WILLIAM TELL วิลเลี่ยม เทล Вильгельм Телль |
Der Franzose Eric Becker hat in der Elfenbeinküste 700.000 Plastikflaschen aufgesammelt und daraus eine schwimmende Ausflugsinsel gebaut.
Eins ist klar: Öl bestimmt unser Leben. Ohne Öl läuft in unserer Gesellschaft nichts, aber auch gar nichts. Wir fahren unsere Autos damit, heizen unsere Häuser, produzieren daraus Plastik und eine Menge anderer nützlicher Dinge. Und es ist teuer – und endlich. Deshalb müssen wir sparsam damit umgehen, das weiss jedes Kind. Denn es geht rapide zur Neige, richtig?
Nun, nicht unbedingt! Die Theorie über die Entstehung von Öl, die uns in der Schule und der Universität vermittelt wird, scheint höchstens die halbe Wahrheit zu sein. Die offizielle Theorie lautet folgendermassen: Erdöl ist das Abbauprodukt von toten Pflanzen und Tieren (Fossilien). Tote Kleinlebewesen wie Plankton und Fische sanken auf den Meeresgrund, wurden von einer Schlammschicht eingeschlossen und von anderen Erdschichten überlagert. Auf diese toten Lebewesen wirkten hoher Druck und hohe Temperaturen, sodass aus ihnen über lange Zeiträume hinweg Erdöl entstand.
Diese Theorie hat allerdings einen Haken: Sie ist noch nie durch Experimente bestätigt worden! Es gibt keine experimentelle Versuchsanordnung, in der Öl aus Plankton, Fischen, Blumen oder anderen organischen Substanzen hergestellt werden kann! Wer sich intensiv mit der heutzutage gängigen Erklärung der Entstehung von Öl durch die Verwesung von Fossilien auseinandersetzt, der wird feststellen, dass diese Theorie schon über 250 Jahre alt ist. 1757 behauptete der russische Geowissenschaftler Mikhailo Lomonossov als Erster, dass Erdöl ein «fossiler Treibstoff» sei. Obwohl Lomonossovs Annahme auf den dürftigen wissenschaftlichen Kenntnissen seiner Zeit basierte und bis heute nicht bewiesen werden konnte, hält die Wissenschaftswelt dogmatisch an der Fossilien-Theorie fest.
Da Erdöl durch tote Organismen entstanden sei, folgert die Wissenschaft, müsse es in der Zukunft zwangsweise zur Neige gehen. Denn die Umwandlung von Biomasse zu Erdöl nimmt laut der offiziellen Theorie Millionen von Jahre in Anspruch. Sobald das Erdöl einmal zu Ende gefördert sei, würde es wieder Millionen Jahre dauern, bis sich die toten Lebewesen auf dem Meeresgrund erneut in Erdöl verwandeln. Damit sei es nur eine Frage der Zeit, bis das Erdöl auf jedem denkbaren Fleck der Erde verschwunden sei. Lediglich der Zeitpunkt des Erdöl-Endes sei schwer festzustellen.
