Synonyme

Sehr viele.
In der Schweiz: Cortaillod, Salvagnin, Blauburgunder, Klevner, Beerli.


Herkunft

Frankreich, Burgund, sehr alte Rebsorte, nah verwandt mit den Wildreben Westeuropas, vielleicht bereits von den Römern angepflanzt, von grosser Bedeutung im Mittelalter im Burgund und Zentralfrankreich.


Phänologie

Austrieb: Früh bis mittel.
Reife: 1. frühe Epoche. In der Deutschschweiz mittel bis spät.


Eigenschaften der Sorte

Wuchs: mittlerer bis starker Wuchs, Haltung je nach Klon unterschiedlich, oft halb hängend.
Ertrag: im allgemeinen mässig, aber je nach Klon sehr unterschiedlich. Ist bei übermassigem Wuchs oder schlechten Wetterbedingungen während der Blüte gegenüber Kleinbeerigkeit anfällig.
Krankheiten, Schädlinge, Mangelerscheinungen und physiologische Störungen: grosse Anfälligkeit gegenüber Graufäule und Essigfäule (je nach Klon sehr unterschiedlich). Hohe Anfälligkeit auf andere Rebkrankheiten.
Bevorzugte Anbaugebiete: scheint für die wärmsten Klimazonen weniger geeignet zu sein. Schätzt gut drainierte, wenig fruchtbare Böden mit mässiger Wasserversorgung. In der Deutschschweiz stellt die Sorte hohe Ansprüche an die Lage. Wie für die anderen Burgundersorten sind warme, tiefgründige, fruchtbare, nicht zu schwere Böden mit ausreichender Wasserversorgung zu bevorzugen.


Bedeutung und Verbreitung

In der Schweiz (BLW, 2009)
Total: 4'402 ha. in allen Weinkantonen verbreitet.
Wallis 1'695 ha
Deutschschweiz 1'534 ha (ZH, SH, GR, AG, TG, BE, BL)
Waadt 514 ha
Neuenburg 300 ha
Genf 131 ha
Fribourg 33 ha
Tessin 16 ha

 

Weltweit Boursiquot, 2010)
Weltweit ca. 85'000 ha.
Frankreich 29'602 ha
USA 13'480 ha
Deutschland 11'800 ha
Australien 5'106 ha
Neuseeland 4'650 ha
Italien 3'314 ha
Argentinien 1'510 ha
Rumänien 1'480 ha
Chile 1'413 ha
Andere Produktionsgebiete Spanien, Südafrika, Russland, Ungarn, Portugal, Österreich, Indien

Oenologisches Potential

Most: neutral, mit hohem Zuckergehalt und je nach Klon und Klima unterschiedlich hohem Säuregehalt.
Wein: mittel bis schwach färbend. Weine, die oft ein feines und komplexes Bouquet (Weichselkirsche, Kirsch, Himbeere) aufweisen. Grosse Vielfalt in Bezug auf Struktur, Vollmundigkeit, Gerbstoffausprägung, je nach Boden, Jahrgang, Anbautechnik oder Weinbereitung.
Die ziemlich grossen Kerne spielen in der Weinbereitung bei der Extraktion der Tannine eine bedeutende Rollo.
Aus dieser polyvalenten Rebsorte können sämtliche Weintypen gekeltert werden: Blanc de Noir, Rosè (Œil de Perdrix), leichte oder schwere Rotweine, Schaumweine.


Triebspitze

Öffnung: vollständig offen
Intensität der Antocyanfärbung: mittel
Dichte der Wollbehaarung: mittel

Junges Blatt

Farbe (Oberseite): grün und bronziert
Dichte der Wollbehaarung (Unterseite): mittel


Oberseite

Unterseite

Ausgewachsenes Blatt

Form der Blattspreite: fünfeckig
Anzahl der Lappen: 3-5, je nach Klon unterschiedlich
Farbe der Oberseite: grün, mittelgrün bis dunkelgrün
Pigmentierung der Blattadern: nur Stielansatz
Waffelung: fehlend
Profil: eben, manchmal V-förmig
Blasigkeit: mittel bis stark
Form der Zähne: beiderseits konvex
Öffnung der Stielbucht: geschlossen
Form der Stielbuchtbasis: klammerförmig ({), manchmal V-förmig
Besonderheiten der Stielbucht: keine
Dichte der Wollbehaarung (Unterseite); gering
Dichte der Borstenbehaarung der Hauptadern (Unterseite): fehlend

Trieb

Farbe der Rückenseite: grün und rot, bis rot
Farbe der Bauchseite: grün, bis grün und rot
Antocyanfärbung der Knospen: ganzen Knospenschuppe, mittel


Rückenseite

Bauchseite

Unterseite

Traube

Länge: kurz bis mittel, je nach Klon unterschiedlich
Dichte: dicht
Stiel: kurz
Form: zylindrisch
Anzahl der Flügel der Haupttraube: 1-2, 3-4, je nach Klon unterschiedlich

Beere

Länge: kurz
Form: kugelförmig
Hautfarbe: blauschwarz
Intensität der Fruchtfleischfarbe: fehlend


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