Kapitel 27

Die „Protokolle“

Während der Zionismus im Verlauf des 19. Jahrhunderts in den östlichen Ghettos Gestalt annahm und sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die britische Regierung den Zionisten Uganda anbot, zu einer neuen Kraft auf der internationalen Bühne mauserte, bereitete die Weltrevolution in denselben talmudistisch beherrschten Zonen ihren dritten Ausbruch vor. Die beiden Bewegungen marschierten in strammem Gleichschritt voran; wie wir gesehen haben, benutzte der Zionismus die kommunistische Bedrohung als Erpressungsmittel, um die Regierenden Europas für seine außereuropäischen territorialen Ansprüche einzuspannen. Eine Zwillingsturbine hatte zu rotieren begonnen und erzeugte eine Kraft, die das neue Jahrhundert galvanisierte.

Laut Disraeli und Bakunin war die Weltrevolution um die Mitte des 19. Jahrhunderts herum unter jüdische Kontrolle geraten, und ihre Zielsetzungen hatten sich geändert. Bakunins Anhänger, die den Staat als solchen abschaffen wollten, weil sie ahnten, dass der revolutionäre Staat noch despotischer sein würde als jedes beliebige vorrevolutionäre Regime, wurden entmachtet und gerieten schon bald in Vergessenheit. Zur ideologischen Grundlage der Weltrevolution wurde das von Karl Marx geschaffene Kommunistische Manifest, dessen Zielsetzung die Errichtung eines auf Sklavenarbeit gründenden Superstaates und die „Konfiskation der menschlichen Freiheit“ (so de Tocqueville im Jahre 1848) war.

Dass die Führung der Weltrevolution in neue Hände übergegangen war und sich ihre Ziele entsprechend geändert hatten, bestimmte den Verlauf des 20. Jahrhunderts. Nicht geändert hatten sich allerdings die Methoden, mittels welcher die bestehende Ordnung zerstört werden sollte; sie entsprachen immer noch den von Weishaupt in seinen 1787 veröffentlichten Dokumenten empfohlenen. Viele Publikationen des 19. Jahrhunderts belegen, dass der ursprüngliche Plan der Illuminaten in Bezug auf die anzuwendenden Mittel für die Revolutionäre aller Lager noch generationenlang seine Gültigkeit behielt.

Diese Publikationen propagierten – oder entlarvten – den zerstörerischen Plan auf verschiedene Art und Weise, manchmal in allegorischer Form, doch stets so, dass Weishaupts Ideen erkennbar blieben. 1859 schrieb der katholische französische Autor Crétineau Joly ein Buch mit dem Titel L'église romaine en face de la révolution [Die römische Kirche angesichts der Revolution], in dem er die jüdische Führung der „Geheimgesellschaften“ attackierte und Dokumente des italienischen Geheimbundes „Alta Vendetta Romana“ zitierte, die ihm von Papst Gregor XVI. zur Verfügung gestellt worden waren; an ihrer Echtheit bestand kein Zweifel. An der Spitze dieser Geheimgesellschaft stand ein Illuminat reinsten Wassers, ein italienischer Prinz, der von Baron Knigge, einem der engsten Vertrauten Weishaupts, eingeweiht worden war. Dem äußeren Kreis der Eingeweihten, den leichtgläubigen Gimpeln, hatte man weisgemacht, das Ziel der Vereinigung sei erhaben und edel; es handle sich bei ihr um einen Orden, der eine reinere Moral, größere Frömmigkeit sowie die Unabhängigkeit und Einheit Italiens anstrebe. Je weiter ein Mitglied ins Innere der Gesellschaft vordrang, desto mehr erfuhr es über deren wirkliche Bestrebungen; es musste schwören, auf die Zerstörung jeder Form von Religion und legitimer Regierung hinzuwirken, und wurde dann in die Geheimnisse des Meuchelmordes, der Gifte und des Meineids eingeweiht, die Weishaupt weiland in seinen Dokumenten enthüllt hatte.

Unverkennbar illuministischen Charakter trug auch das Kommunistische Manifest des Karl Marx. 1862 gründete dieser seine Erste Internationale, während Bakunin seine Sozialdemokratische Allianz aus der Taufe hob; wie Nesta Webster anhand besonders aufschlussreicher Passagen nachgewiesen hat, war deren Programm unverwässertes Illuminatentum. Im selben Jahr erschien Maurice Jolys allegorisches Buch Gespräch zwischen Montesquieu und Macchiavelli in der Hölle, in dem dieser Napoleon III. angriff und ihm vorwarf, die Gesellschaft mit den von den Illuminaten propagierten Mitteln zu korrumpieren und zu zersetzen. 1868 schrieb der Deutsche Hermann Goedsche unter dem Pseudonym John Retcliffe einen Roman mit dem Titel Biarritz, in dem er vor der jüdischen Verschwörung warnte; in gleichem Sinne äußerte sich ein Jahr später der französische Katholik und Royalist Gougenot Des Mousseux in seinem Buch Le juf, le judaïsme et la judaïsation des peuples chrétiens [Der Jude, das Judentum und die Verjudung der christlichen Völker]. Ebenfalls Anno 1869 publizierte Bakunin seine Polemik gegen die Juden.

In all diesen Werken tauchten die Grundideen, die Weishaupt in seinen Dokumenten offenbart hatte, in der einen oder anderen Form auf: Die Vernichtung aller Religionen, legitimen Regierungen und Nationen; die Errichtung eines despotischen Weltstaates, der die geknechteten Massen mit barbarischem Terror regierte. In einigen dieser Schriften wurde die jüdische Usurpierung der Weltrevolution gebrandmarkt.

Nach 1869 wurde es um dieses Thema für lange Zeit still, doch 1905 erschien aus der Feder des russischen Religionswissenschaftlers und wandernden Mönchs Sergej Nilus ein Buch mit dem Titel Das Grosse im Kleinen, dessen letztes Kapitel 1920 ins Englische übersetzt wurde; es trug den Titel „Die Protokolle der Weisen von Zion“ und löste im Westen eine stürmische Debatte aus. Angeblich handelt es sich bei diesem Text um die Protokolle eines geheimen Treffens jüdischer Führer, doch wurde hierfür nie ein Beweis erbracht. Insofern ist die Schrift wertlos. In jeder anderen Hinsicht ist sie hingegen von geradezu überwältigender Bedeutung, denn die späteren Ereignisse haben ohne jedes Wenn und Aber bewiesen, dass es sich um ein authentisches Dokument der Weltverschwörung handelt, von der man erstmals aus den Weishaupt-Papieren erfuhr. Wie bereits erwähnt, erschienen im 19. Jahrhundert noch viele andere Dokumente, die an Weishaupt anknüpften, doch keines kann sich auch nur im Entferntesten mit den Protokollen messen. Alle anderen waren fragmentarischer Natur und ermöglichten dem Forscher lediglich den einen oder anderen Einblick in die Verschwörung, während die Protokolle ein umfassendes Bild von dieser mitsamt ihren Beweggründen, Methoden und Zielen vermittelten. Abgesehen von der unbewiesenen Behauptung, sie stammten von jüdischen „Weisen“, enthalten sie zwar kaum etwas, was nicht schon vorher in dieser oder jener Form durchgesickert wäre, doch ihr Vorzug liegt darin, dass sie all diese Fragmente zu einem geschlossenen Mosaik zusammensetzen. Sie liefern eine realistische Schilderung dessen, was sich in den anschließenden fünfzig Jahren ereignet hat, sowie dessen, was in den kommenden fünf Jahrzehnten zweifellos folgen wird, sofern die von der Verschwörung entfesselte Kraft bis dann keine überlegende Gegenkraft auf den Plan gerufen hat.