Dass es bei diesen Behauptungen nicht mit rechten Dingen zugeht, zeigen u.a. folgende Fakten:
Eine alternative Erklärung für die Entstehung von Erdöl liefern Wissenschaftler, die trotz ihrer mustergültigen Forschungen in der modernen Wissenschaft kaum Beachtung finden. Experten aus verschiedensten Regionen der Welt kommen zu vollkommen anderen Ergebnissen als die Vertreter der Fossilien-Theorie. Ihre Erklärung der Herkunft von Erdöl nennen Sie «abiotische Öltheorie». Sie sagen, Erdöl entstehe in der Tiefe des «Erdmantels». Der Erdmantel beginnt ab einer Tiefe von 70 km. Es ist unmöglich in solchen Tiefen zu bohren, da der starke Druck und die hohe Temperatur für die heutige Technik ein nicht überwindbares Hindernis darstellen. Laut der Forscher herrschen im Erdmantel die richtigen Bedingungen für die Entstehung von Erdöl. Unter dem hohen Druck und der hohen Temperatur im Erdmantel werde Gestein in einem chemischen Prozess in Öl umgewandelt. Da das Erdöl leichter sei als die aufgelagerten Gesteinsschichten, steige es nach oben und werde erst wieder von undurchlässigen Gesteinsschichten gebremst. Öl werde deshalb vor allem dort gefunden, wo die Gesteinsgeschichten durchlässig sind und es nicht aufhalten, d.h. an Plattengrenzen, an denen sich Erdspalten befinden, durch die das Öl in die «Erdkruste» aufsteigen könne. Die Erdkruste ist die oberste Schicht der Erde, quasi deren Schale oder Haut. Erst wenn Erdöl in der Erdkruste weit genug nach oben gestiegen sei, sei es möglich, danach zu bohren und es zu fördern. Wenn es möglich wäre, mehr als 70 km in den Erdmantel zu graben, würde man höchstwahrscheinlich überall Öl finden. Die Erdkruste schwimmt laut abiotischer Öltheorie auf einer riesigen Menge an Erdöl. Die Experten sagen, das Öl müsse nur seinen Weg an die Oberfläche finden und das tue es in erster Linie dort, wo Erdplatten zusammenstossen. Das Resultat nennen die Forscher «abiotisches Öl», weil es nicht aus verwesten biologischen Lebensformen entstanden sei, sondern durch einen chemischen Prozess im Inneren.
Die Vertreter der «abiotischen Öltheorie» können ihre Thesen im Gegensatz zu den Anhängern der fossilen Theorie belegen: In Labors wurden Bedingungen hergestellt, wie sie tief unter der Erde herrschen. Dabei konnten Kohlenwasserstoffe wie Methan, Ethan und Propan produziert werden. Auch Erdöl besteht aus Kohlenwasserstoffen, womit diese Experimente beweisen, dass sich Kohlenwasserstoffe innerhalb der Erde im Verlauf simpler chemischer Reaktionen bilden können – und nicht bei der Verwesung abgestorbener Organismen, wie heute allgemein angenommen wird.
Wäre Erdöl nicht das Abbauprodukt von toten Organismen und würde durch chemische Prozesse im Erdinneren entstehen, dann wäre es wohl in nahezu unbegrenzter Menge vorhanden. Dass eine solche Erkenntnis weltverändernde Konsequenzen haben würde, versteht sich von selbst. Würde sich die abiotische Öltheorie bewahrheiten und sich herumsprechen, wäre die Panikmache vor einem «Peak-Oil» oder einer Energiekrise beendet und der Ölpreis würde in den Keller fallen. Diese voraussichtlichen Konsequenzen legen mögliche Schlussfolgerungen darüber nahe, wer ein Interesse an der Verheimlichung der «abiotischen Öltheorie» haben könnte. Wer ausser der Ölindustrie selbst könnte ein grösseres Interesse daran haben, einen fallenden Ölpreis zu vermeiden? Durch die Theorie des fossilen Treibstoffs lässt sich eine Verknappung des Öls und eine Erhöhung der Preise rechtfertigen. Höhere Preise bedeuten natürlich höheren Gewinn für die Ölfirmen. So würde sich erklären, warum man seit Jahrzehnten verbissen an einer wissenschaftlichen «Theorie» festhält, die bei genauerer Betrachtung wenig mehr als eine Hypothese zu sein scheint und von den vorhandenen faktischen Daten nicht erklärt werden kann. Nur durch das künstliche Konstrukt der Endlichkeit fossiler Treibstoffe kann die Ölindustrie ihre exorbitanten Gewinne erwirtschaften.
Als neulich die Altmeister der Umweltbewegung, Dennis Meadows und Vandana Shiva, in Hamburg beim “Lesen ohne Atomstrom” mit dem Thema rüber kamen, konnte man es ja vielleicht noch vernachlässigen. Jetzt aber lädt Papst Franziskus zu einer eintägigen Klimakonferenz in den Vatikan, und er will es dort noch einmal betonen: Ein wichtiger Grund für die neuerliche Flüchtlingswelle aus Afrika sei der Klimawandel. Es ist anzunehmen: Wie in Hamburg so wird auch in Rom jede weitere Konkretisierung dieses Zusammenhangs ausbleiben, sie wäre schlicht nicht leistbar.
