen an die ausländischen Geldgeber abzugeben, für einen finanziellen Schaden, der von Privatbankiers verursacht wurde. Das war dann der berühmte ‘Strohhalm, der dem ‘Rentier’ dann schlussendlich ‘den Rücken brach’ oder auf deutsch, ‘das Fass zum überlaufen brachte’!
Was darauf folgte war unglaublich. Die Annahme, dass private Haushalte für die Verluste der Finanzmonopole aufzukommen hatten, so daß eine ganze Nation über drastische Steuererhöhungen die Privatschulden einiger Weniger abtragen sollte, erzeugte genug Zündstoff, diese Illusion der Finanzjongleure zu zerstören. Es begann ein Prozess während dem die Beziehung zwischen den Einzelpersonen und den Funktionsträgern des öffentlichen Lebens überdacht wurden, and an dessen Ende die politischen Führungsfiguren ganz bewusst auf die Seite ihres Wahlvolkes einschwenkten.
Das Staatsoberhaupt Olafur Ragnar Grimsson verweigerte sich, das Gesetz zu ratifizieren, das die isländische Bevölkerung zur Kasse gebeten hätte, und gab den Rufen für ein Referendum nach.
Natürlich war daraufhin das Geschrei in der internationalen Gemeinschaft groß, während England und Holland Vergeltungsmaßnahmen androhten, die zur Isolation des Landes führen würden.
Während die Isländer unbeeindruckt ihre Stimme im Referendum abgaben, drohten die ausländischen Banker jede Geldzuwendung durch den IWF zu stoppen. Das britische Außenamt drohte, alle englischen Bankkonten, die von isländischen Sparern gehalten wurden, einzufrieren. Grimsson sagte, er habe die Drohung erhalten, ”wenn Island nicht den Forderungen entspräche, würde es zum Kuba des Nordens gemacht werden. Wenn wir diese Bedingungen aber akzeptiert hätten, wären wir schnell zum Haiti des Nordens geworden”.
Im Verlaufe des Referendums stimmten dann im April 2010 93% der Isländer gegen die Zurückzahlung der Schulden aus Privathaushalten ab. Der IWF fror daraufhin unmittelbar alle finanziellen Hilfen ein. Aber diese – in den Medien der Vereinigten Staaten nicht berichtete – Entwicklung, war nicht mehr in der Lage, auf diese revolutionäre Bewegung Druck auszuüben. Mit Unterstützung der empörten Bevölkerung brachte die Regierung eine Untersuchung der kriminellen Machenschaften und Praktiken der verantwortlichen Bankmanager zuwege. (Achtung Herr A…mann, erinnern Sie sich noch an die Abwicklung der 9/11 Geldgeschäfte ihrer DB??!! Cui bono?, d. Übers.)
Interpol fahndete von nun an nach dem vormaligen Präsidenten von Kaupthing, Sigurdur Einarsson, während auch die anderen implizierten Banker fluchtartig das Land verließen.
Die Isländer ließen es damit aber nicht auf sich beruhen. Sie machten sich nun daran, eine neue Verfassung auszuarbeiten, die es dem Land ermöglichte, sich von der übermächtigen Macht der internationalen Finanzbranche mit ihrem Kunstgeld abnabeln. (Ihre bis dato gültige Konstitution stammte von 1918, und war übernommen vom dänischen Königreich, mit nur einem kleinen Unterschied, in dem das Wort ‘König’ immer durch das Wort ‘Präsident’ ersetzt wurde).
Für das Projekt der ‘Neue Verfassung’ worden 25 Menschen aus einer Gruppe von 522 ausgewählt, die in keiner Weise mit irgendeiner politischen Partei oder sonst irgendeiner Interessengruppe verbandelt waren, die aber aufgrund der Unterstützung von 30 weiteren Isländern in die engere Auswahl gekommen sind. Das garantierte, das die Architektur des daraus resultierenden Dokumentes nicht auf das Werk einer Handvoll von Politikern zurückging. Das Internet wurde zum wichtigen Werkzeug der Entwicklung der neuen Verfassung. . Die öffentlichen Treffen der Mitglieder des Konstitutionsrates wurden über das Internet einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Landsleute konnten so mögliche konstruktive Kommentare per Mausklick mit einbringen, und so dem Wachstum einer vom Volk selber gemachten Konstitution aktiv beiwohnen. Der Prozess ist immer noch in Gange und wird am Schluß des Projektes dem Parlament nach der kommenden Wahl zur Abstimmung vorgelegt.
Mancher geschichtsbeflissene Leser mag sich, angesichts der jetzigen Lage, an Jared Diamonds gleichnamiges Buch erinnert fühlen, daß den Zusammenbruch der agrarischen isländischen Gesellschaft im 9.Jahrhundert beschreibt.
Heute erholt sich das Land vom finanziellen Bankrott in einer Weise, die gemeinhin nicht als die typische Genesungsgeschichte verstanden wird, wie aus den Bemerkungen von Christine Lagarde, der Chefin des IWF zu Fareed Zakaria deutlich wurde.
Sie machte es den Menschen in Griechenland zur unverhandelbaren Bedingung, ihren öffentlichen Sektor weitgehend dem Privatsektor zu überantworten. Das Gleiche steht wohl auch den Menschen in Italien, Spanien und Portugal ins europäische Haus.
Sie wären gut beraten sich Islands Beispiel zu Herzen zu nehmen, und nicht unter dem Druck der ausländischen Interessen zu buckeln. Dieses kleine Land hat es geschafft deutlich zu machen, daß seine Landsleute Souverän sind. (Ach ja, Deutschland hat ja auch ein kleines Problem damit…, d. Übers)
Darin liegt wohl der Grund, warum Island nicht mehr in den Nachrichten auftaucht.
