Schwerer Interessenkonflikt

Professor Albert Osterhaus von der Erasmus-Universität Rotterdam, auch bekannt als »Dr. Flu« (»Dr. Grippe«), wird in den niederländischen Medien als zentrale Figur in der weltweiten Hysterie über die Schweinegrippe-H1N1-Influenza-A von 2009 bezeichnet. Bei Osterhaus laufen die Fäden eines internationalen Netzwerks, oft auch Pharma-Mafia genannt, zusammen, er ist auch der entscheidende Berater der WHO in Fragen der Influenza. Er ist also bestens positioniert, um auch persönlich von den Milliarden Euro zu profitieren, die mit Impfstoffen verdient werden, die angeblich vor H1N1 schützen.

Anfang des Jahres hat die Zweite Kammer des niederländischen Parlaments gegen den bekannten Virologen Osterhaus eine Untersuchung wegen des Verdachts eines Interessenkonflikts und finanzieller Unregelmäßigkeiten angestrengt – eine Sensation, über die jedoch bislang außerhalb der Niederlande und der niederländischen Medien nur eine kleine Notiz in der angesehenen britischen Fachzeitschrift Science erschienen ist.

Osterhaus’ Referenzen und sein Fachwissen auf dem Gebiet wurden nicht in Zweifel gezogen. Fragwürdig sind dem kurzen Bericht in Science zufolge jedoch seine Verbindungen zu Unternehmen, von denen anzunehmen ist, dass sie an einer Schweinegrippe-Pandemie verdienen würden. In der kurzen Notiz in der Ausgabe vom 16. Oktober 2009 von Science war über Osterhaus zu lesen:

»In den letzten sechs Monaten konnte man in den Niederlanden kaum jemals den Fernseher einschalten, ohne dass der berühmte Virusjäger Albert Osterhaus auf dem Bildschirm erschien, der über die Schweinegrippe-Pandemie sprach. Zumindest hatte man diesen Eindruck. Osterhaus, der am Erasmus Medical Center ein international renommiertes Viruslabor leitet, gilt seit geraumer Zeit als der Mr. Flu. Doch vergangene Woche wurde sein Ruf stark angekratzt, als ihm vorgeworfen wurde, er schüre aus wirtschaftlichem Eigeninteresse an der Entwicklung eines Impfstoffs die Angst vor einer Pandemie. Bei der Drucklegung von Science hatte das niederländische Abgeordnetenhaus sogar eine Dringlichkeitsdebatte über die Angelegenheit angesetzt.«(1)


Der Niederländer Albert Osterhaus, »Mr. Flu« der WHO,
unterhält enge Verbindungen zur Pharmaindustrie.

Am 3. November 2009 sah es zunächst so aus, als hielte sich der Schaden für Osterhaus in Grenzen. In einem neuen Eintrag im Blog von Science hieß es: »Das Abgeordnetenhaus der Niederlande hat heute einen an die Regierung gerichteten Antrag abgelehnt, sich von dem Virologen Albert Osterhaus vom Erasmus Medical Center in Rotterdam zu trennen, da man ihn als Berater der Regierung einen Interessenkonflikts vorgeworfen hatte. Der niederländische Gesundheitsminister Ab Klink kündigte derweil ein ›Sunshine-Gesetz‹ an, wonach Wissenschaftler ihre finanziellen Verbindungen zu Unternehmen offenlegen müssen.(2)

Minister Ab Klink, der als guter Freund von Osterhaus gilt(3), veröffentlichte anschließend auf der Website des Ministeriums eine Erklärung, wonach Osterhaus nur einer unter zahlreichen wissenschaftlichen Beratern des Ministeriums in Fragen eines H1N1-Impfstoffs sei, und wonach das Ministerium von Osterhaus’ finanziellen Interessen »gewusst hatte«(4). Also nichts Ungewöhnliches, es ging nur um die Sorge um Wissenschaft und die öffentliche Gesundheit – so schien es zumindest.

