Im Tagesanzeiger vom Samstag, 06.09.2014 wird eine „Geschichte“ publik, symptomatisch für ein jahrzehntelanges Versagen der sogenannten Flüchtlingspolitik, eine Momentaufnahme eines dauerhaften Schwarzpeter-Spiels bei dem mittels teurer Symptombekämpfung die Diskussion um die Gründe und Ursachen der Problematik sowie einer wirklichen Hilfsstrategie vor unserer Gesellschaft hergeschoben werden. Hauptantrieb des Spiels ist wohl das Rassismus-Damoklesschwert, das über jedem hängt, der auch nur daran denkt, die sozial - anthropologische Titanic gar nicht mehr auf den Eisberg auflaufen zu lassen.

Kommentar von Alexander Steinacher, Thalwil 08.09.2014

Im Artikel wird ein Dorf beschrieben, dessen Finanzen durch eine einzige Grossfamilie, eine achtköpfige Flüchtlingsfamilie aus dem Konzept gerät. (Dazu erinnern wir uns aktuell an den Spruch von Grünen-Dogmatiker Balthasar Glättli zur Ecopop-Bevölkerungsinitiative; „Die Bevölkerungsexplosion ist abgesagt“!)

Ein paar bezeichnende Bemerkungen wiederholen wir hier noch einmal; „Einige Dörfer geraten dadurch ans Limit“ –Schweizweit sind viele Städte und Gemeinden mit hohen Kosten für die Sozialhilfe konfrontiert….

Helfen, bis alle unglücklich sind – „Dies ist eine Geschichte, die offiziell niemand erzählen darf … Einer geht noch im Dorf zur Schule, die anderen Geschwister sind in Heimen untergebracht worden – Das kostet gegen eine halbe Million Franken pro Jahr – ein Fünftel des gesamten Steueraufkommens der Gemeinde.“

Familie hatte eine Wohnung gefunden, musste diese aber wieder verlassen, weil sie sich nicht an die Regeln des Zusammenlebens gehalten hatte. Bei einem ersten gemeinsamen Essen sei es zu einer Diskussion um religiöse Speisegebote gekommen. Mutter habe sich zurückgezogen, ins Haus, wo sie sich bald um ein Neugeborenes kümmerte – ihr siebtes Kind… - Familienbegleitung fruchtete nicht, vor allem die Dorfschule geriet zusehend ans Limit. Die Flüchtlingskinder seien zur Belastung geworden, aus schulischen wie disziplinarischen Gründen. Man habe die Lehrer und die Klassen schützen müssen…..“

Danach wurde eine professionelle Familienbegleitung durch eine Sozialarbeitsfirma organisiert… Die Nachbarn sahen verwahrloste Spielsachen im Hof und wunderten sich, wenn drei Leute mit Stundenansätzen von 130 Franken Frau M. beim Einkaufen begleiteten.

Da wird also ein Geschäft mit der totalen Entwurzelung gemacht, und das Rassismus-Damoklesschwert bleibt oben!

Die ganze Geschichte ist symptomatisch für das permanente Versagen unserer westlichen Zivilisation im Umgang mit dem Elend der Flüchtlinge „produzierenden“ Staaten und der daraus resultierenden, wachsenden (Bevölkerungsexplosion ist abgesagt, B.Glättli) humanitären Katastrophe.

Helfen bis alle unglücklich sindman könnte meinen, bei diesem Titel im linken Tagesanzeiger den Beginn von Einsicht und Umdenken wahrzunehmen.

Das Damoklesschwert gerät ins Pendeln….

Tatsache ist – Flüchtlinge aus geographisch und noch deutlicher kulturell sehr fernen Ländern kommen immer zahlreicher zu uns, die primäre Motivation ist verständlich; Sicherheit vor Verfolgung durch zunehmend terroristische „Staaten“ / Gesellschaften, Sicherung der Grundbedürfnisse – Essen, medizinische Versorgung neue Lebensperspektiven.

Sie selber haben dabei offenbar meistens keine Ahnung worauf sie sich einlassen. Die Folgen sind in verschiedenen europäischen Ländern mit den gleichen Einwanderungsphänomenen sichtbar und längst auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Menschen sind hoffnungslos und ganzheitlich (sozial, kulturell, heimatlich) entwurzelt. Die Folgen sind Krankheiten, Totalverlust der erhofften neuen Lebensperspektiven, Schock der total fehlenden Integrationsfähigkeit, also Neuauflage der Perspektivenlosigkeit, Kriminalität, Abhängigkeit, usw.