Die Protokolle verraten ein ungeheures Maß an Kenntnissen (insbesondere der menschlichen Schwächen), denen zwangsläufig die gesammelten Beobachtungen und Erfahrungen ganzer Jahrhunderte, oder Zeitalter, zugrunde liegen müssen. Sie sind in herablassendem, hochmütigem Ton verfasst, als hätten ihre mit uralter Weisheit gesegneten Urheber vom Olymp auf die ungebildete Masse in der Tiefe hinabgeblickt („der Mob“, „alkoholisierte Tiere“, „Vieh“, „blutrünstige Tiere“), die vergeblich versucht, sich der „Zange“ zu entziehen, die sich um sie schließt. Die beiden Kneifer dieser Zange sind „die Macht des Goldes“ sowie die rohe Gewalt des Pöbels, der dazu aufgehetzt wird, seine einzigen Beschützer und damit auch sich selbst zu vernichten.

Die zerstörerische Idee wird hier im Gewande einer annähernd exakt wissenschaftlichen Theorie präsentiert, und zwar mit Gusto und Eleganz. Beim Studium der Protokolle kam mir ein Zitat von Disraeli in den Sinn, auf das ich in früherem Zusammenhang hingewiesen habe. Disraeli, der seine Worte mit Bedacht zu wählen pflegte, sprach nicht von einer „zerstörerischen Idee“, einem „zerstörerischen Plan“, oder einer „zerstörerischen Verschwörung“, sondern von einem „zerstörerischen Prinzip“. Schlägt man in verschiedenen Wörterbüchern nach, so wird der Begriff „Prinzip“ dort als „fundamentale Wahrheit“, „grundlegendes Gesetz“ oder „verbindliche Leitlinie“ definiert; all diese Definitionen treffen auf die Protokolle zu.

Bei deren Lektüre gewinnt man an vielen Stellen zunächst den Eindruck, als betrachteten sie jede Form der Zerstörung als Tugend und rechtfertigten folglich sämtliche explizit erwähnten destruktiven Methoden; dieser Logik nach wären Bestechung, Erpressung, Korruption, Subversion, Aufruhr, Aufwiegelung des Pöbels, Terror und Gewalt als Mittel zur Erreichung eines tugendhaften Ziels an sich tugendhaft. Eine genauere Analyse ergibt freilich, dass dem nicht so ist. Die Protokolle sind so aufgebaut, dass das Ziel – die Weltherrschaft – schon zu Beginn formuliert wird und erst anschließend die zweckmäßigsten Methoden zu ihrer Erringung erörtert werden. Dieses Ziel wurde bereits in den Weishaupt-Dokumenten enthüllt; alles deutet darauf hin, dass sowohl diese als auch die Protokolle auf eine sehr viel ältere Quelle zurückgehen, auch wenn es den Anschein macht, als habe Weishaupt bei der Entstehung der Protokolle Pate gestanden. Wie bereits hervorgehoben, soll auf die Erringung der Weltherrschaft die Vernichtung aller Religionen und Nationen sowie die Gründung eines auf gnadenlosem Terror beruhenden Superstaates folgen.

Nach der Veröffentlichung der Protokolle in englischer Sprache konzentrierten die aufgebrachten Juden ihre Angriffe auf deren schwächsten Punkt, nämlich die unbewiesene Behauptung, sie seien bei einem bestimmten Anlass von einer Gruppe jüdischer Führer verfasst worden. 1913 erschien übrigens eine ähnliche Publikation, die angeblich von den Jesuiten stammte und in der es um eine jesuitische Weltverschwörung ging; die Jesuiten konterten gelassen, es handle sich um eine Fälschung, und die Angelegenheit geriet schon bald in Vergessenheit. Die Reaktion des offiziellen Judentums in den zwanziger Jahren und darauf war völlig verschieden: Es bestritt nicht nur die Urheberschaft der Protokolle, sondern verwarf deren Inhalt in Bausch und Bogen und stellte nicht bloß die Existenz einer jüdischen Verschwörung, sondern jede Verschwörung überhaupt in Abrede. Dies war eine offensichtliche Unwahrheit: Schließlich hatte eine lange Reihe von Autoritäten, von Edmund Burke, George Washington und Alexander Hamilton bis hin zu Disraeli, Bakunin und vielen anderen die Realität einer Verschwörung anerkannt. Ein schlagender Beweis war zudem die drei Jahre vor der englischen Ausgabe der Protokolle ausgebrochene Revolution in Russland. Unter diesen Umständen hatten die allzu wütenden und lautstarken jüdischen Attacken lediglich den Effekt, den Argwohn der Öffentlichkeit noch zu verstärken.

Schon mehr als ein Jahrhundert früher hatten Robison, Barruel und Morse mit ihren Forderungen nach einer öffentlichen Untersuchung auf Granit gebissen. Keiner dieser drei Männer hatte behauptet, die Verschwörung sei jüdischen Ursprungs; sie hatten lediglich auf deren permanenten Charakter hingewiesen und hervorgehoben, dass die Französische Revolution nichts weiter als deren erster Ausbruch gewesen war. Im Fall der Protokolle wurden alle Forderungen nach einer sachlichen Untersuchung von jüdischer Seite abgeblockt; dass das Judentum ihre Echtheit so verbissen bestritt, war der überzeugendste Beweis dafür, dass sie in der Tat authentisch waren, ließ jedoch gleichzeitig erkennen, dass sich eine öffentliche Diskussion unerwünschter Tatsachen viel wirksamer unterdrücken ließ als 120 Jahre zuvor. Vermutlich war noch nie in der Geschichte so viel Geld und Energie zur Diskreditierung eines einzigen Dokuments aufgewendet worden.

Einer der beiden namhaftesten britischen Korrespondenten in Moskau, Victor Marsden von der Morning Post, hatte ein Exemplar des Buchs von Nilus nach England gebracht. (Auf den anderen dieser beiden Korrespondenten, dessen Geschichte ebenfalls von großer Wichtigkeit ist, werden wir in einem späteren Kapitel zu sprechen kommen.) Marsden war ein anerkannter Russland-Spezialist und stand noch ganz unter dem Eindruck des bolschewistischen Terrors. Letzten Endes gehörte auch er zu dessen Opfern, starb er doch schon bald nach dem Abschluss einer Arbeit, die er offenbar als seine Pflicht betrachtete – der Übersetzung der Protokolle, die er im British Museum vornahm.

Sofort nach ihrem Erscheinen schlug diese Schrift in aller Welt hohe Wellen. Die zwanziger und die frühen dreißiger Jahre waren die letzte Periode, in der man in der Öffentlichkeit sachlich über die jüdische Frage diskutieren konnte. Anfangs war die Debatte frei und lebhaft, doch schon bald gelang es den daran interessierten Kreisen, selbst die leiseste Kritik an Juden als Majestätsbeleidigung darzustellen, und heute wagt es kaum jemand, die Protokolle auch nur zu erwähnen, es sei denn, um sie als „infame Fälschung“ zu geißeln. Dieser vorauseilende Gehorsam seitens der Nichtjuden gehört zu jenen Entwicklungen, die in den Protokollen selbst vorausgesagt werden.