Deena Stryker ist eine amerikanische Autorin, die in sechs Ländern gelebt und gearbeitet hat, und vier Sprachen fließend beherrscht. Sie hat in drei Sprachen publiziert. Sie betrachtet die größeren Zusammenhänge aus einer systemischen und spirituellen Perspektive..
Zugang zum Original und weitere Info: http://sacsis.org.za/site/article/728.1
Sehr geehrter Oliver Janich,
eventuell hast du (äh, ich duze mal) mit deiner Behauptung, die Occupy-Wall-Street- Bewegung wäre im Pseudo-Hegelschen Sinne gesteuert und initiiert, recht.
Vieleicht ist man auch einfach, wie wohl schon des öfteren, auf den fahrenden Zug der Freiheitsbewegung aufgesprungen, um ihn in die den Hintermännern genehme Richtung zu lenken. Wir wissen aber auch, dass viele der herangezüchteten Bewegungen den Elitisten wie dem Zauberlehrling aus dem Ruder gelaufen sind. Jedenfalls könnte ich viele der Forderungen von Occupy Wall Street unterschreiben, Wer weiß außerdem, was geschieht, wenn der breiten Mittelschicht in allen Ländern die parasitären Tricks, die in der Konstruktion des mit wenigen Ausnahmen weltweiten fraktionalen Geldsystems versteckt sind, zur Gänze bewußt werden. Wir stehen am Anfang einer großen Lernkurve der Bevölkerung. Die Geschichte von Kaspar Hauser sollte auch dem gierigsten Machtmonster zu denken geben.
Erstaunlich finde ich deinen herablassend-satirischen Tonfall, der wohl aus Verzweiflung an der Dummheit der Mitmenschen geboren sein soll. Für jemanden, in dessen Argumentationen Löcher so groß wie Scheunentore klaffen, riskierst du eine ziemlich freche Lippe. Aber jeder ist nun mal so, wie er ist. Deine Verdienste will ich damit kaum schmälern!
Folgende Lernfragen habe ich an Dich:
Die Wahrheit über die angemessene Staatsform des 21.Jahrhunderts (nieder mit der EUDSSR) wird an einer Kontakstelle zwischen sozialer Marktwirschaft und Liberalismus verhandelt. Allerdings ist der 1948 eingebaute Systemfehler, der über den Zinseszinseffekt das erarbeitete Geld über die Jahrzehnte an die Superreichen verteilt hat, von vornherein auszumerzen.
Hier kommt die Geldsystemtheoretikerin Samirah Kenawi mit ihrem genialen Vorschlag ins Spiel, das Wirtschaftssystem negativ zurückzukoppeln. Platt gesagt: Kein Reicher sollte, sagen wir mal, mehr als € (oder Neu-DM) 10 Millionen besitzen. Kein Armer weniger als eine noch festzulegende Untergrenze. Ergebnis: Das Geldsystem bleibt stabil! Das äußerst empfehlenswerte Buch heißt: FALSCHGELD!
Wichtig ist weiterhin: Von Peter Sloterdijk aus Band 3 seiner Spärentrilogie das Kapitel: Nicht Vertrag, nicht Gewächs! In dem er die Irrtümer des organischen Gesellschaftsmodells (Kollektivismus) und die des Libertären Gedankens (Liberalismus,Vertragsfreiheit) offenlegt. Man kann über den Mann denken, was man will, wo er recht hat, hat er recht!
Die Frage an dich lautet daher: Was soll die ewige Fixierung auf den Bürokratismus und Kommunismus, wenn die wahren Schurken offensichtlich woanders sitzen. Sollte Putin mitsamt FSB der weltweite Strippenzieher und Schachspieler sein? Was ist dann mit der City of London, den Offshore- Finanzplätzen und dem amerikanischen Geldadel mitsamt FED?
2) Dr.John Colemann behauptet in seinem Buch ”Das Komitee der 300″ die urliberale Mont-Pelerin- Society mit ihren berühmten Mitgliedern Hayek und von Mises ist eine Frontorganisation des Tavistock Instituts? Das könnte z.B. gut zum behaupteten Kampf der Illuminati mit der hatholischen Kirche passen. Ist das alles Quatsch mit Soße?
3) Große Sorge in Bezug auf die Verbreiterung der monetären systemkritischen Bewegung, siehe Occupy Wall Sreet, bereitet mir die jetzt schon auffällige Aufteilung in Fraktionen. Wo soll das in Zukunft hinführen? Die Hauptsprecher sollten wirklich alles tun, um in den wichtigen Fragen einen Konsens herzustellen.
In den USA hat man Ellen Brown und Stephen Zarlanga in Opposition zu G. Edward Griffin, vor allem was Gold als Deckung für ein neues Währungssystem betrifft. Von den Bitcoins ganz zu schweigen.
Hier gibt es die Kritiker des Exponentiellen Zinssystems nach Silvio Gesell in Haßliebe mit der Monetative und dem Unglauben an das FIAT Geld, was wiederum für Libertäre als Tatsache gilt. Dafür wittert die Partei der Vernunft in der Monetative eine verfluchte Staatsgläubigkeit, die nur ins bürokratische Unheil führen kann. ( Die Tatsache der Geldherstellung durch die Geschäftsbanken steht übrigens in einer bekannten Lernbroschüre der Bundesbank, so what Gesellanhänger)
In anderen Ländern wird die Diskussionfront ähnlich sein. Dahinter steckt ja auch eine sehr ernsthafte Fragestellung. Was die Sprüche
,lieber Janich, gegern Senf und Huber sollen ist mir unklar, was ist denn mit Hans Christoph Binswanger, Magrit Kennedy oder Bernard Lietaer und den anderen Unterstützen der Monetative. Da sollten Sie ihr Niveau etwas heraufschrauben, obwohl mir persönlich die bissig- ironische Art durchaus gefällt, ist sie bei dem was auf dem Spiel steht nicht angemessen.
