Abgeordnete von der bulgarischen Partei Ataka haben ihr Land als Kolonie bezeichnet. „Die EU-Mitgliedschaft Bulgariens brachte keine versprochenen Vorteile und hatte nur eine Verarmung des Volkes zur Folge“, erklärte der Leiter der Ataka-Abgeordnetengruppe, Wolen Siderow, am Freitag in der Krim-Hauptstadt Simferopol.

„Der einfache Bürger Bulgariens hat an dessen EU-Mitgliedschaft nicht profitiert. Sein Leben wurde nicht besser. Der Lebensstandard bei uns ist niedriger als in der Russischen Föderation. Das heißt, dass dies (EU-Mitgliedschaft) ein Betrug war“, sagte der Parlamentarier bei einem Treffen mit Vertretern der Krim-Führung.

Der Stopp des internationalen Projekts South Stream zur Versorgung Südeuropas mit Erdgas sei für Bulgarien schmerzhaft gewesen und den Interessen des Landes einen herben Schlag versetzt. Diese Entscheidung sei Resultat der US-Politik gewesen.

Siderow zufolge hat Bulgarien seine Souveränität fast vollständig eingebüßt. „Die Behörden in Sofia tun das, was die US-Botschaft befiehlt, was der Brüsseler Kommissar sagt. Aber das bulgarische Volk denkt anders. Das bulgarische Volk weiß, dass die gegen Russland gerichtete Politik schädlich ist. Jeder Bulgare weiß, dass Russland Bulgarien vom türkischen Joch befreit hatte… Dieses Wissen kann durch keine geopolitischen Direktiven gelöscht werden“, sagte der Abgeordnete.

Siderow zufolge ist die Ataka-Partei gegen Russland-Sanktionen. Diese Politik laufe den ökonomischen Interessen Bulgariens zuwider, sagte er.

Die rechtsorientierte Partei Ataka war 2005 ins Leben gerufen worden. Die Partei plädiert für einen blockfreien Status Bulgariens, der einen Ausstieg aus der NATO und der Europäischen Union voraussetzt, sowie für die Wiederaufnahme und Entwicklung der bulgarisch-russischen Beziehungen.