Die erste Reaktion auf die Veröffentlichung der Schrift hatte freilich dem entsprochen, was zu erwarten gewesen war: Man sah in ihnen den handfesten Beweis für eine internationale Verschwörung gegen Religion, Nation, legitime Regierung und Privateigentum. Alle Kommentatoren waren sich darüber einig, dass keine Beweise für die den Protokollen zugeschriebene Herkunft vorlagen, eine öffentliche Untersuchung jedoch angesichts des schwerwiegenden Inhalts und der jüngsten geschichtlichen Ereignisse unabdingbar war. Nach einer Untersuchung hatten 120 Jahre zuvor in einem ähnlichen Zusammenhang bereits andere Männer gerufen, und wie schon damals wurden diese Forderungen auch jetzt gnadenlos unterdrückt; man gab sich also nicht mit bloßer Kritik an der Behauptung zufrieden, die Protokolle seien tatsächlich das Werk irgendwelcher „Weisen von Zion“.

In der Times (of London) vom 8. Mai 1920 erschien zu dieser Frage ein langer Artikel, in dem es unter anderem hieß: „Eine unparteiische Untersuchung dieser angeblichen Dokumente und ihrer Geschichte ist in höchstem Grade wünschenswert... Sollen wir die ganze Angelegenheit ungeprüft zu den Akten legen und keinerlei Ermittlungen zum Einfluss eines Buchs wie des vorliegenden durchführen?“ Die Morning Post , eine der ältesten und seriösesten britischen Zeitungen, veröffentlichte zu diesem Thema nicht weniger als dreiundzwanzig Beiträge und forderte ebenfalls eine Untersuchung. In gleichem Sinne äußerte sich auch Lord Sydenham, eine der angesehensten Figuren jener Zeit, in The Spectator vom 27. August 1921: „Der entscheidende Punkt ist natürlich die Quelle, von der Nilus die Protokolle erhalten hat. Die Russen, die Nilus und seine Schriften kannten, können nicht alle von den Bolschewiken liquidiert worden sein. Sein Buch... ist nicht [vollständig] übersetzt worden, obwohl es eine gewisse Vorstellung von diesem Mann vermitteln würde... Was ist der auffallendste Zug der Protokolle? Die Antwort lautet: Ungewöhnliche und erstaunlich breitgefächerte Kenntnisse. Die Lösung dieses ‚Rätsels', wenn es eines ist, kann nur dort gefunden werden, wo diese unheimlichen Kenntnisse, auf denen die vor unseren Augen wortwörtlich in Erfüllung gehenden Prophezeiungen beruhen, nachweislich vorhanden sind.“

In Amerika erklärte Henry Ford: „Die Protokolle schildern zutreffend, was bisher auf der Welt geschehen ist und weiterhin geschieht.“ In seiner Zeitung The Dearborn Independant ließ Ford eine Reihe von Artikeln zu diesem Thema publizieren, die später in einer Auflage von anderthalb Millionen als Sonderdruck verbreitet wurden.

Zwei Jahre nach dem Erscheinen des erwähnten Artikels in The Times wurde der Besitzer der Zeitung von einem ungenannten Arzt in einem fremden Land für verrückt erklärt (auf diese Episode gehen wir in einem späteren Kapitel ein) und seiner Position enthoben; die Zeitung veröffentlichte einen Artikel, in dem die Protokolle als auf dem Buch Maurice Jollys basierende Fälschung bezeichnet wurden. Der Besitzer der Morning Post wurde zur Zielscheibe einer pausenlosen Hetzkampagne, die ihn schließlich zum Verkauf des Blatts bewog; bald darauf stellte es sein Erscheinen ein. Henry Ford entschuldigte sich 1927 öffentlich bei einem bekannten amerikanischen Juden; als ich die Vereinigten Staaten später besuchte, erfuhr ich aus glaubwürdiger Quelle, dass er zu diesem Schritt durch die Drohungen von Autohändlern gezwungen worden war, von denen der Erfolg seines brandneuen Ford-Modells und damit das Schicksal seines Konzerns abhing.

Die Kampagne gegen die Protokolle hat seither niemals aufgehört. Im kommunistischen Russland wurden alle vorgefundenen Kopien vernichtet, und der Besitz des Buchs wurde unter dem Gesetz gegen „Antisemitismus“ zum Kapitalverbrechen erklärt. Fünfundzwanzig Jahre später, nach dem Zweiten Weltkrieg, zwangen die amerikanischen und britischen Besatzungsbehörden die Regierung des okkupierten Westdeutschlands, Gesetze gegen „Antisemitismus“ nach bolschewistischem Muster zu erlassen; 1955 wurde dort das Geschäft eines Typographen beschlagnahmt, der die Protokolle gedruckt hatte. In England wurde der Verkauf des Buchs schon bald nach seinem Erscheinen von den Behörden unter dem Druck bestimmter Kreise zeitweise unterbunden; die Heftigkeit der Attacken ließ auch in den folgenden Jahren nicht nach, so dass größere Verleger die Finger von dieser Schrift ließen und nur Kleinverlage den Mut aufbrachten, sie zu drucken. In der Schweiz versuchten jüdische Kreise in den dreißiger Jahren, die Protokolle gerichtlich als „Schundliteratur“ einstufen zu lassen; sie gewannen den Prozess zwar, zogen jedoch im Berufungsverfahren den kürzeren.

Bereits Anno 1905 schilderten die Protokolle eine Entwicklung, die in den zwanziger Jahren begann und bis in unsere Tage anhält: „Durch die Presse haben wir die Macht errungen, Einfluss auszuüben, während wir selbst im Schatten bleiben... Der hauptsächliche Faktor des Erfolges in der Politik ist, dass sie geheim betrieben werden muss; das Wort des Diplomaten darf seinen Taten nicht entsprechen... Wir müssen die Regierungen zwingen... Aktionen zu unternehmen, die mit unserem langfristigen Plan übereinstimmen..., der sich seiner angestrebten Erfüllung bereits nähert, und zwar durch das, was wir als öffentliche Meinung darstellen werden, während es in Wirklichkeit durch uns mittels der sogenannten ‚Großen Macht' insgeheim geschaffen wird, der Presse, die sich, von einigen kaum erwähnenswerten Ausnahmen abgesehen, bereits voll und ganz in unseren Händen befindet. Wir werden mit der Presse wie folgt umgehen: ... Wir werden ihr straffe Zügel anlegen; dasselbe werden wir auch mit allen anderen Druckerzeugnissen tun, denn was für einen Sinn hätte es, die Angriffe in der Presse zu unterbinden, wenn wir auch weiterhin in Pamphleten und Büchern attackiert würden?...Niemand soll den Heiligenschein unserer unfehlbaren Regierung ungestraft antasten dürfen. Der Vorwand für das Verbot einer Publikation wird darin bestehen, dass sie die Öffentlichkeit ohne Anlass oder Rechtfertigung aufhetzt... Wir werden sicherlich über unsere Gegner triumphieren, da ihnen dank den erwähnten Methoden des Umgangs mit der Presse keinerlei Organe zur Verfügung stehen werden, in denen sie ihre Ansichten voll und umfassend darlegen können...“