Vielleicht hast du Zeit und Lust auf meine Bedenken zu antworten.
Freundliche Grüße
Frederik Börges
Oliver Janich sagt:
Oktober 16th, 2011 an 19:34
Mein Niveau ist soweit oben wie möglich. Ich will, dass niemand von irgendjemanden zu irgendwas gezwungen wird, solange er niemandem schadet. Egal welche krude Geldtheorie jemand vertritt, so lange er mich nicht zwingt sein Geld zu benutzen, darf er das.
Coleman: Wäre Tavistock pro Hayek, hätten wir längst keine Zentralbanken mehr. Er nennt ja auch nie Quellen, sondern behauptet nur. Was nicht heißt, dass alles falsch ist, was er behauptet.
»Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir nicht ganz sicher«. Mein Lieblingszitat von Albert Einstein könnte über vielen Artikel stehen, aber wenn es um die Occupy-Bewegung geht, trifft es den Nagel wirklich auf den Kopf.
Eines vorab: Ich meine nicht, dass jeder, der dort mitmacht, ein Idiot ist. Viele haben berechtigte Zweifel am System und wollen einfach etwas tun. Man kann auch nicht von jedem, der auf die Straße geht, verlangen, dass er erstmal unzählige Bücher über das Geldsystem liest. Aber von den Rädelsführern und denen, die sich ins Fernsehen einladen lassen, darf man das schon verlangen.
Es ist immer schwer zu unterscheiden, ob etwas aus böser Absicht oder aus Dummheit geschieht. War Angela Merkel im Mai 2010 bei der ersten Griechenlandhilfe, als das Desaster begann, aus Zufall in Moskau oder hat sie sich die Befehle ihres Führungsoffiziers abgeholt? Stimmen die Abgeordneten der Ausplünderung Deutschlands zu, weil sie irgendjemand in der Hand hat oder sind sie so doof? Wer weiß das schon?
Im Falle der Occupy-Bewegung ist es ähnlich. Wie ich in meinem Buch Das Kapitalismus-Komplott schildere, geht die globale Elite immer nach dem selben Schema vor: der Hegelschen Dialektik. Sie kreiert ein Problem (These), kennt die Reaktion der Masse (Antithese) und bietet dann die Lösung (Synthese) an, die ihr vom Anfang an vorschwebte. Was die Ziele der Globalisten sind, wissen wir, weil sie es in unzähligen Büchern und Artikel beschrieben haben: Globale politische Strukturen (= Definition einer Weltregierung, Mitterand-Berater Jaques Attali und andere schreiben das ganz offen), Ausschaltung der Freiheits- und Eigentumsrechte, Zentrale Wirtschaftsplanung, Aufhebung des Individuums, nur das Kollektiv zählt. H. G. Wells beschreibt diese Neue Weltordnung detailliert in seinem Buch The New World Order. Als Vorbild und Zwischenschritt gilt die EU. Lieblingsziel ist eine globale Steuer, die alle Menschen bezahlen müssen und mit der diese globalen Strukturen finanziert werden.
Was fordern nun die Occupy-Leute? Am Anfang hielten sie sich bedeckt, aber so langsam lassen sie die Katze aus dem Sack: höhere Steuern und mehr Regulierung. Auch auf der deutschen Webseite findet sich praktisch der Wunschkatalog der sozialistischen Globalisten: »Einleitung einer sozial-ökologischen Transformation der europäischen Wirtschaft, Einführung einer Finanztransaktionssteuer, für ein verfassungsmäßig garantiertes Recht auf tariflich entlohnte Arbeit« und weitere Zwangsmaßnahmen gegenüber dem Bürger, den die Bewegung angeblich vertritt. Der deutsche Vertreter von Occupy redet sich bei Alexander Benesch frecherweise damit heraus, dass diese Webseite jeder bearbeiten könne. Er hat die Forderungen aber auch nach der Sendung nicht von der Webseite genommen. Ob ich da auch die Abschaffung der EZB fordern kann? (Aufruf an meine Leser: Versucht es doch mal).
Natürlich treten auch wieder die üblichen Verdächtigungen auf den Plan: Oberglobalist George Soros, der vermutlich die Bewegung über Umwege finanziert. Der von der Wall Street gesponserte Obama zeigt »Verständnis«, und der aktuell größte Unhold von allen, Ben Bernanke, zeigt Solidarität. Kein Wunder also, dass diese Bewegung nicht am Hauptproblem rüttelt: Dem vom Staat garantierten Geldmonopol der FED oder der EZB, die unablässig Geld aus dem Nichts erzeugen, was die wahre Ursache der Krise ist. Im Gegenteil, Anhänger von Ron Paul, der seit Jahrzehnten die Abschaffung dieses Kartells der Großbanken fordert, werden offen gemobbt und ausgegrenzt. In den sehenswerten Videos von Adam Kokesh tragen die Teilnehmer ganz offen ihre (links-)totalitäre Sichtweise der Welt zur Schau. Sie untergraben die Pressefreiheit, wenn sie selber nicht gefilmt werden wollen, halten aber mit der Kamera drauf, wenn sie auf Polizisten treffen, propagieren Gewaltanwendung, wenn ein Individuum gerne selbst Verantwortung übernehmen will und so weiter und so fort.
Die Initiatoren der Bewegung wollen anonym bleiben, was verdächtig genug ist. Die Linke gibt sich in den Versammlungen die Klinke in die Hand. Aber das wirklich Verräterische ist mal wieder der Umgang der Medien mit dem Phänomen. In Deutschland gab es keine einzige Demonstration von Occupy und schon wird der Initiator am Donnerstag bei Maybrit Illner eingeladen und kann dort Werbung für die erst in der Zukunft stattfindende Demo machen. Die Partei der Vernunft organisiert seit Monaten Anti-Euro-Demos und niemand der Verantwortlichen (Disclaimer: Ich bin einer davon) wurde von der Redaktion eingeladen. Wie kann das sein?