Nimmt man die Affäre Osterhaus jedoch genauer unter die Lupe, dann zeigt sich, dass der weltbekannte niederländische Virologe wohl im Zentrum eines milliardenschweren Schwindels über eine angebliche Pandemie steht, bei dem Menschen als Versuchskaninchen für ungetestete Impfstoffe benutzt werden; inzwischen werden sogar Fälle bekannt, bei denen die Impfung zum Tod, zu schwerer Lähmung oder anderer Schädigung geführt hat.

Der »Vogelkot-Schwindel«

Albert Osterhaus ist kein kleiner Fisch. Wann immer in den letzten zehn Jahren eine Panik über die Verbreitung von Viren entstand, war er beteiligt, angefangen mit den mysteriösen SARS-Todesfällen in Hongkong – übrigens genau zu dem Zeitpunkt, als die Karriere der heutigen Direktorin der WHO, Margaret Chan, in der dortigen Gesundheitsbehörde begann. Seiner offiziellen Biografie bei der Europäischen Kommission zufolge wurde Osterhaus im April 2003, auf dem Höhepunkt der Panik über die Lungenkrankheit SARS (Severe Acquired Respiratory Syndrome), damit betraut, den Ausbruch dieser Atemwegserkrankung in Hongkong zu untersuchen. Im EU-Bericht heißt es: »… er stellte erneut seine Fähigkeit zu schnellem Handeln angesichts eines ernsten Problems unter Beweis. Innerhalb von drei Wochen hatte er den Beweis erbracht, dass die Erkrankung durch ein neu entdecktes Koronarvirus hervorgerufen wurde, das von der Zibetkatze, von anderen  fleischfressenden Tieren oder von Fledermäusen stammte.«(5)

Die SARS-Fälle verschwanden allmählich aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit, doch Osterhaus machte unbeirrt weiter. Jetzt schrieb er über die Gefahren einer angeblichen Vogelgrippe H5N1. Schon 1997 hatte Osterhaus nach dem Tod eines dreijährigen Kindes in Hongkong Alarm geschlagen. Wie er erfahren hatte, was das Kind mit Vögeln in Kontakt gewesen. Mit der Behauptung, eine neue tödliche Mutation der Vogelgrippe sei auf den Menschen übergesprungen, betrieb Osterhaus in den Niederlanden und ganz Europa eifrig Lobbyarbeit für drastische Maßnahmen. Er behauptete, ihm sei es als erstem Wissenschaftler der Welt gelungen, zu zeigen, dass H5N1 auf den Menschen übertragbar wäre.«(6)

In einem Interview mit der BBC über die Gefahren der Vogelgrippe erklärte Osterhaus im Oktober 2005: »… wenn es das Virus tatsächlich schafft, so zu mutieren, dass es von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, dann haben wir eine völlig andere Situation, es könnte der Beginn einer Pandemie sein.« Und weiter: »Es besteht die reale Möglichkeit, dass das Virus von Vögeln bis nach Europa getragen werden könnte. Es gibt ein reales Risiko, das jedoch im Augenblick niemand genau einschätzen kann, weil noch keine entsprechenden Versuche angestellt worden sind.«(6) Das Virus hat es nie geschafft zu mutieren, aber er war darauf vorbereitet, »die Versuche anzustellen« – vermutlich gegen eine satte Gebühr.

Um das furchterregende Szenario einer Pandemie noch weiter zu untermauern, begannen Osterhaus und seine Mitarbeiter in dem Rotterdamer Labor, gewissenhaft Proben von – nun ja … Vogelscheiße – zu sammeln und einzufrieren, um wissenschaftlich fundierter argumentieren zu können. Er behauptete, in dem betreffenden Jahr hätten zeitweise bis zu 30 Prozent der Vögel in Europa das tödliche Vogelgrippe-Virus H5N1 in sich getragen. Landwirte mit Geflügelbetrieben seien besonders gefährdet.(7) Osterhaus informierte Journalisten, die pflichtschuldig berichteten. Politiker wurden alarmiert. Osterhaus verfasste Berichte, in denen er behauptete, die H5N1-Todesfälle im weit entfernten Asien würden sich bis nach Europa ausbreiten, vermutlich über die Flügel oder Innereien tödlich infizierter Vögel. Zugvögel übertrügen die tödliche neue Krankheit weit in Richtung Westen, bis nach Rügen oder in die Ukraine.(8) Er übersah dabei geflissentlich, dass Vögel nicht in Ost-West-, sondern vielmehr in Nord-Süd-Richtung ziehen.

