Übersetzung Remo Santini

9. Oktober 2015, „Information Clearing House“ – Zehnmillionen von europäischen und nordamerikanischen Immigranten <haben legal oder illegal die Städte und ländlichen Regionen in Asien, Lateinamerika und sogar Afrika überflutet.

Westliche Migranten greifen wie Stiere an, und der Boden zittert unter ihren Füßen; in Horden fliehen sie aus Europa und Nordamerika. In ihrem tiefsten Innern können sie ihren eigenen Lebensstil, ihre eigenen Städte nicht mehr ertragen, aber Sie würden kaum hören, dass sie es laut sagen. Sie sind zu stolz und zu arrogant! Da sie aber zahllose Gegenden in der Welt als passend für ihre persönlichen Bedürfnisse entdeckt haben – als sicher, attraktiv und billig –, packen sie einfach ihre Sachen und gehen!

Man erzählt uns, dass einige hunderttausend afrikanische und asiatische Flüchtlinge nun überall in Europa eine ernsthafte „Flüchtlingskrise“ hervorrufen! Regierungen und Medien verbreiten Panik, die Grenzen werden wieder errichtet, und bewaffnete Einheiten unterbrechen das freie Reisen der Leute. Aber die Anzahl von illegal in Europa einreisenden Fremden ist unvergleichlich kleiner als die Anzahl von Migranten aus dem Westen, die oft illegal buchstäblich alle Ecken der Welt überfluten.

Kein „geheimes Paradies“ kann länger versteckt werden, und kein Land kann seine vernünftige Preisstruktur aufrecht erhalten. Potentielle europäische, nordamerikanische und australische Immigranten sind entschlossen sich zu bereichern, auf Kosten der einheimischen Bevölkerungen. Sie sind ständig auf der Suche nach einem günstigen Geschäft: sie beobachten die Preise von überall, bereit die Gelegenheit zu ergreifen, solange der Ort einige tolle Geschäfte anbietet, laxe Einwanderungsgesetze hat und einen schwachen gesetzlichen Rahmen.

Alles Reine und Unberührte wird korrumpiert. Mit Lichtgeschwindigkeit schnappen sich westliche Immigranten günstige Liegenschaften und Grundstücke. Anschließend zwingen sie all diesen „neu eroberten Territorien“ ihren Lebensstil auf. In der Folge brechen ganz Kulturen zusammen oder verändern sich bis zur Unkenntlichkeit.

Westliche Immigranten sind überall arrogant und dickköpfig; sie empfinden kein Erbarmen mit den Ländern, die sie überfluten. Was sie umgibt, ist nur ein bisschen farbenfroher Hintergrund für ihre wertvollen Leben. Sie sind unfähig und unwillig, lokale Gebräuche zu übernehmen, weil sie an die Tatsache gewöhnt sind, dass ihre Kultur die „führende“ ist – die Kultur, die die Welt dominiert.

Sie kommen, sie stellen Forderungen, und sie nehmen sich alles, was sie können – oftmals mit Gewalt. Hindert man sie nicht, so nehmen sie alles. Und dann, wenn beinahe nichts mehr übrig bleibt zum Plündern, ziehen sie einfach weiter. Nach ihnen „kann kein Gras mehr wachsen“, alles ist verbrannt, ruiniert und korrumpiert. Wie Bali, der Süden von Sri Lanka, große Teile der Karibik, Mexiko und die ostafrikanische Küste, um nur einige Orte zu nennen.

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Wer stellt die größere „Bedrohung“ dar: einige 300‘000 „illegale“ Flüchtlinge, die aus Ländern flüchten, die vom Westen destabilisiert oder ganz und gar zerstört worden sind, oder jene Millionen von Abendländern, die jährlich aus ihren deprimierenden Lebensumständen fliehen und sich in egoistischer Weise über so viele wirtschaftlich schwächere und deshalb verletzlichere Teile der Welt hermachen?

Ich glaube die Antwort ist offensichtlich.