Aber es reicht ja schon, wenn der Papst Kraft seines Amtes mit einem solchen Argument die Schuld des Westens daran, dass in Afrika niemand mehr leben kann, in den abendlichen Fernsehnachrichten aufbaut. Es ist eben alles eine Glaubenssache, und im Vatikan und in der Klimafrage scheint da alles erlaubt. Wahrscheinlich wird ihn niemand aus seiner Umgebung darauf hinweisen, dass er sich mit diesem Argument der reinen Beliebigkeit aussetzt, und die Kirche, wenn auch politisch korrekter, so doch nicht unbedingt glaubwürdiger macht.
Billiger gehts nimmer, Franziskus!....
....Die Frage drängt sich auf: Welches Land soll es denn bitteschön sein, in dem der Klimawandel die Menschen zu der Entscheidung drängt, sich für viele tausend Dollar in die Hände krimineller Schlepperbanden zu begeben, die sie unter hoher Lebensgefahr aufs Mittelmeer locken? Syrien? Afghanistan? Sudan? Was ist dort los? Wie hat sich dort das Klima verändert? Ein bisschen mehr als trockener, feuchter, wärmer (wenn es denn so konkret überhaupt werden wird) sollte da schon zu hören sein, wenn eine solch gewichtige Äußerung in den Raum gestellt wird: Der Klimawandel sei eine wichtige Ursache für die derzeitige Flüchtlingsbewegung, wie es der Vatikan schon mal vorab den Agenturen diktierte. Zieht denn die Argumentation mit der Kolonialzeit, die vor einem halben Jahrhundert oder noch früher endete, nicht mehr, um unsere Schuld am Geschehen in Afrika und seinen failed states zu begründen, um jetzt mit wohlfeilen, haltlosen Begründungszusammenhängen wie dem Klimawandel aufzuwarten?
....Kann natürlich sein, dass man es im Vatikan genauso hält wie anderswo, dass nämlich der Präsens eingesetzt wird, wenn eigentlich der Futur gemeint ist. So nach der Devise: “Klimawandel treibt die Scheidungsrate hoch”. So einen – oder so einen ähnlichen – Unfug lesen wir es ja bisweilen in einer Überschrift, und im Text selbst lesen wir dann, dass es sich um eine Annahme für das Jahr 2050 oder 2080 handelt. Eine Computermodell habe das so ergeben. Ja dann…
Siehe auch Ulli Kulkes Blog Donner und Doria
Von: Klaus Ragaller, SATW
Dänemark, Spanien und Portugal gelten als Pioniere der erneuerbaren Energie. Sie speisen heute weit mehr Sonnen- und Windenergie in ihre Stromnetze ein als jemals erwartet und zeigen so, dass eine Energiewende unabhängig von der geografischen Lage möglich ist. Europa hat künftig die Chance, seine Vorreiterrolle weiter auszubauen.
Bild: Coloures-pic / Fotolia.com
Warum kooperiert ein risikofreudiger Silicon-Valley-Unternehmer wie Elon Musk, Chef des Elektromobil- und Batterieherstellers Tesla, mit der kaum bekannten deutschen Ökostromfirma Lichtblick? [1] Kurz gesagt: Es sind gute Geschäftsaussichten in den «neuen» Energiemärkten des alten Kontinents. Auch der amerikanische Prestige-Verband für Elektrotechnik IEEE (Institute of Electrical and Electronics Engineers) blickt durchaus bewundernd nach Europa: «Lessons Learned along Europe's Road to Renewables» heisst ein unlängst auf IEEE Spectrum erschienener Bericht [2]. Dieser beleuchtet den raschen Wechsel auf Erneuerbare in einigen europäischen Ländern. Die Spitzenreiter sind Portugal, Dänemark und Spanien mit 63, 60 und 40 Prozent Anteil erneuerbarer Energie an der produzierten Strommenge 2014, gefolgt von Deutschland mit einem Anteil von knapp 30 Prozent. Die beiden Beispiele sind für mich zwei von vielen Hinweisen, dass Europa bei den Stromnetzen für erneuerbare Energie eine führende Stellung entwickelt.
