Der “intellektuelle” Club Hélvétique meldet sich mit seinen sozial-historisch-intellektuellen schwarzen Gehirnlöchern zurück!
Sie fordern den EU-Beitritt und die Abschaffung des Frankens Sie nennen es selber eine “undenkbare” Strategie, sie reden von “Bilaterale” und autonomer Nachvollzug (das ja, natürlich!) seien Auslaufmodelle, und meinen damit die ganze Schweiz. Im schwarzen Loch der Intellektualität heisst das dann auch noch Königsweg!
Auf “Schweiz am Sonntag” und auf www.aargauerzeitung.ch gibt es dazu einen Blog, auch mit meinem Beitrag um ca. 13.40.
Intellektuelle fordern EU-Beitritt und Abschaffung des Frankens
Intellektuelle fordern einen EU-Beitritt (Symbolbild)
Quelle: Keystone
Der Club Helvétique, dem bekannte Nationalräte, Soziologen und Historiker angehören, provoziert mit einem Positionspapier, in dem er den EU-Beitritt der Schweiz fordert und den Franken als Währung infrage stellt.
Die Sätze haben es in sich. «Lohnt sich das Führen einer eigenen, nur scheinbar unabhängigen und unberechenbar gewordenen Währung für den Kleinstaat Schweiz noch?» Das fragt der Club Helvétique in seinem Positionspapier «Der wirtschaftliche Alleingang der Schweiz in der Sackgasse», das der „Schweiz am Sonntag“ vorliegt.
Der Intellektuellenorganisation gehören Persönlichkeiten an wie Zürichs Alt-Stadtpräsident Josef Estermann, SP-Nationalrat Andi Gross, die Soziologie-Professoren Ueli Mäder und Kurt Imhof, der Historiker Georg Kreis, Alt-Bundesgerichtspräsident Giusep Nay und SRG-Direktor Roger de Weck, dessen Mitgliedschaft allerdings ruht.
«Ist es Aufgabe der Schweiz, den internationalen Kapitalströmen einen sicheren Hafen zu bieten?», fragt der Club im Papier weiter – und liefert eine klare Antwort: «Es wäre an der Zeit, bei der Suche nach einer zukunftsgerichteten Strategie auch das ‹Undenkbare› zu denken, den EU- und den Euro-Beitritt.»
Autor des Papiers ist Marco Curti, lange Jahre Anlagechef und Direktionsmitglied der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und heute unabhängiger Finanzexperte. Damit betont der Club Helvétique, der laut „Schweiz am Sonntag“ sonst eher für politisch-philosophische, staatsrechtliche oder historische Akzente bekannt ist, im Zuge der Finanzkrise erstmals ökonomische Ansätze.
«Die beiden Pfeiler der Schweizer EU-Politik – Bilaterale und autonomer Nachvollzug – sind Auslaufmodelle», heisst es im Papier. «Gemessen an der Qualität der Beziehungen der Schweiz zu Europa und aufgrund der natürlichen Selbstachtung als souveräner Staat wäre der Beitritt der Schweiz zur Europäischen Union und zum Europäischen Währungsraum ein geeigneter, wenn nicht sogar der Königsweg zur Schaffung verlässlicher langfristiger Perspektiven für Wirtschaft und Bevölkerung.»
Dieser Königsweg dürfe in den politischen Diskussionen «nicht länger ein Tabu» sein, «sondern gehört zu einer in die Zukunft blickenden, verantwortungsvollen und umfassenden Lagebeurteilung.»
(Nordwestschweiz)
Kommentare:
Alexander Steinacher 08.02.15 | 13:08
Intellektuell ist scheinbar heute alles, was das Innerste des funktionierenden Mechanismus in Frage stellt. Art. 16 unserer Bundesverfassung garantiert die Meinungs- und Informationsfreiheit. Man darf also "guten Gewissens" auch die definitive Lösung der lästigen Schweiz-Frage zur Disposition stellen. Und vielleicht gibt es dann noch ein paar nicht-intellektuelle Argumente dagegen. Übrigens hat jeder sicher auch sein moralisches Recht zum Selbstmord. Sekten nehmen da meist die ganzen Mitglieder mit. Nur dumm, dass die Schweiz halt keine Sekte ist!