Der Stickman doziert – Teil 1
Seit etlichen Jahren bin ich ein regelmässiger Leser der Kolumnen meines Berufsgenossen Stickman (www.stickmanbangkok.com). Der Mann besitzt einen tiefen, nahezu natürlichen Durchblick wenn es um das Thema “Nachtleben in Thailand” geht. Diesen Expertenstatus hat er sich selbstverständlich nur durch intensives Recherchieren angeeignet. Seine letzte Kolumne erörterte in fachkenntnischer Weise mit welchen Situationen der durchschnittliche “Farang”, der sich mit einem Barmädchen liiert, konfrontiert wird und wie diese Probleme zu meistern sind. Ich fand die Kolumne so gut (und mir aus der Seele sprechend), dass ich Stickman’s Erlaubnis einholte, sie in deutscher Sprache veröffentlichen zu dürfen. Da der Artikel ellenlang ist (genauso ellenlang wie die Liste der mannigfaltigen Probleme im Freundschaftsspiel Farang : Barmädchen), muss ich sie auf mehrere Kolumnen aufteilen. Verfolgen Sie also bitte auch weiterhin die nächsten TIP-Ausgaben, denn schliesslich wollen Sie ja kein Quentchen der Stickman’schen Weisheiten versäumen. Dies angemerkt, wollen wir uns auch sogleich in Teil 1 stürzen:
Wie man mit einem Barmädchen klarkommt: Der Anfang
Wenn meine Beobachtungen objektiv sind, dann entwickeln sich Verhältnisse zwischen “Farangs” und Barmädchen heutzutage weitaus öfter als jemals zuvor. Trotz der Tatsache, dass man auf meiner Webseite alleine buchstäblich hunderte von Geschichten über hoffnungslose Situationen nachlesen kann - zusammen mit eingehenden Analysen was schief lief und zahlreichen Artikeln mit Ratschlägen wie man es besser machen kann – werden Ausländer immer noch von Barmädchen über den Tisch gezogen, mit denen sie eigentlich nur eine langanhaltende Liebesverbindung eingehen wollten. Die heutige Kolumne präsentiert eine Ideensammlung für all jene (Liebeskasper), die noch immer darauf bestehen, sich mit einem Girl zu liieren, das in Thailands Nachtlebenindustrie zuhause ist.
Offensichtlich ist jedes Girl anders; dennoch darf man sagen, dass Barmädchen alle aus dem selben Milieu stammen und dass ihre Denk- und Verhaltensweisen sich generell gleichen. Aus diesem Grund werden sie in dieser Kolumne eine Anzahl von Generalisierungen lesen, die so nicht auf jedes Girl zutreffen; obgleich auf die allermeisten.
Bring sie von der Bar weg … und Dich auch!
Das erste was zu tun wäre, ist, sie von ihrer Bar wegzubringen. Es kann nichts Gutes daraus erwachsen, sie weiterhin in der Bar arbeiten zu lassen. Das ist, meiner Meinung nach, das grösste Problem, dass sich Ihnen stellt. Sie muss raus aus der Bar! Wenn sie das nicht will, dann stehen Ihre Chancen, dass Sie mit ihr klarkommen, schlecht. Vielleicht erzählt Sie Ihnen, dass sie ja nur Kassiererin wäre und nicht mit Kunden mitgehe. Aber glauben Sie mir: Auch Kassiererinnen sind unter den Freiern sehr populär. Sie mag Ihnen weismachen, dass Sie nur tanzt und ihren Lebensunterhalt vom mageren Salär dafür bestreitet, zusammen mit Kommissionen aus Ladydrinks und gelegentlichem Trinkgeld. Bei diesem Argument sollten Sie sich daran erinnern, das die meisten Bar ihren Angestellten eine Mindestanzahl von Barauslösen auferlegen. Wenn diese Quote nicht erreicht wird, wird das Gehalt der betreffenden Maid gekürzt. Ausserdem mögen es die Mamasans generell nicht, wenn ihre Mädchen “nur” tanzen aber nicht mit Kunden mitgehen. Das wäre als wenn man ein schön anzusehendes Produkt ins Ladenregal stellt und dem Kunden dann verbietet jenes zu kaufen!