Osterhaus’ Vogelgrippe-Alarm erhielt 2003 erst richtig Auftrieb, als ein niederländischer Tierarzt erkrankte und starb. Osterhaus behauptete, die Todesursache sei H5N1. Er überzeugte die niederländische Regierung, Millionen Hühner zu schlachten. Doch kein weiterer Infizierter starb an der angeblichen H5N1-Infektion. Laut Osterhaus war dies lediglich der Beweis für die Wirksamkeit der präventiven Massenschlachtung.(9)

Osterhaus erklärte, die Quelle sei der Kot, mit dem andere Vögel und auch Menschen über die Luft oder durch Köttel in Kontakt kämen. Er bestand darauf: dies sei der Übertragungsweg für den neuen asiatischen Virenstamm H5N1.

Es gab allerdings ein Problem mit der inzwischen ziemlich großen Menge von eingefrorenen Vogelkot-Proben, die er und seine Mitarbeiter im Institut gesammelt hatten. Unter allen Proben fand sich kein einziges bestätigtes Exemplar eines H5N1-Virus. Bei einem Kongress der Weltorganisation für Tiergesundheit (World Organization for Animal Health, OIE) im Mai 2006 mussten Osterhaus und seine Mitarbeiter einräumen, dass sie bei der Untersuchung von 100.000 ihrer sorgfältig gesammelten Vogelkot-Proben kein einziges H5N1-Virus gefunden hatten.(10)

Bei einer WHO-Konferenz zum Thema »Vogelgrippe und die Schnittstelle Tier–Mensch« 2008 in Verona gab Osterhaus bei einem Vortrag vor Wissenschaftlerkollegen, die ohne Zweifel von Appellen an Pandemie-Ängste weniger beeindruckt waren als die allgemeine Öffentlichkeit, zu, dass »eine angemessene Risikoeinschätzung von H5N1 als Ursache einer neuen Pandemie anhand der gegenwärtig verfügbaren Informationen nicht getroffen werden kann«(11). Damals hatte er bereits andere mögliche Pandemie-Auslöser im Blick, gegen die er seine Bemühungen zur Massenimpfung richten konnte.

Schweinegrippe und Korruption bei der WHO

Als es nicht zu den vorhergesagten massenhaften Todesfällen durch die Vogelgrippe kam, und nachdem Roche und GlaxoSmithKline bereits Milliarden Dollar kassiert hatten, weil Regierungen in aller Welt ihre gefährlichen und wie verlautet unwirksamen antiviralen Medikamente – «Tamiflu» von Roche und «Relenza» von GlaxoSmithKline – gehortet hatten, suchten Osterhaus und andere WHO-Berater nach neuen, saftigeren Weideflächen.

Im April 2009 schien sich die Suche gelohnt zu haben, als aus dem kleinen mexikanischen Dorf La Gloria in der Provinz Veracruz die Erkrankung eines kleinen Kindes gemeldet wurde, die als »Schweinegrippe« oder H1N1 diagnostiziert wurde. Mit unerhörter Hast wurde der Propagandaapparat der Weltgesundheitsorganisation in Genf angeworfen; die Generaldirektorin Dr. Margaret Chan warnte öffentlich vor der möglichen Gefahr einer weltweiten Pandemie.

