Kapitel 37
Die Manager, die Erlöser und die Massen
Unter dem Jubel der Massen traten an zwei unmittelbar aufeinanderfolgenden Tagen, dem 4. und dem 5. März 1933, zwei Männer die Herrschaft über ihr jeweiliges Land an. Beide sollten die Macht zwölf Jahre lang ausüben und im gleichen Monat des Jahres 1945 sterben. Heutzutage würde es einem unparteiischen Historiker recht schwer fallen, zu entscheiden, welches der von diesen zwei Männern geleiteten Regime mehr Leid über die Menschheit gebracht hat. Zu Beginn ihrer Laufbahn wurden beide als Erlöser bejubelt. In den USA pries ein Rabbiner Rosenblum Präsident Roosevelt als „gottgleichen Gesandten, Liebling des Schicksals und Messias des Amerika von morgen“; es waren dies die Worte eines Schmeichlers, der mit seiner Huldigung an den Präsidenten die Massen für diesen gewinnen wollte. 1937 teilte mir ein jüdischer Bekannter im von Hitler bedrohten Prag mit, sein Rabbiner predige in der Synagoge, dass Hitler der „jüdische Messias“ sei (der betreffende Rabbiner war ein frommer und weiser Mann, der die Geschehnisse im Lichte der levitischen Prophezeiung zu deuten versuchte).
In beiden Ländern (sowie auch in Russland) wurde der „diktatorisch amtierende Premierminister“ (so der in den Protokollen der Weisen von Zion verwendete Ausdruck) als „Großer Bruder“, „Vater“, „Onkel“, „Geliebter Führer“ oder „Freund des Volkes“ verherrlicht. Die scheinbaren Widersacher, Präsident Roosevelt und Reichskanzler Hitler, förderten – jeder auf seine Art – das „destruktive Prinzip“ in seinen drei erkennbaren Formen: Revolutionärer Kommunismus, revolutionärer Zionismus und die Bestrebungen zur Errichtung einer „Weltregierung zur Erzwingung des Friedens“.
Roosevelts erste Präsidentschaft begann mit einem vielsagenden Betrugsmanöver. Aufgrund der Spätfolgen seiner Kinderlähmung saß der Präsident die meiste Zeit über im Rollstuhl, doch bekamen ihn die Massen niemals in dieser Position zu Gesicht, denn sowohl bei seinen Live-Auftritten als auch auf Fotografien war er stets nur in aufrechter Haltung zu sehen. Seine Invalidität war allgemein bekannt, aber die geheimen Machthaber hatten beschlossen, der Öffentlichkeit bis zu seinem letzten Lebenstag das Trugbild eines robusten Präsidenten vorzugaukeln. An dieser Fiktion hielt man noch nach Roosevelts Ableben fest: Der Bildhauer, der die später in London aufgestellte Roosevelt-Statue anfertigte, musste ihn in aufrechter Pose darstellen.
Franklin Delano Roosevelt schuf einen Präzedenzfall, indem er sein Kabinett durch einen prominenten Juden und bekennenden Zionisten, Richter Cardozo, vereidigen ließ. 1918 hatte Cardozo dem Drängen der Herren Brandeis und Wise nachgegeben: „Tut mit meinem Namen, was ihr wollt.“ Für seine Linientreue wurde er mit der Berufung in den obersten Gerichtshof belohnt, nachdem Rabbiner Wise zuerst den New Yorker Gouverneur Al Smith und dann Präsident Herbert Hoover dementsprechend bearbeitet hatte. Somit war Roosevelt, der (wie vor ihm Wilson) nachweislich unter dem Einfluss von Brandeis stand, von Anfang an der doppelten Loyalität verdächtig.
Nach dem republikanischen Interregnum (1921-1933) knüpfte Roosevelt an die Politik Woodrow Wilsons an. Dem Sinn und Geist der Politik Wilsons entsprach zunächst die Art und Weise, wie Roosevelt das damals dringlichste Problem Amerikas anpackte: Sollten jene Kräfte, die durch die in den sechs Jahrzehnten nach dem Bürgerkrieg erfolgte ostjüdische Masseneinwanderung nach oben gespült worden waren, über die Vereinigten Staaten herrschen oder nicht? Sämtliche kompetenten Beobachter hatten den atemberaubenden Aufstieg dieser neuen Kraft auf der amerikanischen Bühne zur Kenntnis genommen, und den meisten von ihnen war dabei angst und bange geworden. Sie machten sich keine Illusionen über die Folgen, die sich daraus ergeben mussten, dass sich eine große Bevölkerungsgruppe, deren religiöse Führer das Konzept des „Schmelztiegels“ sowie das Prinzip der Assimilierung in Bausch und Bogen verwarfen, auf amerikanischem Territorium niedergelassen hatte. In seinem Buch Epic of America setzte sich James Truslow Adams mit diesem Problem auseinander, und der große englische Dichter Rudyard Kipling, der in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts in New England lebte, schrieb:
„Das Land entblößte sich seiner althergebrachten Einwohner, und der Auswurf Osteuropas war noch nicht an dessen Stelle getreten… Ungefähr eine Million Immigranten strömten alljährlich in die Staaten… Der – ohne sein Wissen bereits in den Hintergrund gedrängte – ‚typische' Amerikaner, dessen Vorfahren seit drei oder vier Generationen im Lande ansässig gewesen waren, der wenig besaß und noch weniger Aufhebens davon machte, erklärte beschwörend, alle fremden Elemente würden sich schon bald assimlieren und zu ‚guten Amerikanern' werden. Doch kein Mensch kümmerte sich darum, was er sagte… Mir fiel auf…, dass alles von der vergangenen Generation Geschaffene durch die Flut fremder Einwanderer augenscheinlich zugrunde gerichtet wurde und umsonst gewesen war. Zu diesem Zeitpunkt begann ich mich zu fragen, ob Abraham Lincoln im Bürgerkrieg nicht allzuviele ‚bodenstämmige' Amerikaner umgebracht haben mochte – zum Nutzen und Frommen seiner hastig aus Europa importierten Anhänger. Dies ist glatte Ketzerei, aber ich habe hier Männer und Frauen getroffen, die derselben Ansicht waren. In früheren Zeiten waren die schwächsten unter den Einwanderern den Strapazen der langen Reise auf Segelschiffen nicht gewachsen und starben. Doch in den späten sechziger und frühen siebziger Jahren verdrängte der Dampf das Segel, und von nun an konnte die menschliche Last ohne Aderlass selbst der Schwächsten innerhalb von rund vierzehn Tagen über den Ozean verfrachtet werden. Währenddessen war eine Million mehr oder weniger assimilierter Amerikaner getötet worden.“
Dieses Problem war nur für Amerika neu; es war das älteste Problem der geschriebenen Geschichte, und wie wir in diesem Buch bereits nachgewiesen haben, hat es im Verlauf der Jahrhunderte in ausnahmslos allen Ländern existiert, in denen eine starke jüdische Einwanderung zu verzeichnen war. Als Kronzeuge hierfür sei Dr. Weizmann zitiert. Weizmann berichtet von einem britischen Beamten namens Sir William Evans Gordon, der mit diesem Problem schon zwanzig Jahre zu ringen hatte, bevor der amerikanische Kongress darauf aufmerksam wurde. Im Jahre 1906 versuchte Sir William des Problems durch ein Ausländergesetz Herr zu werden (so wie der 67. und der 68. Kongress der Vereinigten Staaten es später durch gesetzlich festgelegte Einwanderungsquoten zu lösen versuchte). Laut Weizmann wurde Sir William, der nichts weiter als seine Pflicht tat, zum Sündenbock „für alle Schwierigkeiten, die man einwanderungswilligen Juden in England in den Weg legte“ abgestempelt. (Ähnliches widerfuhr später, in den fünfziger Jahren, Senator Pat McCarran sowie dem Abgeordneten Francis E. Walter in den USA.)
