Die FREIMAUREREI ist eine der ältesten Organisationen, die heute noch existieren. Papyrusrollen, die 1888 bei Ausgrabungsarbeiten in der libyschen Wüste gefunden wurden, beschreiben geheime Treffen solcher Zünfte 2,000 v.Chr. Die Zünfte waren schon am Bau des Tempels Salomons beteiligt und hatten etwa die Funktion der heutigen Gewerkschaften, pflegten aber schon damals die mystische Tradition. Als Ziel der Maurerei wird die innere Wandlung durch geistige Vervollkommnung des Menschen, in Ehrfurcht vor Gott, angegeben. Diesen Gott nennen sie, da die Freimaurer verschiedenen Religionen angehören, den »Großen Baumeister aller Welten«.

Andere Hinweise finden sich im ägyptischen Totenbuch und beim Gott Toth, der einst ihr Großmeister war. Großmeister ist der gängige Titel für die obersten Führer. Das geistige Wissen der Freimaurer wurde durch Symbole, Allegorien und Rituale ersetzt, die ebenfalls der Kommunikation dienten. (Geheimsprache durch Symbole, z.B. Freimaurerhandschlag, Pyramide, Pentagramm, Verwendung der Zahlen 3, 7, 13 und 33 in Wappen, Emblemen und heutzutage Firmenzeichen und Namen).

Das wichtigste Symbol in vielen Organisationen, einschließlich der Freimaurerei, ist der Schurz. Der Schurz, der zu Anfang sehr einfach und schmucklos war, wurde durch die PRIESTERSCHAFT DES MELCHISEDEK gegen 2,200 v.Chr. mit einem weißen Lammfell ausgetauscht und wird heute noch so verwendet. Im alten Aegypten wurden die Götter, die nach alten überlieferungen die »göttlichen Barken« flogen (UFOs), in den ägyptischen Tempelmalereien mit dem Schurz dargestellt. Ebenso trugen später die Priester den Schurz, als Zeichen der Ergebenheit gegenüber den »fliegenden Göttern« und als Zeichen der Autorität, in Vertretung der Götter, gegenüber dem Volke. Schon 3,400 v.Chr. trugen die Mitglieder der »BRUDERSCHAFT DER SCHLANGE« (Entstehungsgeschichte siehe im Anhang(3): Der Schurz, um ihre Unterwürfigkeit den Göttern gegenüber, die mit »fliegenden Rädern« vom Himmel kamen, zu zeigen. Daß der ursprüngliche Gebrauch des Schurzes den heutigen unteren Graden der einzelnen Logen bekannt ist, ist zu bezweifeln(4).

Vor dem Jahre 1307 waren die TEMPELRITTER mit den JOHANNITERRITTERN und zum Teil auch dem DEUTSCHRITTERORDEN (die beiden letztgenannten waren in ihrem Ursprung mildtätige Orden) die führenden Organisationen hinter den Kreuzzügen gegen die Moslems. Diese Orden waren zwar untereinander verfeindet, kämpften jedoch zusammen für das Christentum.

Es ist kein Zufall, wenn über die TEMPELRITTER und deren geschichtlichen wie okkulten Hintergründe Unklarheit besteht; denn diese Unklarheit wurde gezielt herbeigeführt - namentlich während der vergangenen 150 Jahre. Das Geheimnis um die Templer brauchte kein Geheimnis zu sein, wäre es nicht zu so einem gemacht worden. Und zwar von Kreisen und Mächten, die ein aus ihrer Sicht verständliches Interesse daran hatten und haben, die Wahrheit im Dunkeln zu halten.