Chan gab unverantwortliche Erklärungen ab, so sprach sie beispielsweise von einem »öffentlichen Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung(12)«. Als in La Gloria weitere Menschen erkrankten, war auf einer medizinischen Website die Rede von »einem ›merkwürdigen‹ Ausbruch einer akuten Atemwegsinfektion, die bei einigen Kindern zu einer Bronchopneumonie geführt hat. Die Menschen vor Ort berichten, die Symptome seien Fieber, starker Husten und große Mengen Schleim.«(13)

Diese Symptome in La Gloria wären angesichts der Nähe zu einer der weltgrößten industriellen Schweinefarmen des US-Konzerns Smithfield Farms erklärlich. Anwohner hatten schon seit Monaten vor dem Gelände von Smithfield Farms in Mexiko demonstriert und über schwere Atemprobleme geklagt, die von den Seen von Schweineabfällen und -kot verursacht wurden. Doch diese mögliche Ursache der Krankheitsfälle in La Gloria interessierte Osterhaus und seine Kollegen, die die WHO beraten, offenbar nicht. Die langerwartete »Pandemie«, die Osterhaus vorausgesagt hatte, seit er 2003 in der chinesischen Provinz Guandgong mit SARS zu tun gehabt hatte, war endlich zur Hand.

Am 11. Juni 1009 rief Margaret Chan von der WHO wegen der Ausbreitung der H1N1-Influenza den »Pandemie-Notstand« der Stufe sechs aus. Bei der Bekanntgabe sagte sie, merkwürdig genug: »Bisher zeigen sich bei der überwiegenden Zahl der Patienten nur milde Symptome, die Patienten erholen sich rasch und vollständig, oft auch ohne jegliche medizinische Behandlung.« Weiter erklärte sie: »Weltweit betrachtet ist die Zahl der Todesopfer gering …, wir erwarten keinen plötzlichen dramatischen Anstieg in der Zahl der schweren oder tödlich verlaufenden Fälle.«

Später wurde bekannt, dass Chan nach erhitzten Debatten innerhalb der WHO auf Anraten des wissenschaftlichen Beratergremiums SAGE, der Strategic Advisory Group of Experts, gehandelt hatte. Zu den Mitgliedern des SAGE zählte damals wie heute Dr. Albert »Mr. Flu« Osterhaus.

Osterhaus war nicht nur bestens für die Erklärung des »Pandemie-Notstands«, die so viel Panik verbreitete, positioniert. Er war auch Vorsitzender der privaten Vereinigung European Scientific Working Group on Influenza (ESWI), die sich selbst als »multidisziplinäre Gruppe wichtiger Meinungsbildner« bezeichnet, die »die Auswirkung einer epidemischen und pandemischen Influenza bekämpfen will«. Osterhaus’ ESWI bezeichnet sich selbst als entscheidendes Verbindungsglied »zwischen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf, dem Robert-Koch-Institut in Berlin und der University of Connecticut in den USA«.

Wichtiger ist jedoch, dass das ESWI vollständig von denselben Unternehmen der Pharmamafia finanziert wird, die an dem Pandemie-Notstand Milliarden verdienen. Auf der ganzen Welt wurden nämlich Regierungen genötigt, für den Fall, dass die WHO eine Pandemie ausrief, Impfstoffe zu kaufen und bereitzuhalten. ESWI erhält Geld von dem H1N1-Impfstoffhersteller Novartis, dem Tamiflu-Vertreiber Hofmann-La Roche, von Baxter Vaccines, MedImmune, GlaxoSmithKline, Sanofi Pasteur und anderen.

WHO Logo
Die WHO erhält mehr Geld von der Pharmaindustrie und
anderen privaten Unternehmen als von Regierungen.

Bleiben wir jedoch bei unserem Thema: Der weltweit führende Virologe, offizielle Berater der niederländischen und britischen Regierung in Fragen von H1N1, Dr. Albert Osterhaus, Direktor der Abteilung für Virologie am Erasmus Medical Center in Rotterdam, war auch Mitglied von SAGE, dem Elitegremium der WHO, und fungierte gleichzeitig als Vorsitzender der von der Pharmaindustrie gesponserten Vereinigung ESWI, die ihrerseits dramatische Schritte zur Impfung der gesamten Weltbevölkerung gegen die Gefahr einer neuen Pandemie forderte. Letztere könne, so betonten sie, die Spanische Grippe von 1918 noch in den Schatten stellen.

