Thailand - Die thailändische Polizei spielt die Tatsache herunter, dass über 50 Polizisten wegen möglicher Verbindungen zu Menschenhändlern versetzt wurden. Die Versetzungen seien ein „normales Procedere“ hieß es, den meisten Beamten werde Untätigkeit vorgeworfen.

Polizeisprecher Prawut Thawornsiri sagte, die Versetzungen der Polizisten seien ein ganz normales Procedere, die meisten hätten keine Verbindungen zu Menschenhändlern. Vielmehr seien sie nachlässig gewesen, was das Auffinden von Menschenhändlerlagern und -banden im Süden betreffe.

Rohingya in einer provisorischen Unterkunft in Indonesien
Rohingya in einer provisorischen Unterkunft in Indonesien

Prawut sagte, dass man intern gegen die Beamten ermittle, was etwa einen Monat dauern werde. „Ihnen wird vorgeworfen, dass sie ihre Pflichten verletzten, indem sie nicht reagierten und sich nicht kümmerten.“

Prawut gab zu, dass den Behörden seit Jahren bekannt war, dass Menschenhändler in Thailand ihr Unwesen trieben, man aber annahm, dass es sich um Kleinkriminelle handle.

Prawut verglich die Aktivitäten mit Tourismus: „Jeder wusste von den Rohingya-Lagern. Anwohner machten Profit, wenn sie sich um die Rohingya auf deren Weg nach Malaysia kümmerten. Es wurde als kleines Geschäft angesehen, so wie der Tourismus, aber später wurden diese Typen reich, und dann wurde ein großes Geschäft daraus.“

In Malaysia und Indonesien wurden am 11. Mai 1400 Rohingya von vier Booten vor den Küsten der Länder befreit. Einen Tag zuvor waren 600 Menschen auf mindestens zwei Schiffen vor der Küste Indonesiens gefunden worden.


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