Das Filmplakat
(© Sony Pictures)
Was ist Geschichte anderes als eine Lüge, über die sich alle einig sind.Napoleon I.
Optimistischere Gemüter verbinden die Katastrophe immerhin mit einem Aufstieg der Erde in höhere Dimensionen, auch von Aktivierung zusätzlicher DNS-Stränge ist bisweilen die Rede.
Wie verlässlich aber ist das Datum? Und könnte es sein, dass die erwartete Katastrophe statt vor uns, gerade hinter uns liegt?
Das zumindest ist die Auffassung der meisten Mitglieder einer kleinen, sehr heterogenen, international aufgestellten Szene von Forschern ganz unterschiedlicher Fachgebiete, die seit einigen Jahrzehnten versuchen, das etablierte Geschichtsbild zu revidieren. Sollten sich ihre Erkenntnisse als richtig herausstellen - und vieles deutet darauf hin - würde das nichts weniger als eine kopernikalische Revolution im Selbstbild der Menschheit auslösen.
Die Kernaussage der radikalsten Vertreter der sogenannten Chronologiekritik: Die gesamte abendländisch-europäische Geschichte, inkl. der ägyptischen und vorderasiatischen, die älter als ca. 650 Jahre ist, muss mehr oder weniger als Fiktion angesehen werden (und damit natürlich auch die "Geschichten" der restlichen Welt).
Die Geschichte ab Mitte des 14. Jahrhunderts (der Zeit der "grossen Pest" also) bis etwa Anfang des 18. Jahrhunderts stimmt zwar in Hinblick auf die Grossereignisse (Columbus, Luther, Gutenberg usw.), doch muss das Datum vieler dieser Ereignisse korrigiert werden. Erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts, also seit 250 bis vielleicht 300 Jahren, entspricht das in den Geschichtsbüchern Beschriebene weitgehend der tatsächlichen Chronologie des Geschehens.
Die Grosse Aktion
Wie jetzt? All die römischen Cäsaren, Feldherren und Senatoren soll es nicht gegeben haben? Antonius und Kleopatra sollen nur eine Erfindung sein? Ebenso wie die alten Griechen Platon und Homer, Archimedes und all die anderen Leuchttürme der Philosophie und Dichtkunst? Und was ist mit dem grossen Alexander, oder dem noch grösseren deutsch-französischen Karl, der ja wohl im Jahr 800 in Aachen zum Kaiser gekrönt worden ist? Nicht zu vergessen unsere spirituellen Superhelden Buddha, Jesus und Mohammed! Sie alle sollen nur Märchenfiguren sein?
"Unmöglich!", entfährt es da insbesondere allen sich gut informiert düngenden Bildungsbürgern. Schliesslich gibt es nicht nur jede Menge eindeutiger Beweise, sondern mit der Radiokarbon-Methode auch ein wissenschaftlich-objektives Datierungsinstrument. Wie soll das also gehen?
Mittels der "Grossen Aktion" – sagt Christoph Marx, als Gründungsmitglied der "Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte" (GRMNG) einer der Pioniere der Chronologiekritik. Der Begriff steht für die gezielte und gut koordinierte Geschichtserfindung während der Rennaissancezeit, die in einigen Klosterstuben in Italien (z.B. in Monte Cassino), Deutschland (z.B. im Kloster Hersfeld) und Frankreich stattfand.
Warum aber sollten christliche Mönche eine "Phantomzeit" (Heribert Illig) erfinden?
Über die richtige Antwort herrscht keinesfalls Einigkeit unter den Chronokritikern, wie überhaupt die Szene sehr viel differenzierter ist, als hier dargestellt werden kann. Ein Szenarium lautet: Nachdem eine weltweite, extraterrestrisch verursachte Megakatastrophe den Grossteil der Menschheit ausgelöscht hat, war es für den weiteren Zivilisationsprozess notwendig, dieses Ereignis zu verdrängen – fabulierte schon einer der Vordenker der Katastrophisten, der Russe Immanuel Velikowsky (1895-1979) vor rund 50 Jahren. Schliesslich bestand bzw. besteht die Gefahr weiterhin. So bediente die Führungselite, die wesentlich durch die Kirche und die sich damals herausbildenden klerikalen Organisationen repräsentiert war, mit der Erfindung einer Phantomzeit das grundlegende menschliche Bedürfnis nach Sicherheit und Kontinuität – und diente damit gleichzeitig sich selbst. Berühmtestes Beispiel (eines von unzähligen) ist die seit langem als Falsifikat bekannte Urkundenabschrift über die sogenannte "konstantinische Schenkung“, durch die sich der Klerus ein Stück des Territoriums der Stadt Rom ergaunerte. Heute ist es der Vatikanstaat.