Schätzungen der Wall-Street-BankJP Morgan gehen davon aus, dass die Pharmariesen, die auch die ESWI finanzieren, aufgrund der Pandemie-Entscheidung der WHO Gewinne von 7,5 bis zehn Milliarden Euro kassieren.(14)

Ein weiteres Mitglied des SAGE der WHO ist Dr. Frederick Hayden vom britischen Wellcome Trust, der als enger Freund von Osterhaus gilt. Auch Hayden wird von Roche, GlaxoSmithKline und anderen Pharmaunternehmen, die H1N1-bezogene Produkte herstellen, für seine Dienste als »Berater« bezahlt.

Vorsitzender des SAGE der WHO ist ebenfalls ein britischer Wissenschaftler, Prof. David Salisbury vom britischen Gesundheitsministerium. Er ist auch Vorsitzender des H1N1-Beratergremiums der WHO. Salisbury verteidigt nachdrücklich die Pharmaindustrie. Die englische Bürgergruppe One Click, die sich mit Gesundheitsfragen beschäftigt, hat ihm vorgeworfen, die nachgewiesene Verbindung zwischen Impfstoffen und einem sprunghaften Anstieg der Fälle von Autismus bei Kindern sowie die Verbindung zwischen dem Impfstoff Gardasil und Lähmungen oder gar Todesfällen vertuscht zu haben.(15)

Am 28. September 2009 erklärte derselbe Salisbury: »In der Wissenschaftlergemeinde ist man sich einig darüber, dass von der Aufnahme von Thiomersal keine Gefahr ausgeht.« Dieser in Großbritannien gegen H1N1 angewendete Impfstoff wird hauptsächlich von GlaxoSmithKline hergestellt. Er enthält das quecksilberhaltige Konservierungsmittel Thiomersol. Da sich die Anzeichen dafür mehren, dass das in Impfstoffen enthaltene Thiomersol möglicherweise mit Fällen von Autismus bei Kindern in den USA in Verbindung steht, haben sich im Jahr 1999 die American Academy of Pediatrics (Akademie der Kinderärzte) und die Gesundheitsbehörde US Public Health Service dafür ausgesprochen, die Substanz aus der Liste der Impfstoffe zu streichen.(16)

Zu den Mitgliedern von SAGE mit engen finanziellen Verbindungen zu den Impfstoffherstellern, die von den SAGE-Empfehlungen profitieren, zählt auch Dr. Arnold Monto, ein bezahlter Berater der Impfstoffproduzenten MedImmune, Glaxo und ViroPharma.


Der britische Pharmariese GlaxoSmithKlinesteht im
Zentrum der WHO-Skandale um unzulässige Einflussnahme.

Damit nicht genug: zu den Treffen der »unabhängigen« Wissenschaftler von SAGE werden auch »Berater« hinzugezogen. Darunter sind – allen Ernstes – Vertreter der Impfstoffhersteller GlaxoSmith Kline, Novartis, Baxter und andere. Die Frage drängt sich auf: Wenn doch bei SAGE die weltweit führenden Grippe- und Impfstoff-Experten versammelt sind, warum sollten sie dann die Impfstoffhersteller zur Teilnahme einladen?

In dem Bemühen, mehr Gelder zur Verfügung zu haben, beteiligt sich die WHO seit zehn Jahren an so genannten »Öffentlich-Privaten Partnerschaften«. Anstatt also ihr Geld, wie ursprünglich beabsichtigt, ausschließlich von den Regierungen der UN-Mitgliedsstaaten zu erhalten, bekommt die WHO heute fast das Doppelte ihres normalen UN-Haushalts in Form von Stipendien und finanzieller Unterstützung aus der privaten Industrie. Von der Industrie?! Ja, von genau denselben Arzneimittel- und Impfstoffherstellern, die von Entscheidungen profitieren wie der vom Juni 2009, mit der H1N1 zur Pandemie erklärt wurde. Als Hauptfinanciers der WHO-Bürokratie wird für die Pharma-Mafia und ihre Freunde in Genf »der rote Teppich ausgerollt«.(17)

