Journalisten erklären uns die Welt, beeinflussen unsere Meinung, machen Politik. Wer aber erklärt den Journalisten die Welt, beeinflusst ihre Meinung und macht somit Politik?

Telly

Der Fortschritt und die Demokratisierung unserer westlichen Gesellschaft haben es möglich gemacht, dass den Menschen alle Informationen zur Verfügung stehen. Will ich mich informieren, so kann ich das tun. Wir leben im vielgelobten Informationszeitalter, in dem, dank Internet alle Informationen frei zugänglich sind. Wissen bedeutet bekanntlich Macht und dem mündigen Bürger, gut ausgebildet, belesen und mit entsprechendem Allgemeinwissen ist somit die Macht gegeben, ein Leben in Freiheit und mit einer eigener Meinung zu führen. So lautet einer der vielen Glaubenssätze, die unser Weltbild prägen.

Auch das Grundrecht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäusserung steht in (fast) allen Verfassungen westlicher Gesellschaften und stützt sich auf den Artikel 19 der UNO Menschenrechtskonvention:

„Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

Will ich mich nun, als mündiger und interessierter Bürger dieser freien Gesellschaft informieren, stehen mir vielerlei Quellen zur Verfügung. Zunächst einmal lese ich täglich die Zeitung, ergänzend manchmal auch Fachzeitschriften und Magazine. Ich achte dabei auf deren Geschichte, Seriosität und Renommée, sowie auf eine breite Auswahl. Ich möchte mir schliesslich meine eigene Meinung bilden, sachlich fundiert und unabhängig. Dass weltweit jedoch die allermeisten dieser Printmedien (wie auch alle Fernseh- und Radiosender) einer kleinen Anzahl überaus mächtiger Medienkonzerne (an-)gehören, deren Geschäftsführer und Chefredakteure regelmässig an Treffen teilnehmen, wo sie sich mit anderen Führern aus Konzernwirtschaft, Politik, Militär, Wissenschaft, Internet uvm. im Geheimen austauschen, sich abgleichen und Pläne schmieden, wofür auch immer, sollte jeder mündigen Person zu denken geben. Ja, aber warum lese oder höre ich davon nichts in den Medien, mögen Sie sich fragen. Tja, wahrscheinlich erahnen Sie die Antwort von selbst.

Wieviel Journalismus steckt in den Nachrichten?

Nun sind doch aber Journalisten und Redakteure Menschen wie Du und ich und haben sich einst dafür entschieden, diesen Beruf auszuüben, der Wahrheit verpflichtend zu recherchieren und Missstände aufzudecken und zu veröffentlichen. Wenn dies nur so einfach wäre: Einen Grossteil der erhaltenen Informationen, gerade wenn es sich um internationale Geschehnisse und Zusammenhänge handelt, werden von sogenannten Nachrichtenagenturen verfasst und über die ganze Welt an tausende Redaktionen gestreut.

 “Journalismus heisst, etwas zu drucken, von dem jemand nicht will, dass es gedruckt wird. Alles andere ist Public Relations.” (George Orwell)

Investigative Eigenrecherche gehört im Zeitungsgeschäft mittlerweile zum romantischen Sinnbild vergangener Zeiten, Nachrichten- und PR-Agenturen geben die Inhalte vor, welche Journalisten wie Verkäufer an der Brottheke meist nur noch „einpacken“, mit ihrem Namen versehen und dem Leser weitergeben. Wem ist noch nie aufgefallen, dass in verschiedenen und voneinander unabhängigen Zeitungen genau dieselben Artikel, Absätze oder Sätze abgedruckt sind?

Medienkonzerne
Vier Medienkonzerne (Bertelsmann, Axel Springer, Holzbrinck und Burda kontrollieren einen beträchtlichen Anteil der deutschen Medien und befinen sich im Privatbesitz Weniger. Quelle: netzfrauen.org

Meinte der ehemalige Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer diese Umstände, als er vor versammelter Journalistengilde von der Herrschaft eines medialen Meinungskartells sprach? Nachrichten- und PR-Agenturen haben während der letzten Jahrzehnte die Inhalte übernommen, der allergrösste Teil der Journalistenschulabgänger wechselt direkt in die PR-Branche, da ansonsten mit wirtschaftlichen und existentiellen Nachteilen zu rechnen ist. Es sollte uns allen auch bewusst sein, dass die wirtschaftlichen Abhängigkeiten aller Printprodukte ihren Inserenten gegenüber es verständlicherweise nicht zulassen, dass über diese investigativ und kritisch berichtet wird, egal wieviel Dreck am Stecken vorhanden sein mag. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.

