Titel unter „Analyse“, Seite 11 im TA vom 30. November 2012

Begründung: „Das auch, weil Nationalismus dumm macht.“ (von Philipp Löpfe)

Die zentralistisch antidemokratische Grossreich-Propagandamaschinerie im effizienten Vehikel Massenmedien ist offenbar mit erhöhten Drehzahlen daran, langsam aber sicher heisszulaufen. So heiss, dass sie den faschistischen Vorbildern schon gefährlich nahe kommt. Die Geschichte lehrt uns brutal, was jeweils passierte, wenn Gründer, Herrscher und Führer von Grossreichträumen historisch gewachsene Nationalstaaten zerstückelten. Napoleon, z.B. war wohl ein genialer Armeeführer, Stratege und auch Staatsmann. Doch seine unersättliche Machtgier und die Resultate der jahrzehntelangen Eroberungskriege und Zerstückelungen zeigen uns eher eine gigantische Dummheit, die ein paar geniale Veränderungen die der Usurpator initiierte, in schwarze Schatten der Geschichte stellen. Zurück blieben riesige wirtschaftliche, politische und kulturelle Schäden nebst wiederkehrenden Aufzählungen von Millionen Verletzten, Kranken und Toten!

Es kommt bei den historischen Betrachtungen auf ein zentrales Urteil heraus, egal ob diejenigen, die irgendwann über unermessliche Macht verfügten, die zerstückelten Staaten in einem verdichteten Konzentrationslager „Reich“ nannten, eben Kaiser- oder Führer Grossreich oder auch „Union“ (z.B. Sowjet-...) Das Urteil lautet: Individuelle, gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und entwicklungsgeschichtliche Katastrophen, die ganze Generationen betreffen. Der Propagandabeauftragte im TA schreibt dann; „Wir müssen eine neue Demokratie erfinden. Eine, die nicht an die Idee des Nationalstaates gekoppelt ist.“ Und – „Sich von der Idee des Nationalstaates zu befreien wird immer mehr zur Schicksalsfrage von Europa.“ (Neuauflage der wahnsinnig gescheiten – bereits mehrfach gescheiterten Ideologie, Demokratie käme von oben, und dürfe dann auch als solche bezeichnet werden....)

Also, das hatten schon alle die grossen Gurus der Veränderung und Führer buchstäblich bis zum Exzess getrieben. Aber wunderbarerweise sind all die geschundenen und zerstückelten Nationen – das sind schliesslich meist aus zusammengehörenden Gesellschaften, Kulturen und geographischen Räumen entstandene Regionen (!) – wie Phoenix buchstäblich aus der Asche wieder auferstanden. All die baltischen Staaten, wie auch z.B. Polen mit seiner äusserst tragischen Geschichte, oder die Slowakei usw. kämpfennoch immer um diese Wiedergeburt aus der Agonie, zurück zu einem selbständigen unabhängigen Staat mit Chancen für eine demokratische Entwicklung und Selbstbestimmung! Diese Selbstbestimmung und Eigenverantwortung kann man mit gutem Gewissen als fundamentales Menschenrecht bezeichnen, u.a. auch festgeschrieben in der Charta der Vereinigten Nationen!

Der Schreibbeauftragte des Grossverteilers fürs zentralistische Gehirnwaschpulver gibt zwar zu, dass sich die EU in der Falle befinde und zählt ein paar Symptome der Agonie auf; dann aber schwärmt er, Insider hätten dies begriffen (dass die Nationen zerstückelt werden sollten) und nennt José Manuel Barroso, den Präsidenten der EU-Kommission. – „In kleinen Schritten soll ein supranationales Finanzministerium aufgebaut werden, das befugt ist, Steuern zu erheben und Eurobonds zu emittieren.“