Die Grosse Aktion war gleichzeitig Teil des Kampfes um die Vorherrschaft an der Glaubensfront. Denn die drei bzw. vier derzeit die Hirne beherrschenden Grossreligionen entstanden wahrscheinlich mehr oder weniger zeitgleich während einer "Inkubationszeit“ (Eugen Friedell) vor 600 bis maximal 900 Jahren. Ein Beleg von vielen dafür ist die z.B. auch von der sogenannten "Saarbrcker Schule“ der Islam-Wissenschaft vertretene Auffassung, dass der Koran aus frühchristlichen Texten und Liedern entstanden ist. Ähnliches gilt für den Buddhismus, wie z.B. der dänische Philosophieprofessor Christian Lindtner nachwies. "Ein Vergleich ergibt, dass es in den vier Evangelien keine Person, keinen Ort und kein Ereignis gibt, das nicht schon in den buddhistischen Texten zu finden ist“, heisst es bei ihm. (http://www.jesusisbuddha.com). Welche Schriften wirklich älter sind, ist dabei für unsere Betrachtung unerheblich; wobei vor allem linguistische Untersuchungen tatsächlich darauf hindeuten, dass Sanskrit (der Buddhismus stammt ursprünglich aus Indien) als eine Art Ursprache angesehen werden kann. Den hinduistischen Mythen zufolge wurde sie von den rätselhaften Aryas, den hellhäutigen "Reinen“, irgendwann vor mehreren tausend Jahren aus dem Norden in Indien eingeführt.
Altes Wissen
Trotz der Grossen Aktion ist das Wissen um Katastrophe und Geschichtsneuschreibung lange im Kollektivbewusstsein lebendig geblieben, wie zahlreiche prominente Namen zeigen. Einer der berühmtesten war Isaac Newton (1643-1729), der forderte, dass die griechische Geschichte um 534 und die ägyptische um 1800 Jahre zu kürzen sei. Damit gilt er vielen Chronokritikern als geistiger Vater ihrer Disziplin.
Mindestens genauso berühmt wie das englische Universalgenie war seinerzeit Jean Hardouin (1646 - 1729), ein französischer Jesuit, der als Philologe, Archäologe, Historiker und Theologe in ganz Europa grosses Ansehen besass. Dessen Behauptung, die gesamte Menge der "antiken" Quellen inklusive aller Kunstwerke, Steininschriften, Münzen und Dokumente seien mit sehr wenigen Ausnahmen Fälschungen aus dem 13. Jahrhundert, sorgte damals unter seinen Kollegen für viel Aufruhr. Die Diskussion wurde fortgesetzt durch Voltaire (1694 – 1778), der z.B. die berühmten "Annales“ des (damit fiktiven) Tacitus` in Frage stellte, und später durch den kaum weniger berühmten deutsch-französischen Gelehrten Baron Georges Cuvier (1769-1832), der postulierte, dass die Menschheit gleich mehrmals durch verheerende globale Katastrophen ausgerottet worden war – ein Standpunkt, den auch einige der heutigen Chronokritiker einnehmen.
