WILLIAM TELL วิลเลี่ยม เทล Вильгельм Телль |
Manchmal sind es ganz unscheinbare Nachrichten, die einen großen Schatten vorauswerfen. Vor 10 Jahren war dies eine kurze Notiz unter dem Titel „eBay verkauft Skype“ auf den Wirtschaftsseiten im „Markt + Trends“-Teil der iX 10/2009.
Zum 1. September 2009 hatte das US-amerikanische Onlineauktionshaus eBay die Mehrheit an seiner Tochterfirma Skype verkauft: Für 1,9 Milliarden Dollar gingen 65 Prozent der Skype-Anteile an die Investorengesellschaft Silver Lake, in der das „Netscape-Urgestein“ Marc Andreessen die Fäden zog.
Der Verkauf der Mehrheitsanteile beendete den Versuch von eBay, die Tochter an die Börse zu bringen. Damit war Skype, das eBay im Jahre 2005 für 3,1 Milliarden den Gründern abgekauft hatte, für das Unternehmen zum Verlustgeschäft geworden. eBay hatte keine Strategie entwickelt, den Anbieter von Internettelefonie und Telefonkonferenzen ins eigene Geschäft zu integrieren. Telefonisches Mitbieten bei einer Auktion, das blieb den klassischen Auktionshäusern vorbehalten, die mit Großgeboten ihr Geschäft betreiben.
Bei Silver Lake waren die Skype-Anteile nur geparkt, denn kurz darauf begann der Bieterwettbewerb von Google, Facebook und Microsoft. Die drei Konzerne hatten unterschiedliche Pläne, von der Integration ins Android-Universum bis zur Ausstattung von Windows und Office mit einem Skype for Business. 2011 machte Microsoft das Rennen und bezahlte 8,5 Milliarden Dollar für Skype – die bis dato größte Summe, die Microsoft für eine Firmenübernahme ausgegeben hatte. Mit dem Einkauf wurde Skype auf die Kommunikation von Unternehmen ausgerichtet und auf die Mission geschickt, Cisco-Telefoniekunden abzuwerben und für MS Office 365 zu werben. Das ging auf Kosten der privaten Skype-Anwender, die viel einfachere Funktionen brauchen als Vorzeige-Kunden wie General Electric mit 22000 Skype-Anschlüssen. Sie sind längst zu anderen Apps gewechselt.
In jedem Fall hatte Silver Lake und besonders Andreessen einen fetten Fang gemacht. Andreessen investierte 50 Millionen Dollar aus seiner eigenen Kasse und holte mit Anteilsangeboten die beiden Gründer Zennström und Friis, die von eBay ausgebootet worden waren, wieder ins Management von Skype zurück. Der Exodus der Skype- Nutzer während der eBay-Zeit wurde gestoppt. 2011 hatte man mit 600 Millionen Nutzern einen neuen Rekord erreicht und überlegte, Skype an die Börse zu bringen. Gegen diese verlockende Aussicht auf einen millionenschweren Börsengang musste Microsoft sein Bieterangebot von schließlich 8,5 Milliarden setzen: Der damals größte „boffo deal“ der Softwarebranche war perfekt.
Die Frage, welches Ergebnis bei "9 – 3 ÷ 1/3 + 1" rauskommt, bringt sogar die Suchmaschine zur Verzweiflung
Momentan treibt eine Mathematikaufgabe unzählige Nutzer in sozialen Medien in die Verzweiflung. Dafür sorgte eine japanische Untersuchung, die zeigte, dass nur jeder zweite Erwachsene in der Lage ist, die Aufgabe ordnungsgemäß zu lösen. Problem könnte der Doppelbruch sein, mit dem nur wenige umgehen können. Die Aufgabe, die "9 – 3 ÷ 1/3 + 1" lautet, zu googlen, bringt allerdings nichts: Selbst die Suchmaschinen scheitert an der formal korrekten Eingabe dieser Aufgabe.