In einem Spiegel-Interview wies der Epidemiologe Dr. Tom Jefferson von der unabhängigen Wissenschaftlerorganisation Cochrane Collaboration, die alle die Grippe betreffenden Studien auswertet, auf die Folgen der Privatisierung der WHO und die Kommerzialierung des Gesundheitswesens hin:

»... finde ich es verrückt, welche Katastrophen uns Jahr für Jahr von den Grippeexperten vorausgesagt werden. Diese Prophezeiungen werden schlimmer und schlimmer. Dabei ist bislang keine davon jemals eingetroffen. Was zum Beispiel ist aus der Vogelgrippe geworden, an der wir alle sterben sollten? Nichts. Aber diese Leute machen trotzdem immer weiter und weiter mit ihren Vorhersagen. Manchmal kommt es mir vor, als hätten manche geradezu Sehnsucht nach einer Pandemie.

Spiegel:Wen meinen Sie? Die Weltgesundheitsorganisation WHO?

Jefferson:Die WHO ebenso wie die Gesundheitsbehörden, die Virologen, die Pharmaindustrie. Um diese Idee, diesen Gedanken von der drohenden Influenza-Pandemie ist im Laufe der Jahre eine ganze Maschinerie aufgebaut worden. Da hängt viel Geld dran, Einfluss, Karrieren, ganze Institutionen! Alles, was es jetzt brauchte, um diese Maschinerie in Gang zu bringen, war ein kleines, mutiertes Virus.«(18)

Auf die Frage, ob die WHO verfrüht den Pandemie-Notstand ausgerufen habe, um einen großen Markt für H1N1-Impfstoffe und -Arnzeimittel zu schaffen, antwortete Jefferson:

»Finden Sie es nicht bemerkenswert, dass die WHO dafür eigens ihre Pandemie-Definition geändert hat? Das Kriterium, wonach  es sich dabei um eine Krankheit mit hoher Sterblichkeit handeln muss, wurde einfach gestrichen. Erst dadurch wurde aus der Schweinegrippe eine Pandemie.«(19)

Zweckmäßigerweise hatte die WHO im April 2009 eine neue Pandemie-Definition veröffentlicht, gerade rechtzeitig, um es der WHO zu ermöglichen, aufgrund der Empfehlung von »Dr. Flu« Albert Osterhaus und David Salisbury, die milde verlaufenden Fälle, die als H1N1-Influenza A bezeichnet wurden, zum Pandemie-Notstand zu erklären.(20)

Außerdem schrieb die Washington Post am 8. Dezember in einem Artikel über die Schwere, oder besser mangelnde Schwere der weltweiten H1N1-»Pandemie«: »Angesichts der zweiten Welle von H1N1, die jetzt in den USA ihren Höhepunkt erreicht, sagen führende Epidemiologen voraus, dass sich diese Pandemie möglicherweise als die mildeste in der modernen Medizin seit Beginn der systematischen Dokumentation über den Ausbruch von Influenza herausstellen wird.«(21)

Der russische Parlamentsabgeordnete Igor Barinow, der im Gesundheitsausschuss der Duma sitzt, hat den russischen Vertreter bei der WHO in Genf aufgefordert, eine offizielle Untersuchung über die sich häufenden Hinweise auf massive Korruption der WHO und der Pharmaindustrie zu beantragen: »Es gibt schwerwiegende Vorwürfe wegen Korruption innerhalb der WHO. Eine internationale Untersuchungskommission ist unabdinglich.«(22)


(1) Martin Enserink, »In Holland, the Public Face of Flu Takes a Hit«,  Science, 16. Oktober 2009, Bd. 326. Nr. 5951, S. 350f.; DOI: 10.1126/science.326_350b.

