Die Proteste gegen die Regierung in Thailand sind am Samstag zu gewalttätigen Ausschreitungen mit den Sicherheitskräften eskaliert.
Tränengas gegen die Kritiker: «Rothemden» am 10. April unter Beschuss der Uniformierten. (Bild: Reuters)
Aufmarsch mit Vollschutz: Sicherheitskräfte in
Bangkok. (Bild: Reuters )
Tausende Demonstranten stürmten in Bangkok einen Armeestützpunkt und griffen Polizisten und Soldaten mit Wurfgeschossen an. Andere drängten auf das Gelände des Regierungssitzes. Die Sicherheitskräfte setzten an mehreren Stellen Wasserwerfer und Tränengas ein, um die Demonstranten zurückzudrängen. Augenzeugen sagten, die Armee schiesse mit Gummigeschossen. Mehrere Dutzend Menschen wurden nach unbestätigten Berichten verletzt.
In der Innenstadt riegelten Polizisten Zufahrtstrassen zu dem Geschäftsviertel ab, das die nach ihrer Protest-Farbe benannten Rothemden seit einer Woche besetzt halten. Teilnehmer verteilten nasse Handtücher, um sich für einen erwarteten Tränengasangriff zu wappnen. Von dem Armeestützpunkt aus rückten mindestens 20 Panzerwagen und tausende Soldaten auf die Phan- Fa-Brücke vor, wo die Demonstranten seit vier Wochen kampieren.
Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Regierung. Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva weist das zurück. Sie sind überwiegend Anhänger des 2006 nach fünf Jahren im Amt gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra, der die Macht der alten Eliten beschnitten hatte. Der Milliardär Thaksin machte die armen Massen mit attraktiven Angeboten wie günstiger Krankenversorgung zu seiner Machtbasis.