Fassen wir das bisher zu den Protokollen Gesagte zusammen: Die Behauptung, dass sie von jüdischen Weisen stammen, lässt sich nicht belegen und ist deshalb zu verwerfen, was allerdings längst noch nicht heißt, dass es keine Beweise für die jüdische Führung der Weltrevolution gäbe. Die jüdischen Attacken auf die Protokolle wurden nicht damit motiviert, dass sie das Ansehen der Juden schädigen, sondern damit, dass sie „die Öffentlichkeit ohne Anlass oder Rechtfertigung aufhetzen“. Dass es sich bei den Protokollen um eine Fälschung handle, wurde mit dem fadenscheinigen Argument begründet, sie wiesen auffallende Ähnlichkeit mit mehreren früheren Publikationen auf und seien demnach ein „Plagiat“. Die Wahrheit lag natürlich auf der Hand: Sie waren eine von vielen Schriften, in denen die Methoden und Ziele der Verschwörung dargelegt wurden. Auf jeden Fall beweisen sie, dass die Organisation, über deren Existenz die Weishaupt-Dokumente erstmals Aufschluss vermittelten, auch 120 Jahre später noch existierte, sich weiterhin der von Weishaupt propagierten Methoden bediente und unbeirrt dieselben Ziele verfolgte. Zum Zeitpunkt, wo die Protokolle ins Englische übersetzt wurden, hatte die bolschewistische Revolution all dies endgültig erhärtet.

Meiner Ansicht nach sind die Protokolle für jeden, der das vorliegende Thema ernsthaft erforscht, die grundlegendste aller Quellen. Schon 1921 bekundete Lord Sydenham sein Erstaunen über die „unheimlichen Kenntnisse, auf denen die vor unseren Augen in Erfüllung gehenden Prophezeiungen beruhen“; um wieviel größer wäre sein Erstaunen heute, im Jahre 1956, wo ein noch weit größerer Teil dieser Prophezeiungen wortwörtlich in Erfüllung gegangen ist? Anhand dieses Buchs kann jedermann die Umwälzungen der letzten 150 Jahre verfolgen, jene der kommenden 50 Jahre vorausahnen und im voraus abschätzen, wie stark die „Taten“ der von ihm gewählten Politiker von ihren „Worten“ abweichen werden.

In einem spezifischen Punkt kann ich Lord Sydenhams Urteil, wonach ein großer Teil der in den Protokollen geäußerten Prophezeiungen bereits in Erfüllung gegangen ist, anhand meiner persönlichen Erfahrungen bekräftigen. Bezüglich der Informationskontrolle liest man in den Protokollen: „Keine einzige Information wird die Öffentlichkeit ohne unsere Kontrolle erreichen. Bereits heute sind wir insofern schon so weit, als alle Nachrichten von einigen wenigen Agenturen empfangen werden, in deren Büros sie aus allen Teilen der Welt eingehen. Diese Agenturen werden dann ganz und gar uns gehören und werden nur das veröffentlichen, was wir ihnen diktieren.“ Diese Schilderung entspricht nicht dem Anno 1905 oder zu Lord Sydenhams Zeiten herrschenden, wohl aber dem heutigen Zustand; als ich 1926 meine Karriere als Journalist begann, hatte diese Entwicklung bereits eingesetzt. Der Strom von „Nachrichten“, mit dem die Öffentlichkeit via die Zeitungen gefüttert wird, stammt von einem runden halben Dutzend Agenturen; wer diese paar Ventile kontrolliert, entscheidet darüber, welche Informationen die Öffentlichkeit erreichen und welche nicht. Der Leser dieser Zeilen kann selbst darüber urteilen, in welch filtrierter Form er Informationen erhält.

Hinsichtlich der – auf diesen kontrollierten Informationen beruhenden – Kommentare der Redaktionen lohnt es sich, einen Vergleich mit den sachlichen und kritischen Artikeln anzustellen, die vor einem runden Vierteljahrhundert in The Times, Morning Post, Spectator, Dearborn Independent und anderen Blättern erschienen; heute könnten dergleichen Beiträge nicht mehr veröffentlicht werden. Die Gängelung der Presse ist nach dem in den Protokollen geschilderten Rezept erfolgt; das Zeitalter, in das ich hineingeboren wurde, sowie meine reiche Erfahrung als Journalist haben es mir ermöglicht, diese Entwicklung vorauszuahnen.

Ein Vergleich zwischen den Protokollen und den Weishaupt-Papieren legt den Schluss nahe, dass beide einer gemeinsamen, viel älteren Quelle entstammen. Ganz unmöglich können sie die Schöpfung eines einzigen Menschen oder auch einer Gruppe von Menschen sein, die zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung gelebt haben, denn die „unheimliche Erfahrung“, die aus ihnen spricht, beruht offensichtlich auf dem gesammelten Erfahrungsschatz von Generationen. Insbesondere verraten sowohl die Weishaupt-Dokumente als auch die Protokolle eine tiefgründige Kenntnis der menschlichen Schwächen, die mit großer Präzision geschildert werden, und es wird genüsslich und ironisch beschrieben, welche Methoden zur Anwendung gelangen, um jede dieser Schwächen auszunutzen.

Das Werkzeug zur Zerstörung der christlichen Nationalstaaten mitsamt ihrer Religion ist der „Mob“. Dieser Begriff wird immer wieder mit schneidender Verachtung als Bezeichnung für die Massen verwendet, denen man öffentlich schmeichelt, indem man sie „das Volk“ nennt. „Menschen mit schlechten Instinkten sind zahlreicher als solche mit guten, weshalb man bei ihrer Lenkung die besten Ergebnisse mit Gewalt und Einschüchterung erzielt... Die Macht eines Mobs ist blinde, sinnlose und unvernünftige Gewalt, die stets von Einflüsterungen von irgendwelcher Seite abhängt.“ Aus diesem Argument ergibt sich die Schlussfolgerung, dass „absoluter Despotismus“ notwendig ist, um über den „Mob“ zu regieren, bei dem es sich um einen „Wilden“ handelt, und dass „unser Staat den Terror anwenden wird, der gewöhnlich blinde Unterwerfung erzeugt“. Bekanntlich werden diese Rezepte heute im kommunistischen Russland wortwörtlich angewendet.

Auf „absolutem Despotismus“ beruhen soll auch der internationale Superstaat, der das Endziel der geplanten Entwicklung darstellt. Bis es soweit ist, dienen despotische regionale Marionettenregime als unerlässliches Instrument zur Zerstörung der Staaten und zur Brechung der Widerstandkraft der Völker: „Selbst vom letzten der diktatorischen Premierminister der Gegenwart lassen sich die Völker geduldig Ungerechtigkeiten gefallen, für die sie zwanzig Könige geköpft hätten. Was ist die Erklärung? ... Sie liegt darin, dass diese Diktatoren den Völkern durch ihre Agenten einreden, mittels dieser Ungerechtigkeiten schädigten sie die Staaten mit dem edelsten aller Ziele – um das Wohlergehen der Völker, die internationale Brüderschaft zwischen ihnen, ihre Solidarität und Gleichberechtigung zu gewährleisten. Natürlich sagen sie den Völkern nicht, dass diese Vereinigung einzig und allein unter unserer souveränen Herrschaft erfolgen darf.“

Diese Passage ist von besonderem Interesse. Im Jahre 1905 hätten die Menschen mit dem Ausdruck „diktatorische Premierminister“ nichts anfangen können, denn damals glaubten die Völker des Westens, ihre gewählten Vertreter verträten ihre Interessen und seien auf ihre Zustimmung angewiesen. Im Ersten und im Zweiten Weltkrieg stellte sich freilich heraus, was damit gemeint war, denn damals schwangen sich amerikanische Präsidenten und britische Premierminister in de Tat zu „Diktatoren“ auf und rissen im Namen des „Wohlergehens der Völker“, der „internationalen Brüderschaft“ und der „Gleichberechtigung“ exzessive Machtbefugnisse an sich. In beiden Weltkriegen erklärten diese „diktatorischen Premierminister“ ihren Völkern tatsächlich, diese Schritte verfolgten das Ziel, die Welt zu vereinen, drückten sich aber geflissentlich um die Frage herum, unter was für einer Regierung dies geschehen solle. Da bereits ein so großer Teil der in den Protokollen gemachten Voraussagen in Erfüllung gegangen ist, wäre es äußerst töricht, die Prophezeiung, wonach die Weltregierung mit „Gewalt und Einschüchterung“ regieren werde, auf die leichte Schulter zu nehmen.