Weizmann fährt fort:
„Wann immer die Anzahl der Juden in irgendeinem Land den Sättigungspunkt erreicht, setzt in diesem Land eine Reaktion gegen sie ein… England hatte den Punkt erreicht, wo es nicht mehr fähig oder gewillt war, mehr als eine bestimmte Zahl von Juden aufzunehmen… Diese Reaktion darf nicht als Antisemitismus im üblichen oder vulgären Sinne des Wortes abgetan werden; sie ist eine allgemeine gesellschaftliche und wirtschaftliche Begleiterscheinung der jüdischen Immigration, und wir können sie nicht aus der Welt schaffen. Sir William hatte keine spezifisch antijüdischen Vorurteile. Er handelte… auf äußerst zivilisierte Weise im Interesse seines Landes… Seiner Ansicht nach war es für England physisch unmöglich, das Unrecht gutzumachen, das Russland seiner jüdischen Bevölkerung zugefügt hatte… Ich bin mir recht sicher, dass er sich in gleichem Masse gegen eine Masseneinwanderung anderer fremder Elemente gewandt hätte, doch gab es eben keine anderen fremden Elemente, die in solcher Zahl ins Land drängten.“
Vierzig Jahre später wandte sich Weizmann mit ähnlichen Worten an die Juden Amerikas: „Gewisse Länder können eine gewisse Anzahl von Juden verkraften; sobald diese Anzahl überschritten wird, geschieht etwas Drastisches, und die Juden müssen gehen.“
Dass Weizmann dieses triftige Argument gegen eine ungezügelte jüdische Masseneinwanderung so nüchtern darlegte, hing damit zusammen, dass er sich in erster Linie an Juden wandte und diesen die talmudistische Losung einhämmern wollte, wonach Juden nicht assimilierfähig sind. Dieses Argument gehört zum Arsenal der zionistischen Propaganda, braucht jedoch nicht unbedingt zu stimmen. Wie die zitierten Passagen belegen, konnte eine hochrangige Persönlichkeit im Jahre 1906 noch klarstellen, dass ihr Land nicht in der Lage war, das „Unrecht“, das den Juden angeblich anderswo widerfahren war, „gutzumachen“. Damals konnte eine solche Persönlichkeit ihrer Pflicht noch nachkommen und die Interessen ihres eigenen Landes verteidigen. In den anschließenden Jahrzehnten haben es sämtliche „diktatorisch regierenden Premierminister“ der westlichen Welt zur Staatsmaxime erhoben, angeblich von einer dritten Partei begangenes Unrecht auf Kosten einer unschuldigen vierten Partei „gutzumachen“. Wie absurd diese Politik ist, beweisen Weizmanns Worte, wonach „etwas Drastisches“ geschehe und die Juden „gehen“ müssten, sobald ihre Anzahl ein gewisses Maß überschreite.
Weizmann und seine Mitstreiter hatten in den USA ein halbes Jahrhundert lang ihre ganze Macht eingesetzt, um die uneingeschränkte Zulassung von Juden zu erkämpfen. Wenn Weizmanns eben zitierter Ausspruch den Tatsachen entspricht, bedeutet dies, dass er und seine Mitkämpfer ihr jüdisches Volk durch ihre Politik auf einen Weg geführt haben, der zwangsläufig in eine Katastrophe münden muss. In diesem Fall wird früher oder später der Tag kommen, wo Regierungen in aller Welt unter Druck geraten werden, damit sie eine große Zahl amerikanischer Juden ins Land lassen und hierdurch „Unrecht“ gutmachen, das den Juden in Amerika widerfahren sein wird.
Unter diesen Vorzeichen trat Franklin Delano Roosevelt also die Präsidentschaft an. Zwischen 1881 und 1920 waren über drei Millionen Einwanderer aus Russland legal in die USA gekommen, und die meisten davon waren Juden gewesen. Laut dem amerikanischen Amt für Volkszählung gab es in den Vereinigten Staaten Anno 1877 lediglich 230.000 Juden, doch bis 1926 war ihre Zahl auf etwa viereinhalb Millionen hochgeschnellt. Allerdings handelte es sich bei diesen Ziffern lediglich um Schätzungen, denn die jüdischen Führer mögen es gar nicht, wenn Nichtjuden ihr Fußvolk zählen, so dass die wirklichen Zahlen bedeutend höher gewesen sein dürften. Im folgenden Jahrzehnt gab es keine auch nur halbwegs objektive Statistiken über die jüdische Einwanderung mehr, und zwar hauptsächlich, weil Roosevelt angeordnet hatte, Immigranten nach neuen Kriterien zu klassifizieren. Erst recht wird seitens der Verantwortlichen kein Versuch unternommen, das Ausmaß der illegalen Einwanderung abzuschätzen (kompetente Beobachter schätzen die Gesamtzahl der heutzutage in den USA lebenden Juden auf rund zehn Millionen). Jedenfalls besitzt Amerika von allen Ländern der Welt heutzutage die größte jüdische Bevölkerungsgruppe; dies ist das Ergebnis der während der letzten beiden Generationen betriebenen Einwanderungspolitik.
Immerhin: Selbst wenn die höchsten Schätzungen zutreffen, reicht der jüdische Anteil an der amerikanischen Gesamtbevölkerung nie und nimmer an zehn Prozent heran. Doch trotz ihrer relativ geringen Zahl spielt die jüdische Bevölkerungsgruppe infolge ihrer Geschlossenheit und Organisiertheit in politischen Fragen die Rolle des Züngleins an der Waage. Das Kongresskomitee für Einwanderungsfragen war sich dieses Problems sehr wohl bewusst; 1921 hielt es hierzu fest:
„Der Prozess der Assimilierung und Integration ist langsam und schwierig. Warum sollten wir angesichts der Tatsache, dass die Bevölkerung der ruinierten Teile Europas in immer größeren Scharen in unser Land strömt, nicht versuchen, den Strom mittels zeitweiliger Maßnahmen entschlossen zu kontrollieren und in der Zwischenzeit das einzigartige und nie dagewesene Experiment unternehmen, sämtliche existierenden Einwanderungsgesetze konsequent durchzusetzen?“
Im Folgenden wurden Einwanderungsquoten festgelegt, welche die Anzahl der Immigranten jedweder Nationalität auf drei Prozent der zu jenem Zeitpunkt bereits in den USA ansässigen, jedoch in ihrem Herkunftsland geborenen Angehörigen der betreffenden Nation beschränkte. Der nächste Kongress ergriff Schritte, die weit über die zuvor zitierten Empfehlungen hinausgingen. Wie illusionslos er die Gefahr einschätzte, lässt sich folgender Erklärung des von ihm einberufenen Komitees für Einwanderungsfragen entnehmen:
„Wenn das Prinzip der individuellen Freiheit, das auf unserem Kontinent schon fast anderthalb Jahrhunderte lang existiert und durch unsere verfassungsmäßige Regierung gewährleistet wird, Bestand haben soll, muss die grundlegende ethnische Zusammensetzung unserer Bevölkerung erhalten und unserer wirtschaftlicher Standard gewahrt bleiben… Das amerikanische Volk räumt keiner fremden Gruppe das Recht ein…, den Charakter unserer Gesetzgebung zu diktieren.“
Die folgenden Jahre bewiesen jedoch, dass Präsident Roosevelt nicht daran dachte, diese Grundsätze zu respektieren, sondern ganz im Gegenteil darauf hinarbeitete, „die grundlegende ethnische Zusammensetzung“ der amerikanischen Bevölkerung zu ändern und einer „fremden Gruppe“ das Recht zur Diktierung der amerikanischen Gesetzgebung einzuräumen.
