Der Russe ist an allem schuld: Am Syrienkrieg, am IS und natürlich auch an den Flüchtlingsströmen. So wird es derzeit in den Mainstream-Medien gebetsmühlenartig propagiert. Keiner stellt die wahren Zusammenhänge klar. Keiner wagt es zu sagen: An der Syrienkrise, die jederzeit in einen Weltkrieg münden kann; am IS, der die noch bestehenden Staaten des Mittleren Ostens zum Zerfallen bringen soll, und an den Flüchtlingsströmen, die dieser Krieg verursacht und die sich in die Nachbarländer und von dort nach Europa ergießen – hinter all dem steht ein heimlicher Drahtzieher: die USA.

Sehen wir uns dazu einige Fakten an. Wer es ausführlicher haben will, dem empfehle ich mein Buch Der direkte Weg in den Dritten Weltkrieg. Als der sogenannte Arabische Frühling 2011 auf Syrien überschwappte, seien »Türkei, Saudi-Arabien und die Emirate« so entschlossen gewesen, Assad zu stürzen und einen »sunnitisch-schiitischen Stellvertreterkrieg zu starten«, dass sie Tausende Tonnen Waffen und dreistellige Millionenbeträge in die Aufständischen investiert hätten, sagte US-Vizepräsident Joe Biden im Herbst 2014 gegenüber der BBC.

»Die Leute, die sie ausgerüstet haben, waren al-Nusra und al-Qaida und die extremistischen Typen von Gotteskriegern, die aus allen Teilen der Welt kommen«, so Biden.

Der IS – die Terrormiliz der USA

Vergessen zu erwähnen hatte der US-Vizepräsident, daß sein eigenes Land Teil dieser seltsamen sunnitischen Glaubensbruderschaft war. Das hatte bereits der ehemalige Chef des amerikanischen Militärgeheimdienstes DIA, Michael Flynn, im »Head to Head«-Programm des arabischen Nachrichtensenders Al Jazeera zugegeben.

Der entscheidende Satz dieses Interviews lautete: Im Memorandum des DIA von 2012 sei klar nachzulesen – so Flynn – dass die US-Regierung die Bewaffnung der radikalen Dschihadisten der Muslim-Brüder, von al-Qaida, der al-Nusra-Front, des IS und weiterer kleinerer Gruppen organisiert und ein Kalifat im Osten Syriens und im Irak unterstützt. Ich komme auf das Memorandum weiter unten noch einmal zurück.

Die Webseite www.infowars.com berichtet, daß hochrangige Schlüsselfiguren des IS im Jahr 2012 in einem von der CIA sowie dem türkischen Geheimdienst geleiteten Ausbildungscamp in der jordanischen Stadt Safawi trainiert wurden. Die Webseite beruft sich auf jordanische Regierungsvertreter. Die meisten Kämpfer des IS wurden später für ihren Einsatz in Syrien mit Waffen und Munition aus dem destabilisierten Libyen versorgt, unter logistischer Hilfe der USA.

In diesem Zusammenhang wird auch der tschetschenische Präsident Ramsan Kadyrov zitiert, der der Ansicht ist, der Führer der Terroristen, Abu Bakr al-Baghdadi, stehe in engem Kontakt zur CIA. Kadyrov stützt sich dabei auf Aussagen festgenommener tschetschenischer Islamisten aus Syrien.

Aber auch ein ehemaliger al-Qaida-Kommandeur namens Nabil Na'eem beschuldigt in einem Interview mit der panarabischen Fernsehstation al-Maydeen die USA sowie Saudi-Arabien und Katar der Finanzierung und logistischen Unterstützung der Terrororganisation. Nicht nur der IS, sondern auch hochrangige al-Qaida-Mitglieder stünden im Kontakt mit westlichen Geheimdiensten.

Der ehemalige Beamte des US-Außenministeriums, Andrew Doran, schrieb in einem Blogbeitrag für die BBC gar von eindeutigen Beweisen für die Unterstützung des IS durch die USA. Zahlreiche hochrangige Mitglieder sollen über amerikanische Pässe verfügen. So auch der Militärstratege der Dschihadisten, der Georgier Tarkhan Batirashvili (Abu Omar al-Shishani).

Dieser soll wie viele andere Islamisten aus dem Kaukasus durch die Hilfe einer georgischen NGO namens »Jvari« zunächst in die Türkei und später nach Syrien gelangt sein. Diese NGO wird seit ihrem Bestehen von den USA finanziert. Die Kämpfer wurden schließlich verdeckt durch die NGO unter Leitung des georgischen Geheimdienstes und der US-Botschaft in Tiflis in die Türkei bei der Stadt Türkgözü geschleust.

Womit wir wieder beim bereits genannten Bericht des US-Militärgeheimdienstes DIA vom August 2012 sind. Demnach wusste die US-Administration schon 2012, dass al-Qaida innerhalb des Aufstands in Syrien die führende Rolle ausübt, und von »westlichen Ländern, den Golfstaaten und der Türkei« dabei unterstützt wird, in Ost-Syrien ein »salafistisches Fürstentum« zu etablieren. Denn das sei »genau das«, was die Fördermächte der Terrorgruppe wollten, um »das syrische Regime« vom Iran und dem Irak »zu isolieren«.