Die Motive für den Umstieg auf Erneuerbare waren in den genannten Ländern ganz verschieden – wie auch die politischen Rahmenbedingungen. Ihnen gemeinsam war jedoch ein fehlender Masterplan der Netzbetreiber. Mehr noch: Diese bezweifelten anfangs sogar, dass hohe Anteile fluktuierender Energie im Netz machbar wären. In Dänemark sahen die Netzbetreiber eine momentane Leistung von 500 MW als Kapazitätsgrenze, inzwischen sind es fünfmal mehr. In Spanien nannte man 12 Prozent des Landesbedarfs als Leistungs-Grenze, heute sind 60 Prozent realisiert. Versuch, Mut zum Irrtum und gezielte Korrektur sind die Mittel, die zu diesen schnellen und überraschend positiven Ergebnissen führten. Für ein so ausserordentlich komplexes System wie das europäische Stromnetz ist das wahrscheinlich die einzig zielführende Methode. Schliesslich entstand so auch das herkömmliche Netz.
Doch Dänemark, Spanien und Portugal sind mit ihrem Engagement für erneuerbare Energien nicht allein. Im globalen Vergleich befinden sich einige europäische Länder weit oben auf der Rangliste: Deutschland, Italien, Belgien, Griechenland und Tschechien belegen 2014 bei der Photovoltaik-Produktion pro Kopf die ersten Plätze. Bei der Windenergie sind es Dänemark, Schweden, Spanien, Portugal und Irland. [3]
Diese Pionierleistungen unter realen technischen und kommerziellen Bedingungen sind eine Art «Grosslabor» für die Energietechnik, in dem sich neue Ansätze auf Herz und Nieren prüfen lassen. Tatsächlich haben die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Europa deutlich zugenommen: Einschlägige Erfindungen rangieren in der Europäischen Patentstatistik 2014 gleich nach der Medizin an zweiter Stelle und noch vor der Informationstechnologie [4]. Und mit acht Prozent pro Jahr wachsen sie am schnellsten. Der Bericht «Innovation durch Forschung / Erneuerbare Energien und Energieeffizienz» des deutschen Wirtschaftsministeriums [5] zeigt die enorme Bandbreite dieser Forschungsaktivitäten, die nicht von einer wissenschaftlichen Disziplin, sondern von praktischen Bedürfnissen getrieben werden. Die Palette reicht von Produktions- über Speicher-Technologien und Leitungstechnik bis hin zu neuen Konzepten im Netzbetrieb. Dazu laufen etliche Pilotprojekte.
Die eingangs erwähnte Firma Lichtblick zum Beispiel betreibt eine als «Schwarm-Dirigent» bezeichnete IT-Plattform, die lokale Stromerzeuger und Speicher vernetzt und sie an die Energiemärkte anbindet. Die neue Partnerin Tesla bringt nun ihre Akkus ins Spiel, die es Privaten und Firmen erlauben sollen, überschüssigen Solar- oder Windstrom zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Die beiden Firmen wollen so hunderttausende kleine Stromerzeuger und Speicher zu einem virtuellen Kraftwerk verbinden, das Schwankungen im Stromnetz ausgleichen kann.