Wenn sie enge Freunde aus ihrem Heimatdorf oder – noch schlimmer – Familienangehörige hat, die ebenfalls im Nachtleben arbeiten, dann wird es noch viel schwieriger, ihr die Bar auszutreiben. Man kann ihr einfach nicht verbieten, ihre Freundinnen oder Familienmitglieder zu besuchen. Das Nachtleben wird ihr für immer verhaftet bleiben, das ist meine Meinung. Wenn ihre leibliche Schwester ein Barmädchen ist, rennen Sie mit Ihren Anstengungen bei ihr gegen einen Baum. Mein Ratschlag: Finger weg!
Jetzt kommt der schwierige Teil (Wie bitte, erst jetzt?): Auch SIE müssen das Barmilieu aufgeben. Ja, wirklich!! Keine Barbesuche mehr! Sie können von ihrer Herzdame nicht verlangen, Barbesuche zu stecken wenn Sie selbst weiterhin dem ihr Unerlaubten frönen.
Geld! Es wird Sie kosten …. VIEL!!!
Das Einkommen von Barmädchen variiert gewaltig. Die populärsten Gogo-Girls, speziell jene, die in Läden mit hohem Kundenaufkommen arbeiten, können bis zu 200 000 Baht im Monat verdienen; manchmal sogar mehr! Das sind rund 4 500 Euro im Monat, und glauben Sie ja nicht, dass auch nur ein einziges Girl Steuern davon abführt. Wenn wir zusammenrechnen, dann ergibt sich damit ein Jahreseinkommen von ungefähr 70'000 bis 80'000 Euro. Das ist in etwa doppelt so viel wie das durchschnittliche Jahresgehalt in vielen westlichen Ländern. Die Kaufkraft eines solchen Einkommens in Thailand ist in etwa gleichwertig mit einem westlichen Jahreseinkommen von 130'000 Euro. Ernsthafte Kohle, in anderen Worten!
Am anderen Ende der Einkommensskala befinden sich einige Pattaya-Bargirls, die vielleicht nicht mehr als ein paar Mal pro Monat ausgelöst werden. Jenen fällt es schwer, aus diesem mageren Verdienst ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, geschweige denn Geld nach Hause zu schicken, was oft der Hauptgrund dafür war, dass sie überhaupt erst in der Nachtlebenindistrie angefangen haben. Es gibt einige Mädchen, die sich glücklich schätzen, wenn sie 5 000 Baht im Monat machen. Doch wie gesagt, diese Sparte ist die Ausnahme.
Mit dieser weit auseinandergezogenen Skala ist es schwierig, einen durchschnittlichen Monatsverdienst zu kalkulieren. Wenn ich aber schätzen soll, dann würde ich sagen, dass das Durchschnittsmädchen etwa 25'000 Baht monatlich herausschindet.
Ich habe bereits erklärt, dass der erste Schritt ist, das Mädchen aus der Bar zu holen. Man muss sie sodann finanziell unterstützen. So mancher “Nachtlebenexperte” hat behauptet, dass ein Girl nur allzusehr bereit sei, den Nachtberuf zu stecken wenn sie den betreffenden Herrn wirklich liebt, und dass sie sodann in ihr Dorf in Nakhon Nirgends zurückzukehrt und einen bescheidenen Lebensstil mit 5'000 Baht im Monat zu führen imstande ist. Ja, das mag sie vielleicht gerade so am Leben erhalten, aber im Grunde genommen ist es nicht mehr als ein Rinnsal und lässt kein Geld für etwaige Notfälle übrig. Allein um ihr Handy zu unterhalten muss sie vielleicht bereits 500 Baht im Monat berappen. Sogenanntes “Damenzubehör” (Make-up, Tampons, der regelmässige Besuch im Salon, usw.) verschlingen etliche weitere Kröten. Nahrung und generelle Konsumgüter (Waschmittel, Zahncreme, usw.) mögen ja billig sein, aber möchten Sie wirklich, dass die Lady, mit der Sie den Rest Ihres Lebens verbringen wollen, gezwungen ist, ihr Dasein auf Messers Schneide zu fristen, ohne die geringste Absicherung? Wenn Sie sie mit 10'000 Baht im Monat unterstützen, geben Sie ihr etwas Luft zum Atmen. Das ist genug für sie selbst und ihre Familie, lässt aber noch immer keinen Spielraum für die feineren Dinge.