Diese Demos werden genauso ignoriert wie die Ron-Paul-Bewegung in Amerika. Warum? Weil es dort um das eigentliche Problem geht: das Zentralbanksystem, das Kartell der Großbanken. Die Bankster haben soviel Angst vor der Abschaffung des Kartells, dass sie sich ihre eigene Opposition gezüchtet haben. Eine Ebene darüber reiben sich jene schon die Hände, deren Motto »Ordnung aus dem Chaos« ist. Sie hoffen, dass es möglichst viele, außerparlamentarische Proteste gibt, um den Staat weiter auszubauen, eine europäische Superregierung zu installieren und die letzten Freiheitsrechte abzuschaffen. Kurioserweise fordern die Teilnehmer an den Occupy-Demonstrationen mehr von dem, was das Problem verursacht hat: planwirtschaftliches, staatliches Handeln unter Anwendung von Zwang. Das ist es, was einem sofort das Zitat von Einstein in den Sinn kommen lässt.
Ungeachtet der konkreten Forderungen von Occupy, die je nach Lust und Laune auch mal wieder dementiert werden, haben die eigentlichen Initiatoren eine nicht mehr verwischbare Spur hinterlassen. Auf der offiziellen Webseite befindet sich eine Anleitung zum Kollektivismus, die verräterischer nicht sein könnte. Abgesehen davon, dass deutlich wird, dass das Individuum (= der Mensch) nichts zählt angesichts der Masse, enthält der Text den Schlüssel zu den Hintermännern. Dieses gespenstische Art der Gruppensteuerung entstammt direkt den Laboren des Tavistock-Instituts. Ab Seite 183 beschreibe ich in meinem vor Entstehung der Occupy-Bewegung verfassten Buch die von Kurt Lewin entwickelten Techniken der Gruppendynamik, die hier angewendet werden. Ziel solcher Methoden: »Der Mensch wird reduziert zu einem Tier. Die hochdifferenzierten, vielseitigen Fähigkeiten verschwinden.« Die Anhänger der Bewegung regen sich auf, sind aber zu tieferer Analyse nicht mehr fähig. Wenn sie sich beim Betrachten dieser Bilder an eine Sekte erinnert fühlen, liegen sie richtig. Das Wiederholen der vorgesagten Texte durch die Masse soll ein Gruppengefühl erzeugen, das das Individuum verschwinden lässt. Die »Borg« lassen grüßen. Diese kommunistische Propaganda versucht die Natur des Menschen zu leugnen: Er kommt in Wirklichkeit allein und frei auf die Welt und nicht als Gruppe. Der Mensch ist zwar ein soziales Wesen, aber er ist es freiwillig und nicht weil er dazu gezwungen werden muss. Diesen Umstand macht sich die »Elite« zunutze, um die Bevölkerung zu kontrollieren. Die Elite suggeriert den Menschen, dass der Staat diese Gemeinschaft ist. Dabei benötigen die Menschen keine Bürokraten oder Politiker, um gemeinsam zu leben, zu arbeiten und freiwillig Leistungen auszutauschen.
Das Tavistock-Institut ist verantwortlich für fast jede Angstpropaganda, die der Planet in den vergangenen Jahrzehnten über sich ergehen lassen musste. Die globale »Elite« bedient sich dieses Instituts, um Menschen zu beeinflussen und zu dem werden zu lassen, was sie sich wünschen: eine Herde Schafe.
Währenddessen definiert Hans Dietrich Genscher schon einmal, die Rolle der EU in der neuen Weltordnung: »Den Weg aus gemeinsamer Zukunftsverantwortung heraus, das heißt mit der Endkonsequenz der Flucht in nationale Alleingänge, oder entscheidet er sich für mehr Europa, das heißt für auch ein Europa der inneren Solidarität mit allen Mitgliedstaaten, das sich fit macht für seinen Platz in einer neuen Weltordnung?« Solidarität heißt natürlich Sozialismus. Schöner die Tulpen nie blühten.
Nichts ist in Ordnung. Und die Lage wird sich noch verschlimmern … erheblich verschlimmern. Die Wirtschaft steht an der Schwelle zur Katastrophe. Kriege verbreiten sich wie Lauffeuer. Die Welt steht auf Messers Schneide.
Stimmt gar nicht, behaupten die weltweit führenden Politiker und die Experten der etablierten Medien. Es gäbe zwar das eine oder andere Problem, aber die Finanzleute und Politiker seien sich dessen bewusst. Die Politik ist vorbereitet und man wird entsprechende Maßnahmen ergreifen, sie zu beheben.
Ob es sich um in Schieflage geratene Volkswirtschaften oder schwer zu bewältigende alte oder tobende neue Kriege handelt, aus den führenden Kreisen hört man immer wieder, es gebe stetige Fortschritte, und man besänftigt die Bevölkerung damit, dass die klügsten Köpfe und die schneidigsten Generäle sich der Probleme annähmen. An allen Fronten sei der Erfolg garantiert und der Sieg stehe unmittelbar bevor. Jetzt sei »Geduld die erste Bürgerpflicht« … zusätzlich zu mehr Soldaten, zu mehr Zeit und mehr Geld.
Soweit es diese »Führer« und ihre Medien angeht, zählen nur die Meinungen aus der Gruppe der handverlesenen, vollmundigen Experten, offiziellen Quellen und politischen Publikumslieblinge. Nur sie verfügen über die Legitimation, sich mit der erforderlichen Autorität zu äußern und verlässliche Prognosen abzugeben. Dass sie durchweg, wenn nicht sogar ausnahmslos, falsch liegen, tut ihrer Glaubwürdigkeit keinen Abbruch.