So geschah es, daß die Templer in eine merkwürdige Schicksalsgemeinschaft mit ihrem Herrn Jesus Christus gerieten: Genau wie dessen Lehre in deren Gegenteil verkehrt wurde, als das sogenannte »Alte Testament«, dessen Gesetze er bekämpfte, dem Christentum zugeschlagen wurde - so wurde auch der Geist des Templerordens verdreht. Es war der selbe Kernpunkt der Verfälschung in beiden Fällen. In jüngerer und jüngster Zeit haben sich nun, wie bekannt ist, verschiedene »Neo-Pseudo-Templerorden« gebildet. Unter diesen finden sich gewiß Menschen guten Willens, aber auch Scharlatane und Diener genau jenes Geistes, den die alten Tempelritter bekämpften. Völlig grotesk ist eine Verquickung von Namen und Geist der Templer mit freimaurerischen Komponenten. Und doch wurde es getan (siehe Templergrad im freimaurerischen York-Ritus).

Am Anfang des Templerordens standen zwei tiefgläubige Männer: Hugo de Payns und Geoffroy de Saint-Omer, ein Franke und ein Normanne. Ein kleiner Freundeskreis bildete sich daraus, beseelt von einer dem Mittelalter eigen gewesenen Glaubenskraft, die der heutige Mensch sich kaum vorzustellen vermag. Zum Weihnachtsfest des Jahres 1117 beschloß also jener kleine Kreis in Jerusalem, eine kleine Gruppe zum Schutze der Pilger zu bilden. Ihr einziger Wunsch dabei war es, dem Herrn Jesus Christus und dem Glauben zu dienen. Die Gruppe von nunmehr neun Rittern stand dabei ziemlich allein - sie hatte weder Protektion noch bedeutende Geldmittel.

Im Frühjahr wurde die Gruppe bei König Balduin 1. von Jerusalem und beim Patriarchen vorstellig. Ihre Absicht wurde lobend zur Kenntnis genommen. Bald darauf durften die Ritter, deren Quartier bis dahin im »Deutschen Haus«, einem von Deutschen betriebenen Spital, gewesen war, auf dem ehemaligen Tempelgelände ein eigenes Quartier errichten. Und obgleich ihnen dies den Namen »TEMPELRITTER« eintrug, verstanden sie selbst sich stets als die »BRUDER VOM WAHREN TEMPEL CHRISTI«, womit der «INNERE TEMPEL DER SEELE« gemeint war.

Die Geschichte der Templer wäre sicherlich ganz anders und höchstwahrscheinlich recht unbedeutend verlaufen, hätte sich in den Tempelruinen nicht ein bemerkenswerter Fund ergeben, mit dem die Ritter zunächst nicht viel anzufangen wußten: Es waren Überbleibsel hebräischer Schriften, kleine Fetzen nur, deren Inhalt bald von entscheidender Bedeutung für die Ritter und die ganze folgende Ordensgeschichte werden sollte. Eben jene Schriftfetzen wurden dem hochgebildeten Etienne Harding zugeleitet, der auch für die Übersetzungen sorgte. Und dies ergab den Anstoß für alles Nachfolgende. Die Funde entpuppten sich nämlich als Fragmente von Berichten jüdischer Eschaimin (Spione), welche im Auftrage der Priesterschaft über das Treiben »des verfluchten Mamzers (Hurensohns) Jesus« und dessen »Lästerungen gegen den Gott Israels« Rapport erstatteten. Und was darin zu lesen stand, widersprach der allgemeinhin gepredigten Lehre vollkommen! Jesus Christus hatte demnach den Hebräergott »JAHWE« als den Satan bezeichnet und den Juden vorgeworfen, den Teufel selbst zu ihrem alleinigen Gott gemacht zu haben. Deutliche Spuren dessen finden sich u.a. noch heute im Johannes-Evangelium des Neuen Testaments, wo Jesus den Juden sagt: »Ihr habt den Teufel zum Vater.« (Joh. 8, 44). Es muß also eine gewaltige Verfälschung der wahren Lehre Christi stattgefunden haben!