Nun, der sich zumeist eher arrogant gebärdende EU-Führer (heisst offiziell- Kommissar) Barroso ist Ex- Ministerpräsident von Portugal, einer ehemalige Kolonial-Grossmacht, die über Jahrhunderte kleine und grössere Staaten und Gebiete auf mehreren Kontinenten und vor allem deren Gesellschaften und Kulturen zerstückelte, missbrauchte und beraubte. Mit geraubtem Gold und Gütern lebten sie so in Saus und Braus, bis zum buchstäblichen „geht nicht mehr“! Barroso hat es als Ministerpräsident seines Landes danach jedenfalls nicht im Entferntesten geschafft, seine eigene Gesellschaft, die Erben der räuberischen Grossmacht auf eigene Beine zu stellen. Da möchte man natürlich gern neue Quellen (supranationales Finanzministerium und Eurobonds) anzapfen können, nicht mehr so direkt-räuberisch wie früher, aber auf dem intelligenten Schleichweg der Zerstückelung der Nationen und damit (gemäss TA-Propagandist Löpfe) des kulturellen Bonus der Aufhebung der Dummheit! Die Dummen sind dann die anderen, und die kann man im neuen Grossreich viel besser anonym verstecken!

Der Nationalismus habe dem Kontinent zwei mörderische Weltkriege beschert. (man kann die billigen Vereinfachungen solange wiederholen, bis es der hinterletzte glaubt) – „Lange wurde deshalb auch von einem Europa der Regionen gesprochen“ (im Klartext - der bedeutungslosen Provinzen) und – „Selbst die widerspenstige Schweiz liess sich für diese Idee begeistern“ und dabei zitiert der TA-Propagandist einen Herrn Menasse;„Die EU wurde ja als ein Projekt gegen die Nationalstaaten lanciert – die Utopie war, die Nationalstaaten durch die Verflechtung ihrer Ökonomien Schritt für Schritt zur Preisgabe von Souveränität zu zwingen, sie immer mehr zurückzudrängen, bis sie schlussendlich absterben und in einem grenzenlosen Europa aufgehen.“... Der Faschismus war wohl immer selbstgefällig genug, sich auch selber zu entlarven!

Die Strategie gegen die widerspenstige demokratische Schweiz (hatten wir doch auch schon mal...) lautet; durch grossangelegte demographische Veränderungen Zerstückelung bzw. Vernichtung der bisherigen Identität, zwecks Aufreibung in der Anonymität des grossen Konzentrationslagers.

Diese Strategie wurde bereits von der Sowjetunion, z.B. für die nachhaltige Besetzung bzw. Kolonisierung der baltischen Staaten betrieben. Sie ist gescheitert. Im doppelten Sinne. Die nationalen Identitäten und Kulturen sind nicht ausgerottet, erholen sich langsam; aber - Kollateral- Geschädigte sind die russischen Secondos die nun als Individuen und Anteile einer Völkergemeinschaft den Makel der Mitschuld auf der Stirne tragen.

Und die aktuell wie geschichtlich wohl brutalste Zelebration der genannten Strategie betreibt heute das zentralistische Chinesische Reich mit dem Nationalstaat Tibet! Die Zerstückelung fängt blutig beim einzelnen Individuum an! Wie lange dauert es, bis in den späteren Geschichtsbüchern gefragt wird, warum „man“ wohl früher kleinere Völker nicht einfach in Ruhe lassen wollte oder konnte? Dürfen die Tibeter nicht anders sein? Keine eigene Identität haben? Diese Identität ist die eines einfachen, selbständigen und fleissigen wie religiösen Bergvolkes. (Tibetanischer Buddhismus) Der historische Zynismus: „Identität“ ist politisch zum Schimpfwort verkommen!

Das muss uns aus der politischen Lethargie des erfolgreichen Homo Konsumensis reissen!

Früher hiess das z.B.: „Hütet Euch am Morgarten“! so einfach ist das heute nicht mehr. Es genügt nicht mehr, sich an einer gefährdeten Ecke oder einem Engpass zu hüten!

Angesichts aktueller, mehr oder weniger diffusen Drohungen und Gefahren müsste die Warnung heute lauten: Hütet Euch vor grenzenloser Dummheit!

Und – noch die begründete Hoffnung: die widerspenstige Schweiz könnte Verbündete finden!

Alexander Steinacher 1. Dezember 2012