Wie kann ein denkender Erwachsener nur annehmen, die gleichen Zentralbanker, Finanziers und Politiker, die für die Entstehung der Krise verantwortlich sind, seien in der Lage, sie zu lösen? Wenige Tage nach der Ankündigung von George W. Bushs TARP-Rettungsprogramm (TARP = Troubled Asset Relief Program; Rettungsprogramm für in Schwierigkeiten geratenen Wertpapiere) sagten wir sein Scheitern voraus, und auch für Obamas Stimulus-Paket (The American Recovery and Reinvestment Act; Gesetz zum amerikanischen Wirtschaftsaufschwung und für Reinvestitionen) prognostizierten wir das Gleiche. Beide Gesetze waren nicht mehr als Verschleierungsversuche, es würde keinen Aufschwung geben.
Dabei macht es keinen Unterschied, ob Demokrat oder Republikaner. Trotz der hitzigen Rhetorik hat die Lösung wirtschaftlicher Probleme weniger mit der regierenden Partei als mit fachlicher Kompetenz zu tun. Beide großen Parteien waren lange genug an der Macht. Beide benutzten ihren Einfluss dazu, eine Politik zu betreiben, die die Probleme schuf oder verschärfte. Beide hatten die Chance, die verfahrene Situation, für die sie verantwortlich waren, wieder in Ordnung zu bringen. Aber wie wir vorhersagten, sind beide damit gescheitert. Angesichts dessen, was diese Parteien darstellen und was sie angerichtet haben, sagen wir mit aller Überzeugung eine ungebrochene Folge überparteilichen Versagens für die Zukunft voraus.
Die Unfähigen des politischen Establishments sitzen am Steuer. Kein Mensch mit einem gesunden Überlebensinstinkt würde den Versprechungen der Politiker glauben oder dem Urteil der Zentralbanker oder Wall-Street-Finanziers vertrauen, deren einziges wirkliches Interesse ihr eigener Vorteil ist.
In den 1920er-Jahren erklärte der amerikanische Präsident Calvin Coolidge: »The business of America is business«, was man mit »Amerikas treibende Kraft ist das Geschäft« übersetzen könnte. Neunzig Jahre später ist Kriegführen zum Geschäft der USA geworden: der 40-jährige Krieg gegen Rauschgift, der zehnjährige Krieg gegen den Terror, der Krieg gegen Afghanistan (der bisher längste Krieg der amerikanischen Geschichte), der achtjährige Krieg gegen den Irak, für den noch kein Ende in Sicht ist, die verdeckt geführten Kriege in Pakistan und dem Jemen und seit Kurzem die »von der Zeit und vom Umfang her begrenzte kinetische Militäraktion« in Libyen.
Auch wenn die Rechtfertigungen für die Beteiligung an diesen Kriegen immer anders ausfielen, ist ihnen allen gemein, dass sie mörderisch, unmoralisch, schier endlos, wirtschaftlich ruinös und elendig gescheitert sind. Warum sollte auch nur irgendjemand den optimistischen Kriegskommuniqués glauben, die von den verantwortlichen »starken Männern« und Schlachtfeld-Oberen verkündet werden, die der Öffentlichkeit versichern, wenn man die zuvor gescheiterten Strategien erneut einsetze, werde dies bald zum Sieg führen?
Selbst angesichts ihres nachgewiesenen Scheiterns und ihrer zum Himmel schreienden Unfähigkeit wird jeder, der die offizielle Sprachregelung oder die gängige Meinung in Frage stellt, als »Panikmacher« oder »Untergangsprophet« verunglimpft. Wie unbequem unsere Prognosen auch sein mögen – Pessimismus, Optimismus, Vorlieben oder Abneigungen spielen dabei keine Rolle –, es zählt allein, ob sie zutreffen oder nicht:
Wir erklärten zudem, wenn die Federal Reserve im März 2009 von einem Wirtschaftsaufschwung gesprochen habe, sei dies eine »Illusion« gewesen, und prognostizierten, dieser vielbeschworene »Aufschwung« sei nicht mehr als eine zeitweise »Verschnaufpause«, an die sich die »Größte Depression« anschließen werde. Und heute, im Juni 2011, befindet sich der Dow Jones in einer stetigen Abwärtsbewegung und die Wirtschaftsindikatoren weisen zunehmend in Richtung Depression. Dennoch weigern sich Washington und die Wall Street hartnäckig, die Realität zur Kenntnis zu nehmen. Und unter den Experten diskutiert man nur darüber, ob eine »Double-Dip-Rezession« wahrscheinlich sei oder nicht. (Eine Double-Dip-Rezession bedeutet, dass auf einen Abschwung ein kurzlebiger Aufschwung folgt, an den sich dann eine weitere Rezession anschließt.)
Aber dem einfachen Mann auf der Straße – geschlagen mit sinkenden Löhnen, höheren Preisen, einer hartnäckig sich haltenden hohen Arbeitslosigkeit, steigenden Steuern und Abgaben sowie einer schmerzlichen »Sparpolitik« – droht eine »Depression«, keine »Rezession«, und sicherlich winkt kein »Wohlstand«.
Nach einer Umfrage von CNN und Meinungsforschungsunternehmen vom 8. Juni halten 48 Prozent der Amerikaner eine weitere Große Depression innerhalb des nächsten Jahres für wahrscheinlich – dies ist der höchste Prozentsatz, der jemals erfragt wurde. Die Umfrage zeigt darüber hinaus, dass knapp die Hälfte der Befragten in einem Haushalt leben, in dem jemand seinen Arbeitsplatz verloren hat oder befürchtet, in naher Zukunft von Arbeitslosigkeit betroffen zu werden.