Menschen aus verwüsteten Ländern haben oft gar keine Wahl mehr: Viele kommen nun zu ihren Peinigern, durch die Umstände gezwungen, völlig unzumutbare Bedingungen, Demütigung und Marginalisierung zu akzeptieren. Sie müssen außerordentlich hart arbeiten. Sie müssen Jobs annehmen, für die sich die Abendländer „zu schade finden“, und man erwartet von ihnen, es wird ihnen geradezu befohlen, sich „kulturell“ anzupassen. Sie durchlaufen erschreckende Überprüfungen und Befragungen, und die meisten von ihnen müssen sich selber herabwürdigen, nur um zu überleben und ihre Kinder zu ernähren. Nur einer Minderheit wird es erlaubt zu bleiben. Jene die bleiben tragen stark zu der jeweiligen lokalen Wirtschaft bei.

Dies ist natürlich Teil eines schmutzigen Tricks: der Westen braucht Fremde; er kann nicht ohne Immigranten überleben, ohne ihre billige Arbeit. Aber er würde es nie offen zugeben. Bevor er „sie akzeptiert“ muss er sie vorerst demütigen und sogar jene kleinkriegen, die er verzweifelt benötigt. Er muss zudem jene Länder erniedrigen, denen man bereits alles gestohlen hat und sie aufgrund der Logik der imperialistischen Außenpolitik des Westens und des Terrorismus der internationalen Konzerne in Kriege stürzen.

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Die Migranten aus dem Westen treffen in den meisten von ihnen überschwemmten Ländern auf eine vollkommen andere Behandlung.

Zuerst einmal brauchen die westlichen Immigranten für die meisten Länder nicht einmal ein Visum. Vor Jahrzehnten schon erzwang das Imperium den Zugang zu den meisten „Entwicklungsländern“. Die Abendländer werden bevorzugt behandelt und im Allgemeinen von den jeweiligen Regierungen als „Einkommensquelle“ angepriesen.

Es sind vor allem die westlichen Multinationalen, die sich das Raubgut aus asiatischen, afrikanischen und nahöstlichen Ländern teilen, aber einige Brocken der Beute landen immer in den Taschen der normalen europäischen und nordamerikanischen Bürger, meistens in Form von Ruhestandsplänen und anderen sozialen Nutzen. Jährlich machen sich dann Zehnmillionen von Abendländern auf den Weg, bewaffnet mit Finanzmitteln, die der „sich entwickelnden Welt“ gestohlen wurden und versuchen selbst Geld zu machen, gehen weiter zu jenen Orten, woher ihr Geld ursprünglich stammt!

Es ist kein Geheimnis, dass westliche Migranten von der Armut, den tiefen Preisen und den korrupten Justizsystemen profitieren. Ihre Ankunft lässt die Preise für Liegenschaften und Grundstücke ansteigen. Sie bewirkt, dass Millionen von Einheimischen buchstäblich obdachlos werden, und sie lässt auch die Preise für Lebensmittel und die Grundversorgung der lokalen Bevölkerung ansteigen.

Die Menschen in vielen armen Ländern werden gewissermaßen zweimal bestohlen: durch die westlichen Konzerne und dann nochmals durch westliche Migranten.

Aber die beeinträchtigten Länder senden keine Schiffe der Küstenwache, um westliche Migranten abzufangen. Und es finden kaum Abschiebungen statt. Nur jene, die es sich erlauben, das System zu kritisieren, werden ausgewiesen.

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Ich sah ganze Inseln lebend aufgefressen werden durch westliche Immigranten. Auf den indonesischen Inseln Lombok und Bali bleiben praktisch keine Ufergebiete am Meer für die Einheimischen mehr frei. Die skandinavischen Mafias, die zentraleuropäischen Mafias, die australischen Mafias… Der Raub hat unvorstellbare Proportionen angenommen. Auch wenn es illegal ist Land zu kaufen, die Europäer und Nordamerikaner tun sich mit lokalen Gangs zusammen und schmieden Pläne, die Heiraten mit einheimischen Frauen einschließen. Die westlichen Migranten sind ungemein gerissen! Da gibt es immer einen Weg, Gesetze zu umgehen und arme Leute in den allerärmsten Ländern der Welt zu bescheißen.

Die italienische „Übernahme der kenianischen Küste… und die Kinderprostitution dort.