Wie vor ihm Woodrow Wilson, Lloyd George und Jan Smuts war Roosevelt offensichtlich längst vor seiner formellen Wahl zum Präsidenten zu diesem bestimmt worden. Laut Howden hatte Oberst House Roosevelt „schon lange vor irgendeinem anderen maßgeblichen Politiker als natürlichen Kandidaten für das Präsidentenamt“ erkannt, ihn 1913 zum stellvertretenden Flottenminister auserkoren und anschließend jahrelang für seine künftigen Aufgaben als Präsident getrimmt, da er hoffte, ihn wie Wilson als Hampelmann benutzen und somit durch ihn regieren zu können. Dieses Kalkül ging jedoch nicht auf. House war überzeugt, dass Roosevelt ihn zu seinem Berater ernennen werde, wurde sich dann jedoch gewahr, dass sein Einfluss auf den Präsidenten „gewissen Leuten“ ein Dorn im Auge war. Diese „gewissen Leute“ müssen äußerst mächtig gewesen sein, denn Oberst House wurde ohne viel Federlesens aufs Abstellgleis verbannt und verschwand 1933 von der Bildfläche.
Über die Gründe dieser Entwicklung kann man nur spekulieren. Der damals 75-jährige House glaubte nicht mehr an die Methoden, zu denen Philipp Dru, der Held seines Romans aus dem Jahre 1912, weiland gegriffen hatte. Dru hatte die amerikanische Verfassung für „veraltet und grotesk“ gehalten, gewaltsam die Macht an sich gerissen und fortan per Notrecht regiert. Für Roosevelt schwebte House ein neues, nüchterneres und verantwortungsvolleres Konzept vor, doch nach seiner Kaltstellung musste er bestürzt zur Kenntnis nehmen, dass der von ihm in den Sattel Gehobene ungeniert immer mehr Macht in seinen Händen konzentrierte. Während der Präsidentschaft Wilsons hatte House diesen dazu gebracht, eine bereits von Karl Marx in seinem Kommunistischen Manifest von 1848 gepredigte destruktive Maßnahme – die Einführung einer progressiven Einkommenssteuer – in der amerikanischen Verfassung zu verankern, aber nun nahm sich sein neuer „Rockland“ (so hieß der Marionettenpräsident aus seinem Roman) die Freiheit heraus, nach eigenem Gutdünken über die Verwendung der Staatsfinanzen zu entscheiden.
Der Grund für Houses Kaltstellung bestand vermutlich darin, dass er seinen ursprünglichen Ideen abgeschworen hatte, denn genau an diesen Ideen orientierte sich Roosevelts Politik während der ganzen zwölf Jahre seiner Regierung. Er war ein Parteigänger der Weltrevolution; sein erster wichtiger außenpolitischer Schritt war die Anerkennung der kommunistischen Regierung in Moskau; während des Zweiten Weltkriegs gewährte er den Kommunisten jede erdenkliche Unterstützung und blieb somit dem von House und Wilson eingeschlagenen Kurs treu. Er war ein Förderer des revolutionären Zionismus. Schließlich befürwortete er auch die Idee von der „Liga zur Erzwingung des Friedens“ und zwang diese dem Westen unter dem neuen Namen „Vereinte Nationen“ auf.
Somit tat Roosevelt alles, damit „Philipp Drus“ Ideen Wirklichkeit wurden. Während der Präsidentschaft Woodrow Wilsons hatte dessen Innenminister Franklin K. Lane gesagt: „Alles, was Philipp Dru empfohlen hat, wird Wirklichkeit; der Präsident setzt Philipp Drus Ideen konsequent in die Praxis um.“ Zu Roosevelt schrieb der House-Biograph Howden: „Es ist unmöglich, die von Dru vorgeschlagenen Gesetze mit denen Roosevelts zu vergleichen, ohne von ihrer Ähnlichkeit beeindruckt zu sein.“
Es ist dies ein anschauliches Beispiel dafür, wie bestimmte Ideen innerhalb einer herrschenden Gruppe von einer Generation an die andere weitergegeben werden. Houses Ideen waren jene der „Revolutionäre von 1848“, die sich ihrerseits auf das Gedankengut Weishaupts und der Revolutionäre von 1789 zurückführen ließen, doch auch letzteres ging auf eine frühere Quelle zurück. Nachdem House von diesen Ideen abgerückt war, wurden sie anstandslos von der regierenden Gruppierung um einen anderen Präsidenten übernommen, und der alte Mann, der ihnen untreu geworden war, fiel alsbald der Vergessenheit anheim.
Oberst House war der einzige Angehörige des inneren Zirkels, der über die Klinge springen musste. Bernard Baruch war bereits vor Roosevelts Wahl zum Präsidenten dessen Berater gewesen. Wie sich Roosevelts Gattin Eleanor erinnerte, war Baruch „sowohl in Albany als auch in Washington ein Berater gewesen, der das Vertrauen meines Gemahls besaß“. Da Albany der Sitz der New Yorker Regierung ist, hieß dies, dass Roosevelt bereits während seiner vier Jahre als Gouverneur von New York unter Baruchs Einfluss stand. Morris V. Roosenbloom berichtet in seiner 1953 erschienenen Baruch-Biographie Peace Through Strength: Bernard Baruch and a Blueprint for Security, Roosevelt habe während seiner Zeit als Gouverneur den Plan zur Gründung einer neuen Organisation, der „Vereinten Nationen“, entworfen, obgleich Amerika dem Völkerbund den Rücken gekehrt hatte. Rabbiner Stephen Wise und Louis Brandeis, die bereits der Gruppe um Woodrow Wilson angehört hatten, zählten ebenfalls zu Roosevelts engsten Vertrauten. (Zum damaligen Zeitpunkt bestärkten Hitlers antijüdische Maßnahmen Brandeis in seiner Überzeugung, die Araber müssten aus Palästina vertrieben werden.)
Ganz zu Beginn von Roosevelts zwölfjähriger Präsidentschaft mögen die Männer hinter den Kulissen gewisse Zweifel an seiner Fügsamkeit gehegt und die nötigen Maßnahmen ergriffen haben, um jede Unbotmäßigkeit seinerseits im Keim zu ersticken. (Wie dem Leser erinnerlich sein wird, versuchte Houses Roman-Präsident „Rockland“, eine eigenständige Politik zu betreiben, doch diese Flausen wurden ihm alsbald ausgetrieben, und die Verschwörer „jubelten“ über seine Kapitulation.) Dies mag eine Erklärung für die eigentümliche Tatsache liefern, dass Rabbiner Stephen Wise, der Roosevelt 1914 bei den Senatswahlen und 1928 bei seiner Kandidatur für das Amt des Gouverneurs von New York unterstützt hatte, ihm bei den Präsidentschaftswahlen von 1932 seine Rückendeckung verweigerte. Doch dann muss Roosevelt etwas getan haben, was den Rabbi versöhnlich stimmte, denn sogleich nach seiner Wahl erklärte Wise, der neue Präsident habe seine „uneingeschränkte Bewunderung wiedergewonnen“, und Anno 1935 gehörte er wieder dem engsten Beraterkreis des Präsidenten an.
In Anbetracht der historischen Präzedenzfälle deutete die Identität der Männer, mit denen sich Roosevelt umgab, eindeutig darauf hin, was für eine Politik er verfolgen würde.
Ein weiteres Indiz hierfür war die Ernennung zusätzlicher jüdischer Berater. Dieser Tatsache kam im Jahre 1933 besondere Bedeutung zu. Zwanzig Jahre zuvor hatte man die jüdischen Berater Woodrow Wilsons anstandslos als Amerikaner akzeptiert, die sich lediglich durch ihren Glauben von anderen US-Bürgern unterschieden. Doch 1933 war das zionistische Abenteuer in Palästina in vollem Gange, so dass die Frage legitim war, wem die Loyalität dieser amerikanischen Juden gehörte. Außerdem hatte die Weltrevolution in Russland triumphiert, und die Pläne für eine Weltregierung nahmen allmählich Konturen an. Angesichts dieser Entwicklungen stellte sich die Frage nach den nationalen Interessen Amerikas, und es war von höchster Wichtigkeit, ob die Männer aus der unmittelbaren Umgebung des Präsidenten diese Interessen mit gebührendem Nachdruck vertraten oder nicht.