Nachdem Zigmillionen Amerikaner jahrelang in wirtschaftlichen Schwierigkeiten leben mussten, trauen sich plötzlich mutigere Medien, das verbotene »D«-Wort in den Mund zu nehmen, nur weil das Leiden und die Qual nicht länger mit Abstraktionen und manipulierten Statistiken verschleiert werden können.
Für die Leser des Trend Journals, die auf diese sich abzeichnenden Entwicklungen bereits vor ungefähr drei Jahren aufmerksam gemacht wurden, sollte die Gefahr einer Depression keine Überraschung darstellen. Gleiches gilt für die Prognose, dass eine seit so langer Zeit leidende Bevölkerung auf die Straße gehen wird, wenn die Depression eintritt und nicht länger verleugnet werden kann.
Als ich damals diese Prognose veröffentlichte, wurde sie von den meisten Rundfunk- und Fernsehsendern sowie Druckmedien totgeschwiegen. Aber wenn jetzt einer aus ihren eigenen Reihen, verspätet und zögerlich diese Möglichkeit [einer Depression] andeutet, wird er gleich zum Weisen verklärt und seine Einschätzung wird als große Neuigkeit verkündet. So warnte Anfang Juni der führende demokratische Stratege James Carville, der unter Clinton mit seinem Wahlspruch »Es geht um die Wirtschaft, du Dummkopf« Furore gemacht hatte und jetzt offensichtlich die der höheren Mathematik entsprungene Aufgabe, zwei und zwei zusammenzuzählen gemeistert hatte, eine niedergehende Wirtschaft erhöhe die Gefahr gesellschaftlicher Unruhen.
Wie ich schon oft in den letzten Jahren wiederholt habe: »Wenn die Menschen alles verlieren und nichts mehr zu verlieren haben, dann rasten sie aus.«
Trendvorhersage: Die Kriege werden sich weiter ausbreiten und die gesellschaftliche Unruhe wird an Intensität zunehmen. Wie wir vorhersagten, brechen die von der Jugend beflügelten Aufstände, die zuerst in Nordafrika und dem Nahen und Mittleren Osten aufflammten, nun auch in Europa aus (siehe dazu: »Ihre Köpfe sollen rollen«, Trend Journal, Herbst 2010).
Angesichts der vorherrschenden Entwicklungen und der Qualität der derzeitigen Machthaber ist ein wirtschaftlicher Zusammenbruch auf einigen Ebenen unvermeidlich. Regierungen und Zentralbanken werden unerbittlich jeden möglichen Dollar, jedes Pfund oder jeden Euro über Steuern und Abgaben aus den Menschen herausquetschen, während sie gleichzeitig öffentliche Werte »verpfänden« (dieser Prozess ist auch als »Privatisierung« bekannt), um die faulen Wetten, die von den Banken und Finanziers getätigt wurden, abzudecken.
Wenn die Menschen finanziell völlig ausgeblutet wurden und nichts mehr abzugeben haben, wird auf den Straßen Blut fließen.
Was ist aus diesen Trends zu lernen: Lernen Sie aus der Geschichte. Erinnern Sie sich noch daran, als zum ersten Mal offensichtlich wurde, dass sich die amerikanische Wirtschaft in ernsten Schwierigkeiten befindet und sich alles auf die »Panik von 2008« zubewegte? Nicht viele werden das. Die meisten Menschen befanden sich in Sommerlaune und Ferienstimmung. Ende Juni 2007 brach der Aktienmarkt dann urplötzlich von seinem euphorischen Höchststand von 14.000 Punkten ein.
Auch wenn wir in unserer Sommerausgabe 2007 des Trend Journals, das im Juni veröffentlicht wurde, gewarnt hatten, die »Trendindikatoren deuteten auf eine größere Krise auf den Finanzmärkten zwischen Juli und November«, wurde der fallende Dow Jones als »Schluckauf« abgetan … eine kleine Verschnaufpause zwischen zwei Höhenflügen.
Größter Fehler bei sinkenden Aktienkursen
Die immensen Ausschläge des Dow räumen den Investoren eine Pause ein. Jetzt sein Geld aus dem Markt herauszuziehen, könnte sich als der schwerste Fehler erweisen.
NEW YORK – Der vergangene Donnerstag war für den Dow Jones Industrial Average [DJIA- in Europa als Dow-Jones-Index bekannt] der zweitschlimmste Tag dieses Jahres. Aber nur zur Erinnerung, vor gerade einmal einer Woche schloss der Dow zum ersten (und bisher einzigen) Mal mit einem Wert über 14.000 Punkten ab.
Die Schwankungen des Marktes sollten die Investoren, die ihre Rente über Aktien absichern [401(k)], nicht beeinflussen. Behalten Sie Ihr langfristiges Ziel im Auge – die meisten von uns werden auf den Märkten investieren, bis wir in Pension gehen, und das kann noch einige Jahrzehnte dauern. (CNN, 27. Juli 2007)
Vier Jahre und einige Billionen Dollar an Verlusten bei Aktien und für diejenigen, die ihre Rente über Anlagen finanzieren wollten, später erweist sich dieser typische Rat: »Treten Sie mal kürzer, aber halten Sie Ihren Kurs« als eine tragische Irreführung. Der Dow verlor mehr als die Hälfte seines Wertes und liegt nun, im Juni 2011, bei unter 12.000 Punkten.