Die Lösung: Der Doppelbruch sorgt dafür, dass sich die einzelnen Brüche "umdrehen". Aus 3 durch 1/3 wird also 3 mal 3/1, also neun. Dann ist die Aufgabe ganz leicht zu lösen, wie Business Insider festhält. Richtig ist also die "1" und nicht "9", wie viele Nutzer behaupten. Mathe- und Denkaufgaben gehen im Netz immer wieder viral. Im Februar war etwa ein einfaches Ratespiel zum Dauerbrenner mit über 165.000 Kommentaren avanciert.
Im vergangenen Jahren sorgten auch zwei Schulaufgaben aus Asien für Begeisterung, beispielsweise ein "Killer-Sudoku" aus Vietnam. Das sollten Drittklässler lösen können:
Auch nicht ohne: Folgende Ergänzung von Zahlenreihen, die sechs Jahre alte Volksschüler aus Hong Kong vervollständigen sollen:
Als eine der ersten Kopfschmerzen verursachenden Viralhits gilt übrigens folgendes Rätsel, das vor rund einem Jahr in den USA rasch verbreitet wurde: "Ich sah ein Shirt für 97 Dollar. Ich habe mir von meiner Mutter 50 Dollar, von meinem Vater eben so viel ausgeborgt. Ich habe das Shirt gekauft und drei Dollar Rückgeld erhalten. Ich habe meinen Eltern je einen Dollar gegeben und mir einen Dollar behalten. Jetzt schulde ich meiner Mutter 49 Dollar, meinem Vater auch. Aber 49+49+ der eine Dollar, den ich mir behielt, ergibt 99 Dollar. Wo ist also der eine Dollar hin!?" Viel Spaß beim Lösen.
Das US-amerikanische Militär hat über mehrere Jahre raubkopierte Logistik-Software genutzt. Die Urheber, das Unternehmen Apptricity, beschuldigen die US-Regierung wissentlich das Urheberrecht missachtet zu haben und reichten eine entsprechende Klage ein, nachdem durch Zufall entdeckt wurde, dass das US-Militär tausendfach unlizensierte Versionen der Software installiert hatte.
In den vergangenen Jahren hat sich die US-Regierung stets als eingeschworener Gegner von Raubkopien präsentiert. Joe Biden, Vize-Präsident der Vereinigten Staaten, beispielsweise nannte die Verwendung illegal erworbener Software "ganz einfach Diebstahl“. Doch während die US-Regierung die Anstrengungen im Kampf gegen Raubkopierer massiv verstärkte, war sie selbst in eine Multi-Millionen-Dollar Klagen wegen Verstoßes gegen das Urheberrecht verwickelt, wie nun durch die Gerichtsunterlagen bekannt geworden ist.
Die US-Armee lizensierte im Jahr 2004 die Logistik-Software von Apptricity, zum besseren Management von Truppen und Nachschub-Bewegungen. Der Vertrag gestattete es der US-Armee, die Software auf fünf Servern und 150 Endgeräten zu installieren, doch wie es den Anschein hat, hielt sich der Vertragspartner nicht an diese Vorgaben.
Während der Planung zu strategischen Kapazitäten im Jahr 2009 äußerte ein Vertreter der US-Armee allerdings, dass die Software von Apptricity auf mehreren Tausend Geräten installiert sei. Das Unternehmen reagierte geschockt über die vielfache Verwendung nicht-lizensierter Software und reichte eine entsprechende Klage beim US-Gericht für Bundesangelegenheiten (U.S. Court of Federal Claims) ein.
"Die Armee hat Apptricitys […] Software im gesamten Mittleren Osten und bei der Organisation weiterer Operationen verwendet", erklärt Apptricity. "Die Armee hat die Software ebenfalls verwendet, um Notfallmaßnahmen zu koordinieren, die Bemühungen nach dem Erdbeben in Haiti im Januar 2010 eingeschlossen."
