Düsseldorfs grüne Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch (Grüne) suchte am Freitag auf ihrem Facebook-Benutzerkonto zusammen mit den Johannitern händeringend nach freiwilligen Helfern. Die Aufgabe: Im Ausweichquartier das Essen zweimal pro Tag für Asylbewerber in den fünften Stock tragen.
»Die Johanniter suchen auf der Roßstr. fürs Wochenende helfende und starke Hände! Jeweils um 11 Uhr und 4 Uhr morgens muss das Essen vom EG in die 5te Etage gebracht werden. Wer sich körperlich fit fühlt und unterstützen möchte, schickt mir eine PM mit Rufnummer. Frei nach dem Motto ›wer zuerst kommt, malt zuerst‹ werden die ersten 10 Personen dann direkt durch die Leitung vor Ort kontaktiert und kommen zum Einsatz!«
Junge Immigranten aus der abgefackelten Unterkunft bedienen
Das genannte Gebäude des ehemaligen Finanzamts an der Düsseldorfer Roßstraße diente den bislang in der Messehalle 18 untergebrachten 300 alleinreisenden männlichen Immigranten als Übergangsunterkunft.
Vergangenen Dienstag hatte ein »Schutzbedürftiger« hochprozentigen Schnaps über ein Bett gekippt und dieses kurzerhand angezündet. Auslöser für die Tat des algerisch-stämmigen, bereits wegen Ladendiebstahls auffällig gewordenen »Flüchtlings«: Es soll Streit über religiöse Regeln bei der Essensausgabe im muslimischen Fastenmonat gegeben haben.
Der Schaden, der dem deutschen Steuerzahler durch den dann ausgebrochenen Großbrand, der die Halle total zerstörte, entstanden ist, beläuft sich momentan auf rund 10 Millionen Euro.
Der Aufruf der umtriebigen Flüchtlingsbeauftragten im Internet, den jungen, kräftigen Immigranten wegen des ausgefallenen Aufzugs das Essen zweimal täglich von freiwilligen Helfern hinterherzutragen, rief massive Empörung im Internet hervor. Es mündete stellenweise in harschen Entrüstungsbekundungen im Facebook-Kommentarbereich der mehrfach in die Kritik geratenen Koch.
So musste sich die gescheiterte grüne Düsseldorfer OB-Kandidatin Anfang 2015 den Vorwurf gefallen lassen, dass für sie offensichtlich ein »Versorgungsposten« in Form des Postens einer »Flüchtlingsbeauftragten« geschaffen wurde.
»Nach der Mehrheitsfindung im neuen Stadtrat mit Hilfe der Grünen zur Ampel-Kooperation und auf Druck der Grünen ist es nun um eine Aufwertung der früheren OB-Kandidatin Koch gegangen«, so die damalige Kritik aus den Reihen der Stadt-CDU.
»Liebe Frau Koch, bitte schleppen sie doch für ihre Schutzsuchenden das Essen alleine«
Wie auf Facebook zu lesen, wurde Koch nun für ihren aktuellen, altruistischen Aufruf in unzähligen Kommentaren kritisiert und gefragt, warum die asylsuchenden jungen Männer ihr Essen nicht selbst tragen könnten:
»Ich denke, es ist dasselbe Problem wie mit dem Sauberhalten der Einrichtung. Warum um Himmels willen, kann man die Bewohner nicht für solche Arbeiten einteilen.
Jeder normale Mensch muss sich sein Essen holen und seine Räume selber sauber halten. Warum muss dafür in solchen Einrichtungen externes Personal eingestellt werden. Völlig unverständlich für einen Steuerzahler.
Und wenn der Schokopudding ausgeht, nicht auszumalen, was dann passiert ... Einfach lächerlich!!«
Andere boten sich an, beim Tragen der »Flüchtlinge« behilflich zu sein:
»Ich würde mich freiwillig zum Heruntertragen der Flüchtlinge zur Verfügung stellen, bei Interesse bitte ich, mich anzuschreiben. Ich trage sie auch in den Bus Richtung Heimat, wir müssen alle in der größten Not zusammenhalten und alles in unserer Macht stehende tun, um die Lage zu verbessern.«
Koch wurde darüber hinaus vorgehalten, die »angespannte gesellschaftliche Situation« mit diesem Aufruf weiter zu verschärfen sowie Ressentiments gegen Asylsuchende zu schüren.
Nur ganz Vereinzelte sahen sich genötigt, den »Diffamierungen« und »unqualifizierten Beiträgen, die nur wertvolle Zeit kosten und nichts einbringen, zu widersprechen. Außer vielleicht Stimmen für die AFD! Und ich will ein buntes Düsseldorf und eine bunte Welt und keinen braunen Sumpf«.
»Damit kontroverse Diskussionen einen guten Rahmen bekommen«
Die Suche nach freiwilligen Essensträgern schien dann am Samstag tatsächlich von Erfolg gekrönt gewesen zu sein, da sich Koch für die »Unterstützung« beim »Schleppen« auf Facebook bedankte. Alle jene, die sich ausschließlich mit ihrer Person beschäftigen wollen, könnten dies, so die Ankündigung Kochs auf Facebook, zukünftig über einen Link, der auf die Internetseite der Landeshauptstadt Düsseldorf führt, tun.
Weiter kündigt die grüne Berufspolitikerin an, sich entschlossen zu haben, auf ihrer Facebook-Seite »rassistische, fremdenfeindliche, sexistische, verleumderische oder beleidigende Inhalte« zu löschen und deren Urheber zu sperren, sowie diese ‒ ganz im Sinne von Heiko Maas (SPD) ‒ bei Facebook zu melden. Dies solle nach dem Verständnis der grünen Düsseldorfer Vollzeit-Flüchtlingsbeauftragten dazu beitragen, dass auch »kontroverse Diskussionen einen guten Rahmen bekommen«.