Vor diesem Hintergrund erscheint die Erklärung des Kongresskomitees von 1924, wonach keine fremde Gruppe das Recht beanspruchen dürfe, den Charakter der amerikanischen Gesetzgebung zu diktieren, von besonderer Wichtigkeit. Unter den „Beratern“ des Präsidenten gab es etliche, die im Ausland geboren waren oder an deren Loyalität Zweifel statthaft waren, weil sie sich dem Zionismus bzw. der Weltrevolution verschrieben hatten oder für die Idee einer Weltregierung eintraten. In diesem Sinne kann man durchaus behaupten, eine „fremde“ Gruppe, die als Ergebnis der Masseneinwanderung der vorhergehenden Jahrzehnte entstanden war, habe den amerikanischen Präsidenten umgarnt und den Gang der Dinge gesteuert. Die Entwicklung der folgenden zwölf Jahre ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass die „Ratschläge“, welche diese „Berater“ dem Präsidenten erteilten, darauf abzielten, das zerstörerische Prinzip in seinen drei Formen – Kommunismus, Zionismus und der Plan zur Bildung einer Weltregierung – gebührend zu fördern.
Neben Wise, Baruch und Brandeis gehörte auch der in Wien geborene jüdischstämmige Professor Felix Frankfurter zu den wichtigsten Beratern Roosevelts. Unter Berufung auf House behauptete dessen Biograph Howden, Frankfurter sei der einflussreichste unter diesen vier Männern gewesen: „Mehr als jeder andere… spielte Professor Frankfurter bei Roosevelt dieselbe Rolle, die House bei Präsident Wilson gespielt hatte.“ Gewiss, der Einfluss inoffizieller Berater lässt sich stets nur schwer einschätzen, und es ist durchaus möglich, dass Howden Frankfurters Bedeutung überbewertet hat. Allerdings kann kein Zweifel daran bestehen, dass er eine sehr wichtige Rolle spielte (schon unter Wilson hatte er zu dessen engsten Vertrauten gezählt).
Wie Brandeis und Cardozo war Frankfurter Richter am Obersten Gerichtshof der USA und mischte sich niemals offen in die Politik ein. Nichtsdestoweniger lässt sich sein Einfluss leichter nachweisen als derjenige anderer, die ihre Spuren besser zu verwischen vermochten. In den dreißiger Jahren war er Rektor der Juristischen Fakultät von Harvard gewesen, was ihm die Möglichkeit bot, eine ganze Generation junger Männer auszubilden, welche dann die Politik der vierziger und fünfziger Jahre maßgeblich mitgestalteten. Wer zu Felix Frankfurters Zöglingen gehört hatte, dem standen alle Wege offen.
Zwei dieser Schützlinge waren Alger Hiss und Dean Acheson. Hiss wurde 1949 als kommunistischer Agent entlarvt, doch da die betreffenden Delikte verjährt waren, konnte er lediglich wegen eines anderen ihm vorgeworfenen Vergehens – Meineid – verurteilt werden; dass er ein hochkarätiger „Berater“ des verstorbenen Roosevelt gewesen war, vermochte ihn nicht vor einem Schuldspruch zu bewahren. Während des Prozesses trat Frankfurter als Zeuge der Verteidigung auf und bescheinigte dem Angeschuldigten einen einwandfreien Charakter. Auch Acheson, der damals die Position des amerikanischen Außenministers bekleidete, erklärte, er werde Hiss nicht „im Regen stehen lassen“. Bei der Jalta-Konferenz von 1945, als die Westmächte den Sowjets halb Europa auf dem Silbertablett servierten, hatte Hiss eine wichtige Rolle gespielt, und Acheson trug sein Scherflein dazu bei, dass die Vereinigten Staaten keinen Finger rührten, um die kommunistische Machtergreifung in China zu verhindern.
Während diese jungen Männer offensichtlich in den ersten Roosevelt-Jahren darauf vorbereitet wurden, das US-Außenministerium zu unterwandern, umgab sich der Präsident mit einer Riege hochrangiger jüdischer Berater. Ab 1934 war sein Finanzminister Henry Roosevelt, ein führender Zionist, der 1944 den berüchtigten Plan zur völligen Demontage der deutschen Industrie entwerfen sollte. Zu den übrigen prominenten jüdischen „Beratern“ Roosevelts gehörten folgende Männer:
• Senator Herbert Lehman, auch er feuriger Zionist und einer der rührigsten Organisatoren des „zweiten Exodus“, der Massenauswanderung europäischer Juden in den Jahren 1945 und 1946, die den Palästinakrieg und die Gründung Israels zur Folge hatte;
• Richter Samuel Rosenmann, der im Weißen Haus fast schon zum Inventar gehörte und Roosevelt beim Schreiben seiner Reden half;
• David Niles, ein aus Russland stammender Jude, der Roosevelt und seinem Nachfolger Truman viele Jahre lang als „Berater in jüdischen Fragen“ diente;
• Benjamin Cohen, der an der Balfour-Deklaration von 1917 mitgefeilt hatte und zu den namhaftesten Zionisten Amerikas gehörte;
• Drei russischstämmige Juden namens Sidney Hillman, Isador Lubin und Leo Pasvolsky.
Diese Namen repräsentierten freilich nur die Spitze des Eisbergs. Die Zunahme des jüdischen Einflusses hinter den Kulissen der Macht war selbstverständlich kein spontanes Naturereignis. Antizionistischen, antirevolutionären und der Idee einer Weltregierung gegenüber skeptisch eingestellten Juden blieb der Zugang zu führenden Positionen versperrt. Dass sich der Präsident mit einer solchen „Palastgarde“ umgab, erregte viel Unmut, doch ist es stets schwierig, gegen inoffizielle Berater irgendwelche konkreten Anschuldigungen zu erheben, und Roosevelt ignorierte sämtliche Proteste souverän. Somit waren die Weichen bereits zu Beginn seiner insgesamt zwölfjährigen Amtszeit gestellt. Zur selben Zeit initiierte Hitler wieder einmal eine der in der Geschichte zyklisch wiederkehrenden Judenverfolgungen, wodurch er für Roosevelt und die Männer hinter ihm zum willkommenen Buhmann wurde und damit dieselbe Funktion erfüllte wie zwanzig Jahre zuvor, zur Regierungszeit Woodrow Wilsons, der russische Zar.
Dass Roosevelt dreimal (1936, 1940 und 1944) wiedergewählt wurde, hatte er in erster Linie der von House entwickelten Wahlstrategie zu verdanken, die das Hauptgewicht auf die Gewinnung der Wechselwähler legte. In Übereinstimmung mit dieser Strategie wurde der Kampf gegen die „Diskriminierung“ zur obersten Priorität. Diese Losung diente nicht nur dazu, die Neger für Roosevelt zu gewinnen [19], sondern wurde auch als Keule benutzt, mit der jede Kritik am übermäßigen Einfluss der „fremden Gruppe“ niedergeknüppelt wurde. Hand in Hand mit dem Feldzug gegen die „Diskriminierung“ ging die Köderung der Armen, denen man versprach, die Reichen zur Kasse zu bitten. Diese Strategie erwies sich als so erfolgreich, dass die Republikaner zum Rückzug bliesen und ihrerseits um die Gunst der „fremden Gruppe“ zu buhlen begannen, so dass diese bei Wahlen die Rolle eines Schiedsrichters spielen konnte. Auf diese Weise festigte sich der Würgegriff der „Fremden“ um die gesamte politische Kaste, und der amerikanische Wähler hatte fortan keine echte Wahl mehr. Roosevelt stärkte seine Position mit seiner Politik der Staatsverschuldung, wobei er grundsätzlich davon ausging, dass die Höhe der Staatsschulden keine Rolle spiele, da der Staat ja sein eigener Gläubiger sei. Hierdurch verlor das amerikanische Volk die Kontrolle über die öffentlichen Finanzen, die es seither nie wieder zurückgewonnen hat, und der Mann im Weißen Haus konnte mit einem Federstrich über Summen verfügen, die in früheren Zeiten ausgereicht hätten, um das Budget eines halben Dutzend sparsamer Staaten zu decken.