Thailands Inseln sind alle zerstört. Es ist keine Kultur geblieben, praktisch keine Häuser gehören mehr den Einheimischen… praktisch kein Küstengebiet ist mehr unberührt. Da gibt es nur diese banale, grässliche touristische Infrastruktur; und Millionen von unter der Sonne backenden westlichen Migranten, das ganze Jahr über, ihre Schmerbäuche zur Schau stellend, Flip-Flops tragend, Bier runterkippend, Hand in Hand mit ihren kulturell entwurzelten thailändischen Begleitern/ Begleiterinnen. Was brachten diese Leute nach Thailand? Freiheit? Wohlstand? Hohe Kultur? Im Ernst! Oder ehrlich, handelt es sich nicht einfach um moralische Korruption und totalen kulturellen Zerfall?

Es gibt buchstäblich Millionen – vielleicht sogar Zehnmillionen – von westlichen (hauptsächlich europäischen) Migranten, die überall in Südostasien leben. Exakte Zahlen sind nicht bekannt; es existieren keine glaubwürdigen Studien und Statistiken. Viele westliche Immigranten sind effektiv „illegal“. Einige sind „halblegal“, mit ihren ewigen Schlichen für ein Visum, Scheinheiraten und dubiosen Investitionen.

Kambodscha ist einer der Orte, der die verkommensten Migranten aus dem Westen angezogen hat. Ihre Sexorgien und „2 Dollar pro Fick“-Geschäfte sind detailliert in mehreren anschaulichen Büchern beschrieben worden.

Ich traf viele „Ausgewanderte“ und „Migranten“ an, als ich da am Anfang Nachforschungen betrieb und dann dabei half, eines der berüchtigtsten Zentren für Kinderprostitution auf der Erde zu schließen, den sogenannten „Kilometer 11“, etwas außerhalb der Hauptstadt Phnom Pen gelegen. Dort wurden Tausende von entführten Mädchen, viele von ihnen minderjährig, gezwungen, einer vorwiegend europäischen Klientel zu dienen. Einige von ihnen waren gekidnappt und dabei von Banden von Drogenhändlern vergewaltigt worden; dahin geschleppt aus ganz Kambodscha und aus dem benachbarten Vietnam. Die Mädchen lebten in Gefangenschaft, bewacht von bösartigen Gangstern. Und überall an dem Ort, ihre sprichwörtlichen Bierbäuche schwenkend, waren fröhliche Europäer mittleren Alters, die genau deswegen dahin gekommen waren, weil es da, wie man mir sagte, „viel billiger war eine Minderjährige zu ficken, als einen Schoppen beschissenes Bier ex zu trinken“.

Einem lokalen Korrespondenten von Reuters und mir gelang es mehrere vierzehn Jahre alte Mädchen zu interviewen, von denen einige klar ersichtlich mit AIDS am Sterben waren. Als wir dann später begannen, die Szene vom Auto aus zu fotografieren, fing die ganze Meute von Männern an uns mit Bierflaschen in den Händen anzugreifen, mit auf den Boden fallenden Shorts, bereit zu töten. Ein großartiger Gewinn für das Land Kambodscha, diese europäischen Migranten!

Ich bekämpfte mit all meiner Macht jene boshaften deutschen Immigranten in Colonia Dignidad in Südchile. Viele europäische christliche religiöse Fanatiker hatten da ihren eigenen Staat im chilenischen Staat aufgebaut, eng mit dem von den USA unterstützten Diktator Pinochet zusammenarbeitend. Einmal war Bormann da, wie auch andere prominente Nazis. Nachdem sie sich einmal in ihrem „neues Vaterland“ gemütlich gemacht hatten, gingen die deutschen Immigranten eifrig zur „Arbeit“ über, vergewaltigten Kinder, führten medizinische Experimente an einheimischen Waisen durch und folterten gnadenlos Gegner der faschistischen Diktatur. Natürlich emigrierten sie nicht nur nach Chile; es gab Millionen von europäischen faschistischen Emigranten, die in alle Ecken von Südamerika eindrangen. Die Prominentesten von ihnen wurden mit Hilfe von amerikanischen und britischen Geheimdiensten dahin transportiert.