Wie sich herausgestellt hat, installierte die US-Armee nicht-lizensierte Versionen der Logistik-Software auf 93 Servern und über 9.000 Endgeräten. Bei Lizenzgebühren in Höhe von 1,35 Millionen US-Dollar je Server und 5.000 US-Dollar je Endgerät, bezifferte Apptricity die nachzuzahlenden Lizenzgebühren mit 224 Millionen US-Dollar. In der eingereichten Klage wird die US-Regierung beschuldigt, wissentlich das Urheberrecht missachtet zu haben und den Verstoß aktiv vor dem Urheber versteckt gehalten zu haben. Anstatt die volle Summe vor Gericht einzufordern, gab sich Apptricity jedoch mit einem Vergleich zufrieden, der die US-Regierung zu einer Zahlung in Höhe von 50 Millionen US-Dollar verpflichtet. /nfr
Seit zwei Jahrzehnten ist das Problem bekannt, nun kommt endlich die Lösung. Ein neuer USB Anschluss unterscheidet nicht mehr zwischen oben und unten. Vorbei sind die Zeiten, in denen man prinzipiell versuchte den Stecker falsch herum in die Buchse zu stecken.
Das USB Implementers Forum (USB-IF) arbeitet derzeit an einem neuen Anschluss, der nicht mehr zwischen oben und unten unterscheidet und somit in beliebiger Ausrichtung in die entsprechende Buchse passen wird – genau wie bei Apples Lightning-Anschluss.
Die neue Klasse des Universal Serial Bus wird Typ C heißen. Er soll sich allerdings nicht zu der Vielzahl an USB-Anschlusstypen gesellen, sondern alle bestehenden Anschlüsse ersetzen. Der neue Anschluss soll dabei von der Größe her vor allem mit den bisherigen Modellen Mini USB und Micro USB konkurrieren können, die heute vor allem in Mobilgeräten wie Smartphones, Tablets und Digitalkameras zum Einsatz kommen. “Dieser neue, dünne, auf Industriestandards basierende Anschluss zur Übertragung von Daten, Strom und Video ist der einzige Anschluss, den man künftig für Geräte aller Art brauchen wird”, sagte Ales Peleg, Vizepräsident von Intels Platform Engineering Group gegenüber ZDNet.
Mit Typ C bricht das USB-IF mit einem seiner stärksten Prinzipien, nämlich der Kompatibilität bisheriger USB-Varianten untereinander. Bisher konnte man beispielsweise Geräte mit einem USB 3.0 Anschluss auch an einem USB 2.0 Anschluss betreiben, wenn man auf die zusätzliche Geschwindigkeit verzichtete. Aufgrund des neuen Aufbaus von Typ C ist diese Abwärtskompatibilität nicht mehr von vornherein gegeben, entsprechende Adapter sollen hier allerdings Abhilfe schaffen. Mit dieser Entscheidung soll vor allem die komplette Ablösung aller bisherigen USB-Varianten durch Typ C gefördert werden, was im Endeffekt auch die Nutzerfreundlichkeit fördert, da viele Konsumenten durch die verschiedenen Anschlüsse verwirrt sind.
Aufgrund der dünnen Bauweise von TYP C rechnet das USB-IF außerdem damit, dass mobile Geräte in Zukunft noch flacher werden können. Verbesserungen sind zudem auch bei der Stromübertragung zu erwarten. Mit Typ C soll die zum Laden von Akkus benötigte Zeit gesenkt werden. Auch in Bezug auf kommende Datentransferraten soll der neue Anschluss-Typ bestens gerüstet sein und Raten ermöglichen, die deutlich über USB 3.1 mit 10 GBit/s liegen.