Diese Vollmachten errang der Präsident, indem er die Notwendigkeit beschwor, der „Krise“ Herr zu werden – mit dem Ergebnis, dass die „Krise“ seither zum Dauerzustand geworden ist.
Alles deutet darauf hin, dass Roosevelts Politik lange im Voraus geplant war, und wäre seine Präsidentschaft früher zu Ende gegangen, so hätte die Weltgeschichte womöglich einen völlig anderen Lauf genommen. Der verborgene Mechanismus der Macht sowie die Kontrolle der „Berater“ über den Präsidenten waren jedoch dermaßen effizient, dass er nicht weniger als dreimal wiedergewählt wurde, nachdem die Verfassung, die einem Präsidenten lediglich zwei Amtszeiten einräumte, zuvor geändert worden war. Nur ein einziges Mal geriet seine Position ernsthaft ins Wanken, und die langfristig eingefädelten Pläne der Hintergrundmächte liefen Gefahr, Schiffbruch zu erleiden.
In einem der Südstaaten, Louisiana, erlebte ein populistischer Politiker namens Huey Long, der in mancher Hinsicht Roosevelts Ebenbild war, einen kometenhaften Aufstieg. Long war ein Demagoge mit einem pausbäckigen Gesicht und Kraushaar, der aus einer sehr einfachen Familie stammte. Wie Wilson und Roosevelt wurde auch er populär, indem er die „Interessen der Mächtigen“ attackierte, worunter man in seinem Heimatgebiet die Ölindustrie im allgemeinen sowie Standard Oil im besonderen verstand. Er war der Abgott der armen Weißen, deren Stimmen ihm 1928 die Wahl zum Gouverneur seines Heimatstaates Louisiana bescherten. Kaum im Amt, führte er eine Ölsteuer ein, mit der er den Bau von Schulen finanzieren wollte. Bei der Eröffnung der neuen Legislaturperiode verweigerte ihm ein Rabbiner namens Walter Peiser deswegen seinen Segen und schalt ihn einen „unwürdigen Gouverneur“.
Huey Longs Popularität erreichte ungeahnte Höhen. Im März 1935 wurde er in den Senat gewählt, wo er in einer seiner Reden eine heftige Attacke auf Bernard Baruch ritt, den er offenbar als führenden Vertreter der „Interessen der Mächtigen“ betrachtete. (Der einzige Vorwurf, der gegen Long nie erhoben wurde, war derjenige des „Antisemitismus“; in der Tat waren viele seiner Mitarbeiter Juden.) Allmählich mauserte er sich zu einem der mächtigsten Männer des Landes. Er schrieb ein Buch mit dem Titel Meine erste Woche im Weißen Haus, das mit zahlreichen Illustrationen versehen war; auf einer davon war ein Roosevelt zu sehen, der fatal an den Roosevelt von Jalta erinnerte und sich demütig die Belehrungen eines vor Gesundheit und Tatkraft strotzenden Huey Long anhörte.
Long schickte sich an, den Präsidenten vom Thron zu stoßen, indem er ihm auf dessen ureigenstem Gebiet – eine verschwenderische Finanzpolitik und verlockende Versprechungen – den Rang ablief. Hierbei ging er äußerst raffiniert vor, womöglich noch raffinierter als Roosevelt. Mit Schlagworten wie „Teilt den Reichtum“ und „Jedermann ein König“ hatte er die politische Maschinerie in Louisiana unter Kontrolle gebracht. Als die Gelder aus Washington in die einzelnen Bundesstaaten zu fließen begannen, wo sie zur Finanzierung von „Krisenprojekten“ sowie ganz nebenbei zum Stimmenkauf verwendet werden sollten, zweigte Hue Long seelenruhig einen beträchtlichen Teil davon für seine eigenen Zwecke ab. Das Parlament von Louisiana verabschiedete ein Gesetz, das es lokalen Behörden untersagte, ohne ausdrückliche Genehmigung der örtlichen Regierung finanzielle Unterstützung seitens der Bundesregierung anzunehmen. Da Long die örtliche Regierung kontrollierte, bestimmte er selbst über die Verwendung des Geldsegens aus Washington und stellte somit sicher, dass dieser zur Stärkung seiner eigenen Wählerbasis und nicht derjenigen Roosevelts eingesetzt wurde. Genau wie der Präsident benutzte er öffentliche Gelder also zur Förderung politischer Anliegen – aber seiner eigenen.
1935 begann sich Roosevelt auf die Kampagne zu seiner Wiederwahl vorzubereiten. Urplötzlich wurden sich seine Berater gewahr, dass Hue Longs Beliebtheit weit über die Grenzen seines Heimatstaates Louisiana hinausreichte und er zu einem der bekanntesten Männer des Landes geworden war. Wie John Flynn in seinem 1948 erschienenen Buch The Roosevelt Myth berichtet, war das Nationalkomitee der Demokratischen Partei erstaunt, als eine geheime Umfrage ergab, dass Huey Long als Kandidat einer dritten Partei mit drei bis vier Millionen Stimmen rechnen konnte und sein „Teilt den Reichtum“-Programm in den industrialisierten und landwirtschaftlichen Staaten auf einen großen Teil der demokratischen Wählerschaft eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausübte.
Dies hieß im Klartext, dass Huey Long zum damaligen Zeitpunkt zwar noch keine Chancen besaß, selbst Präsident zu werden, es jedoch sehr wohl in seinen Kräften stand, Roosevelts Wiederwahl zu verhindern, indem er diesem so viele Stimmen abnahm, dass die Republikaner als lachende Dritte davon profitierten. Dies löste bei der winzigen Clique, welche die reale Macht ausübte, regelrechte Panik aus. Doch wie John Flynn in seinem eben erwähnten Buch schrieb, war das Schicksal „ein Anhänger der Demokratischen Partei geworden und blieb es“. Am 8. September 1935 fiel Huey Long im Kapitol des Staates Louisiana der Kugel eines jungen jüdischen Attentäters namens Dr. Carl Austin Weiß zum Opfer. Die Beweggründe des Täters werden niemals ans Licht kommen, denn dieser wurde seinerseits von Longs Leibwächter erschossen.[20]
Die politischen Auswirkungen der Mordtat waren klar: Roosevelts Wiederwahl war nun garantiert. Wie meist in solchen Fällen wurde der Öffentlichkeit weisgemacht, der Attentäter sei ein „Verrückter“ gewesen, doch wurden auch andere Motive genannt. Eine öffentliche Ermittlung blieb aus (auch dies erinnert an andere politische Morde der letzten hundert Jahre, bei denen solche Ermittlungen entweder gar nie eingeleitet oder vorzeitig abgeblockt wurden. In Fällen, wo tatsächlich ermittelt wurde (wie bei den Morden an Abraham Lincoln, Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Ungarn oder König Alexander von Jugoslawien) haben die Untersuchungen stets ergeben, dass der jeweilige Mordschütze durchaus kein „auf eigene Faust handelnder Verrückter“, sondern das Werkzeug einer mächtigen Organisation war. Da die Liquidierung Huey Longs die politische Entwicklung in den USA für das folgende Jahrzehnt bestimmte, war sie ebenso folgenschwer wie andere Morde, denen hochrangigere Männer zum Opfer fielen.