Die Moral dieser Geschichte besagt, vermeiden Sie, dass sich Ihre Vernunft in den Sommerurlaub verabschiedet. Die Lage wird sich weiter zuspitzen, und es ist geboten, den Alarmzustand weiter aufrechtzuerhalten. Eine weitere brutale Finanzkrise zeichnet sich bereits am Horizont ab. Sie könnte durch wirtschaftliche Faktoren (z.B.: in Europa breiten sich Zahlungsunfähigkeit oder Schuldenkrise aus; der Dollar bricht ein oder die Rohstoffpreise klettern in astronomische Höhen) oder Terroranschläge, möglicherweise unter »falscher Flagge« oder eine weitere von Menschen gemachte Katastrophe (ein weiteres Fukushima) oder eine Naturkatastrophe oder eine Kombination aller dieser Faktoren ausgelöst werden.
Bemerkung des Herausgebers: In diesem Sinne wiederhole ich noch einmal: Bereiten Sie dringlichst Ihr finanzielles Überleben vor. Und diese Vorbereitung muss so intensiv erfolgen, als zöge man in den Kampf; rechnen Sie mit dem Unerwarteten und bereiten Sie sich auf das Schlimmste vor, und das könnte in diesen gefährlichen Zeiten die Ausrufung des wirtschaftlichen Ausnahmezustandes sein. Es könnte zu Bankenschließungen und Währungsabwertungen kommen, es könnte untersagt werden, Einlagen aufzulösen. Erinnern Sie sich an Gerald Celentes grundlegende Überlebensstrategie, die »Großen Drei« von GC: »Schusswaffen, Gold und ein Fluchtplan«.
In der Sommerausgabe 2011 des Trend Journals (Erscheinungsdatum: Mitte Juli 2011) werden wir praktische Maßnahmen vorschlagen, wie man mit dem kommenden Zusammenbruch umgehen kann, und wir stellen Lösungsansätze vor, die, wenn sie umgesetzt werden, die vorherrschenden negativen Trends umkehren können.
Vom 26. bis 30. Januar 2011 treffen sich mehr als 600 angebliche Fachleute aus Politik und Wirtschaft, um – begleitet von ihren Dienern (»Qualitätsmedien«) – über die wirtschaftliche Entwicklung der Welt zu sprechen. In diesem Jahr werden sie 100 Billionen (!) Dollar zusätzliche Kredite für die Ankurbelung der Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren einfordern. Wir haben einmal die Prognosen und Handlungsempfehlungen der vergangenen Treffen des Weltwirtschaftsforums unter die Lupe genommen. Auch wer nicht die geringste Ahnung von Wirtschaft hat, kann nur zu einem Schluss kommen: In Davos treffen sich Wirtschaftstrottel.
Blicken wir zurück, was die Teilnehmer in den vergangenen Jahren tatsächlich geleistet haben, etwa im Jahr 2007 – wenige Monate vor dem Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise: Die angeblichen Fachleute des Weltwirtschaftsforums hatten nicht den geringsten Schimmer von der aufziehenden globalen Finanzkrise, erklärten vielmehr die »soziale Ungerechtigkeit« und den »Raubbau an der Natur« zum größten Problem bis zu ihrem nächsten Treffen im Jahre 2008, das dann schon vom Crash gezeichnet war. Die Neue Zürcher Zeitung veröffentlichte 2007 ein Dossier dazu, in dem man das alles im Detail nachlesen kann. Und auch die Süddeutsche Zeitung nannte als zusätzliche Herausforderungen der Zukunft, über die die Teilnehmer 2007 in Davos gesprochen haben, nur: den Palästina-Konflikt und die Verschiebung des Machtgleichgewichts zugunsten der Schwellenländer. Die Eröffnungsrede hielt 2007 Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie forderte damals die weitere Liberalisierung des Welthandels. Sie haben richtig gelesen. Und die Teilnehmer des Weltwirtschaftforums klatschten 2007 Applaus.
Viele der in Davos versammelten »Fachleute« lachten in jenen Tagen 2007, als damals auf den Fluren ein wenige Monate zuvor erschienenes Buch des deutschen Wirtschaftsprofessors Max Otte mit dem Titel Der Crash kommt – Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten herumgereicht wurde. Crash – welcher Crash? Das Motto in Davos lautete 2007: Volldampf voraus in die weitere Liberalisierung. Heute möchten die Wirtschaftstrottel daran eher ungern erinnert werden. Denn ein Jahr später traf man sich wieder in Davos. Da lautete das Motto des Weltwirtschaftsforums 2008 »Die Kraft der gemeinschaftlichen Innovation«. Irgendwie war das Motto unpassend, denn das Treffen wurde da schon überschattet vom Börsencrash.
Gehen wir aber noch einmal viel weiter in die Geschichte zurück, in das Jahr 2003: Damals hatten die Davos-Teilnehmer Angst vor einem Irak-Krieg und den möglichen Folgen. Das war damals das wichtigste Thema des Weltwirtschaftsforums. Dummerweise war schon 2003 (!) klar, dass es in einigen Jahren einen großen Wirtschaftscrash geben würde. Ein nachprüfbares Beispiel: Schon im Februar 2003 gab es im Berliner Kanzleramt ein erstes geheimes Spitzengespräch zwischen Bankenvertretern und der Bundesregierung über die wachsende Zahl fauler Kredite. Niemand in dieser Gesprächsrunde zweifelte daran, dass faule Kredite die Banken irgendwann in der Zukunft in den Abgrund reißen würden. Man sprach hinter verschlossenen Türen über »angeschlagene Banken«. Schon damals – sprich 2003 – hatte man die Idee zur Gründung einer Bad Bank zur Rettung der Finanzwelt. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD), der damalige Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) und führende Vertreter der deutschen Kreditwirtschaft (also alles Personen, die gern als »Wirtschaftfachleute« nach Davos reisten) haben nachweislich im Kanzleramt darüber gesprochen. Nochmals – das war im Jahre 2003. Nur bekannt werden sollte das auf keinen Fall. Denn man hatte zu jenem Zeitpunkt im Kanzleramt beschlossen, den Crash einfach auf die Bevölkerung zukommen zu lassen. Volldampf voraus in die Krise. Noch 'ne Zigarre und noch 'ne Flasche Wein! Schaden abwenden vom deutschen Volke? Wozu denn? Nach uns die Sintflut!