Während die westliche Propaganda weiterhin von illegalen Immigranten redet, die die die Grenze von Mexiko nach den USA durchqueren, wird kaum einmal über jene Zehnmillionen von Leuten berichtet, die andauernd von überallher in Europa nach Lateinamerika emigrieren und sich in Paraguay, Brasilien, Argentinien, Chile, Venezuela, usw., niederlassen. Bevor die letzte Welle von Revolutionen in Lateinamerika schließlich Gleichheit und Respekt für die Ureinwohner des Kontinents garantierten, hatten es die europäischen Immigranten geschafft, dort eine tiefe rassische und soziale Trennung zu installieren. In einigen Ländern wie Peru und Bolivien glich die Situation stark der südafrikanischen Apartheid. Noch bis vor Kurzem hatten die europäischen Immigranten die einheimische Bevölkerung bis ganz an den Rand gedrückt, stahlen ihr Land und reduzierten ihre Kulturen zur Bedeutungslosigkeit. Dies hat sich in ganz Lateinamerika abgespielt und wird noch immer an vielen anderen Orten der Welt gemacht.

Also, „was werden wir mit all diesen Millionen von westlichen Immigranten anfangen?“

Können wir es uns wirklich leisten, sie in unseren Ländern zu haben? Können wir sie unterbringen? Können wir für ihre Bedürfnisse, für ihre Aggressivität und ihre wilden und gewalttätigen kulturellen Verhaltensweisen bezahlen? Können wir es zulassen, dass sie einfach jenen, die sonst schon kaum etwas haben, alles wegnehmen?

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Schauen Sie nach links und nach rechts: der gesamte Planet ist voll von westlichen Immigranten. Sie kontrollieren die Diamantenminen in Südafrika wie auch die „Naturschutzgebiete“ von Kenia. Sie besitzen riesige Landflächen in Asien und nahezu alles wirtschaftlich profitable Land und Industrie in Lateinamerika.

Und es kommen immer noch mehr von ihnen! Sie sind nicht aufzuhalten. Die meisten von ihnen haben ihre grauen Leben in Europa und Nordamerika satt. Sie sind erfüllt von Überlegenheitskomplexen, aber in Wirklichkeit würden sie alles tun, um ihrer Einsamkeit, Depression und Leerheit zu Hause zu entkommen.

Um es möglich zu machen, „legal“ in Südostasien zu bleiben, heiraten Millionen von westlichen männlichen Immigranten Dienstmädchen, Go-go-Tänzerinnen und sogar Sexarbeiterinnen. Aber dann behandeln sie sie mit Verachtung (da viele nicht wirklich wissen, wie sich gegenüber Menschen aus anderen Kulturen zu verhalten). Es gibt Zehntausende von ehemaligen amerikanischen GI's, die in den Dörfern von Nordthailand, Kambodscha, Laos und Vietnam leben. Nachdem sie Südostasien ins Steinzeitalter zurück gebombt hatten, konnten sie nicht mit der Behandlung zurechtkommen, die sie nach ihrer Rückkehr nach Hause erhielten. Und so wanderten sie aus; sie kehrten in das Land zurück, das sie bereits vollständig zerstört, vergiftet und vergewaltigt hatten.

Ich traf viele von ihnen, während der vielen Jahren, in denen ich über diesen Teil der Welt schrieb. Einige frühere GI-Immigranten waren nun total zerbrochen, versuchten von mir Geld zu leihen und erzählten bizarre Geschichten und Pläne. Fast alle von ihnen empfanden für die Einheimischen Verachtung, waren aber unfähig in ihre Heimat zurückzukehren, weil sie alle Kontakte und Fähigkeiten verloren hatten, die ihnen erlaubt hätten da zu leben. Einige von ihnen hatten ihr Visum überschritten und schuldeten den lokalen Behörden riesige Summen an Bussen.

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Ich hörte zahllose verzweifelte Geschichten. Aber im Gegensatz zu diesen eindrücklichen und herzzerbrechenden Geschichten, die von den Migranten aus den vom Westen zerstörten Ländern erzählt werden, sind die Geschichten der westlichen Immigranten mehrheitlich egoistisch, auf den Wunsch ausgerichtet, ihr Leben zu verbessern, oder sich danach sehnend, unangenehmen Bedingungen ihren Ursprungsländern zu entgehen. In den meisten Fällen brachte ihre Präsenz den Ländern, in die sie es geschafft hatten zu gelangen, nichts Positives.