Franklin Delano Roosevelt wurde 1936 wiedergewählt. Seine Aufgabe bestand augenscheinlich darin, sein Land nach dem Vorbild von Oberst House und Woodrow Wilson „in fremde Händel zu verstricken“, wobei er wie Wilson bei jeder Wahl hoch und heilig versprach, Amerika aus fremden Konflikten herauszuhalten. Inzwischen wurde das Gejammer über die Politik Hitlers immer lauter; wie ich an früherer Stelle festgehalten habe, wurde die politische Repression in Deutschland zunehmend so dargestellt, als richte sie sich ausschließlich gegen Juden. Am 5. Oktober 1937, also zwei Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieg gab Roosevelt in aller Öffentlichkeit Erklärungen ab, die zwar verklausuliert, für Eingeweihte jedoch hinreichend klar waren: Er, Roosevelt, würde sein Land in einen Krieg führen, und zwar in erster Linie um jener Interessen willen, als deren Hüterin seine Palastgarde waltete. Auch in diesem Punkt trat Roosevelt in die Fußstapfen Wilsons, der im Dezember 1911, also fast drei Jahre vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, öffentliche Drohungen gegen Russland ausgestoßen hatte. Genau wie Wilson Anno 1911 identifizierte Roosevelt sechsundzwanzig Jahre nach ihm die Sache Amerikas mit der Sache der Juden, so wie diese (missbräuchlicherweise) von den Zionisten dargestellt wurde.
Hier ein Auszug aus Roosevelts Ansprache vom 5. Oktober 1937: „Niemand möge glauben, Amerika werde ungeschoren davonkommen… und die westliche Hemisphäre werde nicht angegriffen werden… Wenn sich eine Seuche ausbreitet, billigt die Gemeinschaft eine Quarantäne der Patienten und beteiligt sich dabei, um die Gesundheit der Gemeinschaft vor der Verbreitung der Krankheit zu schützen.“
In diesem Fall hatten es die Ghostwriter des Präsidenten an der gebotenen Vorsicht fehlen lassen, denn die Öffentlichkeit begriff sogleich, dass der Hinweis auf eine „Quarantäne“ eine kaum verhohlene Kriegsdrohung war. Dies rief solche Bestürzung hervor, dass sich Roosevelt noch volle vier Jahre lang, bis zum Tag des Kriegseintritts seines Landes, genötigt sah, bis zur Ermüdung zu wiederholen: „Eure Söhne werden nicht in einen fremden Krieg entsandt werden.“ (Im Oktober 1937 wusste er zweifellos, dass ca. zwei Jahre später ein Krieg ausbrechen würde, denn zur selben Zeit unterrichtete ich die Redaktion von The Times von Wien aus, dass Hitler und Göring eben dies vorausgesagt hatten, und der Präsident der USA war bestimmt nicht schlechter informiert als ein britischer Reporter.)
Als man das Jahr 1937 schrieb, war die im letzten Kapitel beschriebene verfälschte Darstellung der Geschehnisse in Deutschland seit vier Jahren im Gange. Hier noch ein Beispiel. Wie Rabbiner Stephen Wise berichtet, initiierte der American Jewish Congress unmittelbar nach Hitlers Machtübernahme einen Boykott deutscher Waren, und zwar mit der Begründung, laut „telegraphischen Berichten“ aus Deutschland werde dort ein „landesweiter Judenpogrom“ geplant.[21] Wie beiläufig fügt er hinzu, der Pogrom sei „nicht zustande gekommen“, doch der Boykott kam sehr wohl zustande.[22]
Wise macht kein Hehl daraus, dass er und seine zionistischen Gesinnungsgenossen sich von den Protesten und Appellen der deutschen Juden, die auf eine Einstellung des Boykotts drängten, nicht beirren ließen. Die Vorstellung einer friedlichen Koexistenz zwischen Hitler und den deutschen Juden erfüllte sie mit Entsetzen. In einem Brief an seine Mitstreiter schrieb Wise, er befürchte, „dass unsere jüdischen Brüder in Deutschland sich dazu veranlasst oder genötigt sehen könnten, ein Friedensabkommen zu akzeptieren, das eine geringfügige Verbesserung ihrer Lage oder eine leichte Milderung des ihnen zugefügten Unrechts bewirken könnte… und dass das Naziregime beschließen könnte, einige der üblen Konsequenzen seiner Herrschaft durch eine mildere Behandlung der Juden zu verhüten, welche die weltweiten jüdischen Proteste verstummen ließen.“
Die zweite der beiden von ihm erwähnten Möglichkeiten war für Wise „die größere Gefahr“. Anders gesagt, er befürchtete ein Ende der „Verfolgung“. Er, Rabbiner Stephen Wise, der er im sicheren New York saß, sah es lieber, wenn die Juden in Deutschland litten, als wenn sie sich mit den Nationalsozialisten verständigten: „Durch die Hände der Nazis zu sterben, ist grausam; durch ihre Gnade zu überleben, wäre tausendmal schlimmer. Wir werden den Nazismus überleben, außer wenn wir die unsühnbare Sünde begehen, uns auf einen Kuhhandel mit ihm einzulassen, um einige jüdische Opfer zu retten.“ (1934, bei der Jüdischen Weltkonferenz.) „Wir lehnen jeglichen Vorschlag, der darauf hinausläuft, die Sicherheit einiger Juden durch die Schande aller Juden zu erkaufen, voller Verachtung ab.“ (1936) In Washington warb Louis Brandeis nicht minder entschlossen für das Martyrium der deutschen Juden: „Jedes Abkommen, das dazu führt, im Ausland Absatzmärkte für deutsche Waren zu schaffen, stärkt Hitler… Hitlers wirtschaftliche Nöte zu lindern, um einige der Juden Deutschlands durch Auswanderung zu retten, wäre… eine beklagenswerte Politik.“[23]
Für die Zionisten nahm die Gefahr einer Versöhnung zwischen Hitler und den Juden im Jahre 1938 konkrete Konturen an. Damals entsandte General Smuts seinen Verteidigungsminister Oswald Pirow nach Deutschland, um auf dem Verhandlungswege eine gütliche Lösung der Judenfrage zu erreichen. Der britische Premierminister Neville Chamberlain begrüßte diesen Schritt; er ließ Pirow wissen, dass der Druck des internationalen Judentums eines der hauptsächlichen Hindernisse für eine britisch-deutsche Verständigung sei und verkündete, sich diesem Druck (den Leon Pinsker als „unwiderstehlich“ bezeichnet hatte) zu widersetzen, falls dies eine mäßigende Auswirkung auf Hitler habe.
Laut Pirows eigenen Angaben unterbreitete er Hitler in Deutschland einen konkreten Vorschlag, auf den sein Gastgeber positiv reagierte. Damit war ein Abkommen greifbar nahe.
Doch genau zu jenem Zeitpunkt schlug das Schicksal wieder zu. Wie bei den Attentaten auf Huey Long, Graf Stolypin oder Zar Alexander II. machte die Kugel eines Attentäters jede Chance auf die friedliche Lösung eines drängenden Problems zunichte. In Paris wurde der deutsche Diplomat von Rath von einem jungen Juden erschossen. Hierauf brachen in Deutschland antijüdische Krawalle aus, und viele Synagogen gingen in Flammen auf. Pirows Mission war somit gescheitert. Es wurden keine Ermittlungen darüber durchgeführt, ob der Mord an von Rath womöglich im Auftrag einer bestimmten Organisation erfolgt war; falls eine solche Ermittlung zumindest in die Wege geleitet wurde, erbrachte sie keine greifbaren Ergebnisse. Rabbiner Wise lieferte die übliche, abgedroschene Erklärung, der Attentäter sei ein „aus dem Lot geratener junger Mann“ gewesen, den die Nazis mit ihrer antijüdischen Politik zu seinem Verzweiflungsakt getrieben hätten. Präsident Roosevelts Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: „Die Nachrichten, die uns in den letzten Tagen aus Deutschland erreichten, haben die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten zutiefst schockiert. Ich selbst konnte kaum glauben, dass solche Dinge in einem zivilisierten Land des zwanzigsten Jahrhunderts geschehen könnten… Ich habe unseren Botschafter in Berlin angewiesen, sofort zur Berichterstattung und zu Konsultationen zurückzukehren.“
Diese harten Worte waren auf die Synagogenbrände gemünzt (zum Mord an von Rath verlor Roosevelt kein Wort), und der zweite Satz war nachweislich unwahr, denn Roosevelt und alle seine Zeitgenossen waren bereits früher Zeugen der willkürlichen Zerstörung von Gotteshäusern geworden. Allerdings hatte es sich bei diesen nicht um Synagogen gehandelt, sondern um christliche Kirchen und Kathedralen, die im kommunistischen Russland gesprengt wurden, doch dies hatte Roosevelt nicht daran gehindert, das für diesen Frevel verantwortliche Regime in Moskau gleich nach seinem Amtsantritt anzuerkennen. Erst kurz zuvor hatte er außerdem die erzwungene Kapitulation der Tschechoslowakei vor Hitler in einem Telegramm nachdrücklich begrüßt; offenbar hatte es ihn durchaus nicht schockiert, dass dergleichen „in einem zivilisierten Land des zwanzigsten Jahrhunderts“ geschehen war. Solche und ähnliche Zwischenfälle waren es, die mich damals dazu bewogen, meine Stelle als Reporter zu kündigen: Angesichts der systematischen Verfälschung der Fakten durch die Presse konnte ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, noch weiter den Journalistenberuf auszuüben.