Man muß sich nun wiederum in die starke Gläubigkeit jener Ritter hineinzusetzen versuchen, um den Schock zu verstehen, der sie traf. Der Gott, den die Kirche als »Vater Christi« lehrte, war nach Jesu eigenen Worten der Teufel, den zu bekämpfen er auf die Erde gekommen war! Studien der Bibel verdeutlichten schnell dem gesunden Menschenverstand der einfachen Ritter, daß die Lehre Jesu und das sogenannte »Alte Testament« polare Gegensätze waren und also unmöglich zueinander gehören konnten. Überdies nannten die Juden ihren Gott nie Vater, sondern »JAHWE« und »EL SCHADDAI«. El Schaddai aber war der Scheitan, das hieß »der verworfene Engel«! (Schaddeim = die Verworfenheit; »EL« = Großengel. EL ist oft irrtümlich mit Gott übersetzt worden. »Gott« heißt aber im altorientalischen »IL«.).

Als im Jahre 1128 die formale Ordensgründung vonstatten ging, bei der Bernhard von Clairvaux bis zu einem gewissen Grade als Schirmherr zu betrachten war, hatte die kleine Schar der Tempelritter bereits ein Geheimnis: Es war der Wille, die Wahrheit Christi zu ergründen. Noch herrschte lediglich Ungewißheit - bald würde man Gewißheit haben! Dieser Wille muß jedoch als der einer Gruppe von Rittern von geradezu naiver Frömmigkeit angesehen werden, die einfach nur ihrem Herren Jesus Christus dienen und dessen wahre Lehre wiederfinden wollten. Es war nichts Aggressives in diesem Wollen gewesen, denn sie unterstellten niemandem Böses. Es war Bernhard, der ihnen klarmachte, daß ihre Ambitionen auf keine Gegenliebe stoßen würden und daß es klug sei, nicht offen auszusprechen, was sie dachten.

In den folgenden Jahren fanden sich keine weiteren Hinweise auf die ursprüngliche Lehre Christi. Der Templerorden wandte sich nun vor allem militärischen Aufgaben zu. Das Geheimnis lebte bald nur noch in der Erinnerung weniger, vor allem provenzialischer, Brüder fort. Die praktischen Notwendigkeiten im Orient ließen wenig Raum und Zeit, sich um das Geheimnis zu kümmern.

Es war zunächst der nähere Kontakt zum Islam, der neue Impulse gab. Einige Briefe, die Ali Ibn Abu Thalib (Imam Ali) zugeschrieben wurden, fielen einer Templerabteilung bei einem Vorstoß gegen Damaskus in die Hände. Ali berichtete darin über eine nachträgliche Verfälschung des Korans, die er mit den Verfälschungen der Evangelien Christi vergleicht. Diese Papiere gelangten in die Provence, wo daraufhin der alte Gedanke wieder auflebte, die Wahrheit Christi erforschen zu wollen.

Jetzt ging es Schlag auf Schlag: Der provenzialischen Komturei wurde ein Dokument zugespielt, das aller Wahrscheinlichkeit nach aus Katharerkreisen stammte. So braucht es nicht zu verwundern, wenn die Templer sich später weigerten, am »Kreuzzug« gegen die Katharer teilzunehmen. Es handelte sich um ein Stück des Ur-Johannesevangeliums, niedergeschrieben von dem Häretiker Marcion im Jahre 94 n. Chr. Beigefügt war ein Brief mit einer knappen Schilderung der Lebensgeschichte Marcions. An dieser Stelle sei nur erwähnt, daß Marcion in der Zeit von etwa 90 bis 130 n. Chr. eine bedeutende, rein christliche Bewegung zustande brachte, die erst nach seiner Ermordung zusammenbrach. Marcion, der noch mit dem Apostel Johannes zusammengetroffen war, lehrte, daß Jesus Christus die Menschwerdung Gottes selbst gewesen sei, daß es keinen »Gottvater Jahwe« gäbe, sondern daß eben jener Hebräergott der Satan sei. Er lehrte ferner, daß Jesus den Menschen die Selbstheiligung verkündet habe, daß es allein des guten Willens jedes einzelnen bedürfe, aber keiner Tempel, also auch keiner Kirchenorganisation.

