Medienmitteilung, SP Schaffhausen, Martina Munz – Jetzt zeigt die Nagra ihr wahres Gesicht! Die Sicherheit steht für sie offenkundig nicht mehr im Vordergrund, obschon diese bisher immer als erste Priorität dargestellt wurde.
Die Oberflächenstandorte in der Region Schaffhausen befinden sich nicht direkt über dem möglichen Atommüll-Lager, sie müssten mit einer 10 Kilometer langen Schrägrampe erschlossen werden. Unter Fachleuten ist klar: Schrägrampen sind gefährlich. Sie lassen sich nie vollständig abdichten. Ein Grundwassereinbruch wäre also vorprogrammiert! Die Experten für nukleare Sicherheit wissen genau, dass Vertikalschächte viel sicherer sind. Die Nagra aber negiert diese Tatsache, weil sie unbequem ist. Würde die Sicherheit im Vordergrund stehen, wäre die Nagra viel eingeschränkter in der Standortwahl und auch die Kosten würden in die Höhe schnellen.
Die Nagra hat die Standorte allesamt entlang der DB-Bahnlinie ausgewählt. Schwere Castorbehälter müssten mitten in der Stadt Schaffhausen rangiert und über die steilste Normalspur-Eisenbahnstrecke der Schweiz in den Klettgau transportiert werden. Wo bleibt da die Sicherheit?
Die Standorte wurden anscheinend nach streng ökonomischen Kriterien ausgewählt und nach dem Prinzip des geringsten Widerstands: Einfacher Bahnanschluss und willige Grundbesitzer. Die Standorte im Klettgau und im Weinland sind ausserdem geschickt in Grenznähe ausgewählt worden. Dadurch wird versucht, den Widerstand der Bevölkerung auf mehreren Seiten zu erschweren, da der deutschen Nachbarschaft noch weniger Mitsprache gewährt wird als uns Schweizern.
Lassen wir die Standortregionen nicht gegeneinander ausspielen! Das Konzept Atommüll-Lager der Nagra ist nicht sicher und es ist nicht reif für eine Umsetzung in die Praxis. Die Bevölkerung ist und bleibt gefährdet! Die 20 Standorte sind ein Versuchsballon, um zu testen, wo der Widerstand am geringsten ist. Nicht der geologische Untergrund und auch nicht die Sicherheit sind momentan entscheidend für den Standort des Atommüll-Lagers. Ersparen wir unserer Region diese strahlende Zukunft!
Für die SP Kanton Schaffhausen, Martina Munz
Kein Atommüll im kleinen Paradies
Von Grossstatdrat Urs Tanner
Demo in Schaffhausen vom 28-1-12; 14 Uhr
Entsetzt und besorgt über das chaotische Vorgehen der Nagra führen wir eine Demo gegen den Atommüll und gegen Atomstrom in der Region SH am 28.01.2012. durch.
Bevor über oberirdische Bauten diskutiert werden kann, muss man zuerst einmal die Standorte der Tiefenlager kennen.
Im Moment sehen die Planungsspiele der NAGRA so aus:
Mittelradioaktiver Abfall im Kanton SH, hochradioaktiver Abfall im Weinland; Oberflächenanlagen in
Beringen, Wilchingen-Hallau, Rheinau, Marthalen und Schlatt.
Wir wehren uns mit einer Demo gegen dieses undemokratische und unseriöse Vorgehen.
Wir sind auch der Meinung, dass nach dem Atomausstieg der geologisch geeignetste Ort in der Schweiz
ausgewählt werden muss. Aber nicht so.
Für das Komitee SP/AL/JUSO/klar SH
Urs Tanner