Das Berlin-Attentat vom 16. Dezember 2016 könnte von einem Verfassungsschutz-Vertrauensmann mitgeplant worden sein. Foto: Andreas Trojak / Wikimedia (CC-BY-2.0)

Schwere Vorwürfe werden nun gegen den Verfassungsschutz im Zusammenhang mit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche am 19. Dezember 2016 erhoben. Ein V-Mann aus Nordrhein-Westfalen (NRW) soll das blutige Attentat mitgeplant bzw. dazu angestiftet haben.

Mit einem Sattelschlepper in die Menschenmenge gerast

Der aus Tunis stammende islamistische Attentäter Anis Amri hatte den Fahrer eines Sattelschleppers getötet und war dann mit dem Fahrzeug in eine Menschenmenge gefahren, wobei 11 Personen getötet und 55 weitere schwer verletzt wurden. Amri war nach seiner Flucht am 23. Dezember im Mailand bei einer Polizeikontrolle erschossen worden.

Ein jetzt an die Öffentlichkeit gekommener interner Behördenbericht führt zum Verdacht, dass eine vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen als „Vertrauensperson 01“ (VP-01) geführte Person den Attentäter Amri in seinen Anschlagsplanungen bestärkt haben könnte.

So soll V-Mann 01, den Verfassungsschutz – mutmaßlich gegen Bezahlungen – mit Informationen über die Salafistenszene in NRW versorgt haben. Dies führte auch zu Fahndungserfolgen gegenüber Anhängern des Islamischen Staates bis hin zu Anklageerhebungen und Gerichtsverfahren gegen einzelne Repräsentanten. Der Spitzel soll aber gleichzeitig auch die fanatischen Muslime zu Terroranschlägen motiviert haben.

V-Mann soll Person für LKW-Anschlag gesucht haben

Der V-Mann soll jedenfalls über einen längeren Zeitraum intensiven Kontakt zum späteren Attentäter Amri unterhalten haben. In der Islamistenszene soll er damals intensiv nach einer zuverlässige Person für einen Anschlag mit einem Lkw gesucht haben. Bewahrheitet sich dies nach weiteren Nachforschungen, dann steht ein fataler Verdacht im Raum: Ein vom Verfassungsschutz gesteuerter V-Mann könnte der Pate des Terroranschlags am 16. Dezember bei der Berliner Gedächtniskirche gewesen sein.


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