Wer hat gesagt: – und zu wem?

Gewiss! Das Alter ist ein kaltes Fieber
im Frost von grillenhafter Not
Hat einer dreissig Jahr' vorüber,
so ist er schon so gut wie tot.
Am besten wär's Euch zeitig tot zu schlagen.

 

Und jetzt müsste eigentlich noch folgen: wer's richtig rät, hat ein Nachtessen mit dem Autor verdient.... Alexander Steinacher, Thalwil)

 

Der obige Text ist über 200 Jahre alt, und zeigt, dass Altersdiskriminierung kein absolut neues Phänomen ist, auch wenn sich die Situation damals nicht ganz mit den aktuellen vergleichen lässt. Das war, als sich Mephistopheles im alten Mantel des Doktor Faustus vom gross gewordenen ehemaligen Studenten Bakkalaureus ein paar Frechheiten gefallen liess.

Und dazu passt aktuell folgende Meldung:
Tagesanzeiger Zürich vom Freitag 10. Mai 2019

Titelseite: „Alte beanspruchen am meisten Wohnfläche... die Hälfte der über 80-jährigen, die hier leben, beansprucht drei oder mehr Zimmer für sich ganz allein. (Daten des Bundesamtes für Statistik) Und – weiter auf Seite 10, mit Bild von Luxusrentnern (Ausschnitt) Senioren wohnen am grosszügigsten – und sie wohnen typischerweise in Häusern. Derweil müssen junge Familien in kleinen Wohnungen zurecht kommen.“

... sie wohnen typischerweise in Häusern, steht unter weiterem im Blatt der Grosspropaganda für angepasstes Leben in der anonymen Masse. Häuser, das sind hier noch teilweise Bauten, wie man sie früher immer für Familien und kleinere Gemeinschaften baute, mit ein bisschen oder mehr Garten darum, schrägen Dächern usw.
Bundesrätin Sommaruga hat schon vor ein paar Jahren einmal klargemacht; die zunehmende Bevölkerungsdichte (Masseneinwanderung) müsse man mit verdichtetem Bauen ermöglichen.
Die offenbar gewünschte Alternative könnten wir uns (wieder einmal) von den Chinesen abkupfern:

Nun, es ist klar, die Alten müssen bei der Störung des uneingeschränkten Wachstumsfriedens zurückgedrängt, und wie überschüssige Daten im PC komprimiert werden. Es kann nicht mehr länger sein, dass Alte in Häusern wohnen, mit sogenanntem Umschwung, das ist ungenutzter Baugrund, genannt Garten, der der Klimaerwärmung entzogen wird – (s. meinen Aufsatz über die Klimagroteske vom 4. Mai 2019) Abhilfe, bzw. Aussichten zur definitiven Lösung der Altenfrage wird bald als Bestandteil des Rahmenvertrages der EU kommen:

Fly me to the moon! Das ist der Titel eines Kommentars vom griechischen Journalisten Dimos Chatzichristou in der Griechenlandzeitung vom 10. April.
„Nikos Pappas, Minister für Digitalpolitik, gründete im letzten Jahr eine Griechische Weltraumagentur. Sie unterschrieb, um im Jahr 2022 einen griechischen Roboter auf den Mond zu schiessen“. Der wird dort Bauland abstecken für verdichtetes Bauen, zwecks konzentrierter Auslagerung / Outsourcing der Wachstums-störenden, rückständigen Alten. Da Griechenland Mitglied der EU in der Kategorie „am Gängelband“ ist, dürfte die Zukunftsträchtige griechische Innovation alsbald als integrierender Bestandteil der Rahmenverträge erscheinen. Dann läuft ja alles Konflikt-frei, automatisch...
Diese Lösung beendet danach auch viele weitere Ärgernisse und Detail-Probleme, wie beispielsweise Alte, die zu den Stosszeiten, d.h. wenn der arbeitende Populismus zur und von der Arbeit pendelt, Verkehrsstrukturen blockieren. Und Altersgettos, mit erträglicher Dichte und dafür Pflegeluxus, wie wir sie jetzt als Alternative zur totalen Auslagerung noch haben, werden nur noch als stark Gewinn bringende Geschäftsmodelle geführt.

Alexander Steinacher, Thalwil – auch Allein-Alter, bzw. Restbewohner einer 3,5-Zimmer-Wohnung! (bis vor 2 Jahren allerdings und 40 Jahre lang, von 2 Personen voll bewohnt, zwar immer noch nicht dicht genug nach modernen Vorstellungen, aber immerhin...)