Von nun an entwickelte sich ein »Orden im Orden«, eine regelrecht verschworene Marcionitergemeinschaft. Es waren vor allem Provenzialen und Deutsche, die diese Sonderformation innerhalb des Templerordens bildeten. Das Gros der Tempelritter hat zu jener Zeit gewiß nicht durchschaut, was die Umgestaltung des Ordenskreuzes vom schlichten, gleichmäßigen Kreuz zum »Ritterkreuz- bedeutete. In den Anfängen waren die heute typischen 'Ritterkreuze', wie sie in ähnlicher Form bald auch andere Orden benutzten, noch nicht vorhanden.

Auch die Templer trugen ursprünglich ein ganz simples rotes Kreuz auf ihren weißen Mänteln. Erst der untergründige marcionitische Einfluß machte das »Marcioniterkreuz« - das Dornenkreuz - zum Symbol der Templer!

In frühchristlicher Zeit war das Dornenkreuz das Wahrzeichen der Marcioniter gewesen; es war »das Häretikerkreuz«. Wie es heißt, hatte der Evangelist Johannes aus Dornen ein Kreuz für die heiligste Mutter Maria gebastelt. Das rote Dornenkreuz wählte Marcion dann zum Zeichen der reinen Christenheit. Das Ritterkreuz der Templer ist somit für den Eingeweihten das Symbol Marcions. In späterer Zeit entstand noch das »Doppeldornenkreuz« der templerischen Geheimwissenschaftler.

Um die gleiche Zeit entstand auch der Kampfruf der Tempelritter, der da lautete: »Es lebe der Gott der Liebe!« (Vive Dieu Saint-Amour!), worin die alleinige Hinwendung zu Christus und die Ablehnung des alttestamentarischen Rache-Gottes Ausdruck fand.

Die große Mehrzahl der Menschen - sowohl außerhalb wie innerhalb des Ordens - war in die Hintergründe all dessen nicht eingeweiht. Noch erschien die Zeit dafür nicht reif, noch wartete man auf weitere, unumstößlich beweiskräftige Dokumente aus frühchristlicher Zeit. Solche Dokumente sollten sich in der Tat finden. Allerdings auf Umwegen, auf die im einzelnen einzugehen jetzt zu viel Raum einnehmen würde. Sei es genug mit der Feststellung, daß zwei Tempelritter ein uraltes Marcioniterversteck in Ruinenresten des alten Karthago fanden. Dorthin waren sie jedoch nicht zufällig geraten, sondern auf den Spuren Marcions, der sich sehr viel an jenem Orte aufgehalten hatte. Was sie fanden, waren jedoch nicht allein Bruchstücke der Original-Evangelienschriften von Johannes und Matthäus, sondern auch eine alte karthagische Glaubens- und Weltschöpfungsschrift samt der wahrscheinlich von Marcion angefertigten griechischen Uebersetzung. Und in dieser Schrift, dem »Ilu Aschera«, erkannte man nun die wahre Grundlage der Lehren Jesu Christi.

Über die aus dem Jahre 1236 stammende »Templeroffenbarung« ist hier nur wichtig zu berichten, daß sie das Kommen eines lichten Reiches im »Lande der Mitternacht« (Deutschland) verheißt, zu dessen Wegbereitern die Geneigten der Tempelritter auserwählt seien. Die Offenbarung geschah als zwei nach marcionischen Schriften suchenden Rittern im Raum des alten Karthago eine weibliche Erscheinung gegenübertrat und eben jene Botschaft überbrachte. Aufgrund dieser Vision wurde Berlin-Tempelhof gegründet, nämlich als die Nordhauptstadt des »Neuen Babylon«.

Welchen Glauben, welche Geisteshaltung und welche Weltanschauung vertraten denn die Templer nun wirklich?

