1.0 Hardware

 

Hardware ist der geglückte Versuch, die Fehler der Software vorherzuahnen, vorhandene Irrtümer zu optimieren, zu speichern und mit immer höherer Geschwindigkeit zu produzieren.

Hardware setzt sich zusammen aus Computer, Eingabegerät, Drucker, Massenspeicher sowie anderer in Silizium geätzter Heimtücke.

Hardware ist aus der Sicht des Anwenders dazu da, analog der gestellten Aufgabe, einwandfrei und mit höchstmöglicher Geschwindigkeit so viele Fehler hervorzubringen, daß in kürzestmöglicher Zeit eine größtmögliche Anzahl von micht mehr zu korrigierenden Schäden auftritt.

Für Programmierer und Hersteller hingegen ist Hardware dazu da, analog der gestellten Aufgabe, einwandfrei und mit höchstmöglicher Geschwindigkeit so viele Fehler hervorzubringen, daß in kürzestmöglicher Zeit eine größtmögliche Anzahl von nicht mehr zu korrigierenden Schäden auftritt.

Doppelgesetz von der komplexen Hardware:

  1. Komplexe Systeme neigen zu komplexen Fehlern.

  2. Einfache Systeme hingegen neigen zu komplexen Fehlern.

Erste Erweiterung:

Neue Systeme produzieren neue Fehler.

Zweite Erweiterung:

Neue Systeme wiederholen ihre neuen Fehler.

Dritte Erweiterung:

Alte Systeme produzieren neue und alte Fehler.

Schlußfolgerungen:

  1. Komplexe Systeme neigen dazu, ihre eigene Funktion zu behindern.

  2. Computer funktionieren nur deshalb, damit sie Fehler produzieren können.

  3. Systeme neigen zum Wachstum und werden dadurch anmaßend.

Die abteilungsspezifische Ableitung:

Willst Du in Deiner Abteilung eine permanente Ausrede für eigene Fehler haben, dann rüste sie mit Computern aus (siehe dazu auch Anhang F: Die besten Ausreden).

Erster Gegensatz von digitaler und analoger Logik:

Menschen, die mit Computern arbeiten, verhalten sich nicht so, wie der Computer verlangt, daß sie sich verhalten sollen.

Zweiter Gegensatz von digitaler und analoger Logik:

Menschen werden sich dann und nur dann vernünftig verhalten, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Dritter Gegensatz von digitaler und analoger Logik:

Systeme, die idiotensicher sind, werden auch nur von Idioten bedient.

Gegensatz von digitaler und analoger Logik:

Computer, die mit anderen Computern zusammenarbeiten, verhalten sich nicht so, wie die anderen Computer verlangen, daß sie sich verhalten sollen.

Das Assembly-Axiom:

Alles, was zusammengesetzt wurde, fällt früher oder später auseinander.

Verschärfungen:

  1. Alles fällt früher auseinander.

  2. Es sucht sich den ungünstigsten Zeitpunkt dazu aus.

  3. Alle unbeseelten Gegenstände können sich gerade soweit bewegen, daß sie einem im Weg stehen.

Allgemeine Reparaturgesetze:

  1. Wenn Du das kaputte Teil entdeckt hast, fehlt Dir das entsprechende Werkzeug, um es auszubauen.

  2. Wenn Du es ausbauen kannst, muß der Computerhändler es an den Hersteller einschicken.

  3. Wenn der Händler es auf Lager hat, ist der Austausch unnötig.

  4. Die Reparaturkosten können bestimmt werden, indem man den Reparaturkosten-Voranschlag und den Preis für ein neues Gerät jeweils mit zwei multipliziert und den höheren der beiden Werte nimmt.

  5. Ein vom Händler geliefertes Ersatzteil ist in Deinem Computer nicht lauffähig.

  6. Das reparierte Teil ist nach dem erneuten Einbau ebenfalls nicht mehr lauffähig.

  7. Handelt es sich bei einem Reparaturfall um eine Festplatte, dann wirst Du die darauf gespeicherten Daten nie mehr wiedersehen.

Ausnahme vom siebten Reparaturgesetz:

Du wirst lediglich das Inhaltsverzeichnis der Festplatte wiederherstellen können, um zu sehen, was Dir alles verlorengegangen ist.

Das Zeitdilemma der Hersteller (»EISA-Syndrom«):

  1. Kündigst Du ein Produkt zu früh an, dann haben es alle längst vergessen, wenn es endlich erscheint.

  2. Kündigst Du es zu spät an, dann ist die Konkurrenz mit gleichartigen Produkten schneller.

  3. Es ist immer zu früh oder zu spät.

Folgen (auch »Jacks Desaster« genannt):

  1. Neuerscheinungen werden immer früher angekündigt, spätestens jedoch sechs Monate vor Fertigstellung des ersten Prototyps.

  2. Produkte erscheinen immer nach dem angekündigten Erscheinungstermin, frühestens jedoch sechs Monate nach der Ankündigung.

  3. Bis ein Gerät tatsächlich erhältlich ist, ist es veraltet.

  4. Die tatsächliche Markteinführung eines Produkts ist immer nach der Ankündigung der Nachfolgegeneration von Seiten der Konkurrenz.

Logische Konsequenz:

Irgendwann werden sämtliche Hersteller dazu übergehen, Produkte nur noch anzukündigen, um sich Entwicklungs- und Produktionskosten zu sparen.

Franz' Optionalgesetze:

  1. Wenn ein Hersteller sagt, sein Gerät habe diese und jene Option, so heißt das nur, daß der Hersteller bewußt eine wichtige Leiterplatte weggelassen hat, damit man sie extra kaufen muß.

  2. Die Erweiterung wird mehr kosten als das eigentliche Gerät.

  3. Die Erweiterung wird funktionieren, allerdings nicht bei Dir.

  4. Wenn Du Dein Computersystem irgendwann einmal verkaufen willst, wirst Du die Erweiterung nicht los.

Udos Bastelerkenntnisse:

  1. Ein elektronisches Gerät auseinanderzubauen ist einfach.

  2. Es wieder so zusammenzubauen, daß es hinterher noch funktioniert, unmöglich.

  3. Dagegentreten hilft nur bei anderen.