»Alle Jahre wieder/kommt das Christuskind/auf die Erde nieder/wo wir Menschen sind«, heißt es so schön in einem Weihnachtslied. Doch leider kommt seit vielen Jahren zu Weihnachten nicht nur Erfreuliches auf die Menschheit nieder. Sondern auch Flugzeuge. Diesmal geht es um den unerklärlichen Crash von AirAsia Flug QZ8501 am 28. Dezember 2014. Berichten zufolge wussten mehrere Personen vor dem Absturz Bescheid ...
Während Milliarden von Menschen die Feiertage genießen, ihre Freunde und Verwandten besuchen und/oder endlich einmal ausspannen, gehen regelmäßig zu Weihnachten und Silvester Horrormeldungen um die Welt. Speziell Flugzeuge sind immer wieder von Zwischenfällen betroffen, aber auch Badestrände, an denen Millionen Menschen ihren Weihnachtsurlaub verbringen (Tsunami im Indischen Ozean, 26. Dezember 2004), oder Kirchen, in denen zu Weihnachten die Messe gefeiert wird. Die Medien sorgen für weltweite Beklemmung und Verbreitung des weihnachtlichen Horrors. Zumindest einige der Vorkommnisse können als inszeniert gelten, wie etwa die Flugzeugzwischenfälle:
21. Dezember 1988 Bei dem schottischen Städtchen Lockerbie sterben 270 Menschen bei einem Bombenanschlag auf eine Boeing 747 der Fluggesellschaft PanAm. Während die USA Libyen verantwortlich machten, hält sich bis heute auch das Gerücht einer CIA-Täterschaft. So mied das Personal der US-Botschaften in Helsinki und Moskau den Flug, obwohl die Verbindung als »Weihnachtsflug« in die USA beliebt war.
22. Dezember 2001 Nur drei Monate nach den Anschlägen des 11. Septembers 2001 zündelt an Bord von Flug American Airlines 63 von Paris nach Miami der 28-jährige Richard Reid auffällig an seinem Schuh herum, bevor er von Passagieren überwältigt wird. Angeblich wollte er die Maschine mit Sprengstoff in die Luft jagen, der in seinen Schuhen versteckt gewesen sein soll. Während Millionen Menschen in Flugzeuge steigen, um ihre Freunde und Verwandten zu besuchen, wird der »Terroranschlag« des »Schuhbombers« zum globalen Medienereignis an Weihnachten 2001.
25. Dezember 2009 Der sogenannte »Unterhosenbomber« Umar Farouk Abdulmutallab zündelt an Bord des Fluges Northwest Airlines 253 während des Anfluges auf Detroit an seiner Unterwäsche herum und versucht angeblich, das Flugzeug in die Luft zu sprengen. Nachdem er von Passagieren überwältigt wurde, ging der vermeintliche Terroranschlag als das Medienereignis von Weihnachten 2009 um die Welt. 2012 bezeichnete der britische Daily Mail einen ähnlichen Attentatsversuch als »hollywoodreife« Aktion eines CIA-Doppelagenten.
28. Dezember 2014 Um 6.18 Uhr Ortszeit verschwindet »ohne einen weiteren Mucks« AirAsia Flug QZ8501 über der Javasee von den Radarschirmen. Zwei Tage später werden in der Karimata-Straße zwischen Borneo und Sumatra erste Trümmerteile gesichtet. An Bord befanden sich 162 Menschen; Überlebende wurden bisher nicht gefunden.
»Luftkrieg« gegen Malaysia?
Wie alle anderen auch, wirft auch dieser Absturz jede Menge Fragen auf:
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Wie wahrscheinlich ist es, dass drei malaysische Verkehrsflugzeuge in ein und demselben Jahr plötzlich vom Radarschirm verschwinden? Die beiden ersten Fälle waren Malaysia Airlines Flug MH 370 (8. März 2014) und Malaysia Airlines Flug MH 17 (17. Juli 2014).
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Wie wahrscheinlich ist es, dass keiner der drei Piloten Zeit für einen Notruf hatte? Alle drei Flugzeugkatastrophen sind bis heute unaufgeklärt und bleiben daher dubios (siehe auch mein neues Jahrbuch verheimlicht – vertuscht – vergessen 2015).
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Gibt es etwa so etwas wie einen »Krieg gegen die malaysische Luftfahrt«?
Denn schließlich ist eine funktionierende Zivilluftfahrt essentiell für einen Wirtschaftsstandort wie Malaysia. Inmitten der südostasiatischen Inselwelt ist Malaysia auf einen sicheren und funktionierenden Luftverkehr angewiesen. Der kürzeste und schnellste Weg nach Indonesien, Indien, Sri Lanka, Thailand, Myanmar, Vietnam und Kambodscha führt nun mal durch die Luft. Nicht auszudenken, wenn immer mehr Geschäftsleute, Touristen und Politiker Angst bekämen, mit dem Flugzeug von und nach Malaysia zu reisen.
