Israelische Grenzbeamte sollen den Transport von Handelswaren in den Gazastreifen lange nur gegen Zahlung von Bestechungsgeldern zugelassen haben. Ein Coca-Cola-Händler habe 3000 Dollar bezahlen müssen.


Grossandrang beim Zoll: An einem israelischen Grenzposten beim
Gazastreifen ist kein Durchkommen. (Bild: Keystone)

Mehrere amerikanische Unternehmen hätten sich bei der US-Botschaft in Israel über Korruption am Grenzübergang Karni beklagt, heisst es den Angaben zufolge in einer Depesche vom 14. Juni 2006. So sei etwa ein lokaler Coca-Cola-Händler aufgefordert worden, für die Einreise mit seinem Lastwagen ein Schmiergeld in Höhe von rund 3000 Dollar zu zahlen.

Es habe sich um ein umfassendes Bestechungssystem gehandelt, das von hochrangigen israelischen Beamten geleitet worden sei. Das geht aus einem von der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlichten US-Geheimdokument hervor, über das am Donnerstag die norwegische Tageszeitung «Aftenposten» berichtete.

Unterdessen teilten die Behörden des Gazastreifens am Donnerstag mit, dass zwei Palästinenser in der Nähe der Grenze von israelischen Soldaten erschossen worden seien. Die Soldaten hätten am Mittwoch das Feuer eröffnet, als die beiden Männer über einen Grenzzaun klettern wollten.

Netanyahu in Ägypten

Die Lage in dem von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gazastreifen sollte am Abend auch eines der Themen bei einem Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu bei seinem ägyptischen Kollegen Hosni Mubarak sein.

Der jordanische König Abdullah II. forderte Netanyahu in einer schriftlichen Stellungnahme zu einer sofortigen Wiederaufnahme der Friedensgespräche mit den Palästinensern auf. Die Palästinenser haben jedoch die vollständige Einstellung des Siedlungsbau im Westjordanland und in Ostjerusalem zur Bedingung für weitere Verhandlungen mit Israel erklärt.

(pbe/dapd)


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