Ein besonderes Merkmal der beiden großen Kriege des 20. Jahrhunderts besteht darin, dass sie den scheinbar siegreichen Völkern Enttäuschung über Enttäuschung bescherten. Auch folgende, im Jahre 1905 (oder früher) gemachten Aussagen scheinen auf „unheimlichen Kenntnissen“ zu beruhen: „Seither [seit der Französischen Revolution] führen wir die Völker von einer Enttäuschung zur anderen... Hierdurch befinden sich alle Staaten in einer Zwangslage; sie rufen zur Ruhe auf, sie sind bereit, alles für den Frieden zu opfern, doch wir werden ihnen keinen Frieden gewähren, bis sie die/unsere internationale Superregierung offen und unterwürfig anerkennen.“ Diese 1905 oder früher niedergeschriebenen Worte schildern den Verlauf des 20. Jahrhunderts recht treffend.

Aufschlussreich ist auch folgende Passage aus den Protokollen: „Es ist für unsere Zwecke unerlässlich, dass Kriege, soweit dies möglich ist, nicht zu territorialen Gewinnen führen.“ Dies war in der Tat der zentrale, scheinbar zutiefst moralische Slogan, dessen sich die politischen Führer Amerikas und Großbritanniens in beiden Weltkriegen bedienten; der Unterschied zwischen den Worten und den Taten dieser Staatsmänner trat hier mit seltener Klarheit zutage.

Das hauptsächliche Ergebnis des Ersten Weltkriegs bestand darin, den revolutionären Zionismus und den revolutionären Kommunismus zu neuen Kräften auf der internationalen Bühne zu machen, ersteren mit dem Versprechen auf eine jüdische Heimstatt und letzteren mit der Schaffung einer kommunistischen Hochburg. Das hauptsächliche Resultat des Zweiten Weltkriegs sah so aus, dass einzig und allein der Zionismus und der Kommunismus „territoriale Gewinne“ erzielten: Der Zionismus bekam den versprochenen Judenstaat, der Kommunismus halb Europa. Die „tödliche Präzision“ (Lord Sydenham) der in den Protokollen getätigten Weissagungen hat sich in diesem Fall besonders anschaulich bewahrheitet; ein betrügerischer Satz aus den Protokollen wurde in den Jahren 1914 bis 1918 sowie 1939 bis 1945 zur Standardphrase amerikanischer Präsidenten und britischer Premierminister.

Der Grund dafür, warum die Urheber der Protokolle diesem Slogan bei der Betörung der Völker so große Bedeutung beimaßen, wird ebenfalls erklärt. Wenn den in einen Krieg verstrickten Nationen „territoriale Gewinne“ verweigert werden, ist der einzige Sieger „unsere internationale Agentur... Unsere internationalen Rechte werden dann unsere nationalen Rechte auslöschen... und wir werden die Nationen genau so regieren, wie das Gesetzbuch der Staaten die Beziehungen der Bürger untereinander regelt.“

Damit dieses Ziel erreicht werden kann, braucht es gefügige Politiker; von ihnen heißt es in den Protokollen:

„Die Regierenden, die wir unter strenger Berücksichtigung ihrer Fähigkeit zu servilem Gehorsam aus der Öffentlichkeit wählen werden, werden keine in der Kunst des Regierens geschulten Personen sein und deshalb leicht zu Bauern in unserem Spiel werden; sie werden sich ganz in der Hand gebildeter und genialer Männer befinden, die ihre Berater sein werden, Spezialisten, die von früher Kindheit an darin geschult worden sind, die Angelegenheiten der ganzen Welt zu regeln.“

Der Leser mag selbst darüber urteilen, ob diese Schilderung auf gewisse „Regierende“ des Westens in den letzten fünf Jahrzehnten zutrifft. Der Prüfstein ist ihre Einstellung zum Zionismus, der Weltrevolution und der Weltregierung; in späteren Kapiteln werden wir näher auf diese drei Aspekte eingehen. Noch schlagender trifft die Prophezeiung jedoch auf die „Berater“ der „Regierenden“ zu. Auch in dieser Frage beeindrucken die „unheimlichen Kenntnisse“ der Verfasser der Protokolle, denn vor einem halben Jahrhundert war die Figur des nicht gewählten, jedoch ungemein einflussreichen „Beraters“ noch unbekannt. Gewiss, eine Handvoll Eingeweihte vom Schlage Disraelis wussten, dass „die Welt von ganz anderen Menschen regiert wird, als sich jene, die nicht hinter die Kulissen blicken, vorstellen“, doch für die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung wäre der eben zitierte Abschnitt unbegreiflich gewesen.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde der nicht gewählte, aber ungeheuer mächtige „Berater“ jedoch zur bekannten öffentlichen Figur. Er trat (im Zusammenhang mit der Verabschiedung von „Notstandsgesetzen“) offen in Erscheinung und wurde von den Massen ohne Murren akzeptiert; die Verachtung der Protokolle für den „Mob“ mag sich mit der Gefügigkeit erklären lassen, mit der sich dieser der Macht dieser Männer unterwarf, die kaum ein Hehl daraus machten, dass sie im Land das Sagen hatten. In den USA nisteten sich beispielsweise „Berater zu jüdischen Fragen“ im Weißen Haus, aber auch in den Hauptquartieren der amerikanischen Besatzungsarmeen im Ausland ein. Ein Finanzier (der öffentlich für „drastische Maßnahmen bei der „Regelung der Weltgeschäfte“ warb), diente so vielen Präsidenten als Berater, dass ihn die Presse zur „Grauen Eminenz“ ernannte und ihm britische Premierminister, welche die Vereinigten Staaten besuchten, regelmäßig ihre Aufwartung machten, als sei er der Regierungschef.

Die Protokolle sagten die Herrschaft dieser „Berater“ voraus, als noch kaum jemand begriff, was unter solchen zu verstehen war und die wenigsten ihren Aufstieg in die höchsten Sphären der Macht vorausahnten.