Gründe, um misstrauisch zu sein

Zusammenfassend haben wir nun einige Hinweise, warum ich meine morgendliche Zeitungslektüre, wenn überhaupt noch, dann mit etwas mehr Vorsicht und Skepsis geniessen sollte:

  • Die weltweit unzähligen Zeitungen, TV Sender, Radiostationen und anderen Medienprodukte gehören alle denselben wenigen Medienkonzernen, welche wiederum im Privatbesitz einiger Weniger sind.
  • Deren jeweilige CEOs und Chefredakteure sind meist in übergeordnete und der Öffentlichkeit verborgene Netzwerke eingebunden.
  • Inhalte werden grösstenteils von Nachrichten- und PR-Agenturen vorgegeben – die Folge ist weitgehende Gleichschaltung und ein «mediales Meinungskartell» (Bundespräsident Ueli Maurer, 2013).
  • Klassischer Journalismus wird bereits in der Ausbildung, in Praktika und im Berufseinstieg durch Public Relations (PR) ersetzt, welche zur Aufgabe hat, Informationen im Sinne des Auftraggebers zu verpacken und sie dem Konsumenten zu «verkaufen»!
  • Durchaus nachvollziehbare finanzielle Abhängigkeiten gegenüber Werbekunden (meist Grosskonzerne) verunmöglichen jeder Zeitung wirklich investigative Recherche und Veröffentlichung kritischer Artikel über dieselben.

Alternative im Netz?

Nun sind diese Umstände bereits vielen Menschen bekannt und glücklicherweise gibt es heute im Zuge des technischen und digitalen Fortschritts ja das Internet, welches mich den Massenmedien gegenüber unabhängig macht. So dient mir für meine Meinungsbildung Wikipedia, die Enzyklopädie aus freien (!) Inhalten, demokratisch und organisch aus der Gesellschaft heraus entstanden, seriös, uneigennützig, sich selber regulierend, unabhängig und somit der Wahrheit wohl am nächsten. Davon gingen auch unzählige Nutzer aus, welche ihren kleinen Beitrag zu dieser hehren und äusserst demokratisch klingenden Vision einer «Quelle der Wahrheit für alle» leisten wollten und teilten fundiert und säuberlich recherchiert gerade diejenigen Informationen und Erkenntnisse mit der Allgemeinheit, welche man in den Massenmedien vergeblich suchte.

“In Diktaturen werden die Wahlen manipuliert, in Demokratien die Wähler.”

Doch wie von Geisterhand werden diese Einträge nach kurzer Zeit wieder rückgängig gemacht! All die Veröffentlichungen, welche wieder gelöscht und rückgängig gemacht werden, haben eines gemeinsam: Sie widerlegen das gesellschaftliche Narrativ und stellen nachweislich die offizielle, doch falsche Geschichtsschreibung richtig oder kurz gesagt: Sie widersprechen dem systemkonformen Weltbild! Diejenigen, welche wiederholt versuchen, ihre nachweislich richtigen Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, werden einfach gesperrt und deren Accounts gelöscht. So viel zur Demokratisierung des Wissens! Angesichts der weltweit abermillionen Einträge muss sich zur Überwachung und beinahe zeitgleichen Korrektur/Zensur der unerwünschten Einträge dahinter ein Kontrollsystem von gigantischer Dimension befinden. Nur schon der Gedanke daran lässt einen erschaudern.

NGO’s als unabhängige Quellen?

Wenn nun sowohl die Massenmedien als auch das von allen genutzte Wikipedia nicht das halten, was der Bürger sich eigentlich von ihnen verspricht – nämlich wahrheitsgetreu informiert zu werden – dann ist er wohl gezwungen, sich direkt an die unabhängigen Quellen zu wenden. Amnesty International, Human Rights Watch, Greenpeace und andere unabhängige Nichtregierungsorganisationen (NGOs) geniessen in unserer Bevölkerung ein hohes Mass an Seriosität und hohe Glaubwürdigkeit. Wie könnte es auch anders sein, geben diese doch denjenigen eine Stimme, die unter Ausbeutung, Folter und Unterdrückung leiden. Idealismus, Opferbereitschaft, Uneigennützigkeit und der Wunsch zu helfen und etwas zu bewirken sind zudem die Antriebsfedern deren Mitarbeiter und es scheint mehr als vermessen, ja gar unverschämt, am Wahrheitsgehalt von Informationen solcher NGOs zu zweifeln. So werden von der westlichen Politik zur vermeintlichen Sicherstellung von Menschenrechten oder Demokratisierung betroffener Länder beispielsweise gerne (Folter-)Berichte von Amnesty International oder Human Rights Watch als Rechtfertigung herangezogen und sich damit der Rückhalt in der eigenen Bevölkerung gesichert.