Es scheint, dass wir langfristig in der guten Meinung zu helfen und Probleme zu lösen, zwar einem kleinen Teil der Bevölkerungsüberschüsse problematischer 3.-Welt-Gebiete finanziell/wirtschaftlich beistehen, aber in den Herkunftsländern selbst damit nicht das geringste zur Lösung der Ursachenprobleme beitragen können. Das heisst, die Flüchtlingsströme könnten ins unermessliche wachsen, und damit auch die Probleme, die wir hier in grossem Stil neu schaffen. Man stelle sich vor – eine halbe Million für eine Flüchtlingsfamilie jährlich mit unabsehbaren Folgen. Wie viele einheimische Menschen hier müssen mit 10% oder weniger davon auskommen und noch Steuern für die Bewirtschaftung dieser Flüchtlingsprobleme zahlen? Gleichzeitig könnte man mit der gleichen halben Million in den Ursprungsländern vermutlich einer Vielzahl von Menschen (statt einer Familie - 50 bis 100) wirtschaftlich auf die Beine helfen. Und andererseits müsste man sich zum Ziel setzen, die Menschen nicht der totalen Entwurzelung preiszugeben, sondern ihnen die Rückkehrperspektiven in ihre Heimat zu ermöglichen. Dazu könnten die europäischen Staaten mit den riesigen Beträgen die sie zur Flüchtlings-Symptombekämpfung mit allen Nebenwirkungen ausgeben, grosszügige Flüchtlingsbetreuungen mit allen geforderten sozialen Infrastrukturen – Schulen, Spitälern usw. generieren. Man müsste dazu unter der Leitung der UNO Flüchtlingsregionen möglichst in der Nähe der Ursprungsländer schaffen. Das wäre zum Beispiel im nächsten sicheren Staat Ägypten, oder selbst Saudi-Arabien, wo sich viele Muslime nicht derart fremd und entwurzelt vorkommen müssten, wie bei uns. Beide genannten Staaten hätten Platz, Saudi-Arabien sogar bei weitem selbst genügend Finanzvermögen, um den Flüchtlingen einen verhältnismässig luxuriösen Aufenthalt bis zur Reintegration in die Heimat bieten zu können. Für Ägypten ergäbe sich die Chance, in der Infrastruktur und Betreuung der Flüchtlings-Städte tausende guter Arbeitsplätze zu schaffen.

Der Verhaltensforscher und Biologe I.Eibl-Eibesfeldt meinte dazu bereits 1998 in seiner Schrift „In der Falle des Kurzzeitdenkens“ unter 33 Thesen:

22. Daher muss auf längere Sicht auch das Flüchtlings- und Asylproblem anders als bisher gelöst werden. Es fällt in die Kompetenz der Vereinten Nationen. Diese könnten in der Nähe der Krisengebiete Regionen „militärisch“ besetzen (d.h. mit UNO-Truppen sichern), sie mit allen Infrastrukturen für Erziehung und Wohlergehen ausstatten und als Schutzregionen für Flüchtende jeder Art ausweisen. Diese Lösung hätte den Vorteil, dass die Weltgemeinschaft ihre ungelösten Probleme auch stets vor Augen hätte und damit zum Handeln gezwungen bliebe.

Ganz kurz gesagt, darf es uns nicht reichen, „ein paar“ Flüchtlingen, denen die Reise zu uns geglückt ist, bzw. also Minderheiten, auch wenn sie immer grösser werden, eine Art Schicksalsprivileg zu verschaffen und damit für den Rest, was auf dieser Welt abgeht unsere Hände in Unschuld zu waschen.

Die europäischen Länder müssten die Innovation und den Mut haben, die hier skizzierte Lösung, bzw. völlig neue Strategie der globalen Sozialprobleme zusammen mit der UNO unverzüglich anzupacken. Unter Vermeidung von neuen auf die ganze Welt verstreuten Integrationsproblemen auf Stabilisierung und zivilisatorische Entwicklungen der schwachen und unsicheren Regionen arbeiten!

Alexander Steinacher, Thalwil, 08.09.2014