In ihrem Kultbuch „Karma Cola“ beschrieb die indische Schriftstellerin Gita Mehta bereits vor einem Vierteljahrhundert diese Millionen von Abendländern, die den Subkontinent auf der Suche nach „Erleuchtung“ überflutet haben, nach alternativen Lebensstilen und anderen massenproduzierten, verwestlichten kulturellen und religiösen Trends. Viele endeten als illegale Migranten, verwesend in Aschrams und in bizarren Kommunen, wobei einige sogar ihren Pass verkauften um zu überleben.

Die Welt ist geduldig gewesen – ich würde sagen zu geduldig – mit den westlichen Immigranten!

Diese Geduld sollte beendet werden, wegen der Brutalität, ja Wildheit, die Europa kürzlich gegenüber diesen verzweifelten Männern, Frauen und Kindern an den Tag gelegt hat, die versucht haben, ihren Ländern zu entrinnen, die „sinkenden Schiffen“ ähneln; „Schiffen“, die durch den westlichen Imperialismus mit Torpedos beschossen wurden.

Die Welt ist dem Westen nichts schuldig, im Gegenteil! Aus diesem Grund sollten Visums- und Immigrationsvorschriften reziprok sein; und das ist genau die Vorgehensweise einiger lateinamerikanischer Länder.

Praktisch sprechend – es gibt in Indonesien oder Thailand sehr viel mehr legal und illegal lebende westliche Immigranten, als umgekehrt. Dasselbe gilt für Länder wie Chile.

Nach schrecklichen Jahrhunderten, während denen der westliche Kolonialismus und Imperialismus es fertigbrachten, Milliarden von Menschenleben in allen Ecken der Welt zu zerstören, wagt es Europa noch immer, seine verzweifelten Opfer schlimmer als Tiere zu behandeln. Vor kurzem beobachtete ich seine Verachtung gegenüber den Flüchtlingen, die in Griechenland, Frankreich, Deutschland und der Tschechischen Republik ankamen.

Und nach allem, was ich sah, fühlte ich mich empört und entsetzt.

Genug ist genug!

Mit seinen Kriegen, Destabilisierungskampagnen, seinem wirtschaftlichen Terror und seiner Plünderung des Planeten beweist der Westen einmal mehr, wie tiefstehend und brutal seine Kultur wirklich ist. Die „Flüchtlingskrise“ ist nur das jüngste Kapitel dieser nie endenden neokolonialen Horroshow.

Während europäische Schiffe damit fortfahren, erbärmliche Boote abzufangen, vollgestopft mit zerstörten Menschen, die um ihr Leben kämpfen, während europäische Armeen wieder Grenzkontrollen aufbauen, haben mehrere lateinamerikanische Länder, die nun von progressiven Regierungen regiert werden, unter anderem Argentinien und Chile, eine enorme moralische Überlegenheit, Solidarität und Internationalismus bewiesen, indem sie Tausende von syrischen und palästinensischen Flüchtlinge einluden und sich um sie kümmern – und sie außerdem mit Würde und Freundlichkeit behandeln!

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In einem der Hotels in Sao Paulo, Brasilien, spät in der Nacht, hörte ich ein Gespräch mit an zwischen einem auf Besuch weilenden schweizerischen Geschäftsmann und seinem chilenischen Kollegen:

„Wissen Sie, jene Immigranten, die wir „papierlos“ nennen“, jammerte der Schweizer, „es gibt zu viele von ihnen… zu viele! Wir sollten sie einfach direkt ins Meer schmeißen; wir sollten sie ertränken! Wir brauchen keinen solchen Abschaum in Europa.“

Ein paar Tage später erzählte mir ein Freund, ein in Quito lebender Beamter der ecuadorianischen Regierung eine Geschichte:

„In letzter Zeit kommen noch immer viele Europäer nach Ecuador und in andere lateinamerikanische Länder und suchen nach Arbeit, versuchen einzuwandern. Ihre Volkswirtschaften sind am Zusammenbrechen, aber sie sind überhaupt nicht bescheiden, wenn sie hierherkommen, sondern voll Arroganz. Letzthin kam ein Spanier zu mir und bewarb sich um eine Stelle. Ich fragte ihn nach seinem Lebenslauf. Er schaute mich total empört an und schrie: ‚Aber ich bin ein Spanier!‘ ‚Ja und?‘ antwortete ich. ‚Diese Zeiten sind vorbei, Genosse, die Tage, wo es einfach genügte ein europäischer Mann zu sein, um sich überall in Lateinamerika eine Stelle zu ergattern!‘“

