Bei Wikipedia herrscht Anarchie: Alle können Artikel verfassen oder bestehende ändern – auch anonym. Interessanterweise sind die Beiträge laut Untersuchungen dennoch meist präzise. In der Selektion durch die Nutzer und Autoren setzen sich offenbar korrekte und ausgewogene Texte durch.

Ursprünglich war die Online-Enzyklopädie konventioneller geplant. Im Jahr 2000 gründete der Internet-Unternehmer Jimmy Wales Nupedia. Er stellte einen Philosophiedozenten als Chefredaktor ein. Die Autoren mussten sich alsdann bewerben – und bewähren. Entsprechend schleppend entwickelte sich Nupedia.

Ein Jahr später wurde dann die Wiki-Technik eingeführt, die das Bearbeiten von Beiträgen vereinfacht – Nupedia wurde in Wikipedia umbenannt, der Autorenkreis geöffnet. Heute zählt allein der deutsche Teil rund 7´000 Texter und 600´000 Artikel. Mit dem Erfolg wächst die Fehlerquote. Wikipedia sollte daher mit der nötigen Skepsis genutzt werden.