Mit den eben zitierten Aussprüchen, die er in den Jahren 1937 und 1938 tat, bereitete Roosevelt sein Land de facto auf den Kriegseintritt vor, auch wenn dieser formell erst nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour erfolgte. Dass die Vergeltungsdrohung, die er am 17. Juli 1942 gegenüber Deutschland ausstieß, einzig und allein mit der Behandlung der Juden begründet wurde, passt in dieses Bild. Auch hinter diesen Äußerungen standen jene Männer, die von Anfang an alles getan hatten, um eine Milderung des Schicksals der deutschen Juden zu vereiteln.
Der Mord an van Rath in Paris lässt sich durchaus mit den Schüssen von Serajevo vergleichen, die den Ersten Weltkrieg einläuteten. Dies hat die seitherige Entwicklung klar bewiesen. Im Gegensatz zu Woodrow Wilson glaubte Roosevelt privat nie daran, dass sein Land neutral bleiben werde.
„Wir werden diesem Hitler zeigen, wo der Bartel den Most holt“, hatte sein Mentor Bernard Baruch 1938 erklärt (General George C. Marshall). Falls keine drastische Änderung eintritt (und gegenwärtig deutet nichts auf eine solche hin), wird der amerikanische Präsident in einem allfälligen dritten Weltkrieg in demselben Garn verstrickt sein wie seine Vorgänger 1914-1918 und 1939-1945.
Während der sechs Jahre, in denen der „unnötige Krieg“ vorbereitet wurde, beobachtete ich die turbulente, sich stetig verdüsternde Szene von Berlin und Wien sowie all jenen großen Städten aus, auf die sich schon bald eine lange Nacht niedersenken sollte: Prag und Budapest, Belgrad und Bukarest, Sofia und Warschau. Vermutlich haben nur sehr wenige Menschen so hautnah wie ich miterlebt, wie der Ofen geheizt wurde, in dem man den Barren schmolz. Im Gegensatz zu den meisten meiner Zeitgenossen war ich nicht an bestimmtes Land oder eine bestimmte Partei gebunden, sondern lernte sie alle kennen. Ich habe die lärmigen, triumphierenden Reden der SA- und SS-Männer in ihren Stammkneipen ebenso gehört wie die verstohlenen, bitteren Gespräche ihrer Gegner in Privatwohnungen und das nervöse Gemurmel von Männern auf der Flucht, die immerfort ängstliche Blicke über die Schulter warfen. Ich habe das Antlitz des Mob, dieses hirnlosen Dinosauriers, in seinen beiden Stimmungslagen gesehen: Von wilden, illusorischen Hoffnungen aufgepeitscht (in Berlin) und von hohlwangiger, hohläugiger Hoffnungslosigkeit gezeichnet (in Moskau). Ich bin der Furcht auf allen gesellschaftlichen Stufen begegnet, vom Straßenfeger bis zum Staats- oder Regierungschef; ich habe den Terror in seinen beiden Hochburgen miterlebt.
Ich habe viele scheinbar mächtige Männer kennengelernt, die für entgegengesetzte Ziele eintraten, durch ihre Handlungen jedoch allesamt dazu beitrugen, dass der „unnötige Krieg“ schließlich unvermeidlich wurde. Ich habe mit Hitler, Göring und Goebbels gesprochen; ich habe am Ufer des Genfer Sees diskret mit dem pausbäckigen Maxim Litwinow zu Mittag gespeist, einer typischen Gestalt aus den Cafés der Exilanten, und ich habe mich gefragt, was er, der er Außenminister des kommunistischen Russland war, eigentlich von diesem Land wusste. Ich habe Mussolini und Ramsay Macdonald getroffen, einen jener britischer Premierminister, die während jener Jahre schattengleich über die Bühne huschten. Ich habe mich auf der alten Prager Burg stundenlang mit Edward Benesch unterhalten, habe Unterredungen mit österreichischen Kanzlern und ungarischen Premierministern, mit balkanischen Königen und Politikern geführt. Ich habe das Wirken des Völkerbunds verfolgt, auf den ich in meiner damaligen Naivität große Hoffnungen setzte, fühlte mich jedoch durch die würdelosen Dinge, die dort vor sich gingen - die Feilscherei und den Stimmenkauf hinter den Kulissen – ebenso abgestoßen wie durch die Schwärme von Müßiggängern und Intriganten, die ihr Unwesen trieben; wer den Völkerbund kennengelernt hat, wird sich schwerlich für die „Vereinten Nationen“ erwärmen können. Ich gehörte zu der Journalistenriege, die einen aufsteigenden jungen Minister namens Anthony Eden nach Moskau begleitete, und erlebte dort ein Regime, das in allen wesentlichen Punkten wie eine Kopie des nationalsozialistischen in Berlin wirkte, außer was den Status der Juden betraf, die mir einen ganz unverhältnismäßig großen Teil der Schlüsselpositionen im sowjetischen Staatsapparat einzunehmen schienen.
In Europa herrschte ein unbeschreibliches Chaos, doch eines schien sonnenklar: Hitler würde einen Krieg entfesseln, falls man ihn nicht daran hinderte, und da keine ernsthaften Versuche in dieser Richtung erfolgten, war der Krieg unvermeidlich. Da gab es einen weiteren britischen Premierminister namens Stanley Baldwin, der die Auslandskorrespondenten in Berlin ganz aus der Fassung brachte, weil er seinen Landsleuten die Wahrheit über Hitlers kriegerische Absichten vorenthielt – wie er später sagte, hätte er sonst „die Wahlen verloren“. Falls sein Nachfolger Neville Chamberlain der Illusion anhing, Hitler durch seine fortgesetzte Beschwichtigungspolitik zu einem Krieg gegen die Sowjetunion verführen zu können (dass dies wirklich sein Kalkül war, kann ich nicht beweisen, aber es scheint sehr wohl möglich), so war dies immerhin eine Politik, während seine Vorgänger überhaupt keine solche gehabt hatten. Doch war es eine verfehlte Politik, denn alle erfahrenen Beobachter in Deutschland sahen voraus, dass Hitler nicht gegen Stalin zuschlagen, sondern sich mit diesem verbünden würde, ehe er einen Krieg begann. Genau dies habe ich in meinen Vorkriegsbüchern vorausgesagt.
Nachdem ich den Anschluss Österreichs und die Zerschlagung der Tschechoslowakei miterlebt hatte, wurde ich mir bewusst, dass die letzte Hoffnung, einen unnötigen Krieg zu vermeiden, dahin war. Ich hatte den Eindruck, in einer irrsinnig gewordenen Welt zu leben; dies liefert die Erklärung dafür, dass ich dem Buch, das ich damals schrieb, den Titel Insanity Fair (Jahrmarkt des Irrsinns) gab. Zum damaligen Zeitpunkt sah ich nichts weiter als unerklärliches Fehlen jeder Politik. Achtzehn Jahre später und im Lichte all dessen, was seither geschehen und bekannt geworden ist, lässt sich die Möglichkeit, dass man den „unnötigen Krieg“ durchaus nicht in allen Kreisen für unnötig hielt, keineswegs von der Hand weisen.