An mehreren Stellen wird in den Protokollen hervorgehoben, dass das erste Ziel in der Vernichtung der herrschenden Klasse (der „Aristokratie“, wie es 1905 noch hieß) sowie der Zerstörung des Privateigentums mittels Aufstachelung des unvernünftigen, viehieschen „Mobs“ bestand. Auch die „tödliche Sicherheit“ folgender Voraussagen wurde durch die spätere Entwicklung bestätigt:

„In der Politik müssen wir es verstehen, uns ohne Zaudern des Eigentums anderer zu bemächtigten, wenn wir uns dadurch Unterwerfung und Souveränität sichern... Die Worte ‚Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit' haben dank unseren uns blind ergebenen Agenten ganze Legionen in unser Lager getrieben, die unsere Banner mit Begeisterung trugen. Und die ganze Zeit über waren diese Worte Holzwürmer, die sich in den Wohlstand der Menschen bohrten, dem Frieden, der Ruhe und der Solidarität überall ein Ende bereiteten und sämtliche Grundlagen der Staaten zerstörten...Dies verhalf uns zu unserem größten Triumph und verlieh uns unter anderem die Möglichkeit, die Trumpfkarte in die Hand zu bekommen: die Zerstörung der Privilegien, oder in anderen Worten die Existenz der Aristokratie selbst..., jener Klasse also, welche die einzige Verteidigung der Völker und Länder gegen uns war. Auf den Ruinen der natürlichen und geburtsmäßigen Aristokratie... haben wir die Aristokratie unserer gebildeten Klasse errichtet, an deren Spitze die Aristokratie des Geldes stehen wird. Als Qualifikation dieser Aristokratie haben wir Wohlstand, der von uns abhängt, und Kenntnis festgelegt... Diese Möglichkeit, die Vertreter des Volkes zu ersetzen, hat uns dieses auf Gnade und Ungnade ausgeliefert, und uns de facto die Macht verliehen, sie zu ernennen... Wir erscheinen als angebliche Retter des Arbeiters vor der Unterdrückung auf der Bühne, wenn wir ihm vorschlagen, sich den Reihen unserer kämpfenden Kräfte anzuschließen: Sozialisten, Anarchisten, Kommunisten...Durch Not, sowie den Neid und Hass, den sie erzeugt, werden wir die Massen lenken, und durch ihre Hände werden wir all jene hinwegfegen, die uns im Wege stehen... Das Volk, das allem Gedruckten blind glaubt, hegt... blinden Hass gegen alle Zustände, die es für besser als seine eigenen hält, denn es hat keine Ahnung von der Bedeutung von Klasse und Zuständen.... Diese Massen werden begeistert das Blut jener vergießen, die sie in ihrer dumpfen Ignoranz von der Wiege an beneidet haben und deren Besitz sie dann werden plündern können. ‚Unseren' Besitz werden sie nicht anrühren, weil wir den Augenblick des Angriffs kennen und Maßnahmen treffen werden, um unser Eigentum zu schützen...

Das Wort ‚Freiheit' verleitet die menschlichen Gemeinschaften dazu, gegen jede Art von Macht und Autorität, selbst gegen Gott und die Naturgesetze zu kämpfen. Aus diesem Grund werden wir, wenn wir in unser Königtum einziehen, dieses Wort aus dem Lexikon des Lebens tilgen müssen, da es ein Prinzip roher Gewalt verkörpert, welche die Massen in blutrünstige Tiere verwandelt... Aber selbst die Freiheit kann harmlos sein und ihren Platz in der Staatswirtschaft haben, ohne das Wohlergehen der Völker zu schädigen, wenn sie auf den Grundlagen des Glaubens an Gott beruht... Dies ist der Grund dafür, dass es für uns unabdingbar ist, jeden Glauben zu untergraben, das Prinzip der Gottheit und des Geistes aus dem Denken der Massen zu verbannen und an seine Stelle arithmetische Berechnungen und materielle Bedürfnisse zu setzen...

Wir haben die persönlichen und nationalen Gegensätze zwischen den Völkern verschärft und religiösen sowie rassischen Hass im Verlauf der vergangenen zwanzig Jahrhunderte so geschürt, dass er riesige Ausmaße annahm. Dies ist der Grund dafür, dass es keinen einzigen Staat gibt, der irgendwelche Unterstützung erhielte, wenn er gegen uns zu den Waffen griffe, denn jeder von ihnen muss sich vergegenwärtigen, dass jegliches Bündnis gegen uns für ihn selbst nachteilig wäre. Wir sind zu stark, an unserer Macht führt kein Weg vorbei. Die Nationen können nicht einmal ein unbedeutendes privates Abkommen schließen, ohne dass wir dabei heimlich die Hand im Spiel haben... Um die öffentliche Meinung in unsere Hand zu bekommen, müssen wir sie in einen Zustand der Verstörung versetzen, indem wir von allen Seiten so lange alle erdenklichen widersprüchliche Meinung äußern lassen, dass die Völker in diesem Labyrinth den Kopf verlieren und einsehen, dass man am besten daran tut, in politischen Fragen keine Meinung zu haben, die dem Volk nicht erklärt wird, weil sie nur von dem verstanden werden, der die Öffentlichkeit lenkt. Dies ist das erste Geheimnis. Das zweite Geheimnis, das für den Erfolg unserer Regierung vonnöten ist, besteht in Folgendem: Es gilt nationale Schwächen, Gewohnheiten, Leidenschaften ... dermaßen zu mehren, dass niemand mehr begreifen wird, wo er in dem dadurch heraufbeschworenen Chaos steht, so dass die Menschen einander dann nicht mehr verstehen werden... Mit all diesen Mitteln werden wir die Völker so zermürben, dass sie gezwungen sein werden, uns internationale Macht einer Art anzubieten, die uns durch ihren Besitz dazu befähigen wird, ohne jede Gewalt allmählich sämtliche Kräfte der Staaten der Welt zu absorbieren und eine Superregierung zu bilden. An Stelle der heutigen Herrscher werden wir ein Marionettenregime einsetzen, das Superregierung heißen wird. Seine Hände werden wie Kneifzangen überall hinreichen, und seine Organisationen werden dermaßen kolossale Ausmaße aufweisen, dass sie zwangsläufig sämtliche Nationen der Welt in ihrem Würgegriff halten werden.“

Dass die Protokolle den gemeinsamen Ursprung von Zionismus und Kommunismus enthüllen, lässt sich durch die eindeutigen Parallelen zwischen den beiden in ihnen dargelegten Hauptstrategien und den Strategien von Theodor Herzl bzw. Karl Marx aufzeigen.

In den Protokollen wird mehrmals hervorgehoben, dass die Aufhetzung des „Mobs“ gegen die herrschende Klasse das effizienteste Mittel zur Zerstörung von Staaten und Nationen sowie zur Erringung der Weltherrschaft darstellt. Wie wir im vorhergehenden Kapitel erläutert haben, benutzte Herzl eben diese Methode, um die europäischen Herrscher unter Druck zu setzen und somit für seine Forderungen empfänglich zu machen.

Auch die Strategie von Karl Marx findet in den Protokollen ihren Widerhall: „Die Aristokratie der Völker als politische Kraft ist tot... aber als Landbesitzer können sie [die Aristokraten] uns immer noch gefährlich sein, weil sie sich mit allem Lebensnotwendigen selbst versorgen können. Deshalb ist es für uns um jeden Preis erforderlich, sie ihres Bodens zu berauben... Zugleich müssen wir Handel und Industrie intensiv fördern... Wir arbeiten darauf hin, dass die Industrie sowohl die Arbeitskräfte als auch das Kapital vom Land abzieht und auf dem Wege der Spekulation alles Geld der Welt in unsere Hände transferiert...“

In seinem Kommunistischen Manifest äußerte sich Karl Marx in gleichem Sinne. Zwar erklärte er, das Wesen des Kommunismus lasse sich in einem einzigen Satz zusammenfassen – „Abschaffung des Privateigentums“ –, fügte jedoch gleich hinzu, dieses Prinzip beschränke sich auf die Konfiskation des Landes, und deutete an, dass andere Formen des Privateigentums bewahrt werden sollten. (Als man den Marxismus später in die Praxis umsetzte, wurde freilich alles Privateigentum beschlagnahmt, doch geht es hier um die auffallenden Parallelen zwischen den Protokollen und der ursprünglichen Strategie von Karl Marx.)