Auch hier ergibt sich bei näherer Betrachtung ein problematisches Bild von Verstrickungen und Einflussnahmen zu Regierungen, Konzernen und Geheimdiensten – natürlich erst auf den oberen Etagen! Egal wohin man blickt scheinen alle einflussreichen NGOs, Stiftungen, Think Tanks und Bewegungen dem herrschenden System als äusserst hilfreiche Instrumente zu dienen. Wird unsere Gesellschaft von solch vermeintlich unabhängiger Seite her dahin manipuliert, dass sie völkerrechtswidrige, militärische und gar verbrecherische Aktionen der eigenen Regierung rechtfertigt und unterstützt – immerzu mit dem guten Gefühl, das richtige zu tun? Werden gar der Reihe nach souveräne Staaten in die Steinzeit zurückgebombt, alles unter Vorwand der Demokratisierung und Menschenrechte? Und wieso machen dieselben Organisationen, deren Berichte mit zu diesen Kriegen führten, sich heute dafür stark, dass Europa Millionen von Migranten ansiedeln soll, anstatt den Opfern vor Ort zu helfen?

Die letzte Rettung: Wissenschaft

Die vertrauenswürdigen Informationsquellen werden immer weniger und meine Zweifel mehr. Wie kann ich mir unabhängig eine eigene Meinung bilden, wenn ich zu den dazu notwendigen und wahrhaftigen Informationen gar keinen Zugang habe? Weiss ich im Endeffekt immer nur das, was ich auch wissen soll? Dann wären ja die Schlüsse, die ich daraus ziehe, also meine daraus selbst gebildete Meinung, leicht vorhersehbar und mein Weltbild somit gar manipuliert? Das scheint mir nun doch etwas zu weit gegriffen, immerhin haben wir noch die Wissenschaft, deren freie Forschung und Lehre nach Schweizer Verfassung gewährleistet ist.

„In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als derjenige, der den Schmutz macht.“ (Kurt Tucholsky)

Nach den oben genannten Erfahrungen beschleichen mich trotz verfassungsmässiger Gewährleistung jedoch leise Zweifel und ich beginne zu googlen. Das Resultat ist – wie Sie es inzwischen schon erahnen können – ernüchternd: Von Unabhängigkeit zu sprechen, während alleine in der kleinen Schweiz über 300 sogenannter «Kooperationen» mit privaten Geldgebern – in der Regel Stiftungen und Konzerne – bestehen, in einem Volumen von zig Millionen Franken, erscheint mir doch etwas geschönt, egal mit welchem PR-Deutsch uns dies verkauft wird!

Alleine die UBS finanziert mit SFr. 100 Millionen (!) eine neue Forschungseinrichtung an der Uni Zürich. Laut Recherchen des Schweizer Fernsehens werden schweizweit Lehrstühle gekauft, Studien beeinflusst, manipuliert oder einfach nicht veröffentlicht. Nach Aussage eines Staatsrechts- professors der Uni Bern hat jegliche Forschung oder Aussage eines von Konzernen gesponserten Professors null wert. Auch im weiten Feld der Wissenschaft könnte die Aufzählung weltweiter Abhängigkeiten, Einflussnahmen, Korruption und Manipulationen in beliebiger Länge weitergeführt werden.

Generell lässt sich also sagen, dass das Weltbild unserer westlichen Gesellschaft in hohem Masse manipuliert ist. Egal wie ich meinen Wissensdurst stillen will, ob aus der Presse, Wikipedia, Studien oder anderen vermeintlich vertrauenswürdigen Quellen, ich finde zu grossen Teilen gleichgeschaltete, tendenziöse oder manipulierte Informationen. Oder anders ausgedrückt: Geht man grundsätzlich vom Gegenteil der offiziellen Meinung aus, so ist man der Wahrheit meist näher.

Empfehlung: In der ExpressZeitung Nr. 4 erfahren Sie auf 56 Seiten, wie Manipulation in jedem Bereich unserer Gesellschaft funktioniert, von der Presse zur Wissenschaft bis hin zu vermeintlich unabhängigen Organisationen. Propaganda ist häufig dort, wo man sie am wenigsten vermutet!


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