In Zukunft wird in digitalen Fotos nicht nur die Entstehungszeit, sondern auch der Entstehungsort hinterlegt sein. Dank externen GPS-Trackern ist das heute schon möglich. - Keine Hexerei, wir haben es ausprobiert.
Im laufenden Jahr dürften weltweit 111 Millionen Digitalkameras verkauft werden. Kamerahandys nicht eingerechnet. Wieviele Fotos damit geschossen werden, vermag niemand mehr zu erfassen.
Bei den rauhen Mengen von Bildern, die viele von uns fast schon täglich produzieren, stellt sich für den Benutzer schnell einmal die Frage, wann und wo er welches Bild aufgenommen hatte. Immerhin ist die Antwort auf die Entstehungszeit in digitalen Fotos enthalten, da Digitalkameras und auch Handys jede Aufnahme automatisch mit einem Zeitstempel versehen.
In Zukunft werden digitale Fotos aber auch die Frage nach dem Entstehungsort beantworten können. Was man dazu braucht, ist ein sogenannter «GPS-Tracker». Der funktioniert wie das GPS im Auto und er merkt sich einfach alle paar Sekunden, wo man sich gerade befindet. Ein brauchbarer und günstiger GPS-Tracker ist «I-gotU», der kleiner als eine Streichholzschachtel und gerade mal 21 Gramm leicht ist. Während eines Ausflugs oder Spaziergangs schaltet man ihn einfach ein und befestigt ihn so an der Kleidung, dass er gut gegen den Himmel exponiert ist. Das ist nötig für den Empfang des GPS-Signals, und darum funktioniert das Ganze auch nur im Freien.
Nach dem fröhlichen Fotografieren lädt man zuhause zuerst die GPS-Daten und dann die Fotos auf den PC. Die mitgelieferte Software kombiniert nun die Zeitstempel der Bilder mit den geografischen Angaben und liefert eine Karte, auf der man nicht nur sieht, welche Route man gegangen ist, sondern auch, wo man fotografiert hat. Ein Mausklick auf einen der Punkte zeigt das entsprechende Foto an. Das ganze stimmt erstaunlich genau (etwa auf 5 bis 10 Meter). Die Karte ist ein Google-Map, die alle vertrauten Funktionen mitbringt (zoomen, zwischen Karte und Satellitenbild umschalten usw.). Wer möchte, kann seine Ausflugsrouten so samt Bildern auch ins Internet stellen.
I-gotU
Den «I-gotU» mit USB-Anschluss gibt es für rund 130 Franken. Auch wenn das Geotagging wirklich einfach funktioniert: Noch ist es eine Anwendung für Freaks. Doch bereits gibt es erste Kameras, die diese Funktion integriert haben, sogar Handys verfügen teilweise schon über die entsprechende Funktion. In absehbarer Zeit dürften also alle unsere Fotos «wissen», wann und wo sie geschossen wurden.