Ein besonders interessanter Satz aus den allerspätestens im Jahre 1905 schriftlich fixierten Protokollen lautet wie folgt: „Wenn heute irgendwelche Staaten gegen uns protestieren, dann geschieht dies nur pro forma, mit unserer Genehmigung und auf unseren Hinweis, denn ihr Antisemitismus ist für uns unerlässlich, um unsere geringeren Brüder unter Kontrolle halten können.“ Ein Kennzeichen unserer Ära besteht in der Art, wie der Vorwurf des „Antisemitismus“ gegen ein Land nach dem anderen erhoben wird, wobei das angeklagte Land automatisch zum Feind im nächsten Krieg wird. Der eben zitierte Satz aus den Protokollen müsste einen verständigen Menschen dazu veranlassen, den regelmäßigen Berichten über antisemitische Strömungen im kommunistischen Russland oder anderswo mit gehöriger Skepsis zu begegnen.

Besonders stark ist die Ähnlichkeit zwischen den Weishaupt-Dokumenten und den Protokollen in jenen Abschnitten, die sich mit der Unterwanderung der öffentlichen Ämter, Berufsstände und Parteien befassen. Hier ein Beispiel: „Von uns geht der allumfassende Terror aus. In unserem Dienste stehen Menschen aller Ansichten und Weltanschauungen – Leute, welche die Monarchie wiederherstellen wollen, Demagogen, Sozialisten, Kommunisten und utopistische Träumer aller Art. Wir haben sie alle auf ihre Aufgabe vorbereitet; jeder davon trägt auf seine Weise dazu bei, die letzten Reste von Autorität zu zerstören und jede bestehende Form von Ordnung zu stürzen. Durch diese Taten leben die Staaten in beständiger Unruhe; sie rufen zur Ruhe auf, sie sind bereit, alles für den Frieden zu opfern, aber wir werden ihnen keinen Frieden gewähren, ehe sie unsere internationale Superregierung offen und unterwürfig anerkennen.“

Auch der Hinweis auf die Infiltrierung der Universitäten im besonderen und des Erziehungswesens im allgemeinen lässt sich direkt auf Weishaupt (oder auf eine frühere Quelle, von der sich Weishaupt inspirieren ließ) zurückführen: „Wir werden die Universitäten entmannen... Ihre Angestellten und Professoren werden durch ausführliche geheime Aktionsprogramme, von denen sie ungestraft nicht um ein Iota abweichen dürfen, auf ihre Aufgabe vorbereitet werden. Bei ihrer Ernennung wird man besonders umsichtig vorgehen, und sie werden so plaziert sein, dass sie völlig von der Regierung abhängen.“ Diese geheime Unterwanderung der Universitäten (die, wie seine Dokumente beweisen, zu Weishaupts Zeiten in Deutschland von Erfolg gekrönt war) wurde auch in unserer Generation sehr effektiv betrieben. Die beiden britischen Regierungsbeamten, die 1956 nach ihrem Flug nach Moskau der internationalen Presse vorgeführt wurden und erklärten, sie seien an ihren Universitäten zu Kommunisten geworden, waren typische Produkte dieser Methode, die zu Beginn unseres Jahrhunderts in den Protokollen und 1787 von Weishaupt beschrieben worden ist.

In den Weishaupt-Papieren wird die Freimaurerei als beste „Tarnung“ für die Agenten der Verschwörung bezeichnet, während die Protokolle als „Tarnmantel“ den Liberalismus empfehlen: „Als wir das Gift des Liberalismus in den Staat einführten, erfuhr seine ganze politische Gestalt einen Wandel. Die Staaten wurden von einer tödlichen Krankheit befallen, einer Blutvergiftung. Ihnen bleibt nichts weiter übrig, als auf das Ende ihres Todeskampfs zu warten.“

Der mehrfach auftauchende Ausdruck „utopistische Träumer“ ist auf die Liberalen gemünzt und dürfte ursprünglich auf das Alte Testament zurückgehen, wo von „Träumern von Träumen“ die Rede ist, die ebenso wie die „falschen Propheten“ dem Tode zu überantworten sind. Hieraus müsste ein aufmerksamer Forscher, der sich mit den Protokollen auseinandersetzt, auch dann auf das unvermeidliche Ende des Liberalismus schließen, wenn dies nicht ausdrücklich im Text stünde: „Wir werden den Liberalismus aus den wichtigen strategischen Posten unserer Regierung ausmerzen, von denen die Schulung von Untergebenen für unsere Staatsstruktur abhängt.“

Die Regime unseres Jahrhunderts, an deren Spitze ein „großer Bruder“ steht, werden in folgender Passage treffend geschildert: „Unsere Regierung wird dem Anschein nach die patriarchalische, väterliche Vormundschaft unseres Herrschers sein.“

Auch die republikanische Staatsform ist nichts weiter als eine „Tarnung“. Die Protokolle äußern sich besonders geringschätzig über die Republik, sehen sie in ihr (sowie im Liberalismus) doch die vom „Mob“ geschmiedete Waffe zur Selbstzerstörung des Staates: „Dann geschah es, dass die Ära der Republiken möglich wurde, und dann geschah es, dass wir den Herrscher durch die Karikatur eines Regierenden ersetzten, einen Präsidenten, den wir aus dem Mob ausgewählt hatten, aus der Mitte unserer Marionetten, unserer Sklaven. Dies war die Grundlage der Mine, die wir unter die Völker gelegt haben.“

Als nächstes schildern die ungenannten Verfasser die Lage, in der sich amerikanische Präsidenten in unserem Jahrhundert befinden. Die betreffende Passage beginnt mit dem Satz: „In naher Zukunft werden wir die Verantwortung der Präsidenten festlegen.“ Gleich anschließend wird klargestellt, dass hiermit deren persönliche Verantwortung gemeint ist und nicht jene Verantwortung, die durch konstitutionelle Kontrollen eingeschränkt wird; der Präsident soll zu einer Figur von der Art der bereits früher erwähnten „diktatorischen Premierminister“ werden, deren Funktion darin besteht, die Verfassungen, welche die Staaten schützen, zu zerstören und so deren „Vereinigung unter unserer souveränen Herrschaft“ vorzubereiten.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde der jeweilige amerikanische Präsident in diesem Sinne tatsächlich zum „diktatorischen Premierminister“: Er erklärte den „Ausnahmezustand“, mit der Begründung, zur Erringung des Sieges sei es unabdingbar, ihm ein großes Maß an Entscheidungsbefugnissen zu gewähren, die er nach dem Ende des „Ausnahmezustandes“ wieder an das „Volk“ abtreten werde. Leser, die bereits ein gewisses Alter erreicht haben, werden sich erinnern, dass dergleichen vor seiner Verwirklichung als unvorstellbar gegolten hätte, jedoch trotzdem fügsam hingenommen wurde. – Die Fortsetzung der Passage lautet wie folgt:

 

„Die Abgeordnetenkammer wird Präsidenten decken, schützen und wählen, aber wir werden sie des Rechts berauben, neue Gesetze zu erlassen oder bereits bestehende abzuändern, denn dieses Recht werden wir dem verantwortlichen Präsidenten zuerkennen, einer Marionette in unserer Hand... Unabhängig davon werden wir dem Präsidenten das Recht zur Ausrufung des Kriegszustandes gewähren. Dieses höchste Recht werden wir damit begründen, dass der Präsident als Oberbefehlshaber der gesamten Streitkräfte des Landes im Bedarfsfall über diese verfügen können muss... Man begreift leicht, dass der Schlüssel zum Schrein unter diesen Umständen in unseren Händen liegen und niemand mehr außer uns selbst die Kraft der Gesetzgebung lenken wird... Der Präsident wird den Sinn der bestehenden Gesetze, die eine verschiedene Interpretation zulassen, nach unseren Wünschen auslegen; des weiteren wird er sie abschaffen, wenn wir ihm dies nahelegen; außerdem wird er das Recht besitzen, temporäre Gesetze und sogar Abweichungen vom verfassungsmäßigen Ablauf der Regierungsgeschäfte vorzuschlagen, und zwar unter dem Vorwand, das eine wie das andere sei für das Staatswohl erforderlich. Mit solchen Maßnahmen werden wir die Macht erlangen, nach und nach, Schritt um Schritt all das zu zerstören, was wir zu Beginn, wenn wir unsere Rechte zu beanspruchen beginnen, notgedrungen in die Verfassung der Staaten einbauen, um den unmerklichen Übergang zur Abschaffung jeglicher Art von Verfassung zu ermöglichen; dann ist die Zeit gekommen, jede Form von Regierung in unseren Despotismus zu verwandeln.“

 

Auch diese Anno 1905 oder früher getätigte Prophezeiung war, um die Formulierung Lord Syderhams aufzugreifen, von „tödlicher Präzision“. In beiden Weltkriegen haben amerikanische Präsidenten so gehandelt, wie es hier beschrieben wird. Sie usurpierten das Recht, Kriege zu erklären und zu führen; auch nach dem Zweiten Weltkrieg hat ein US-Präsident dieses Recht zumindest in einem Fall (in Korea) für sich in Anspruch genommen, und jeder Versuch seitens des Kongresses oder außenstehender Kreise, dem Präsidenten diese Macht zu nehmen oder sie zumindest einzuschränken, wird mit giftigen Attacken quittiert.

In diesem Geist fahren die Protokolle fort. Den Völkern, die „von einer Enttäuschung zur anderen taumeln“, wird dabei „keine Atempause“ gewährt. Jedes Land, „das es wagt, sich uns zu widersetzen“, ist mit Krieg zu überziehen, und auf jedes oppositionelle Staatenbündnis ist mit dem „universalen Krieg“ zu antworten. Den Völkern wird keinerlei Opposition erlaubt sein (hier liegt der Schlüssel zu den wütenden Attacken auf die 1790, 1920 und heutzutage erhobenen Forderungen nach einer Untersuchung, die als „Hexenjagd“, „McCarthyismus“ etc. diffamiert wurden und werden). Im kommenden Superstaat werden die Menschen verpflichtet sein, dissidente Angehörige zu denunzieren (wie früher erwähnt, findet sich im Alten Testament auch hierzu eine Parallele). Die „völlige Zerstörung der christlichen Religion“ wird dann nicht mehr lange auf sich warten lassen. Man wird die Völker mit trivialen Vergnügungen („Volkspalästen“) ablenken, um zu verhindern, dass sie aufsässig werden und unbequeme Fragen stellen. Zur Absicherung dieses gigantischen Volksbetrugs wird man die Geschichte umschreiben (auch dies ist im kommunistischen Russland bereits Wirklichkeit), denn: „Wir werden alle Geschehnisse früherer Jahrhunderte, die uns unerwünscht sind, aus der Erinnerung der Menschen tilgen und nur solche bestehen lassen, die alle Irrtümer der nationalen Regierungen veranschaulichen... Alle Räder der Maschinerie sämtlicher Staaten werden durch die Kraft des Motors bewegt werden, der in unserer Hand ist, und dieser Motor der Staatsmaschinerie ist das Gold.“

Das Endziel sieht wie folgt aus: „Wir müssen erreichen, dass es in allen Staaten der Welt außer uns selbst lediglich die Massen des Proletariats, ein paar unseren Interessen ergebene Millionäre, Polizisten und Soldaten gibt... Die Anerkennung unseres Despoten... wird kommen, wenn die durch die Unordnung und Inkompetenz ihrer Herrscher ... völlig zermürbten Völker rufen werden: ‚Weg mit ihnen, gebt uns einen König über die ganze Erde, der uns einigen und die Ursachen der Zwistigkeiten – Grenzen, Nationalitäten, Religionen, Staatsschulden – beseitigen wird, der uns Frieden und Ruhe bescheren wird, die wir unter unseren Herrschern und Volksvertretern nicht finden können.“

In zwei oder drei der zitierten Abschnitte habe ich das Wort Goyim durch Volk oder Massen ersetzt, weil der Gebrauch dieses hebräischen Ausdrucks voraussetzt, dass die Protokolle tatsächlich von jüdischen Weisen verfasst wurden – eine Behauptung, die sich, wie bereits betont, nicht beweisen lässt – und ich verschiedene Fragen nicht miteinander vermengen will; wer Näheres über die Hintermänner der Verschwörung erfahren will, darf sich nicht mit solchen Behauptungen zufrieden geben. Die Autoren der Protokolle mögen Juden, Nichtjuden oder sogar Judengegner gewesen sein; letzten Endes ist diese Frage bedeutungslos. Zum Zeitpunkt seiner Drucklegung war das Werk gewissermaßen das Drehbuch eines noch ungespielten Dramas; heute läuft dieses schon seit fünfzig Jahren, und sein Titel lautet Das Zwanzigste Jahrhundert. Die in ihm auftretenden Charaktere huschen über die zeitgenössische Bühne; sie spielen die ihnen zugewiesenen Rollen, und die Handlung des Dramas läuft bisher streng nach dem Drehbuch ab.

Wie es ausgehen wird, ist freilich noch ungewiss; es kann plangemäß oder mit einem Fiasko enden. Wir haben es mit einem ungeheuer ehrgeizigen Plan zu tun, dem meiner Ansicht nach kein Erfolg beschieden sein kann. Doch existiert er seit wenigstens 180 Jahren, vermutlich sogar schon sehr viel länger, und die Protokolle stellen ein zusätzliches Glied in einer immer länger werdenden Kette von Beweisen dar. Die Verschwörung, deren Ziel die Errichtung der Weltherrschaft mittels eines universalen Sklavenstaates ist, existiert; sie heute unter Kontrolle zu bekommen oder ihre Verbreitung zu blockieren, ist ein Ding der Unmöglichkeit, denn die Dynamik, die sie gewonnen hat, bedingt, dass sie entweder ihr Ziel erreichen oder vollkommen zerschmettert werden muss. In beiden Fällen wird sie unermessliche Zerstörungen anrichten, unter denen die Menschen jener künftigen Epoche aufs Schwerste zu leiden haben werden.


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