Solarkraftwerk bei Sevilla, Spanien. (Bild: iStock.com / lubri)
Die Erfahrungen in Dänemark, Spanien und Portugal zeigen, dass die Zuverlässigkeit der Netze mit höherem Anteil erneuerbarer Energie zugenommen hat. Auch wirtschaftlich deutet vieles auf einen Erfolg hin. Analysen der Wirtschaftsprüferin PwC [6] zeigen, dass sich die Pionierländer gesamtwirtschaftlich besser entwickeln als vergleichbare Länder ohne Investitionen in Erneuerbare. Zwar gibt es immer noch Zweifler, die auftretende Probleme nicht als Teil der Entwicklungsmethode und deshalb als Chance sehen. Die involvierten Experten halten jedoch 100 Prozent Erneuerbare bereits mit der heute vorhandenen Technologie für realisierbar (wie entsprechende Studien in verschiedenen Ländern zeigen, zum Beispiel für Deutschland [7]) – und zwar weitgehend unabhängig von der geographischen Lage. Das ist eine grosse Chance für Europa, eine führende Rolle bei dieser weitgehend alternativlosen Zukunftstechnik einzunehmen. Wir sollten sie wahrnehmen!
[1] Spiegel: Artikel
[2] IEEE Spectrum: Bericht
[3] Ren21: Report
[4] Europäisches Patentamt: Website
[5] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie: Bericht
[6] PwC: Studie
[7] Fraunhofer: Studie
Schweiz. Akademie der Techn. Wissenschaften SATW, ehemaliger Direktor bei ABB
Hollywood“ kann als Synonym für eine Mythenschmiede und Sinngebungszentrale für die globalisierte Welt bezeichnet werden. Hier werden Horrorvisionen verfilmt und alle möglichen Katastrophenszenarien durchgespielt, bis hin zu potentiellen Science-Fiction-Weltuntergängen. „Hollywood“ ist eine gigantische Film- und Unterhaltungsindustrie, die weiß, wie man Mythen macht und vermarktet sowie Meinungen bildet. Was wäre die Menschheitsgeschichte ohne Mythen? Ohne einen Himmel voller Götter, ohne Helden und ihre Taten, ohne Liebe und Leid, ohne Intrigen und Hass, ohne Rivalitäten und Glaubenskämpfe wäre die Weltgeschichte wie die Suppe ohne Salz, fade!
Neugier ist eine menschliche Triebfeder und Mythen machen neugierig, dienen aber auch der Manipulation und Propaganda, erzeugen Reize und Stimmungen, haben Einfluss auf den Zeitgeist wie das Zeitklima. Es war Johann Gottfried von Herder (1744-1803), der den Begriff „Zeitgeist“ prägte für ein sonderbares Phänomen, dessen Entstehen und Vergehen bis heute nicht exakt zu erklären ist. Der „Zeitgeist“ verhält sich wie der Wind. Wie die vom Wind herantransportierte Luftmasse die Lufttemperatur mitbestimmt, so beeinflusst der Zeitgeist vorübergehend immer auch das „Zeitklima“. Eine solche Wirkung üben auch die Hollywoodfilme aus. Große Hollywoodstars und gar „Oskar-Preisträger“ sind daher gute Objekte, die sich für das politische Klima instrumentieren lassen. Dies machte nun UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, der den Hollywoodstar Leonardo DiCaprio (39) zum Friedenbotschafter der Vereinten Nationen ernannte. DiCaprio bedankte sich artig mit der Aussage, dass der „Kampf gegen den Klimawandel eine der wichtigsten Angelegenheiten sei, die wir als internationale Gemeinschaft angehen müssen“.
Dies ist zwar nichts als eine verbale Floskel ohne Inhalt, aber die geheime Massensuggestion wie die Wirkung auf den Zeitgeist ist nicht zu unterschätzen. Dies waren auch nicht Filme wie „Das Arche Noah Prinzip“ (1984) von Roland Emmerich oder ganz besonders sein Film „The Day After Tommorow“ (2004), der ganz klar politische Ziele verfolgte und die „Klimakatastrophenstimmung“ mitsamt entsprechender Ängste anheizen sollte. Noch offensichtlicher war das bei dem Film „Die unbequeme Wahrheit“ (2006) des ehemaligen US-Vizepräsidenten Al Gore, der mehrere „Oskars“ erhielt. Er wird trotz erheblicher Fehler und Schwächen sogar für Unterrichtszwecke zur Indoktrination von Schulkindern eingesetzt. In Großbritannien wurde dies vom Obersten Gericht untersagt, außer es werden vorher den Schülern die Fehler deutlich gemacht.