Was man verstehen muss, ist, dass diese Bargirls allzu oft gesehen haben, wie Urlauber mit Geld nur so um sich geschmissen haben. Auch wenn sie vielleicht niemals selbst 5'000 Baht für eine Short-Time erhalten hat, so kennt sie zumindest eines oder mehrere Girls welchen der Segen zuteil wurde. Viele Frauen in Thailand glauben, dass ein Mann, der viel Geld für sie ausgibt, sie wirklich lieben muss. Es spielt keine Rolle, ob diese Ansicht richtig oder falsch ist. Sie existiert. Angesichts der Meinung, dass alle “Farangs” viel mehr Geld haben als einheimische Männer, kann es zum Minenfeld geraten, wenn man der Angehimmelten zu wenig finanzielle Unterstützung gewährt. Falls sie Sie aber wirklich liebt, dann wird sie auch mit weniger zufrieden sein. Aha, verstricken wir uns hier in Unlogik? Keineswegs, denn nun haben wir begonnen, wie Einheimische zu denken.
Also, wie viel soll man denn nun seiner Treuherzigen pro Monat zubilligen? Der Fokus scheint so um die 20'000 Baht zu liegen. Erhält das Girl weniger, scheint sie ihre Verpflichtungen gegenüber dem “Farang” nicht mehr allzu ernst zu nehmen. Bei 20'000 Baht monatlich ändert sich die Situation – ein klein wenig.
Barmädchen, die aus dem Nachtleben ausscheiden und in ihr Dorf zurückkehren, wo sie sodann von einem »Farang« unterstützt werden, erleiden nichtsdestotrotz einen Einkommensverlust. Für einige ist dieser Verlust bescheiden, für andere erheblich. Die Summe von 20'000 Baht ist sicherlich dennoch niedriger als was das durchschnittliche Barmädchen vorher verdient hat.
Sollte sie etwas mehr als 20'000 Baht verlangen, stehen Sie vor einer schwierigen Entscheidung. Fordert sie sehr viel mehr, dann sollten Sie sich überlegen, ob Sie sich so viel überhaupt leisten können, und falls ja, ob sie auch willens sind, dem Herzblatt so viel in den Rachen zu schleudern.
Es gibt ja in der Tat Girls, die, obschon in der Minderheit, Spass daran haben, sich in der Rotlichtindustrie zu verdingen. Diese Maiden mögen zwar bereit sein, der Bar den Rücken zu kehren wenn die finanziellen Umstände entsprechend sind, aber sie werden sehr wahrscheinlich auch verlangen, dass ihr Einkommensverlust entsprechend ausgeglichen wird.
Unglücklicherweise sind die Trennlinien zwischen “ausreichend”, “zu viel” und “zu wenig” in Sachen finanzieller Unterstützung ziemlich verwischt. So manchem weniger begütertem “Farang” mag mein Richtwert von 20'000 Baht bereits als “zu viel” erscheinen, weil er es sich schlichtum nicht leisten kann. Wenn dies der Fall ist, ist es vielleicht besser, der Dame gleich den Laufpass zu geben, ansonsten könnte es nach kurzer Zeit bereits zum grossen Donnerwetter kommen. Das liebe Geld ist der grösste Auslöser von Problemen in einer Partnerschaft, und in dieser Hinsicht gibt es auch keine Ausnahme bei Barmädchen.
Fortsetzung im nächsten TIP…
Zum vorläufigen Abschluss vielleicht noch eine Anzeige, über die ich in der »Pattaya Mail« stolperte. Der Inserent sucht nach Einrichtungsgegenständen wie Fernsehgerät, Kühlschrank und - man traut seinen Augen nicht – MÄTRÄSSEN (engl.: Mistresses). Entweder ist hier ein Freud’scher Fehler unterlaufen oder es handelt sich bei dem Inserenten um einen Minister oder eine andere “einflussreiche Persönlichkeit”.