Auf drei Eckpfeilern ruhte das mittelalterliche Abendland: Auf der jüdisch-christlichen Religion, auf einer auf alttestamentarischer Zinserlaubnis basierenden Geld- und Handelswirtschaft und auf dem Prinzip der absolutistischen Herrschaft. Diese drei Eckpfeiler gedachten die Tempelritter einzureißen, sobald die Zeit und ihre wachsenden Möglichkeiten dazu gekommen sein würden. Also: Eliminierung der jüdisch-christlichen Kirche und statt dessen den Aufbau einer urchristlichen Glaubensgemeinschaft unter Ausschaltung aller alttestamentarischen Komponenten. Daraus resultierend Umsturz des Geld- und Wirtschaftssystems, so auch Zinsverbot. Abschaffung der absolutistischen Monarchien und Aufbau einer aristokratisch-republikanischen Ordnung. Allein dies schon verdeutlicht, daß die herrschenden Kräfte zur Vernichtung der Templer schreiten mußten.

Nach dem Fall Jerusalems, das den endgültigen Sieg der Moslems bedeutete, flohen die JOHANNITERRITTER aus dem heiligen Land und ließen sieh in den folgenden Jahren auf verschiedenen Mittelmeerinseln nieder, deren Namen sie als ihren Titel benutzten. So hießen sie zuerst die »RITTER VON RHODOS« und später die »RITTER VON MALTA«. Sie entwickelten sich zu einer erstaunlichen Militär- und Seemacht im Mittelmeerraum, bis sie 1789 von Napoleon besiegt wurden. 1834 wurde ihr Hauptsitz nach Rom verlegt und sie sind heute als »SOUVERAENER UND MILITAERISCHER ORDEN VON MALTA« (SMOM) bekannt (Malteserkreuz). (Mitglieder sind unter anderem der verstorbene William Casey (Ex-Chef des CIA 1981-87), Alexander Haig (ehem. amerikanischer Außenminister), Lee Lacocca (Vorsitzender der Chrysler Corp.), James Buckley (Radio Freies Europa), John McCone (CIA-Chef unter Kennedy), Alexandre de Marenches (Leiter des französischen Geheimdienstes), Valerie Giscard d'Estaing (Ex-Präsident Frankreichs)(5).

Den TEMPELRITTERN erging es jedoch nicht so gut, da es ihnen nicht gelungen war, das heilige Land zu retten. Daher wurden sie im Jahre 1307 durch den Befehl von Philipp IV, genannt der Schöne, vom Vatikan verfolgt. Es wurden ihnen satanische und andere Praktiken nachgesagt und dazu kam, daß Philipp schon immer auf die Macht und die Privilegien der Templer neidisch gewesen war. Deshalb flohen die TEMPELRITTER aus Frankreich, um in den sichereren Regionen Portugals, Englands und Schottlands, wo die Kraft des Vatikans vermindert war, Schutz zu suchen. Dort schloß sich ein Teil den bereits existierenden FREIMAURERLOGEN an und arbeitete unter der neuen Identität für die protestantische Reformation, um sich für die Verfolgung durch die katholische Kirche zu rächen.(6)

Ein anderer Teil der »Templer« wurde in Portugal neu begründet, änderte seinen Namen in die »RITTER CHRISTI« und wurde von Papst Clemens V. rehabilitiert. In Portugal erlangten die Tempelritter erneut große Macht, was wir später noch genauer betrachten werden.

Ihren Großmeister JACQUES DE MOLAY ließ Philipp IV am 11. März 1314 vor der Kathedrale Notre Dame in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrennen.(7)

Zwei weitere Institutionen zur Zeit der Kreuzzüge waren die FRANZISKANER und die DOMINIKANER. Die FRANZISKANER übernahmen das von der ägyptischen Bruderschaft in El Amarna getragene Gewand mit der Kordel und die Tonsur und schienen recht human zu sein. Die DOMINIKANER dagegen waren das Werkzeug der grausamsten Institution, die Menschen wohl je erfunden haben: die katholische Inquisition.(8)

