Zum ersten Mal trifft sich die globale Elite in einem Stadtzentrum. Betonblöcke und Zäune werden um das gastgebende Hotel Taschenbergpalais aufgefahren. Es herrscht Versammlungsverbot.
Errichtung eines Zaunes um das Hotel Taschenbergpalais- Foto: (c) dpa
Rund 150 Köpfe aus Finanz, Militär, Politik, der Tech-Branche, sowie zahlreiche ausgewählte Journalisten werden von Donnerstag bis Samstag in Dresden zur alljährlich stattfindenden, streng geheimen Bilderbergerkonferenz zusammenkommen. Wie die Konferenzleitung am Dienstag mitteilte, sagten Gäste aus 20 Staaten ihr Kommen zu.
Die Sicherheitsstufe wird erwartungsgemäß hoch sein. Zahlreiche Gegenproteste sind angekündigt, darunter von der NPD und linken Gruppen. Auch Pegida hat Aktionen angekündigt. Die Stadt hat einen Sicherheitsparameter um das Hotel Taschenbergpalais im Herzen Dresdens verhängt, der von Mittwoch, 12 Uhr, bis Sonntagnachmittag, 16 Uhr, den gemeinen Bürger vom Geschehen abriegeln soll. Während dieser Zeit ist das Demonstrationsrecht in dem Gebiet außer Kraft gesetzt. Alle Menschenansammlungen mit mehr als 15 Personen sind laut Ordnungsamt ebenso verboten. Am Montag wurde das Hotelgrundstück teilweise mit Betonblöcken verbarrikadiert. Zusätzlich soll ein hoher Zaun die Elite schützen. Den hat man vom ebenfalls hier gehaltenen G7-Finanzministertreffen aus dem Vorjahr übrig.
Mit Sicherheit wird es bei dem Treffen um die weitere Abschaffung der Grenzen und Völker gehen, sowie um die anstehende US-Wahl. Die Teilnehmerliste wird erst veröffentlicht, wenn die Show vorüber ist. Ausländische Zeitungen berichten jedoch, dass der ehemalige Kommissionspräsident der Europäischen Union, José Manuel Barroso, sowie NATO-Generalskretär, Jens Stoltenberg, auf jeden Fall anwesend sein werden. Auch mit hochrangigen Vertretern von Google, Shell, BP und Deutsche Bank darf man rechnen. Ebenfalls nicht fehlen wird wohl, wie in jedem Jahr, der steinalte Geostratege und Kriegsverbrecher Henry Kissinger.
Informationen der Sächsischen Zeitung zufolge soll auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) zu einem Essen erwartet werden – sozusagen als kleine „Danke,-dass-wir-uns-hier-breitmachen-dürfen“-Geste. Tatsächlich treffen sich die Bilderberger 2016 erstmals mitten in einer Großstadt. Sonst bevorzugen die Herren und Damen eher abgelegene Gefilde, wie 2015 im österreichischen Telfs. Dass die Globalisten mit Dresden sozusagen das Zentrum des Kampfes gegen die Islamisierung Europas ausgewählt haben, ist eine freche Machtdemonstration, die aber belegt, dass die Herrscher das wache, noch nicht gänzlich versklavte Volk ernst nehmen. Das sollten sie auch. Denn Hochmut, weiß der Volksmund, kommt vor dem Fall.
Max Z. Kowalsky, Jahrgang 1979, bestreitet sein Dasein als Privatdozent im schönen Genf. Seit 2015 schreibt der studierte Slavist für COMPACT.