[19] Die weltweite Agitation über das Los des amerikanischen Negers wird in erster Linie von drei in New York ansässigen Organisationen geschürt. Zwei davon, das American Jewish Commitee und die Anti-Defamation League, sind rein jüdisch und verfügen über sehr erhebliche Geldmittel. Bei der dritten Organisation handelt es sich um die N. A. A. C. P. (National Association for the Advancement of Coloured People, Nationale Vereinigung zur Förderung Farbiger Menschen), bei der Juden von Anbeginn an die erste Geige gespielt haben; die Neger selbst figurieren darin lediglich als Paradegäule. Der amerikanische Schwarze will gesellschaftlichen Fortschritt innerhalb seiner eigenen Bevölkerungsgruppe und strebt keine Vermischung mit den Weißen an. Im Gegensatz dazu setzen sich die Judenorganisationen, die vorgeben, für den Neger zu sprechen, für eine erzwungene Vermischung der beiden Rassen ein, obwohl keine der beiden eine solche wünscht. Diese Gruppen bombardierten die Gerichte mit ihren Klagen, mit dem Ergebnis, dass der Oberste Gerichtshof rassisch getrennte Schulen im Jahre 1955 für illegal erklärte, ihre Abschaffung anordnete und die Einführung gemischtrassiger Schulen befahl. Um dieser Politik Nachdruck zu verschaffen, wurde in den Südstaaten die Nationalgarde eingesetzt, und es wurden sogar Panzer aufgeboten. Es ist mir geglückt, Einblick in das Budget des American Jewish Comittee für 1953 zu erhalten, das sich auf 1.753.000 Dollar belief. In Bezug auf die Neger hielt die Organisation fest: „Der Status der Juden ist in Bezug auf die meisten zivilen und politischen Rechte sicherer als derjenige manch anderer Gruppen, insbesondere der Neger. Doch solange erfolgreich verhindert wird, dass die Neger ihre Rechte tatsächlich beanspruchen können, sind auch die Rechte der Juden permanent gefährdet. Aus diesem Grund zielt ein Großteil unserer Aktivitäten darauf ab, solchen anderen Gruppen, und nicht uns selbst, vermehrte Möglichkeiten zur Beanspruchung ihrer Rechte zu verschaffen… Ein Beispiel hierfür liefert unser Verhältnis zur N.A.A.C.P, die uns auf Feldern, wo wir besonders kompetent sind, um Unterstützung ersucht… Eine effiziente Waffe sind Vorstöße vor Gericht… Wir nehmen direkt an Gerichtsverfahren teil… Wir haben Klagen gegen die Rassentrennung sowie gegen die Diskriminierung der Neger eingereicht.“ Die Angehörigen des Obersten Gerichtshofs werden aufgrund politischer Präferenzen ernannt; dies ist ein wichtiger Faktor, der schwerwiegende Auswirkungen haben könnte. (Zurück)
[20] Huey Long hatte seine Ermordung im Juli vorausgesagt: Der Senat, erklärte er, habe seinen Tod geplant, wobei „ein Mann mit einer Pistole und einer Kugel“ als Vollstrecker auserkoren worden sei. Seinen Angaben nach war eine Unterredung seiner Feinde, die sich in einem Hotel in New Orleans getroffen hätten, mit einem versteckten Tonbandgerät aufgenommen worden. Der Schriftsteller Hodding Carter relativierte diese Behauptung; in seinem 1949 erschienenen Buch The Aspirin Age schrieb er: „Die ‚Verschwörung' beschränkte sich auf Drohungen wie: ‚Ich wünsche, jemand würde diesen Kerl umlegen.“ (Zurück)
[21] Die Nationalsozialisten haben stets behauptet, ihr eintägiger Boykott jüdischer Geschäfte am 1. April 1933 sei eine Reaktion auf diese Provokation aus New York gewesen. Rabbiner Stephen Wises Buch aus dem Jahre 1949 verleiht dieser Behauptung Glaubwürdigkeit. (Zurück)
[22] Das Wort „Pogrom“ (das im Russischen „Zerstörung“ bedeutet, spielt in der zionistischen Propaganda eine Schlüsselrolle. Er wird einzig und allein für (wirkliche oder angebliche) Ausschreitungen gegen Juden verwendet, so dass ein Leser, der auf Wendungen wie „ein antirussischer Pogrom“ oder „ein Pogrom gegen Araber“ stößt, unwillkürlich den Eindruck erhalten muss, hier liege ein Druckfehler vor. Chaim Weizmann schreibt, in seinem russischen Heimatort habe es niemals Pogrome gegeben, verwendet das Wort jedoch fortlaufend, und zwar mit der Begründung, es sei „nicht nötig, unter Pogromen zu leben, um zu wissen, dass die nichtjüdische Welt vergiftet ist“. Er rief den britischen Militärgouverneur in Palästina zu harten Maßnahmen gegen die Araber auf und erklärte dies damit, dass er „einige Erfahrung“ mit der Atmosphäre habe, die Pogromen vorausgehe – und dies, obgleich er seinen eigenen Aussagen zufolge niemals einen Pogrom erlebt hatte! Er bezeichnet einen Krawall, bei dem fünf oder sechs Juden verletzt wurden, als „Pogrom“, und spricht im Zusammenhang mit den Ereignissen des Jahres 1938, in dem 69 Briten, 92 Juden und 1.500 Araber umgebracht wurden, von „arabischem Terrorismus“. Ein distinguierter britischer Offizier, Sir Adrian Carton de Wiart, der zwischen den beiden Weltkriegen in Polen lebte, meinte „Die jüdische Frage scheint unlösbar… Es kursierten Gerüchte über Pogrome, aber ich hielt diese für maßlos übertrieben, denn es gab keinerlei Beweise für den Massenmord an Tausenden von Juden.“(Zurück)
[23] In Wirklichkeit waren die Zionisten durchaus zu einem „Kuhhandel“ und zu Geschäften mit den Nationalsozialisten bereit, sofern es ihren Zielen dienlich war. Sieben Jahre später, auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkriegs, erhielt Stephen Wise von einer „Gruppe von Nazi-Funktionären“ das Angebot, Juden gegen Bezahlung aus Polen nach Ungarn emigrieren zu lassen. Polen war von Deutschland besetzt, und in Ungarn war eine von Deutschland abhängige Regierung am Ruder, so dass man nicht so recht versteht, welchen Vorteil diese Übersiedlung den betreffenden Juden gebracht hätte, doch Wise muss einen triftigen Grund dafür gehabt haben, Juden während des Krieges von einem unter deutscher Kontrolle befindlichen Land ins andere ziehen zu lassen, nachdem er sich ihrer Auswanderung aus Deutschland in Friedenszeiten so heftig widersetzt hatte (möglicherweise hing sein Entscheid mit dem nach dem Krieg einsetzenden Exodus zusammen). Er bat Roosevelt, die notwendigen Dollars für den Kuhhandel bereitzustellen und auf deutsche Konten in der Schweiz zu überweisen. Roosevelts Antwort ließ nicht auf sich warten: „Warum nehmen Sie die Sache nicht gleich selbst in Angriff, Stephen?“ Ein weiterer prominenter Zionist, Finanzminister Henry Morgenthau, erhielt entsprechende Anweisungen, und obwohl das amerikanische sowie das britische Außenministerium Protest einlegten, wurde der betreffende Betrag an das Genfer Büro des Jüdischen Weltkongresses überwiesen, damit dieser den geplanten Handel mit dem nationalsozialistischen Deutschland abschließen konnte! (Zurück)