Sie glauben das nicht? Das renommierte Handelsblatt berichtete 2003 gleich in einer ganzen Serie von Artikeln über die geheimen Finanzkrisen-Treffen im Kanzleramt, etwa unter der Überschrift »Erfolge beim Management fauler Kredite«. Viele renommierte Führungskräfte erwarteten eben schon 2003 künftige Zusammenbrüche von Banken – das war für jene, die die Basisfakten kannten, abzusehen, allerdings in kleineren Dimensionen als heute tatsächlich eingetreten. Doch man blieb damals aufseiten der Bundesregierung faul und untätig – ebenso wie beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Es gab noch ein weiteres Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) im Frühjahr 2003 mit Bankenvertretern. Wieder sprach man hinter geschlossenen Türen über Auffanggesellschaften für faule Bankenkredite. Doch die damalige Bundesregierung hat die Idee verworfen, weil die Bevölkerung um keinen Preis die Wahrheit über die irgendwann bevorstehende Finanzkrise erfahren sollte. Das hätte ja Wählerstimmen bei der Bundestagswahl 2005 gekostet. Man wusste also, dass die Spekulations- und Immobilienblasen an den Finanzmärkten eines Tages platzen würden. Es war eine reine Frage der Zeit. Sollte es passieren, dann würde man sich völlig überrascht zeigen … Als der Knall dann Ende 2008 eintrat, da war Kanzler Gerd Schröder längst in gut bezahlten Diensten des russischen Gaskonzerns Gazprom. Und deutsche Medien konnten sich angeblich nicht mehr daran erinnern, dass die Schröder-Regierung vor Jahren schon um die sich abzeichnenden Gefahren der vielen faulen Kredite gewusst hatte. Schröder war stets ein gern gesehener Gast in Davos.
Man muss also nicht lange suchen, wenn man die Namen jener Personen, die für den gigantischen Wirtschaftscrash und für die aufkommende neue Massenarbeitslosigkeit mitverantwortlich sind, in Erfahrung bringen will. Jahr für Jahr haben sie sich schließlich im Schweizer Davos beim World Economic Forum (Weltwirtschaftsforum) getroffen und mit ihrem dortigen Palaver erst die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass heute überall in der Welt unvorstellbare, von Menschen geschaffene Werte vernichtet werden. Man kann die Teilnehmerlisten des World Economic Forum Jahr für Jahr durchsehen. Und man wird auf vielen Seiten die Namen hochdotierter Wirtschaftstrottel finden, die die Welt aus Dummheit oder mit Vorsatz in den Abgrund gesteuert haben. Vergessen wir nicht jene Journalisten und Vertreter der »Qualitätsmedien«, die den Versagern des World Economic Forums (WEF) bereitwillig ihre Foren öffneten und damit überhaupt erst zur Verbreitung des merkwürdigen Glaubens an die unentwegten Gewinnchancen eines entfesselten globalen Kapitalmarktes beigetragen hatten. Viele von ihnen hätten es – aus der subjektiven Sicht jener Menschen, die im Zuge der Finanzkrise ihre gesamten Ersparnisse verloren haben – ganz sicher verdient, vor ein Tribunal gestellt und abgeurteilt zu werden.
In jedem Jahr bereiten sich die Schweizer auf das große Ereignis mit merkwürdigen Maßnahmen vor: Da werden für die vielen erwarteten Herren im weiten Umfeld von Davos neue Bordelle gebaut. Und viele Helikopter stehen bereit, um die Mächtigen der Welt mit auf Lustreise zu nehmen. Von Davos aus werden sie mit ihren Gästen etwa nach Zürich-Kloten, Friedrichshafen oder Altenrhein fliegen, wo Vorsorge dafür getroffen wurde, dass die edlen Passagiere bei den dort wartenden Prostituierten nicht von »Qualitätsmedien« gestört werden. Das Schauspiel wiederholt sich jedes Jahr. Und stets ist das Weltwirtschaftsforum angeblich ein großer Erfolg.
Sie glauben das alles nicht? WEF-Gründer Klaus Schwab hat inzwischen mehrfach öffentlich erklärt, dass viele Teilnehmer nur nach Davos kommen, um wilde Partys zu feiern. »Die Partys haben nach und nach überhand genommen«, sagte Schwab der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Wirtschaftslage interessiert die Banker beim Treffen in Davos eher weniger – schließlich bürgen ja die Steuerzahler für die Folgen ihrer Fehleinschätzungen. Wenn Sie also in den nächsten Tagen Berichte in den »Qualitätsmedien« über das diesjährige Treffen lesen, dann liegen Sie wahrscheinlich richtig mit der Einschätzung, dass sich in Davos wieder einmal die Elite der Wirtschaftstrottel versammeln wird, die Partys feiert und die Bordelle füllt. Ihre üppigen Boni machen es möglich. Und fangen Sie, liebe Leser, schon einmal an zu sparen, denn die »Fachleute« fordern 100 Billionen (!) neue Kredite …
Oktober 19th, 2011 an 15:30
Krude Geldtheorie? Sie sind ja goldig, Herr Janich! Das Samurai-Schwert von Frau Kenawi ist entschieden schärfer als Ihre Axt! Sie sollten sich das Buch “Falschgeld” wirklich anschaffen, vor allem da Frau Kenawi wie Sie der Meinung ist, dass Geldschöpfung durch den Staat geradewegs in die Diktatur führt.
Allerfreundlichste Grüße, I’ll be back!