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Die nichtwestliche Welt kann es sich ganz einfach nicht leisten, einen jährlichen Zustrom von Millionen von westlichen Immigranten zu tolerieren! Zuerst wird sie vom Westen angegriffen und dann ausgeraubt, und am Ende wird von ihr erwartet, ungeheure Horden von rücksichtslosen, egozentrischen Migranten mit einem Verhalten wie Heuschreckenschwärme zu tolerieren, die versuchen, das Wenige, das die westlichen Konzerne und Regierungen übriggelassen haben, zu verschlingen.

Es sollten gegenseitige Visumsregelungen getroffen werden. Es sollten gesetzliche Rahmen eingeführt werden, um die Korruption und die Spekulation mit Grundstücken und Liegenschaften zu verhindern. Eventuelle westliche Immigranten sollten gezwungen werden zu beweisen, dass ihre Anwesenheit für das Land, in dem sie sich niederlassen wollen von Vorteil ist, dass ihre Fähigkeiten wirklich gebraucht werden; genau wie von allen afrikanischen und asiatischen Immigranten verlangt wird, dies zu beweisen, wenn sie sich in Europa, Nordamerika oder Australien ansiedeln wollen.

Und nochmals: Lassen Sie uns nicht vergessen, dass es sehr viel mehr westliche Immigranten gibt, die sich im Ausland niederlassen wollen, als dass es Leute aus armen Ländern gibt, die die Residenz im Westen beantragen.

Einwanderungskrise? Ja natürlich! Aber nicht wirklich „Krisen“ für den Westen!

Jene, die dies nicht erkennen, sollten die Zahlen überprüfen!

Natürlich verstehen viele von uns, wie deprimiert viele Abendländer wirklich sind; wie unangenehm, grau und verwirrend ihr Leben in Europa und Nordamerika ist. Wir verstehen wirklich, wie sehr sie in einen wärmeren Teil (hinsichtlich des Wetters und hinsichtlich der menschlichen Beziehungen) der Welt umziehen möchten. Und wenn sie demütig zugeben würden, was sie fühlen, anstatt Arroganz und Überlegenheit auszudrücken… wenn dieselben Regeln für jedermann gelten würden… wenn sie dieselben sein würden für jene, die nach Europa, in die USA, nach Asien, Afrika oder Lateinamerika auswandern wollen… dann bin ich sicher, dass zumindest einige Leute gewillt wären, ihre Sympathie zu zeigen und es in Betracht zögen, zumindest einige der am meisten verzweifelten westlichen Migranten zu akzeptieren.

Aber es kann keine Sympathie geben, wenn es keine Gerechtigkeit gibt. Während die Abendländer auswandern dürfen, wohin sie wollen, setzt Europa nun sein Militär ein, um diese ausgeraubten und gefolterten Opfer des Imperiums* einzuschüchtern, zu erniedrigen und zu stoppen!

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Andre Vltchek ist Philosoph, Romanautor, Filmemacher und Enthüllungsjournalist. In Dutzenden von Ländern berichtete er über Kriege und Konflikte. Seine jüngsten Bücher sind: „Exposing Lies Of The Empire“ (Aufdeckung der Lügen des Imperiums) und „Fighting Against Western Imperialism“ (Kampf gegen den westlichen Imperialismus). Diskussion mit Noam Chomsky: „Über den westlichen Terrorismus“. „Point of No Return“ (Umkehrgrenzpunkt) ist sein von der Kritik gefeierter politischer Roman. „Oceania“ – ein Buch über den westlichen Imperialismus im Südpazifik. Ein provokatives Buch über Indonesien ist: „Indonesia – The Archipelago of Fear“ (Indonesien – der Archipel der Angst). Andre macht Filme für teleSUR und PressTV. Nachdem er viele Jahre in Lateinamerika und Ozeanien gelebt hat, wohnt und arbeitet Vltchek heute in Ostasien und im Nahen Osten. Er kann über seine Webseite oder sein Twitter erreicht werden.

http://www.informationclearinghouse.info/article43097.htm