Einen wichtigen Beitrag der jüngeren Geschichte leistete der Baseler Philologieprofessor Robert Baldauf. In seinem 1902 erschienenen Buch "Historie und Kritik“ heisst es: “Die durch weite Zeiträume getrennten Homer, Aeschylus, Sophokles, Pindar, Aristoteles sind etwas näher zusammenzurücken. Sie sind wohl alle Kinder eines Jahrhunderts. Ihre Heimat ist aber gewiss nicht das alte Hellas, sondern das Italien des 14/15. Jahrhunderts gewesen, unsere Römer und Hellenen waren die italienischen Humanisten.“
Ihm folgte der Diplomatiker Wilhelm Kammeier (1889 – 1959), der in drei umfangreichen Arbeiten aufzeigte, dass die vielen tausend Urkunden, Registereintragungen und Chroniken nur sehr viel später entstandene literarische Erfindungen sein können. Unter anderem deshalb, weil es von ihnen praktisch niemals Originale gibt, ja sogar die Abschriften sind keine Abschriften von Originalen, sondern nur Zweit- oder Drittabschriften. Dazu ist von allen wichtigen Werken der Antike nur je ein Exemplar erhalten geblieben. Für Kammeier stand fest, dass so ein Kraftakt, der sich über mehrere Generationen hingezogen haben musste, nur eine straff organisierte Organisation leisten konnte, und dafür in Frage kam einzig die zentral gelenkte katholische Kirche.
Die grosse vatikanische Verschwörung bestünde in diesem Fall also nicht in der Geheimhaltung einer von Jesus begründeten Dynastie, wie es Dan Brown in seinem Bestseller "Sakrileg“ fabulierte, sondern in der kompletten Umschreibung der Menschheitsgeschichte – wäre zu ergänzen.
Dass die meisten der alten Urkundenabschriften Falsifikate sind, ist übrigens sogar in der orthodoxen Geschichtswissenschaft kaum mehr umstritten. Dem Thema "Fälschungen“ widmete sich 1986 in München folgerichtig ein ganzer Kongress. Ergebnis: die Protokolle weisen 3700 Seiten mit Fälschungen aus! Der anerkannte Mediavist Carlrichard Brühl meinte, dass "von den Urkundenfälschungen des Mittelalters bisher nur die Spitze des Eisbergs gesichtet“ worden sei. Gefälscht wurde alles, was für die komplette Geschichtsumschreibung notwendig ist. Neben Urkunden sind das Siegel und Münzen, Biografien und Chroniken, Annalen, Güterverzeichnisse, Bibliothekskataloge, Briefe und vieles mehr. Besonders merkwürdig (aus Sicht der herkömmlichen Chronologie) ist allerdings der Umstand, dass einige dieser bekannten Fälschungen ihre Wirkungen erst Jahrhunderte später entfalten. Mit anderen Worten: entweder wurde antizipatorisch für die Zukunft gefälscht, oder die "Werke“ sind falsch datiert.
Ausschnitt aus dem sog. Gigantenfries des Pergamonaltars
(Quelle: Wikipedia)
Nebenbei bemerkt: Besonders schöne Falsifikate sind in Berlin zu bewundern: Die meisten, wenn nicht alle Friese des berühmten Pergamonaltars stammen wohl aus dem Jahrhundert, in dem sie gefunden wurden, dem 19. also.
Als Nebenformen oder Unterarten des Fälschens kann das Erfinden von Personen und Geschichten sowie das Rückdatieren von Schriften, Kunstwerken, Bauten, Reliquien angesehen werden. Ausgehend von der Grossen Aktion war das ein Prozess, der sich über mehrere Jahrhunderte erstreckte. Der jüngst verstorbene Chronologierekonstrukteur Eugen Gabowitsch beschreibt ihn wie folgt:
Spätmittelalterlicher Stadtplan von Athen mit Marien-Kirche,
die zuvor ein heidnischer Tempel gewesen sein soll.
(Bildquelle: Magazin Synesis 1/2007)
Der C14-Crash
Wird aber die bisherige Chronologie nicht durch die wissenschaftlichen Datierungsmethoden der Archäologie gestützt und immer wieder besttigt, lautet eine naheliegende Frage.
Tatsächlich sind die Methoden der Altersbestimmung faktisch sehr viel schlechter als ihr Ruf. So weist die Radiokarbon-Methode (auch C14-Methode genannt) selbst unter Idealbedingungen eine Fehlerquote auf, die sie als objektives Datierungsinstrument untauglich macht, wie die Physiker Christian Blöss und Hans-Ullrich Niemitz schon 1997 detailiert und fundiert nachwiesen. Ihr Befund spiegelt sich in ihrem Buchtitel: "C14-Crash“.