Im vierzehnten Jahrhundert tauchten zum erstenmal die höchsten Eingeweihten der »BRUDERSCHAFT DER SCHLANGE« und deren Wissen, unter dem lateinischen Namen »ILLUMINATI« auf der Welt auf, und zwar in Deutschland. (das urbiblische Wort für Schlange »nahash« leitet sieh vom Stammwort NHSH ab, was »entziffern, herausfinden« bedeutet; lat. »illuminare« bedeutet »erleuchten, erkennen, wissen«). Einer der bedeutendsten Zweige der Illuminati in Deutschland waren die mystischen ROSENKREUZER, die zu Anfang des 9. Jahrhunderts von Kaiser Karl dem Großen eingeführt wurden. Die erste offizielle Loge wurde 1100 n.Chr. in Worms gegründet. Die Rosenkreuzer nahmen sich heraus, zu behaupten, das Wissen über die (außerirdische) Herkunft des Menschen und die ägyptischen Geheimlehren zu kennen. Weiter wurden sie für ihre Arbeit mit mystischen Symbolen und der Alchemie gerühmt. Die Verbindungen zwischen den Rosenkreuzern und den Illuminati waren sehr eng, was zur Folge hatte, daß der Aufstieg in den geheimen Initiationsgraden häufig zur Aufnahme bei den Illuminati führte.

Der Grund dafür, daß die ROSENKREUZER so schwer nachzuverfolgen sind, liegt darin, daß jeder große Zweig der Bruderschaft 108 Jahre lang nach der Gründung in der Offentlichkeit arbeitete, um dann 108 Jahre im Stillen tätig zu sein. Diese Wechselphasen erzeugten den Eindruck, daß der Orden zwischenzeitlich verschwunden wäre und vereinfachte so das Wirken der Brüder.

Manche Autoren nennen als Entstehungsjahr des Rosenkreuzerordens 1614, als man in Hessen ein Schreiben veröffentlichte, das ihre Existenz öffentlich bekanntgab und zur Mitgliedschaft aufrief. Zu diesem Zeitpunkt war wieder eine Phase des »Wirkens nach außen« angebrochen. Die Schrift, die die Menschen dazu aufrief, die falschen Lehrer, wie den Papst, Aristoteles und Galen (populärer Arzt der Antike) aufzugeben, erzählt auch die Geschichte der fiktiven Person »Christian Rosenkreuz«, durch den die Gründung versinnbildlicht werden sollte. Dieser wird heute meistens fälschlicherweise als der wahre Gründer angegeben. Das 108-Jahre-Wechselsystem hatte also vollen Erfolg gehabt!

Die ROSENKREUZER sind heute in mehreren Zweigen vertreten, die sich zu einem der positivsten Orden entwickelt und das Wissen zur geistig-seelischen Erlösung des Einzelnen als Ziel gesteckt haben (z.B. AMORC = Alter Mystischer Orden der Rosenkreuzer).

Die Illuminati und die Rosenkreuzer waren die große Kraft hinter der Welle religiöser Bewegungen in den Pestjahren. Dazu gehörten unter anderem die »GOTTESFREUNDE« die eine stark apokalyptische Lehre und absoluten Gehorsam den Führern gegenüber verlangte. Die gesamte Bewegung wurde später dem »ORDEN VON SANKT JOHANNES« übergeben, die von Albert MacKey in dem Buch: »Encyclopedia of Freemasonary« als »Freimaurerorganisation mit geheimer Mission« bezeichnet wird.

Eine Person, die enge Beziehungen zu den Illuminati und den Rosenkreuzern hatte, war MARTIN LUTHER, was er schon durch sein persönliches Siegel dem Insider zu erkennen gab (eine Rose und ein Kreuz mit seinen Initialen, wie das Siegel der Rosenkreuzer). Dies war zu der Zeit, als die katholische Kirche unter dem PAPST LEO X, dem Sohn von LORENZO DI MEDICI, stand. Lorenzo di Medici war der Chef eines reichen internationalen Bankhauses in Florenz, und eine Generation vor ihm wurde der Familie Medici durch PAPST JOHANNES YXIII. die Aufgabe übertragen, die Steuern und die Zehnten für den Papst einzuziehen. Dies verhalf den Medici dazu, eines der reichsten und einflußreichsten Bankhäuser Europas zu werden.

