Ein 55-jähriger Schweizer sitzt laut einem Medienbericht in Thailand hinter Gittern. Er soll Knaben missbraucht haben. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.

Wie der «Blick» berichtet, war der Mann regelmässig zum Urlaub im Phuket im Süden von Thailand. Der Banker und Politiker aus Zug habe zwei Mal erfolglos für den Kantonsrat kandidiert und sei Mitglied im Führungsgremium einer Zürcher Business-Schule. Er sei der Polizei aufgefallen, weil er regelmässig Knaben im Alter von 10 bis 15 Jahren mit auf sein Hotelzimmer genommen habe. Laut dem Bericht bezeichnete die Polizei dies als «Gewohnheit».

In diesem Jahr, so die Zeitung weiter, sei der 55-Jährige am 9. Oktober in den Norden des Landes gereist, wo er ein Landgut besitze – und auch dort habe er sich verdächtig gemacht. «Wir hefteten uns einen Monat lang an seine Fersen», zitiert der «Blick» Apichart Hattasin, Major bei der Polizei in Chiang Mai. Die Polizei habe Kinder befragt, die der Schweizer auf sein Zimmer mitgenommen habe. Diese Kinder hätten gesagt, dass er sie sexuell missbraucht habe.

Laut dem Bericht wurde der Verdächtige gestern um 16.30 Uhr Ortszeit festgenommen. Ihm drohe eine Haftstrafe zwischen 4 und 20 Jahren. Das Bundesamt für Polizei bestätigte die Verhaftung mittlerweile: Man habe durch den Polizeiattaché in Bangkok erfahren, dass ein Schweizer wegen Verdachts der sexuellen Handlungen mit Kindern festgenommen wurde, so eine Sprecherin.

Das Bundesamt hat die vorliegenden Informationen nach eigenen Ausgaben bereits ausgewertet und an die kantonalen Behörden weitergeleitet, die für die weiteren Ermittlungen zuständig sind. Es wird zudem den Informationsaustausch zwischen dem betroffenen Kanton und Thailand koordinieren.

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