Wie der neue Anschluss aussehen wird, ist noch nicht bekannt. Im ersten Quartal 2014 soll der neue Standard den Mitgliedern des USB-IF vorgelegt werden, welche darauf die Norm überprüfen werden. Mitte 2014 ist dann mit dem Beschluss des Standards zu rechnen. Erste Geräte mit dem Anschluss könnten also bereits 2014 auf den Markt kommen.
Die Schließung von Piraterieseiten hilft großen Filmen, nimmt kleinen jedoch Mundpropaganda. Eine aktuelle deutsch-dänische Studie fand heraus, dass die Stilllegung von Seiten wie Megaupload den Filmproduktionen hilft, die ein größeres Werbebudget haben, dass solche Stilllegungen jedoch kleineren Produktionen etwas schaden, weil sie die Mundpropaganda verringern.
Die Stilllegung von Megaupload hat einer Studie zufolge Filmproduktionen mit kleinerem Budget getroffen. Während das Abschalten des Sharehosters großen Filmproduktionen geholfen haben mag, schadete es kleineren Produktionen an den Kinokassen, wie die aktuelle Studie besagt. Die beteiligten Wissenschaftler der Ludwig Maximilian Universität München und der Copenhagen Business School kamen zu diesem Ergebnis.
So dürfte die Stilllegung von Kim Dotcoms Service einen geringfügigen positiven Effekt auf die Einnahmen an den Kinokassen gehabt haben, was große Filmproduktionen betrifft, ebenso dürfte diese jedoch die Einnahmen für Filme mit mittlerem oder kleinerem Budget geschmälert haben. Dieser Zusammenhang weckt Zweifel an der Argumentation der Industrie, dass Online-Piraterie die Einnahmen von Filmstudios signifikant beeinträchtigt. Die Autoren der Studie waren sich nicht sicher, was zu diesem Befund geführt hat, sie vermuten jedoch unter anderem, dass die Mundpropaganda über soziale Netzwerke die Kartenverkäufe gefördert hat, indem Informationen über die betreffenden Filme verbreitet wurden.
Megaupload, die Cyberlocker-Seite mit Sitz in Hongkong, wurde im Januar 2012 unvermittelt vom Justizministerium der USA stillgelegt, nachdem man vier Mitarbeiter des Dienstes festgenommen und der kriminellen Handlungen sowie der Copyright-Verletzung angeklagt hatte. Der Gründer des Dienstes, Kim Dotcom, sieht einer Auslieferung an die USA entgegen.
Die Autoren der Studie erklären, dass der Netzeffekt von Piraterie davon abhänge, wie wichtig Mundpropaganda-Marketing für einen beliebigen Film sei. Filme, denen große Budgets für Werbung zur Verfügung stehen, wie beispielsweise Harry Potter und der Halbblutprinz oder Marvels The Avengers haben wahrscheinlich von der Eindämmung der Piraterie profitiert, während andere Produktionen darunter leiden. Kleinere Produktionen haben für gewöhnlich kleinere Marketingkampagnen, so die Wissenschaftler, sodass Mundpropaganda eine wesentliche Rolle für den Erfolg spielt.
Im März hatte eine Studie mittels Auswertung der Daten zweier großer Studios festgestellt, dass die Schließung von Megaupload die Einnahmen der Studios hinsichtlich der digitalen Verkäufe erhöht hat. Die Autoren Brett Danaher (Wellesley College) und Michael D. Smith (Carnegie Mellon University) fanden heraus, dass in den viereinhalb Monaten nach der Stilllegung der Seite die Einnahmen der beiden Studios aus digitalem Vertrieb um sechs bis zehn Prozent höher waren als zuvor.
Danaher merkt an, dass die beiden Studien einander nicht widersprechen. Er meint, wenn Piraterieseiten geschlossen würden, sei es durchaus möglich, dass dies Konsumenten, die eine Raubkopie angesehen hätten, eher zum legalen Kauf oder zum Ausleihen von Filmen via Amazon oder iTunes bewegen könnte als zum Kinobesuch.
Originalquelle: blogs.wsj.comBild: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!