Angehörige der Opfer von Thaksins Drogenkrieg wollen in Den Haag klagen
Bangkok - Vertreter eines Netzwerks der Opfer von Polizei Gewalt wollen mit Unterstützung der demokratischen Partei vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen die Vertuschung willkürlicher Ermordungen während des sogenannten Drogenkrieges klagen, der zwischen 2003 und 2005 auf Anordnung des damaligen Premierministers Thaksin Shinawatra geführt wurde. Die Familien der über 2.500 Opfer warten bis heute vergeblich auf Entschädigungen.
Die Gruppe wird angeführt von einer Tante des verstorbenen Kiattisak Thitbunkhrong, der 2004 im Alter von 17 Jahren auf sadistische Weise von Polizisten ermordet worden war. Die Täter wurden Ende Juli dieses Jahres zum Tode verurteilt und nach einer von der Verteidigung eingelegten Berufung auf freien Fuß gesetzt.
Phikul Phormjan, Organisator des Netzwerkes, sagte, dass man allein entlang der thailändisch/kambodschanischen Grenze die Überreste von über 300 bisher nicht identifizierten Leichen gefunden habe. Es sei davon auszugehen, dass es sich um Personen handele, die von Thaksins Killer-Kommandos während des sogenannten Krieges gegen die Drogen hingerichtet wurden.
Chavanond Intarakomal-yasut, Sprecher der Demokratischen Partei, erklärte vor Journalisten: "Die Familien von 2.559 Opfern, die zwischen 2003 und 2005 bei Razzien von der Polizei getötet wurden, warten bisher vergeblich auf eine Entschädigung, wogegen die Familien der Rothemden-Aktivisten, die bei den Ausschreitungen 2010 in Bangkok ums Leben kamen, von der ihnen nahestehenden Puea Thai Regierung mit bis zu 7,75 Millionen Baht entschädigt wurden."