Nicht viel besser ist die Dendrologie. Um Jahresring-Folgen einer Zeitepoche zuzuordnen, müssen sie mit C14- Daten abgeglichen werden. Damit stützen sich beide Methoden gegenseitig, eine klassische Zirkelkonstruktion also.
Wie so oft in der Wissenschaft ficht das die Lehrstuhlinhaber wenig an. Das Buch und ein Nachfolgewerk, das die anderen Datierungsmethoden seziert (Eisbohrkerne, Thermolumineszenz) wird von der Zunft der Archäologen und Historiker weitgehend ignoriert. Das ist in gewisser Hinsicht sogar verständlich. Denn fasst man die Möglichkeit einer Megakatastrophe in jüngerer Vergangenheit auch nur ins Auge, muss man damit auch die Datierungsmethoden in Frage stellen, denn die basieren wesentlich auf der "Kontinuittshypothese“, der Prämisse einer stetigen Entwicklung ohne gewaltsame Schockereignisse von aussen also. Wenn die C14- Ergebnisse jedoch falsch sind, muss die gesamte Chronologie der Weltgeschichte in Frage gestellt werden – eine grössere Katastrophe für die derzeit herrschenden Experten, als die damlige, denn damit droht der Verlust ihres Expertenstatus.
Einigen der Infragesteller zufolge soll es in den letzten Jahrtausenden gleich mehrere solcher Ereignisse gegeben haben. Nahe Transite oder gar Einschläge grösserer kosmischer Objekte lösten nicht nur Sintfluten und Vulkanausbrüche aus, verschoben Kontinente, liessen Inseln untergehen und beeinflussten das Weltklima, sondern sie könnten sogar den Winkel der Erdachse gegen die Ekliptik verändert haben, zumindest aber beeinflussten sie wohl deren Kreiselbewegung, die sogenannte Präzession.
"Keine noch so scharfsinnige Ideenkette, kein noch so subtil verfolgtes Kalkül, nichts führt daran vorbei, da die Erde - halten wir uns frei von uniform-evolutionistischen oder glaubensbedingten Interpretationen - auf ihrer Bahn um die Sonne eine andere Lage, eine gegenüber der heutigen andere Position einnahm, als der Autor des Almagest-Sternkataloges seine Himmelsbeobachtungen anstellte“, meint Christoph Marx bezugnehmend auf den berühmten Ptolemus. Und Heribert Illig, bekannt geworden durch sein Buch "Das erfundene Mittelalter“, stellt fest, dass von den 250 aus der Antike überlieferten Sonnenfinsternissen nach heutiger Berechnung gut und gern 240 nicht stimmen können.
Die (Maya-)Welt wird von einem
Krokodilmonster verschlungen
Wenn das wiederum stimmt, verliert das Lieblingskind der Endzeit-Esoterik, der "Maya-Kalender“, zumindest in Hinblick auf ein genau datiertes Ende seine Aussagekraft, denn ein Ende setzt schlie lich einen genau datierbaren Startpunkt voraus. Dessen Festlegung wiederum basiert ebenso wie die C14-Methode auf der oben erwähnten Kontinuitätsprämisse. Während C14 durch Sprünge in der Kohlenstoffkonzentration ausgeknockt wird (die eine Megakatastrophe unweigerlich mit sich bringt) so würde jede Veränderung der Rotations- geschwindigkeit der Erde, des Neigungswinkels und der Präzession ihrer Achse eine Synchronisierung von Mayakalender und christlicher Zeitrechnung sofort unmöglich machen. Anders ausgedrückt: Da die Wahrscheinlichkeit, dass diese Parameter während der letzten 5.000 Jahre konstant geblieben sind, verschwindend gering ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Mayazeitstrahl richtig mit unserer Zeitrechnung synchronisiert, sehr hoch.
Doch sogar wenn man (die unwahrscheinliche) Kontinuität unterstellt, sind die in den Maya-Handschriften enthaltenen astronomischen Daten kaum dazu geeignet, den Tag Null exakt zu berechnen. Die "Berechnung“ ist vielmehr eine Mischung aus Interpretation und Korrelation, so dass die entsprechenden Ergebnisse folgerichtig um bis zu 260 Jahre voneinander abweichen.