(2) Science, 3. November 2009, »Roundup 11/3 The Brink Edition«, siehe unter http://images.google.com/imgres?imgurl=http://blogs.sciencemag.org/scienceinsider/panay.jpg&imgrefurl=http://blogs.sciencemag.org/scienceinsider/2009/11/roundup-113-the.html&usg=___pt_M2p5uuWJw2outvX-U8SbR9E=&h=168&w=250&sz=21&hl=en&start=3&tbnid=MnfYxYJ9Q_EqPM:&tbnh=75&tbnw=111&prev=/images%3Fq%3Dalbert%2Bosterhaus%2Bscience%2Bmagazine%26gbv%3D2%26hl%3Den

(3) Artikel aus dem Niederländischen, »De Farma maffia Deel 1 Osterhaus BV«, 28. November 2009, siehe unter http://hetonderzoek.blogspot.com/2009/11/de-farma-maffia-deel1-osterhaus-bv.html

(4) Ministerie van Volksgezondheid, Welzijn en Sport, »Financiële belangen Osterhaus waren bekend«, Nieuwsbericht, 30. September 2009, siehe unter http://www.minvws.nl/nieuwsberichten/pg/2009/osterhaus.asp

(5) European Commission, »Research«, Dr. Albert Osterhaus, siehe unter http://ec.europa.eu/research/profiles/index_en.cfm?p=1_osterhaus

(6) Ebenda

(7) Jane Corbin, »Interview mit Dr. Albert Osterhaus«, BBC Panorama, 4. Oktober 2005

(8) Karin Steinberger, »Vogelgrippe: Der Mann mit der Vogelperspektive«, Süddeutsche Zeitung, 20. Oktober 2005, siehe unter www.sueddeutsche.de/panorama/8/373818/text/

(9) Ebenda

(10) »Schweinegrippe—Geldgieriger Psychopath Auslöser der Pandemie?« Siehe unter http://polskaweb.eu/vater-der-neuen-grippen-wahrscheinlich-wahnsinnig-673756422645.html

(11) Ab Osterhaus, »External factors influencing H5N1 mutation/reassortment events with pandemic potential«, OIE, 7.–9. Oktober 2008, Verona, siehe unter http://www.oie.int/eng/info_ev/en_verone.htm

(12) WHO Health Advisory, April 2009, siehe unter http://www.swine-flu-vaccine.info/

(13) Biosurveillance, »Swine Flu in Mexico – Timeline of Events«, 24. April 2009, siehe unter http://biosurveillance.typepad.com/biosurveillance/2009/04/swine-flu-in-mexico-timeline-of-events.html

(14) Zitiert in: Louise Voller, Kristian Villesen, »Stærk lobbyisme bag WHO-beslutning om massevaccination«, Copenhagen Information, Kopenhagen, 15. November 2009, siehe unter http://www.information.dk/215355

(15) Jane Bryant, u.a. »The One Click Group Response: Prof. David Salisbury Threatens Legal Action«, 4. März 2009, siehe unter http://www.theoneclickgroup.co.uk/documents/vaccines/David%20Salisbury%20Threatens%20One%20Click.pdf

(16) Prof. David Salisbury zitiert in: »Swine flu vaccine to contain axed additive«, London Evening Standard, 28. September 2009, siehe unter http://www.gulf-times.com/site/topics/printArticle.asp?cu_no=2&item_no=316888&version=1&template_id=38&parent_id=20

(17) Bert Ehgartner, »Schwindel mit der Schweinegrippe: Ist die Aufregung ein Coup der Pharmaindustrie?«, Siehe unter http://www.profil.at/articles/0944/560/254615/schwindel-schweinegrippe-ist-aufregung-coup-pharmaindustrie

(18) »Sehnsucht nach der Pandemie«, Spiegel-Gespräch mit dem Epidemiologen Tom Jefferson, 20. Juli 2009, siehe unter: ttp://www.spiegel.de/spiegel/print/d-66133688.html

(19) Ebenda

(20) Louise Voller, Kristian Villesen, »Mystisk ændring af WHO's definition af en pandemi«, Copenhagen Information, 15. November 2009, siehe unter http://www.information.dk/215341

(21) Rob Stein, »Flu Pandemic Could Be Mild«, Washington Post, 8. Dezember 2009

(22) Polskanet, »Russland fordert internationale Untersuchung«, 5. Dezember 2009, siehe unter http://polskaweb.eu/vater-der-neuen-grippen-wahrscheinlich-wahnsinnig-673756422645.html


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