Bangkok - Premierminister General Prayuth Chan-ocha versicherte am 21. November, dass seine Regierung keine Diktatur sei, auch wenn er zugab, sie sei möglicherweise nicht zu „einhundert Prozent demokratisch.“

„Habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich Schaden angerichtet oder war die Situation schon schlecht, als ich übernahm?“ sagte General Prayuth. „Ich bin vielleicht nicht zu 100 Prozent demokratisch. Aber ich frage, ob es dem Land etwas Gutes bringt, 100 Prozent demokratisch zu sein. Finden Sie die Antwort für mich.“

Er fügte hinzu: „Ich bin bereit, mir jedes Problem anzuhören. Sie sollten mir das sagen. Aber fragen Sie mich jetzt nicht nach Demokratie oder Wahlen. Das kann ich Ihnen nicht geben.“


„The Wall Street Journal“, Asien-Ausgabe, am 21. November

Der General ist seit seinem Besuch im Nordosten in der Defensive, als fünf Studenten den Dreifingergruß zeigten und vorübergehend verhaftet wurden, ebenso wie Aktivisten, die den Dreifingergruß aus dem Film „Die Tribute von Panem“ in Bangkok zeigten.

Die internationale Presse berichtete über das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Aktivisten. Das Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) in Südostasien kritisierte die Behörden, weil „kritische und unabhängige Stimmen unterdrückt“ werden, sagte OHCHR-Repräsentantin Matilda Bogner.

Auch die thailändische Menschenrechtskommission (NHRC) äußerte sich zu den Vorfällen. Sie sprach sich gegen das Kriegsrecht aus und gestand Thais das Recht zu, den Dreifingergruß zu zeigen.

Die Polizei drohte unterdessen: Aktivisten sollten sich genau überlegen, bevor sie an politischen Bewegungen teilnehmen, weil sie und ihre Familien dies möglicherweise später bedauern würden.

Der nationale Polizeichef Somyot Poompanmueng sagte, wenn es zu Verurteilungen komme, dann seien diese Aktivisten fürs Leben gebrandmarkt. Der Polizeichef, Mitglied des Nationalen Rates für Ruhe und Ordnung (NCPO), sagte ferner, die Polizei verfolge die Bewegungen gegen die Junta sehr genau.


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