Eine der überzeugendsten Betrachtungen der letzten Jahre dazu stammt von Bohumil und Vladimr Böhm. Das tschechische Brüderpaar kommt immerhin auf eine Differenz von 104 Jahren zur von der Esoterik-Szene favorisierten Korrelation von Goodman/Martnez/Thompsons, die als Startjahr 3112 v.Ch. angeben.
Bis zum Ende (oder Anfang) wäre es in diesem Fall also noch ein bisschen hin. Doch sind das mit grosser Wahrscheinlichkeit sowieso nur theoretische Rechnereien - auf die man, solange Zeitpunkt, Ausmass und Dauer einer massiven "Störung“ nicht bekannt sind, genauso gut verzichten kann.
Allerdings kann uns eine andere "Rechnerei“ nützlich sein: Nach Hartmut Müllers Global-Scaling-Theorie kommt es in der linearen Zeit periodisch zu Ereignishäufungen, so dass der Eindruck entsteht, als pulsiere die Zeit an sich. Einige dieser Perioden bzw. Frequenzen sind so fundamental, dass sie praktisch überall im Universum auftauchen. Es spricht für die Maya, dass sie von diesen Zyklen offensichtlich Kennntnis hatten, denn mindestens drei von ihnen tauchen auch im Tzolkin auf: die 13 sogenannten Töne (bzw. Tage), die 20 sogenannten Siegel und das Produkt aus beiden: 260 – allesamt Zahlen, die auch im System des Global Scaling bedeutsame Zyklen in Form von Schwingungsknoten beschreiben.
Unterstellt man, dass uns 2012 tatsächlich ein bedeutsamer Zyklensprung bevorsteht, kann man darauf fussend den wahrscheinlichen Zeitpunkt eines ähnlich einschlagenden Ereignisses in der Vergangenheit berechnen. Das hat für mich der "Global-Scaler“ Matthias Pauqué getan: Demnach müsste eine 2012-artige Ereignishäufung exakt im Jahre 1265 christlicher Zeitrechnung ihren Höhepunkt gehabt haben. Denn nach Global Scaling repräsentieren die 747 Jahre auf dem logarithmischen Zeitstrahl einen sogenannten Hauptknoten, um den herum sich die Ereignisse extrem verdichten. Allerdings lassen sich aus der Theorie nur sehr indirekt Aussagen über die Qualität und Gewichtigkeit der Ereignisse ableiten. Ein Hauptknoten auf dem Zeitstrahl steht also nicht automatisch für kosmische Katastrophen oder ähnliches; zumindest nach unserem derzeitigen Wissen nicht. Doch liegt es auf der Hand, dass solche "Ereignishaufen“ durch Rückkopplungseffekte schon allerlei Chaos und Durcheinander bewirken - aus dem dann wieder Neues entsteht.
Zu blöd?
In der Literatur findet man, beginnend mit Hanns Hörbigers "Welteislehre“ über Immanuel Velikowskys "Welten im Zusammenstoss“ bis zu den zahlreichen Veröffentlichungen neueren Datums von Forschern wie Uwe Topper, Christoph Marx, Gunnar Heinsohn und anderen, mindestens drei Grossereignisse, die die Erde gehörig durcheinander gewirbelt haben sollen. (http://www.paf.li) "Der letzte grosse Ruck“, so auch der gleichlautende Buchtitel von Uwe Topper, erfolgte, als vor etwa 700 Jahren ein grösseres Planetentrümmerstück durchs Sonnensystem raste bis es eine eigene Umlaufbahn fand. Wir nennen es heute Merkur. Wahrscheinlich war er es also, der die gregorianische Kalenderreform von 1582 notwendig machte, und keineswegs das mangelhafte Wissen der alten Astronomen, wie die heutige Wissenschaft meint. Nebenbei: Wie der chronokritische Kalenderexperte Werner Frank entdeckte, wurde vor der Kalenderreform rege darüber diskutiert, ob nun 10, 13 oder gar 15 Tage zu überspringen sind – was klar gegen die Lehrmeinung eines kontinuierlichen Fehlers spricht, der sich in den davorigen Jahrhunderten auf 10 Tage summiert haben soll.
