Nach Michael Jacksons Vater hat auch seine Schwester La Toya den Verdacht geäußert, dass der Popstar wegen seines Vermögens ermordet wurde.
Michael und La Toya Jackson zusammen im März 2005.
«Wir glauben, dass nicht nur eine Person in den Mord verwickelt war. Es war eine Verschwörung, um an Michaels Geld zu kommen», sagte die 53-Jährige der britischen Sonntagszeitung «News of the World». Sie und die Familie seien überzeugt, dass ihrem «kleinen Bruder» absichtlich eine Medikamentenüberdosis verabreicht wurde. «Michael war mehr als eine Milliarde wegen seiner Musikrechte wert, und irgendjemand hat ihn dafür umgebracht. Er war tot mehr wert als lebend.»
Verschwörungstheorien: Jacko noch am Leben?
Das zuständige Gericht hat von allen Ärzten, die Jackson in den vergangenen Jahren behandelt haben, die Unterlagen angefordert, schrieb die «Los Angeles Times». Selbst der Polizeichef von Los Angeles, Bill Bratton, schließt nicht mehr aus, dass der Popstar einem Mordkomplott zum Opfer fiel. La Toya gab an, dass am Tag von Jacksons Tod Juwelen und Bargeld im Millionenwert aus seinem Haus verschwunden sind. «Michael hatte immer Bargeld zu Hause, gewöhnlich um die zwei Millionen Dollar.» Als die Familie eintraf, sei nichts mehr zu finden gewesen.
Bewegtes Leben: Michael Jackson von A bis Z
Eine Gruppe von «schattenhaften» Figuren habe Michael dazu gezwungen, den Vertrag für 50 Konzerte in London zu unterschreiben. Er selbst wollte höchstens 10 Auftritte, sagte La Toya, die dem berühmtesten der neun Jackson-Geschwister eigenen Worten nach am nahesten stand. Er habe genug gehabt von Musik und wollte einen Krimi drehen, «Thriller». Michael sei der «einsamste Mensch der Welt» gewesen. La Toya kündigte an, dass die Familie Klage gegen die Verantwortlichen für Jacksons Tod einreichen werde. «Ich will für Michael Gerechtigkeit. Ich werde nicht ruhen, bis ich herausfinde, was und wer meinen Bruder getötet hat.»
Jackson war am 25. Juni unerwartet im Alter von 50 Jahren an Herzversagen gestorben. Die Todesursache wird noch untersucht. Unklar ist nach wie vor, wo der Sänger beigesetzt werden soll. Nach Angaben von La Toya wollte Michael schon zu Lebzeiten nicht mehr auf seine Ranch Neverland zurück. Darum komme sie auch als letzte Ruhestätte nicht infrage. «Als der Prozess (wegen angeblichen Kindesmissbrauchs) vorbei war, sagte er zu mir, "dieser Ort hat zu meiner Zerstörung beigetragen"», erläuterte La Toya in dem Interview.
Jacksons Geburtsstadt Gary (US-Bundesstaat Indiana) hatte sich kürzlich als letzte Ruhestätte angeboten. Bürgermeister Rudy Clay ließ die Familie wissen, dass er für «Indianas liebsten Sohn und den größten Entertainer aller Zeiten» ein denkwürdiges Begräbnis auf die Beine stellen würde. Die 100 000-Einwohner-Gemeinde in der Nähe von Chicago, in der Jackson seine ersten elf Lebensjahre verbrachte, nahm am Freitagabend von dem Sänger Abschied. Etwa 6000 Menschen versammelten sich im Stadion der Industriestadt, in deren Schwarzen-Ghetto Michael Jackson 1958 als siebtes von neun Kindern zur Welt gekommen war.
Armes Genie: Jacksons Karriere in Bildern
Sein Vater, Joe Jackson, der die Kinder mit strenger Hand zum Singen gebracht hat, meint nun auch bei seinen Enkeln, Talent zu sehen. «Ich beobachte Paris ständig», sagte der 80-Jährige über Michaels Tochter in der Sendung «Good Morning America». Ebenso vielversprechend findet er den jüngsten Sohn des «King of Pop»: «Blanket kann echt gut tanzen.» Seit Jacksons Tod sind die drei Kinder Prince (12), Paris (11) und Blanket (7) in der Obhut ihrer Großmutter.
Die Anhörung zur Entscheidung über das dauerhafte Sorgerecht für die Kinder wurde auf Wunsch der Großmutter, Katherine Jackson, und Michaels Ex-Frau Debbie Rowe vom 13. auf den 20. Juli verlegt. Rowe ist die leibliche Mutter der beiden älteren Kinder. In den «News of the World» hieß es dazu, die beiden Frauen verhandelten noch privat über eine Abfindung für Rowe. Im Gespräch sei eine Summe von fünf Millionen Dollar.