LUTHERS Aufstand gegen das Wirken der katholischen Kirche war berechtigt, da diese mehr zu einem geschäftlichen Unternehmen geworden war, als ein Ort des Glaubens zu sein. Eine der wichtigsten Führungspersönlichkeiten der Reformation war damals PHILIP DER GROSSMUTIGE, der die »Evangelische Universität« in Marburg gründete und eine politische Allianz gegen den katholischen KAISER KARL V. organisierte.

Nach LUTHERS Tod wurde seine Bekenntnisgemeinschaft von SIR FRANCIS BACON gefördert, er war der höchste Führer der ROSENKREUZER in England.

Unter KONIG JAMES 1. war BACON der Koordinator des Projekts, eine autorisierte protestantische englische Bibel zu schaffen. Diese Version, die 1611 als »King James Version« bekannt wurde, ist heute die meistgenutzte Bibel in der englischsprachigen Welt.(9)

Die Gegenreformation wurde von einer neuen Bruderschaft angeführt, der Gesellschaft Jesu, besser bekannt als die JESUITEN. Diese wurden 1534 von Ignatius von Loyola gegründet und waren eine militante, katholische Geheimgesellschaft mit geheimen Ritualen, Symbolismus und Einweihungsgraden (der Schwur für den 2. Grad verlangte den Tod aller Freimaurer und Protestanten). Die JESUITEN wurden nach England gesandt, uni dort die Ketzer des Protestantismus zu bekämpfen. Sie suchten sehr fleißig nach zu bestrafenden Ketzern, was bedeutete, daß die Freimaurer ihre Geheimnisse wohl hüten mußten, um nicht ihren Kopf zu verlieren.

Die FREIMAURER arbeiteten in absoluter Geheimhaltung in England, Schottland und Irland und förderten die größere Beachtung der Menschenrechte und des Protestantismus. Einer der Großmeister der Freimaurer war, neben dem Großmeister der Tempelritter, bei der Unterzeichnung der MAGNA CHARTA zugegen und die verschiedenen Logen waren ebenfalls verantwortlich für die Protestantenbewegungen in England und Deutschland.

Im Jahre 1717 begann die Londoner FREIMAURERLOGE in der Offentlichkeit zu arbeiten, da sie England für sicher genug hielt. Dies ist die Zeit, die in vielen Geschichtsbüchern als der Ursprung der Freimaurerei bezeichnet wird. Offiziell richtig, doch ihre Geheimtätigkeit begann Jahrtausende früher, und wie schon erwähnt, hätte die Geheimhaltung ja gar keinen Sinn gehabt, wenn heute jeder wissen würde, was die Freimaurer wann und wo gemacht haben. Durch die Offentlichkeitsarbeit der »Londoner Loge« herrschte starke Bestürzung unter den anderen maurerischen Logen, und diese beschuldigten die Londoner des Verrates. Nachdem sich die Aufregung wieder gelegt hatte, begannen die Freimaurer, sich über ganz Europa und die Neue Welt auszubreiten. Später zeigten sie sich in der Neuen Welt durch die Unabhängigkeitserklärung und die »Boston Tea Party«, die von der BOSTONER FREIMAURERLOGE organisiert war.

John Locke z.B. benutzte die freimaurerischen Grundlagen, als er die Verfassung der angebotenen Kolonie South Carolina schrieb, die später zu einer Bastion der Freimaurer wurde. Ebenso zeigen die Schriften des Sir Francis Bacon die Philosophien der Freimaurer.

Die Unabhängigkeitserklärung wurde fast ausschließlich von Freimaurern verfaßt und unterzeichnet. GEORGE WASHINGTON und die meisten seiner Generäle waren FREIMAURER. Es ist eine Tatsache, daß es ohne das Wirken der Freimaurer heute keine USA geben würde.(10)