Die weitgehend komplette kollektive Verdrängung solcher Katastrophen ist natürlich nicht allein den klerikalen Fälschern und ihrer "Grossen Aktion“ anzulasten, sondern sollte in seiner Gesamtheit eher als ein Werk der "PRW-Amnesiemaschine“ verstanden werden – das zumindest meinen die Mitglieder der schon erwähnten "Gesellschaft zur Rekonstruktion der Menschheits- und Naturgeschichte“ bzw. dessen Vordenker Christoph Marx. PWR steht dabei für die "Grossdenksysteme der Philosophien, Religionen sowie (öffentlichen und esoterischen) Wissenschaften“. Hat man einmal tiefer in die Funktionsmechanismen dieser Systeme geblickt, in denen sich ja die Beschaffenheit des menschlichen Bewusstseins widerspiegelt, wird man dem kaum widersprechen wollen.
Der Buchautor Lucas Brasi sieht einen anderen Zusammenhang. In seinem 2005 erschienenen Werk "Die erfundene Antike“ findet er es zunächst "...erstaunlich, dass die griechischrömische Antike heute immer noch für eine Realität gehalten wird. Und dass sich so viele intelligente Menschen an der Ausschmückung dieser Fiktion beteiligen... Vermutlich hängt es damit zusammen,“ mutmasst der Deutsch-Italiener, "...dass jeder Gelehrte nur einen kleinen Teil der Fiktion überblickt. Und dass die historischen Wissenschaften so hochgradig arbeitsteilig sind, dass der Einzelne überfordert wäre, das Gesamtbild kritisch zu hinterfragen. Möglich wäre natürlich auch das, was Matthias Hone (DIE WELT) kürzlich festgestellt hat: Dass wir einfach zu blöd sind und laufend an unserer eigenen Bldheit scheitern.“
Und tatsächlich steuert die Welt schon wieder auf ihr nächstes "Scheitern“ zu, denn dass in naher Zukunft fundamentale Veränderungen auf uns zukommen, steht ausser Frage. Offen ist nur, wie die aussehen, wann sie genau eintreten und ob sie von einem extraterrestrischen Ereignis ausgehen, für das es immerhin einige (wenn auch nicht gerade verlässliche) Hinweise gibt. Wahrscheinlich ist das auch gut so, denn es fordert uns dadurch heraus, ohne in eine Art Schockstarre zu verfallen die wirklich wichtigen Themen im Fokus des Bewusstseins zu halten: Leben und Tod. Dazu gehört auch, die aussergewöhnlichen Herausforderungen anzunehmen, die sich aus einem möglicherweise mit Chaos und Gewalt verbundenen Zyklensprung ergeben. Denn solche Übergänge sind meist auch Bifurkationspunkte, Gablungen also, in denen ein System verschiedene neue Entwicklungsrichtungen einschlagen kann. Damit es die "richtige Richtung“ wird, ist es notwendig, dass eine relevant grosse Anzahl Menschen klar und stark genug ist, der Mehrzahl der anderen die dafür notwendigen Impulse zu geben. Diese "richtige Richtung“ ist seit Anbeginn der Welt die gleiche. Sie lässt sich mit zwei Worten beschreiben: mehr Bewusstheit.
Chronologiekritische Bücher:
Uwe Topper, Fälschungen der Geschichte und Die 'Grosse Aktion'
Heribert Illig, Das erfundene Mittelalter
Robert Baldauf, Historie und Kritik
Christian Blöss, Hans-Ulrich Niemitz: C14-Crash
Michael A. Cremo, Richard L. Thompson: Verbotene Archäologie
Wilhelm Kammeier, Die Fälschung der Geschichte des Urchristentums
Christoph Pfister, Die Matrix der alten Geschichte (als PDF)
Arthur Drews, Die Christusmythe
Gunnar Heinsohn, Die Sumerer gab es nicht
Anatoli Fomenko, History: Fiction or Science (Vol. 2 als PDF)
Webseiten:
http://www.berliner-geschichtssalon.de
Über den Autor:
Joe Romanski veröffentlicht als Bewusstheitstrainer und spiritueller Lehrer unregelmässig regelmässig Artikel über die Zusammenhänge von Spiritualität, Esoterik und Naturwissenschaften. Mehr über ihn und weitere Texte auf:
http://www.seinstraining.de