Bangkok - Premierminister Prayuth Chan-ocha will Artikel 44 der Übergangsverfassung anwenden, der ihm absolute Macht gewährt, um das Problem des Landesverbots thailändischer Flugzeuge in anderen Ländern zu lösen.
Nach Japan und Südkorea verbot nun auch China, dass thailändische Fluggesellschaften neue Strecken bedienen. Singapur signalisierte, Landungen nur zu erlauben, wenn die thailändischen Maschinen nach der Landung gründlich inspiziert werden, was zu einem Startverbot führen könnte, falls schwerwiegende Mängel entdeckt werden.
General Prayuth sagte, er werde mit Hilfe des Artikels 44 einen Sonderausschuss einberufen, der sich sofort um das Problem kümmere. Das beinhaltet, dass die Luftfahrtbehörde neu organisiert wird, Gesetze geändert und Budgets neu zugeteilt werden.
All das würde einige Zeit dauern, aber mit Artikel 44 will der Premierminister Befehle erteilen, die sofort umgesetzt werden können und Änderungen herbeiführen. „Wir müssen so schnell wie möglich handeln, um die Probleme zu lösen“, sagte er.
Die japanische Zivilluftfahrtbehörde hatte als erstes angekündigt, thailändischen Fluggesellschaften, ob Linie oder Charter, keine Landeerlaubnis für neue Strecken zu erteilen. Nur die schon vorhandenen Strecken dürften bedient werden, sofern es sich um dieselben Flugzeuge handelt. Südkorea zog nach, am 30. März wurde bekannt, dass auch China ein entsprechendes Verbot erließ.
Die Internationale Zivil-Luftfahrtbehörde (ICAO) hatte zuvor ihre Besorgnis über die Arbeit der thailändischen Zivilluftfahrtbehörde (DCA) zum Ausdruck gebracht. General Prayuth sagte, die ICAO habe schon seit längerer Zeit diese Sorge gehabt, da wurden in Thailand 300.000 Flüge pro Jahr abgewickelt. Inzwischen sind es 600.000 Flüge pro Jahr, und das Problem sei immer noch nicht gelöst. Der General sagte, für die Flüge seien nur zwölf DCA-Mitarbeiter zuständig.
DCA-Chef Somchai Phiphutthawat sagte, über die Songkran-Feiertage dürften die Fluggesellschaften AirAsia X, Asia Atlantic und NokScoot Japan nicht wie geplant anfliegen. Südkorea verweigerte diesen Fluggesellschaften ebenso die Landeerlaubnis. In China sind Thai AirAsia X, Orient Thai Airlines und Skyview betroffen.
Insgesamt handelt es sich um rund 400 Flüge, die jetzt nicht stattfinden können. Die Anzahl der Passagiere belaufe sich auf etwa 150.000, sagte Somchai.
Verkehrsminister Luftwaffengeneral Prajin Juntong hatte gesagt, dass das Landeverbot in Japan einen Dominoeffekt auslösen könnte, weil andere Länder womöglich den Japanern folgten. Seine Voraussage bewahrheitete sich, weil Südkorea und China nachzogen.
Das Verkehrsministerium will nun an einem neuen Plan arbeiten und diesen der ICAO bis zum 7. April vorlegen. Gleichzeitig wolle das DCA, das bereits mit Japan gesprochen habe, sich am Freitag mit südkoreanischen und chinesischen Behörden in Verbindung setzen und am Montag mit australischen und deutschen Behörden.