Buchautor und Nahost-Experte Jürgen Todenhöfer nannte das DIA-Papier ein »terroristisches Watergate«. Obwohl sie frühzeitig wussten, »wer wirklich in Syrien kämpft«, erzählten US-Präsident Obama und der Westen »das übliche Märchen« von Freiheit und Demokratie, während sie »gezielt terroristische Organisationen« unterstützten. »Deshalb planen die USA auch nicht, den ›Islamischen Staat‹ völlig auszuschalten. Selbst wenn sie wüssten wie. Sie brauchen den IS noch. Iran würde ihnen sonst zu stark. So kämpfen sie mit angezogener Handbremse«, schreibt Todenhöfer auf seiner Webseite.

Aber die Verstrickung des Westens in den IS geht noch weiter. Nicht nur, dass die IS-Kämpfer von den USA und ihren Verbündeten ausgebildet, bewaffnet und finanziert sind und vor Bombenangriffen geschont werden, sie werden auch militärisch unterstützt. Am 2. August 2015 titelt die britische Zeitung Sunday Express: »SAS verkleiden sich als ISIS-Kämpfer in Undercover-Krieg gegen Dschihadisten. Mehr als 120 Mitglieder des Eliteregiments halten sich gegenwärtig in dem kriegsgeschüttelten Land auf«, verdeckt »in Schwarz gekleidet und ISIS-Fahnen wehend«; im Rahmen der sogenannten Operation »Shader« attackieren sie syrische Ziele unter dem Vorwand des Kampfes gegen den IS. Möglicherweise operieren verdeckt auch US-amerikanische Sondereinsatzkräfte und CIA-Elemente in derselben Weise, schreibt die Zeitung weiter.

Britische SAS-Kämpfer halten sich auch in Saudi-Arabien auf, wo sie gemeinsam mit US-Kämpfern Terroristen für den Kampf gegen Assad ausbilden – ebenso wie in der Türkei, in Jordanien, Katar und vielleicht Israel. Amerikanische und britische Beteuerungen, man bilde »gemäßigte« Rebellen aus, wirken wie ein Deckmantel für eine direkte Zusammenarbeit mit IS-Terroristen – ausgebildet, bewaffnet, für den Kampf gegen Assad über die Grenze nach Syrien geschleust, und jetzt mit angloamerikanischer Luftunterstützung und verdeckten Boden-Kommandos.

Der von den USA erzeugte Flüchtlingsstrom

Der US-Historiker Eric Zuesse schreibt auf seinem Blog Strategic Culture, die USA hätten Irak, Libyen, Syrien und schließlich die Ukraine gezielt destabilisiert, um Europa und Russland zu schwächen.

»In Libyen, Syrien, der Ukraine und anderen Ländern an der Peripherie oder den Rändern Europas hat US-Präsident Barack Obama eine Politik der Destabilisierung und sogar Bombeneinsätze und andere militärische Unterstützung betrieben, die Millionen Flüchtlinge aus diesen Peripherie-Gegenden und nach Europa getrieben hat. Dadurch wurde Benzin in die rechtsextremen Feuer der Einwanderungsgegner gegossen und die politische Landschaft in Europa destabilisiert, nicht nur an seiner Peripherie, sondern sogar bis nach Nordeuropa.«

Die Webseite info-direkt.at geht noch weiter. Sie hat Anfang August 2015 Informationen von einem Insider aus dem österreichischen Abwehramt erhalten, daß die riesige Flüchtlingsflut eine absichtlich gestartete, strategische Operation der USA sei. Gemäß Informationen dieses Mitarbeiters des österreichischen Pendants des bundesdeutschen Militärischen Abschirmdienstes (MAD) bezahlen US-Organisationen die Schlepper, die täglich tausende Flüchtlinge nach Europa bringen.

Der Whistleblower schreibt: »Es gibt Erkenntnisse darüber, dass Organisationen aus den USA ein Co-Finanzierungsmodell geschaffen haben und erhebliche Anteile der Schlepper-Kosten tragen. Nicht jeder Flüchtling aus Nordafrika hat 11 000 Euro in Cash. Fragt sich niemand, woher das Geld kommt?« Es herrsche eine strikte Nachrichtensperre über entsprechende Zusammenhänge. »Auch das HNAA (Heeres-Nachrichtenamt) hat keine Informationen bekommen oder darf sie nicht weitergeben. Es muss aber an die Öffentlichkeit. Es sind dieselben Brandstifter am Werk, die vor einem Jahr die Ukraine ins Chaos gestürzt haben.«

Laut UN-Flüchtlingshilfswerk (UNCHR) sind rund 11,6 Millionen Syrer derzeit auf der Flucht. Mindestens vier Millionen von ihnen haben das eigene Land verlassen. Mit der Vertreibung dieser Menschen ist der größte Exodus seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst worden.

Das Ende der freien Presse in Deutschland

Das waren nur einige Fakten, die zeigen, daß die Propaganda vom bösen Iwan, der an allem schuld ist, nicht haltbar ist. Was mich dabei am meisten beunruhigt, ist, dass meine Kollegen Journalisten in den Mainstream-Medien diese Fakten totschweigen. Und das berührt mich ganz persönlich. Denn ich habe zehn Jahre lang an der Akademie der Bayerischen Presse Journalisten ausgebildet.

Etwa 5000 angehenden Kollegen habe ich versucht beizubringen, daß immer auch die andere Seite gehört werden muß.

Heute schäme ich mich bei dem Gedanken, dass einige meiner ehemaligen Studenten in den Mainstream-Medien alle diese journalistischen Prinzipien verleugnen und sich als Propaganda-Schreiber der transatlantischen Netzwerke mißbrauchen lassen. Nicht nur der Bürger wagt in diesem Land nicht mehr frei seine Meinung zu äußern. Auch der Journalist hat seine Freiheit der Berichterstattung verloren. Wenn aber die freie Presse abgeschafft ist, dann ist es auch die Demokratie.