- der ultimative Wunsch von Frankreichs Finanzminister Michel Sapin.

Bericht u Kommentar Alexander Steinacher 1. März 2015

Frankreichs Finanzminister Michel Sapin freut sich über den Aufschub, den er von der EU erhalten hat. Das Budgetdefizit zu reduzieren, liege auch im Interesse der Regierung. Zur Schweiz äussert er sich wohlwollend, aber bestimmt. – Ja, hoffentlich will er uns wohl, er weiss ja wohl auch, dass wir Schweizer zu den besten Kunden der französischen Wirtschaft gehören!? Aber, er möchte noch mehr, neidisch schielt er auf unseren „Reichtum“, die Schuldenbremse und die florierende Wirtschaft.

Der Artikel auf Seite „Wirtschaft“ 36, des Tagesanzeigers vom 27. Februar 2015 gehört zur suggestiv populistischen (ans Volk gerichtet) Routinepropaganda. Trotz weit verbreitetem Besserwissen soll das Volk immer noch zum Glauben gebracht werden, das neo-sozialistische EU-Reich sei für uns alle, und alle europäischen Völker das nachhaltige, konfliktfreie, politische und wirtschaftliche Grossreichparadies!

Das Interview mit Mr. Sapin strotzt nur so von sinnleerem politischen Kompetenz-Bla-Bla. Der Leser soll beeindruckt werden, wenn Sapin sich zu Griechenland äussert; „Wir können nicht so tun, als hätte sich in Griechenland durch die letzten Wahlen nichts verändert“…

„Deutschland und Frankreich geraten in letzter Zeit weniger heftig aneinander. Woran liegt das? – Es gibt keine Zukunft für Europa, wenn sich Deutschland und Frankreich streiten… wenn sie am gleichen Strick ziehen, können sie helfen, die ganze EU mitzuziehen.“ Die Frage ist leider nicht, – sondern wäre –, welche Länder, bzw. Völker das denn auch wünschten? Die Finanzministerfreundschafts-Motivation sind wohl eher die gemeinsam (mit der BRD, die sich’s noch eher leisten könnte…), in der €-Zone verpufften Gelder, genannt Hilfsgelder, Investitionen usw. Das heisst z.B. aus Spiegel Online Nachrichten:

„Die französischen Banken sind ebenfalls grosse Gläubiger des griechischen Staates. Zusammengenommen dürften sie ähnlich viele Staatsanleihen in ihren Büchern haben wie die deutschen Institute. Bei den französischen Banken kommt jedoch ein weiteres Risiko hinzu: Weil sie über ihre griechischen Tochterfirmen extrem hohe Kredite an dortige Unternehmer und Verbraucher vergeben haben, wären sie von einem Zusammenbruch der griechischen Wirtschaft besonders hart betroffen. Nach einer Statistik der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) beliefen sich die Forderungen französischer Institute an griechische Unternehmen und Verbraucher Ende 2010 auf fast 40 Milliarden Dollar (28 Mia €).„

In der allgemeinen Eurozonen-Euphorie hat man hemmungslos versucht, an gigantischen Krediten, zB. auch mit umfangreichen griechischen Waffenkäufen das grosse neue Geld zu verdienen, im naiven Glauben, die Eurozone schaffe für jeden sonst zweifelhaften Mega-deal Sicherheit! Dabei war schon beim Eintritt von z.B. Griechenland bekannt, dass hier eines der bekannten schwächsten Glieder einer Kette angeschlossen wurde. Die Grösse der Kredite musste jedem nicht betrunkenen Ökonomen der Geber-Gesellschaften ins Bewusstsein rufen, dass Griechenland Schulden von nun um die 350 Milliarden € nie und nimmer werde zurückzahlen können. Die griechische Bevölkerung wurde schon nur für die Zinszahlungen versklavt!

Die korrupten Vor-Regierungen wechselnder Politorientierung vor der jetzigen durch das Volk in zunehmender Bedrängnis gewählten Notfallregierung leisteten es sich, primär ihre jeweilige Klientel zu bedienen und das traditionelle Zusammenspiel von Schlendrian und Korruption am guten Leben zu erhalten!

Mit der langsam realistischer werdenden Aussicht auf Konkurse und schmerzhafte Totalabschreibungen für die grosszügigen Geldgeber leckt der französische Finanzminister jetzt natürlich gierig nach gesundem Schweizer Kapital. Wir sollten also die dummdreisten Grosskapitalabenteuer der Eurozonen-Mitglieder nachträglich subventionieren oder gar sanieren! – das tönt im Interview wie folgt:

„Schauen Sie sich eine Karte an – die Schweiz liegt in Europa, und sie sollte nicht nur in der EU sein, sondern sogar in der Eurozone“. (Diesen Instinkt hat dem Monsieur Sapin schon Napoleon voraus gehabt, gewalttätig-effizient damals) „Der Volkswille gilt in der Schweiz genauso wie in Griechenland“ (was für eine spitzfindig politverständige Erkenntnis!) „Aber eines muss auch klar sein: Man kann nicht alles haben (ja eben…) Der freie Personenverkehr ist keine Einbahnstrasse“. (bis jetzt sind aber nur Arbeitslose, die zu uns in die Schweiz einwandern und nicht umgekehrt. Das ist Einbahnsystem! Hunderttausende Arbeitsloser aus der Eurozone!) „Die Schweiz hat Europa viel gegeben, an Wirtschaft und Erfindungsgeist. Aber sie muss auch offen sein, von der EU etwas entgegenzunehmen, ganz im Sinn des Gegenseitigkeitsprinzips.“ Genau, das würde eigentlich heissen, dass die EU der Schweiz für die genannten Leistungen inkl. der Infrastrukturkosten der Arbeitsloseneinwanderung etwas bezahlt, und nicht umgekehrt, wir noch Milliarden in die EU-Kasse schütten! (Kohäsionsmilliarden – zu Deutsch, den Zusammenhalt des Grossreiches EU mitzufinanzieren)

Er, Mr. Sapin hofft dann noch, dass die Schweizer Regierung, das Parlament und das Volk das einsehen.

Vielleicht weiss Herr Sapin auch, dass die SNB hier 500 Milliarden € im Keller lagert, die sie „brauchte“ um den Franken gegenüber den anderen Währungen zu schwächen. Wir Griechenlandtouristen hatten dafür dort zu Besuch 10 bis 20% weniger Geld zur Verfügung, das wir Im Land direkt hätten (den Griechen) ausgeben können. Da könnte doch Herr Sapin auch spekulieren, wir müssten doch nun von den 500 Milliarden nur 350 nach Griechenland schicken und würden damit die ganze Geber- und Schuldner-Misere in Wohlgefallen auflösen!

Nun, die Plattform für seine Hoffnungen und Spekulationen hat Herr Sapin wohl gratis erhalten, von den hiesigen EU-Treiberinnen und Treibern mit der bekannten europäischen Gleichmacher-Ideologie; alles mies, aber sozialistisch alle gleich mies; ein Defizitverein: Wirtschaftlich, Demokratisch, Politisch und zunehmend auch Soziologisch!

Alexander Steinacher, Thalwil. 1. März 2015