Pünktlich zum Klimagipfel des UN-Generalsekretärs in New York präsentierte am 17. September 2014 das PIK unter der Schlagzeile „Klimaschutz als Weltbürgerbewegung“ ein neues Sondergutachten des WBGU, des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung zu globalen Umweltfragen. Die Presseerklärung beginnt mit dem Satz: „Die Klimapolitik tritt auf der Stelle, der Klimawandel schreitet ungebremst voran“. Was soll diese billige populistische Phrase, dass der Klimawandel ungebremst voranschreitet? „Klimawandel“ heißt wörtlich übersetzt „Neigungswandel“. Seit dem aus der „Schöpfungsgeschichte“ zumindest jedem Christen bekannten Befehl, „Es werde Licht“ und der Trennung von Tag und Nacht rotiert ununterbrochen die „Erdkugel“ um die eigene Achse, so dass sich ständig der Neigungswinkel der Sonnenstrahlen in Bezug auf die Erdoberfläche ändert. Die Rotationsgeschwindigkeit am Äquator beträgt etwa 1.666 km/h. Mit fast eineinhalbfacher Schallgeschwindigkeit rast die Grenze zwischen Tag und Nacht bei zur Sonne schräg stehender Erdachse um den Globus. Insofern stimmt die Aussage, dass der „Klimawandel ungebremst voranschreitet“, aber die psychische Wirkung auf die Menschen ist eine völlig andere. Niemand kann die Drehung der Erde anhalten oder das Licht der Sonne ausknipsen! Jedenfalls scheint man im PIK mit allen Tricks der Dialektik zu arbeiten und sich der manipulativen Wirkung von Worten bewusst zu sein.
Der WBGU empfiehlt darin eine „Doppelstrategie“ für die internationale Klimapolitik: „Zum einen soll das geplante Pariser Abkommen den weltweiten Ausstieg aus den fossilen CO2-Emissionen festschreiben und somit als Wegweiser dienen. Zum anderen sollten zivilgesellschaftliche Initiativen gefördert werden, durch die sich Akteure Verantwortung aneignen und eigenständig Beiträge zu einer klimaverträglichen Lebens- und Wirtschaftsweise leisten.“ Da der WBGU ja seit vielen Jahren die „Große Transformation“ fordert, ist dies als ein Aufruf an die Vereinten Nationen zu werten, weltweit revolutionäre Zellen zu etablieren und zu fördern, um die Menschheit zum Schutz von Etwas zu zwingen, was nur imaginärer Einbildung entspringt.
Das „Klima“ als Synonym für das „mittlere Wettergeschehen“ an einem Ort über eine bestimmte vergangene 30jährige Periode, ist nach Immanuel Kant (1724-1804) ein „Ding an sich“, ein Abstraktum, das keine Existenz besitzt. Wetter kann man nicht rückwirkend schützen, also auch nicht den Mittelwert von Wetter, also das „Klima“. Klimaschutz ist und bleibt Unsinn und dieser potenziert sich noch bei dem Vorhaben „Schutz des Globalklimas“ und dem Halt des Klimawandels! Welch eine Arroganz müssen die „Klimaexperten“ mitsamt den „Klimapolitikern“ besitzen, dass sie glauben, dass sie auf Dauer die Menschheit in dem Irrglauben an den Klimaschutz gefangen halten zu können. In dem Gutachten heißt es, dass jeder Bürger „die Null schaffen“ muss, wenn „die Welt als Ganzes klimaneutral werden soll“. Daher die Aussage: „Gesellschaftliche Akteure werden immer wichtiger, um einen ambitionierten Klimaschutz sicherzustellen“.
