Hinter feindlichen Linien bei den Taliban

Der norwegischer Journalist Paul Refsdal begab sich in die Berge zu den Taliban und Kommandant Dawran Safi erlaubte ihm ihren Alltag zu filmen, einschliesslich Angriffe auf US-Konvois in der Nähe des Khyber-Pass. Er hat auch die menschliche Seite des Leben der Taliban festgehalten, wie sie zusammen gegessen, gebetet und einfach sich ausgespannt haben.

Refsdal berichtet seit 1984 über Kriege und ist darauf spezialisert Guerillakämpfer in Europa, Asien und Lateinamerika zu filmen.

Refsdal sagt: „Die Überfälle auf die Amerikaner sind ein tägliches Ritual. Von ihrer Position hoch in den Bergen greifen sie die ganze Zeit die Konvois an.“

In der Reportage erzählt Kommandant Dawran, wie eine benachbarte Gruppe 30 Amerikaner mit Kalaschnikows getötet hätten und über den Mordversuch an ihm.
Wie sie einen Verräter erwischten, der im Auftrag der Amerikaner für ein Kopfgeld von 400'000 Dollar ihn ermorden sollte.

Dawran sagte: „Der Verräter wurde aus dem Auto gezerrt und mit einem Gewehrkolben geschlagen, aber ich beendete das.“ Dann erzählte er: „Als wir an der Brücke ankamen, sagte ich den Jungs, hier ist der Ort. Es gab einige hohe Felsen. Ich sagte, erschiesst ihn und schmeiss ihn vom Felsen.“

Dawran änderte aber seine Meinung und sagte: “Ich schaute ihn an und die Hälfte meines Hasses verschwand, als ich seinen jämmerlichen Zustand sah.
Ich legte meine Hand auf seine Schulter und sagte, Jan Pacha, im Namen Allahs den Allmächtigen der uns beide geschaffen hat, ich vergebe dir in seinem Namen. Hau ab. Er konnte es nicht glauben.“

Der Luftraum über dem Gebiet wo die Taliban sich befinden wird den ganzen Tag von Kampfjets und Drohnen umkreist. Am meisten Sorge bereiten ihnen die C-130 Gunships wegen ihrer Feuerkraft.

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Die Filmaufnahmen wurden vom australischen Programm SBS Dateline gesendet und zeigen auch das Familienleben des Kommandanten mit seiner Frau, die man nicht zu sehen bekam, und seinen drei Kindern.

Am Ende der kurzen Reportage forderte der Kommandant alle auf sofort in die Berge zu flüchten, denn ein Überfall wurde erwartet. Als sie zurückkamen erreichte sie die Nachricht, eine US-Sondereinheit hätte das Haus des stellvertretenden Kommandanten und ein Dutzend Personen getötet, einschliesslich seine Familie und Kämpfer.

Refsdal musste dann nach Kabul zurückkehren. Später erfuhr er, die Amerikaner hätten das Haus von Dawran bombardiert. Er überlebte aber zwei seiner Kinder wurden dabei getötet.

Der Krieg in Afghanistan aus Sicht der Taliban:

(Das Video ist bereits blockiert.)



Hier eine verkürzte "ZDF-Version":


Quelle: Alles Schall und Rauch