Interessanterweise wussten schon zwei Wochen vor der AirAsia-Katastrophe vom 28. Dezember einige möglicherweise über einen bevorstehenden Unfall der AirAsia Bescheid. »Werden Sie nicht ein weiteres Opfer von MH 370«, schrieb zum Beispiel Mitte Dezember 2014 ein geheimnisvoller Blogger auf dem chinesischen sozialen Netzwerk Weibo»und fügte hinzu, dass sich AirAsia im Fadenkreuz ›mächtiger Kräfte‹ befinde, die er als ›Schwarze Hand‹ bezeichnete« (prisonplanet.com, 29.12.2014).
»Dies ist eine lebensrettende Botschaft an Europa oder die US-Route«, schrieb der Blogger laut prisonplanet: »Nehmen Sie nicht AirAsia (oder) Malaysia-Airlines-Verkehrsflugzeuge«.
Der Benutzer habe behauptet, dass eine geheimnisvolle »Schwarze Hand« dabei sei, Malaysias zweitgrößte Fluggesellschaft AirAsia »zu ruinieren«, nachdem Malaysia Airlines 2014 bereits zwei Flugzeuge verloren habe. »Das Individuum wiederholte seine Warnungen in weiteren Beiträgen am 16. und 17. Dezember und schrieb, es handele sich um ein ›wichtiges Ereignis im Leben der Menschheit, wir müssen achtgeben‹.«
Ein Mann mit einem guten Riecher
Während sich chinesische Internetnutzer fragten, ob die »Vorhersage« vielleicht erst nach dem Verschwinden von Flug QZ8501 in die Postings eingefügt worden sein könnte, gab es einen weiteren verdächtigen Vorfall. So verkaufte der Boss von AirAsia, Tony Fernandes, wenige Tage vor dem Unglück etwa eine Million Aktien. Fernandes ist ein in Asien bekannter Geschäftsmann und Medienstar mit einer eigenen Talent-Fernsehshow sowie ein Liebling des angloamerikanischen Imperiums.
Als Jugendlicher besuchte er das feine Epsom Internat in Surrey, dessen Schirmherrin die britische Königin ist. Danach studierte er an der London School of Economics Rechnungswesen und verdiente sich seine ersten Sporen als Controller bei Richard Bransons Airline Virgin Atlantic. Laut Berichten von The Malaysian Insider und von Paul Joseph Watson (infowars.com) bewies Fernandes einen guten Riecher und veräußerte am 22. Dezember zunächst 850 000 Aktien des Reiseversicherers von AirAsia,Tune Insurance Holdings.
Am 23. Dezember soll Fernandes noch einmal 94 800 Aktien abgestoßen haben, zusammen also 944 800 Wertpapiere. »Fernandes' Entscheidung, weniger als eine Woche vor dem Verschwinden von AirAsia Flug QZ8501 über der Java-See Aktien zu verkaufen, löste Spekulationen über ein mögliches Vorwissen aus«, schrieb Watson. »Wusste Fernandes, dass die Aktien seines Unternehmens einen Schlag bekommen würden? Das Timing ist verdächtig«, zitierte Watson die Nachrichtenseite heavy.com. »Dies vorausgesetzt, weist es auf ein Vorauswissen über einen Anschlag auf ein Flugzeug von AirAsia hin.«
Seltsame Kursbewegungen vor Attentaten
Die Geschichte erinnere an die ungewöhnlichen Kursbewegungen von Airline-Aktien vor dem 11. September 2001, als außergewöhnlich viele Put Optionen auf United Airlines und American Airlines platziert worden seien, die beiden am 11. September betroffenen Fluggesellschaften. In diesem Zusammenhang war Fernandes schon früher für sein perfektes Timing aufgefallen.
Spätestens im Oktober 2001 bemühte er sich um den Kauf der damals überschuldeten AirAsia mit einer Flotte aus ganzen zwei Maschinen. Am 2. Dezember 2001 kaufte er die Fluggesellschaft für den berühmten »Appel und ein Ei«. Sprich: für einen symbolischen Ringgit (24 Cent). In der Luftfahrtkrise nach den Anschlägen des 11. Septembers kollabierten die Leasing-Raten für Flugzeuge um 40 Prozent. Billiges Luftfahrtpersonal war auch zu haben. Statt zu scheitern, wie von Experten vorhergesagt, entwickelten sich Fernandes und seine Asia Airlines denn auch zum Shooting Star der Branche.
Besonderheit: Eine Vorliebe für Airbus-Flugzeuge. Für seine Verdienste um die britische und französische Wirtschaft wurde der Boss der »All-Airbus-Airline« zum Liebling der Westmächte und der Westpresse und zum Commander des Order of the British Empire sowie der französischen Ehrenlegion ernannt.
Nicht nur vor dem Flugzeugabsturz vom 29. Dezember 2014 bewies er einen guten Riecher für Desaster. Im Sommer 2014 stieß er auch seinen Formel 1-Rennstall Caterham ab - gerade noch rechtzeitig vor der Insolvenz.
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