Warum läuten hier nicht sogleich bei allen freiheitsliebenden, mit Verstand ausgestatteten und mit Vernunft begabten Menschen die Alarmglocken angesichts dieser Bedrohungslage? Muss hinter jedem Erdenbürger ein Blockwart, Denunziant, Revolutionär oder Spitzel stehen, um zu überwachen, dass er sich politisch korrekt verhält und „die Null schafft“? Dies geht nur, wenn alle sieben Milliarden Menschen die Luft anhalten und mit dem Atmen auch die Nahrungsverbrennung im Körper einstellen. Dies gilt nicht für die „Akteure“, die die Bürger zu allem Leid noch über ihre eigene Arbeit, über Steuergelder finanzieren müssen.
Doch das Misstrauen des WBGU geht noch weiter. Es richtet sich praktisch gegen alle Staaten: Diese seien in einer „konventionellen vertikalen Verantwortungsarchitektur“ erstarrt und vernachlässigten die „wahren“ Bedürfnisse der vertretenen Gemeinschaften. Die Begriffe „Volk und Nation“ werden tunlichst vermieden! Der WBGU legt damit die Axt an die Glaubwürdigkeit aller freiheitlichen, rechtstaatlichen wie demokratischen Regierungen sowie der Gewaltenteilung und Gewaltenkontrolle, indem er nicht gewählten und damit nicht legitimierten „Bürgerbewegungen über die Ländergrenzen hinweg“ als „Sachwalter des Klimaschutzes“ installieren und sie mit „Klagerecht“ ausstatten will. Dies ist weitaus schlimmer als eine „Basisdemokratie“. Das ist eine Diktatur von Gesinnungstätern und selbsternannten Weltverbesserern, wenn auch beschönigend und verharmlosend gesagt wird, dass man nur den „realen Mangel an globaler Gestaltungsmacht“ beseitigen wolle. Beschwichtigend wird gesagt: „Zukunftsvorsorge wird so zum Projekt der ganzen Weltgesellschaft.“ Es ist aber nichts schlimmer als eine wie auch immer geartete Diktatur von „Gutmenschen“, die mit inquisitorischen Machtmitteln ausgestattet ist.
Am 17. September 2014 berichtete der Newsticker Nord „Nordkirche will bis 2050 klimaneutral werden“. Danach sollen bei einer Synode in Lübeck-Travemünde die Synodalen ein „Klimaschutz-Kirchengesetz“ verabschieden mit dem Ziel, durch Reduktion der CO2-Emissionen bis 2050 „klimaneutral“ zu werden. Mit besserer Dämmung von Kirchengebäuden, sparsameren Heizungen und Ökostrom, soll das Wetter in seine Schranken gewiesen und damit das Klima geschützt werden. Aber mit Glauben mag man zwar „Berge versetzen“, aber nicht das Wetter verändern und Sturmfluten abwenden.
Im Vorfeld des Klimagipfels beim UN-Generalsekretär in New York haben gemäß „Klimaretter.info“ vom 16. September 2014 „160 preisgekrönte Umweltschützer aus 46 Staaten“ einen eindringlichen Appell zum Klimaschutz veröffentlicht. Darin wird zum x-ten Mal stereotyp vor den „dramatischen Folgen einer weiteren Erderwärmung“ gewarnt, obgleich diese seit 17 Jahren eine „Klimapause“ eingelegt hat. Sie warnen weiter davor, „dass wir uns nicht mehr ernähren können, uns das Trinkwasser ausgeht, die Gefahr von Kriegen wächst, und der Klimawandel aufgrund der globalen Überhitzung zum Zusammenbruch unserer Zivilisation führt“. Einer der 160 Preisträger ist der Biologe Ernst Ulrich von Weizsäcker, der das Wuppertal Institut für Klima-Umwelt-Energie leitete. Dieses hatte 1996 die vom BUND sowie dem bischöflichen Hilfswerk MISEREOR finanzierte Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ erstellt. Der Schwerpunkt der Ökostromerzeugung lag auf den „regenerativen“ Energien Sonne und Wind. Durch deren intensivere Nutzung soll das Wetter motiviert werden, zur Deckung des Strombedarfs den Wind mehr blasen und die Sonne öfter scheinen zu lassen, am besten nachts.
