Thailand - Das Militär schickt seit gestern in Fabriken Truppen, die die Regierung dabei unterstützen sollen, Sklavenarbeit und Menschenhandel in der Fischereiindustrie zu unterbinden.

Der Sprecher des Nationalen Rates für Ruhe und Ordnung (NCPO), Oberst Winthai Suwaree, sagte, dass der NCPO mit Polizei und lokalen Behörden zusammenarbeitet, um Fabriken in ganz Thailand zu inspizieren, die im Verdacht stehen, thailändische Arbeitsschutzgesetze zu verletzten.

Unterdessen sprach die Europäische Union eine deutliche Warnung aus. Sollte sich Thailand nicht „prompt“ um die Verstöße gegen Menschenrechte und Sklaverei kümmern, die mit der Fischereiindustrie in Zusammenhang gebracht werden, drohe ein Importverbot thailändischer Meeresfrüchte.

Thailand ist einer der größten Exporteure von Meeresfrüchten der Welt, im Wert von jährlich etwa fünf Milliarden Euro. Ein Importverbot in die EU würde das Land hart treffen.

Was das illegale Fischen betrifft, so prüfe die EU zurzeit noch, ob Thailand hier wesentliche Fortschritte in der Eindämmung gemacht habe, sagte EU-Fischereikommissar Karmenu Vella, nachdem Thailand im April dazu aufgefordert wurde. Was die Menschenrechte und die Sklaverei betreffe, so erwarte man von Thailand, dass auch hier zügig Maßnahmen ergriffen werden, fügte Vella hinzu.


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