Doch nun zu Richard Tol, der uns Deutsche in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ vom 17. August 2014 zur „Witzfigur“ erklärte. Er wird beschrieben als Klimaforscher, hochdekorierter holländischer Ökonom und Kritiker eines „Klima-Alarmismus“. Wer das irrsinnige Interview liest, weiß wer die Witzfigur ist: Richard Tol! Er zieht über den „Öko-Aktivismus als Ersatzreligion“ her, entpuppt sich aber als deren treuester und gläubigster Jünger. Er ist Paradebeispiel und Beweis dafür, dass „die Debatte um den Klimawandel weltweit sehr emotional geführt“ wird, also mit wenig Verstand und ohne Vernunft. Er bezeichnet AL Gore als „Klimawandelprediger“ und spricht im selben Atemzug von den „Predigern vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung“. Das 2-Grad-Ziel stuft er ein als „Phantasie von Politikern“. Es gebe zwei Länder, die weltweit die „schlechteste Energiepolitik“ machen: „England und Deutschland“. Deutschland gebe „ein außergewöhnliches Beispiel dafür, wie man Klimapolitik nicht macht“. Diese Negativurteile kann nur einer fällen, der selbst von Nichts keine Ahnung hat und „leeres Stroh“ drischt.
Medien bringen Information, suchen aber die Sensation, denn Sensationen ziehen Leser an und fördern den Verkauf nach dem Motto „schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten“! Karl Theodor Jaspers (1883-1969) befand: „Unser Zeitalter ist das der Simplifikationen“. Dies gilt insbesondere für die Medien, die gerne alles Komplexe aufs Simple zu reduzieren trachten und wie die Soziologen stets auf der Suche nach dem „komplexreduzierenden Punkt“ sind. Das Modell „Soziologie“ lässt sich auf die „Klimatologie“ übertragen. Während die Soziologie das Individuum der „Masse“ opfert, reduziert die Klimatologie das komplexe Wettergeschehen auf eine „Mitteltemperatur“. Als ob eine irgendwie errechnete „Globaltemperatur“ je Ausdruck eines „Globalklimas“ sein könnte. Dies ist eine absolut unzulässige Simplifikation!
Von der Publizistin Marion Gräfin Dönhoff (1909-2002) stammt ein anderer kluger Satz: „Nicht die Tatsachen sind entscheidend, sondern die Vorstellungen, die wir von den Tatsachen haben“. Welche Vorstellungen wir haben sollen, das bestimmen „Klimaexperten“ wie „Klimapolitiker“. Die Medien verbreiten herrschende Meinungen und geben diesen publizistischen Flankenschutz, selbst gegen substanzielle Kritik. In diesem Zusammenhang wird häufig Wladimir I. Lenin (1870-1924) zitiert, der Journalisten als „nützliche Idioten“ bezeichnet haben soll. Im Allgemeinen wird solch ein Mensch bezeichnet, der mit gutem Willen und auch lauterer Gesinnung in einer Art ideologischer Hörigkeit „besinnungslos fremden Interessen“ dient.
Lenin bezeichnete als besonders nützlich die deutschen Intellektuellen der Weimarer Republik, welche die „Oktoberrevolution“ über den „grünen Klee“ lobten und vom Kommunismus als kommendem „Paradies auf Erden“ schwärmten. Es muss also eine geistige Affinität vorhanden sein, die jede Kritikfähigkeit ausschaltet. Nur dann ist der Ausdruck „nützlicher Idiot“ gerechtfertigt. Da ein Großteil der Journalisten ideologisch „rot“ und „grün“ wie dem Glauben an die „Machbarkeit der Welt“ anhängt, verbreiten sie unkritisch alles, was von den „Klimaexperten“ ausgebrütet und an Hypothesen spekulativ in die Welt hinausposaunt wird. Wer die Welt ohnehin verbessern will, ist halt mehr gläubiger Idealist denn kritischer Realist und damit im Sinne des „Zeitgeistes“ ein nützlicher Dilettant.
Oppenheim, den 20. September 2014 Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne